1.FC Köln
Heute ist irgendwie der Tag für die kleinen Texte. Franz Beckenbauer, als Dampfplauderer eine Art Übervater von Lothar Matthäus, hat zur Abwechslung
mal was Vernünftiges zur Diskussion um die aktuellen Schiedsrichterentscheidungen beigetragen.
Suedtribuene - 1. Sep, 13:15
Heute morgen hat mich meine Laufrunde mal wieder am Trainingsgelände des FC am malerischen Geißbockheim vorbeigeführt. Und siehe da - gestern noch schrieb ich über das Unvermögen unserer Mannschaft gegen eine dicht gestaffelte Abwehr das Spiel zu gestalten, heute lässt Rapolder das Spiel auf engstem Raum trainieren. Wir haben scheinbar wirklich mal wieder einen guten Trainer,
fucking Muschi!
Suedtribuene - 30. Aug, 16:02
Wenn ich als Verteidiger einen Stürmer an der rechten Schulter festhalte, wie es Christian Springer in der 92. Minute des Spiels 1.FC Köln gegen den 1.FC Kaiserslautern am Samstag versucht hat, fällt dieser Stürmer allen physikalischen Gesetzen entsprechend mit der linken Schulter voran. Einleuchtend, schließlich wird die rechte Schulter festgehalten.
Ferydoon Zandi, physikalisches Wunder in Reihen des FCK, hingegen fällt mit der rechten Schulter zuerst. Das kann zweierlei bedeuten:
1. Für Ferydoon Zandi gelten andere physikalische Gesetze als für den Rest des Universums.
2. Er hat sich fallenlassen.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich neige dazu, Punkt 2 als wahrscheinlicher anzusehen. Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer, promovierter Mediziner mit mangelhaften Physikkenntnissen, vertrat am Samstag die Meinung, dass Punkt 1 richtig sei. Warum auch immer.
Suedtribuene - 28. Aug, 12:10
Die Mannschaftsaufstellung für morgen
Wessels
Sinkiewicz Grammozis Matip
Lell Mokthari Springer
Streit Guie-Mien Feulner
Podolski
Für den gesperrten Sinkala gibt Mokthari sein Debut. Davon abgesehen dürfte Rapolder der derzeit bevorzugten Kirschtortentaktik treu bleiben. Das berühmt-berüchtigte Rapolder-System mit Viererkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern hinter einer Offensivraute (4-2-3-1) gibt es vermutlich erst nach dem kurzfristig angesetzten Trainingslager zum Länderspielwochenende.
Suedtribuene - 26. Aug, 12:30
Bringt man in seinem Bekanntenkreis das Gespräch auf den 1.FC Kaiserslautern, gehen die Mundwinkel ganz, ganz tief nach unten. Der Blick flackert genervt. Es herrscht die Meinung vor, dass es diesen Verein gar nicht geben dürfte und wenn dann bitteschön höchstens in der 2. Liga. "Es wird eigentlich Zeit, dass die mal wieder absteigen", heißt es. Den Gefallen tut einem der FCK aber selten. Auch dieses Jahr zähle ich sie nicht zu den Abstiegsfavoriten. Mit fast schön bösartiger Penetranz hält sich dieser pfälzische Kleinstadtverein in der Liga, sorgfältig darauf bedacht mit rüdem Spiel und lautstarken, aber extremst humorlosen und miesepetrigen (Kommt und beweist mir das Gegenteil!) Fans sein Image zu pflegen. Zweimal im Jahr schämt man sich in Köln, mit dem Gegner Namensgleichheit zu haben. Denn passend zum schlechten Image neigt Kaiserlautern dazu, sich in Köln wie die ungeliebte Verwandtschaft aufzuführen: Sie kommen einmal im Jahr vorbei und fressen den ganzen Kuchen weg. Seit 1989 haben wir gegen die nicht mehr gewonnen. Ganze 4 Punkte haben wir in der Zeit gegen Kaiserslautern geholt. Alle vier Jahre einen. Aber das schöne an so einer Serie ist ja: Je länger sie dauert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie endet. Also: Holt Euch die Torte, Jungs!
Suedtribuene - 26. Aug, 12:23
Ungewöhnliches ist passiert in den vergangenen Tagen. Gleich drei deutsche Vereine haben ihre Qualifikationsspiele für einen internationalen Wettbewerb für sich entscheiden können. Ja, ja, liebe Hamburger, ihr habt nicht einfach nur Qualifikationsspiele gewonnen, ihr habt sogar einen Pokal geholt. Doll!
Ich bin weit davon entfernt, jetzt in Euphorie auszubrechen, als Rheinländer liegt mir so etwas fern, aber was die internationale Konkurrenzfähigkeit des deutschen Fußballs angeht, bin ich optimistisch.
Während in den vergangenen Jahren vor allem in die Spielstätten investiert wurde und die Vereine versucht haben, sich mehr oder weniger professionelle Strukturen zu geben, steht inzwischen wieder mehr der Fußball im Mittelpunkt. Jürgen Klopp darf im ZDF über Taktik reden, ohne dabei wie früher Ralf Rangnick über Jahre diskreditiert zu sein. Der HSV wird mit Sicherheit Rückschläge erleiden, zeichnet sich aber in seiner Spielweise durch einen klar erkennbaren Stil aus. Selbst in Stuttgart erkennt man in der Umstellung auf die veränderte Spielweise mit zwei defensiven Mittelfeldspielern statt der bisher praktizierten Raute mit Hleb hinter den Spitzen eine der Ursachen für den schwachen Saisonbeginn und diskutiert nur am Rande über die Frago "Soldo oder nicht Soldo?" Dass sich der 1.FC Köln mit Uwe Rapolder einen Trainer geholt hat, der ebenfalls ein klares System bevorzugt, muss ich nur erwähnen, weil das hier ein FC-Blog ist.
Alles beim alten bleibt natürlich bei der Berichterstattung von DSF und ARD. Da stehen Fragen im Mittelpunkt wie "Verkraftet Poldi die Nichtnominierung?", "Leidet Kahn durch die Rotation?" oder wird fröhlich und sinnfrei spekuliert, wer 2006 Weltmeister wird. Das wiederum erinnert mich an die Bemerkung von Bernd Krauss, worin sich deutscher und spanischer Fußball unterscheiden: "In der Berichterstattung. In Spanien werde ich in der Pressekonferenz nach dem Spielsystem und der Taktik gefragt. In Deutschland werde ich gefragt, wie ich mich fühle."
Deshalb verbreite ich hier auch nur einen zarten Hauch von Optimismus. Denn noch hat dieses Jahr kein deutscher Verein so etwas ungewöhnliches wie ein Viertelfinale im Europapokal erreicht.
Suedtribuene - 26. Aug, 12:06
Ich kenne kein Offenbach! Ich weiß nicht, wo dieses Offenbach liegt!
Suedtribuene - 20. Aug, 19:44
Vergiss Pele! Vergiss den Papst! Vergiss 400.000 Pilger! Goleo, hosenloses Maskottchen der Fußballweltmeisterschaft 2006, ist in der Stadt!.
Goleo, über den die FiFA-Worldcup-Homepage im Vollrausch schreibt: "In seiner Person vereinen sich die Schönheit von Lothar Matthäus, die Eleganz von Diego Maradona und das weltmännische Auftreten von Oliver Bierhoff."
Die Frage ist: Was macht er in der Stadt? Und wieso parkt er seinen Wagen in Köln-Ehrenfeld?
Mehr oder weniger sachdienliche Hinweise bitte in die Kommentare.
Suedtribuene - 19. Aug, 14:46
Morgen gibt es im Pokalspiel gegen die Kickers Offenbach für den FC ein Wiedersehen mit einem großen Teil seiner Fußballgeschichte:
Zunächst einmal ist da der Gegner selber, gegen den wir 1970 mal ein Pokalendspiel verloren haben. Offenbach war damals wie heute Zweitligist, wir damals wie heute 4. in der Bundesliga. Das Spiel fand in Hannover statt. Hannover ist heute Abend Gast unserer U23.
Dann wäre da Kickers-Präsident Dieter Müller, dick gewordener aber großartiger Stürmer der 78er-Double-Mannschaft und neben Heinz Flohe für mich damals DER Spieler. Flohe war noch diesen kleinen Tick besser, der konnte, so sagte es ein Fußballreporter damals, "seinen Gegner auf einem Bierdeckel ausspielen". Das hat mich als Kind mächtig beeindruckt: Jemand, der den Gegenspieler auf einem Bierdeckel austrickst. Wow!
Auch OFC-Manager Uwe Bein war von 1984-87 bei uns. Eine durchwachsene Zeit, wie die gesamten 80er Jahre für den Verein durchwachsen waren. In der Bundesliga oft nur Mittelmaß, aber dafür im UEFA-Pokalfinale gegen Real Madrid. Damals wussten wir noch nicht, was in den 90ern und den 2000ern auf uns zukommt:
Markus Happe z.B., jetzt Kapitän bei den Kickers und von 2002 bis Anfang 2004 in unserer Abwehr am Wiederaufstieg und direkten Abstieg beteiligt. Gut, letzteres eher auf der Bank, aber ich habe meine Zweifel, ob wir mit Happe die Klasse gehalten hätten.
Aber ich bin zuversichtlich, dass er morgen seinen Beitrag zu unserem Weiterkommen leistet.
Denn es wäre doch zu schön, dieses Jahr den Papst in der Stadt zu haben und nächstes Jahr den Pokal. Falls jemand meint, das wäre Quatsch, nie und nimmer hole der FC den DFB-Pokal, dem sei ein Zitat unseres U23-Trainers Gottfried John entgegen geworfen:
"Fußball ist irrational"
Fußballfans sowieso.
Suedtribuene - 19. Aug, 13:09
Anderer Leute Derbys interessieren mich nicht. Schon gar nicht, wenn vorher klar ist, wer gewinnt. Die fiebrige Aufgeregtheit, die die Fans beider Mannschaften vor einem solchen Derby befällt, kann ich nachvollziehen. Aber warum ich mir diese Aufgeregtheit über DSF oder ARD auch antun soll, bleibt mir ein Rätsel. Wir machen ja auch kein Brimborium darum, dass wir dieses Wochenende gegen unsere Lieblingsnachbarn aus Düsseldorf gespielt haben. Gut, die Neandertaler Fortuna taugt nur noch als Spielpartner unserer U23, die jetzt 1.FC Köln II heißen muss, obwohl sie immer noch eine aufgepushte A-Jugend-Truppe ist. Aber trotzdem: wir machen keinen Lärm drum. Wir schlagen die einfach. Mit 2-1.
Suedtribuene - 15. Aug, 12:06