Freitag, 26. August 2005

Frauen haben keine Ahnung von Fußball!

Denkste!
Zumindest wenn sie Fans des 1.FC Köln sind, beweisen sie durchaus Fußballsachverstand. Annette Frier z.B., kölsches Mädchen, netter Mensch, arbeitswütige Schauspielerin und laut unserem Stadionheft "Geißbockecho" FC-Fan (Was ich dem Geißbockecho natürlich glaube) hat den 2. Spieltag in der Hörzu (!) so getippt:

Hertha BSC - Eintracht Frankfurt 2-1 (Ergebnis 2-0)
Leerzeichen - Bayern München 0-3 (2-5)
M'Gladbach - Wolfsburg 1-1 (1-1)
Dortmund - Schalke 1-2 (1-2)
K'lautern - MSV Duisburg 3-1 (5-3)
Bielefeld - HSV 0-2 (0-2)
1.FC Nürnberg - Hannover 96 1-1 (1-1)
VfB Stuttgart - 1.FC Köln 0-1 (2-3)
Mainz 05 - Werder Bremen 1-3 (0-2)

So viel Spekulation muss dann doch sein:

Die Mannschaftsaufstellung für morgen

Wessels
Sinkiewicz Grammozis Matip
Lell Mokthari Springer
Streit Guie-Mien Feulner
Podolski

Für den gesperrten Sinkala gibt Mokthari sein Debut. Davon abgesehen dürfte Rapolder der derzeit bevorzugten Kirschtortentaktik treu bleiben. Das berühmt-berüchtigte Rapolder-System mit Viererkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern hinter einer Offensivraute (4-2-3-1) gibt es vermutlich erst nach dem kurzfristig angesetzten Trainingslager zum Länderspielwochenende.

Häßliche Verwandtschaft

Bringt man in seinem Bekanntenkreis das Gespräch auf den 1.FC Kaiserslautern, gehen die Mundwinkel ganz, ganz tief nach unten. Der Blick flackert genervt. Es herrscht die Meinung vor, dass es diesen Verein gar nicht geben dürfte und wenn dann bitteschön höchstens in der 2. Liga. "Es wird eigentlich Zeit, dass die mal wieder absteigen", heißt es. Den Gefallen tut einem der FCK aber selten. Auch dieses Jahr zähle ich sie nicht zu den Abstiegsfavoriten. Mit fast schön bösartiger Penetranz hält sich dieser pfälzische Kleinstadtverein in der Liga, sorgfältig darauf bedacht mit rüdem Spiel und lautstarken, aber extremst humorlosen und miesepetrigen (Kommt und beweist mir das Gegenteil!) Fans sein Image zu pflegen. Zweimal im Jahr schämt man sich in Köln, mit dem Gegner Namensgleichheit zu haben. Denn passend zum schlechten Image neigt Kaiserlautern dazu, sich in Köln wie die ungeliebte Verwandtschaft aufzuführen: Sie kommen einmal im Jahr vorbei und fressen den ganzen Kuchen weg. Seit 1989 haben wir gegen die nicht mehr gewonnen. Ganze 4 Punkte haben wir in der Zeit gegen Kaiserslautern geholt. Alle vier Jahre einen. Aber das schöne an so einer Serie ist ja: Je länger sie dauert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie endet. Also: Holt Euch die Torte, Jungs!

Ein zarter Hauch von Optimismus

Ungewöhnliches ist passiert in den vergangenen Tagen. Gleich drei deutsche Vereine haben ihre Qualifikationsspiele für einen internationalen Wettbewerb für sich entscheiden können. Ja, ja, liebe Hamburger, ihr habt nicht einfach nur Qualifikationsspiele gewonnen, ihr habt sogar einen Pokal geholt. Doll!
Ich bin weit davon entfernt, jetzt in Euphorie auszubrechen, als Rheinländer liegt mir so etwas fern, aber was die internationale Konkurrenzfähigkeit des deutschen Fußballs angeht, bin ich optimistisch.
Während in den vergangenen Jahren vor allem in die Spielstätten investiert wurde und die Vereine versucht haben, sich mehr oder weniger professionelle Strukturen zu geben, steht inzwischen wieder mehr der Fußball im Mittelpunkt. Jürgen Klopp darf im ZDF über Taktik reden, ohne dabei wie früher Ralf Rangnick über Jahre diskreditiert zu sein. Der HSV wird mit Sicherheit Rückschläge erleiden, zeichnet sich aber in seiner Spielweise durch einen klar erkennbaren Stil aus. Selbst in Stuttgart erkennt man in der Umstellung auf die veränderte Spielweise mit zwei defensiven Mittelfeldspielern statt der bisher praktizierten Raute mit Hleb hinter den Spitzen eine der Ursachen für den schwachen Saisonbeginn und diskutiert nur am Rande über die Frago "Soldo oder nicht Soldo?" Dass sich der 1.FC Köln mit Uwe Rapolder einen Trainer geholt hat, der ebenfalls ein klares System bevorzugt, muss ich nur erwähnen, weil das hier ein FC-Blog ist.
Alles beim alten bleibt natürlich bei der Berichterstattung von DSF und ARD. Da stehen Fragen im Mittelpunkt wie "Verkraftet Poldi die Nichtnominierung?", "Leidet Kahn durch die Rotation?" oder wird fröhlich und sinnfrei spekuliert, wer 2006 Weltmeister wird. Das wiederum erinnert mich an die Bemerkung von Bernd Krauss, worin sich deutscher und spanischer Fußball unterscheiden: "In der Berichterstattung. In Spanien werde ich in der Pressekonferenz nach dem Spielsystem und der Taktik gefragt. In Deutschland werde ich gefragt, wie ich mich fühle."
Deshalb verbreite ich hier auch nur einen zarten Hauch von Optimismus. Denn noch hat dieses Jahr kein deutscher Verein so etwas ungewöhnliches wie ein Viertelfinale im Europapokal erreicht.

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