1.FC Köln

Freitag, 18. November 2005

In der Gerüchteküche mit Ailton Concales da Silva

Ich suche selten die Gerüchteküche auf, weil mich das, was auf dem Platz passiert, meist mehr interessiert. Für Ailton mache ich eine Ausnahme.
Denn die NevenDuMont-Presse vermeldet heute, dass sich ein Berater des in Istanbul so gut wie ausgemusterten Stürmers Montag mit FC-Präsident Overath treffen wird, um über einen Wechsel zu reden. Der Kölner Stadt-Anzeiger hat prompt eine seiner beliebten Umfragen gestartet, wonach die Mehrzahl daran glaubt, dass Ailton dem FC im Abstiegskampf helfen kann.

Ich nicht.

Nicht, dass ich Ailton nicht für einen Klasse-Stürmer halten würde. Aber er wird uns nicht weiterhelfen, weil:

1. er ist nicht fit.
2. Er braucht zu lange, ehe er in einer neuen Mannschaft erfolgreich Fußball spielt. In Bremen hatten sie ein paar Jahre Geduld und wurden dafür belohnt. Auf Schalke und in Istanbul hatten sie diese Geduld nicht. Mit 32 ist Ailton zu alt, um ihm diese Zeit noch einmal geben zu können.
3. In seiner Spielanlage ist er Podolski zu ähnlich, als dass die beiden auf dem Platz gut harmonisieren würden. Sollte Podolski den Verein verlassen, wäre es obendrein ratsamer einen jüngeren Stürmer zu verpflichten.
4. und das ist für mich das wichtigste Argument: Wir haben keinen drängenden Bedarf an einem weiteren Stürmer. Was wir händeringend brauchen und in der Winterpause verpflichten sollten, ist ein guter linker Verteidiger für die Viererkette.

Der Einzige, der etwas von einer Verpflichtung Ailtons hätte, wäre Lukas Podolski, weil es in Köln nicht mehr nur um ihn ginge. Und die Kölner Boulevard-Presse natürlich, weil Ailton für viel Unruhe und Geschichten sorgen würde.
Sportlich jedoch brächte eine Verpflichtung Ailtons die Mannschaft nicht weiter.

Donnerstag, 17. November 2005

Heimlich, still und leise

Heimlich, still und leise hat FC-Trainer Uwe Rapolder nach der Pleite bei Eintracht Frankfurt seine Trainingsarbeit umgestellt.

Mit dem Umzug seines Büros neben die Mannschaftskabine im Geißbockheim demonstriert er ebenso Nähe zur Mannschaft wie mit der gemeinsamen Fahrt im Mannschaftsbus zum Spiel. Vorher nutzte er dazu meist seinen Privatwagen.
Kurios dabei, dass er die Gespräche mit der Mannschaft und den einzelnen Spielern seitdem auf ein Minimum reduziert und trotzdem den Eindruck hat, besser verstanden zu werden. Auch im Trainingsplan stellte er auf Wunsch des Mannschaftsrates um, so der Kicker.

Offenkundigste Änderung war allerdings die Abkehr vom 4-2-3-1 zurück zu einer 3-3-3-1-Aufstellung in den vergangenen beiden Spielen. In Ermangelung eines Spielers, der in der Lage ist, die Position links in der Viererkette zu spielen, eine bedauerliche, aber richtige Entscheidung.

Die Mannschaft reagierte, lieferte zuletzt zwei gute Spiele ab und wurde zumindest in Wolfsburg mit einem Punkt belohnt.

Samstag gastiert Schalke 04 in Müngersdorf. Auch die können viel über Eintracht Frankfurt erzählen. Wie den Geißböcken gelang auch den Gelsenkirchenern eine kleine Wende mit dem Heimsieg gegen Duisburg und dem 2:0 in der Champions League gegen Christoph Daums Fenerbahce (den Lieblingsclub meines türkischen Stammkioskbetreibers).

Schalke ist, trotz der Querelen der letzten Monate und einer schwachen Punktausbeute, schwer zu schlagen. Nur dem HSV gelang gegen die Königsblauen in dieser Bundesligasaison ein Sieg.

Dennoch: Ein Erfolg täte gut. Ein Blick auf das Rapold-O-Meter zeigt warum.

Mittwoch, 16. November 2005

Ach, fast vergessen...

Wolfgang Overath ist am Montagabend auf der Mitgliederversammlung des 1.FC Köln als Präsident des Vereins wiedergewählt worden. Wegen beruflicher Verpflichtungen konnte ich leider nicht an der Versammlung teilnehmen. Es war aber wohl die gewohnt emotionale Veranstaltung. Viel Kritik musste, so heißt es, Manager Andreas Rettig einstecken. Für Nicht-Kölner (und die Kölner Presse) vielleicht überraschend: Viel Applaus erhielt Trainer Uwe Rapolder.

Freitag, 11. November 2005

Wir sind nur ein Karnevalsverein

Der 1.FC Köln boomt. Den Dauerkartenverkauf musste der Verein vor der Saison bei knapp 27.000 Karten einstellen. Rekord. Die Mitgliederzahl des Vereins strebt zügig gegen die 30.000 und hat sich damit in den vergangenen vier Jahren mehr als verdreifacht. Mit 38.500 Zuschauern stellte der Verein im vergangenen Jahr einen Zuschauerrekord für die zweite Liga auf. Dieses Jahr waren die meisten Heimspiele mit 50.000 Zuschauern ausverkauft.

Mit all diesen Zahlen befindet sich der FC in den Top5 des deutschen Fußballs. Nur der sportliche Erfolg entspricht dem in keinster Weise. "Alles in diesem Verein ist erstklassig, außer der Mannschaft", wie ein Vorstandsmitglied nach dem letzten Abstieg resigniert feststellte.

Dass der Boom um den Fußball und das Produkt selber nicht in einem adäquaten Verhältnis zueinander stehen, ist kein Kölner Phänomen, sondern Bundesligatypisch. In Köln jedoch gelang es dem Verein seine Vermarktung fast komplett vom sportlichen Erfolg zu lösen.

Schon immer war der Eff-Zeh tief in der Stadt (und fast mehr noch ihrem Umland) verwurzelt. Mit Dom und Karneval bildet er das traditionsreiche Triumvirat kölscher Außenwirkung.

Auf den Rängen des alten wie neuen Müngersdorfer Stadions gehörten Karnevalslieder entsprechend früh zum musikalischen Repertoire. "In unserem Veedel", die eigentliche Hymne der Stadt, fehlt bei keinem Heimspiel und auf keiner Auswärtsfahrt.

Die Hooligans im alten Block 38 texteten vor Jahren schon den Karnevalsschalger "Wir sin kölsche Mädche, han Spitzeböxje an" in "Wir sin kölsche Jonge, han Spitzeböxje an" um und durften sich anschließend einer possierlichen Erkennungsmelodie rühmen, die in keinster Weise ihrem Auftreten entsprach. Kurz danach schmetterte auch die Südkurve das Lied. Ex-FC-Kapitän Dirk Lottner nahm es später sogar einmal mit der Sängerin Et Fussich Julchen auf CD auf.

Diese Entwicklungen in der Fan-Szene aufgreifend, setzte auch die Stadionregie vermehrt auf kölsches Liedgut. Mittlerweile ist "Viva Colonia" aus dem Vorprogramm nicht mehr wegzudenken und auch die Vereinshymne entstammt der Feder der Karnevalskapelle Höhner. Bei den "Auswärtsderbys" gegen Fortuna Köln in den ersten Zweitligajahren waren die Anhänger des FCs regelrecht verstört im Vorfeld des Spiels keine kölschen Tön zu hören.

Steffen Baumgart, seinerzeit in Diensten Hansa Rostocks, verdächtigte die Kölner gar gemeiner psychologischer Tricks. Das kölsche Liedgut beim Aufwärmen diene dazu, die gegnerischen Mannschaften zu zermürben, so seine Vermutung. Ein Irrtum. Denn nichts liegt dem Kölner ferner als der Gedanke, dass jemand seine Liebe zu den Kölsche Tön nicht teilen könnte.

Zugleich warb der FC mit dem Slogan "Werde Teil der großen FC-Familie" um neue Mitglieder. Beides, kölsche Tön und FC-Familie, bilden die zentralen Elemente der kölschen Marke FC. Die Heimspiele des Clubs sind nicht mehr nur Fußballspiele, sie sind zweiwöchentlich stattfindende kölsche Familienfeste. Das Jefööhl, die hemmungslose Emotionalität des FC-Anhangs, trägt diese Feste. So treffen sich samstäglich Fußball, Familich, Liedgut und Jefööhl zu einem kölschen Konglomerat, dass den Nerv des echten Rheinländers ebenso trifft wie den des gefühlten Kölners.
Denn ebenso wie es den gebürtigen Kölner gibt, gibt es den Kölner aus Überzeugung. Mir hat nicht nur meine Aachener Verwandtschaft bei Familienfesten voller Begeisterung "Viva Colonia" vorgesungen. Im Urlaub passiert es einem als Kölner schon einmal, dass sich einem Leute mit einem begeisterten "Wir sind auch Kölner! Aus Koblenz!" an den Hals werfen.

Buchstäblich die Krone setzt dem ganzen der Rummel um Lukas Podolski auf. Denn was dem Kölner im Karneval unverzichtbar ist, fehlte dem FC über Jahre: ein Prinz. Kein Pierre Littbarski, kein Toni Polster, kein Dirk Lottner (der sonst so kölsch war wie kein andere FC-Profi vor ihm) konnte diese Lücke füllen. Wer auch immer den A-Jugendspieler Podolski zu Prinz Poldi erkor, er lieferte dem kölschen Kunstwerk 1.FC Köln das Tüpfelchen auf dem i.
Heute, am 11.11. beginnt in Köln wieder die Session. Morgen spielt der kölsche Prinz, Stolz einer ganzen Stadt, in Paris gegen den ehemaligen Weltmeister aus Frankreich.

Mittwoch, 9. November 2005

Lesen im Kaffeesatz der Bundesligageschichte

Was lässt sich mit einer Bundesligaspielpause besseres anstellen, als eine kleine Prognose zu wagen, wie es am Ende ausgeht? Zumal mit den heute bekannt gewordenen Trainerwechseln die Richtung möglicherweise stärker vorgegeben worden ist, als es den Verantwortlichen lieb sein kann.

Mein Thema - logisch, das hier ist ein Blog im Abstiegskampf - ist die Vergabe der Plätze 16-18, die den Gang in die 2.Liga bedeuten.

Wer sich die Absteiger der vergangenen zehn Jahre und ihre Positionen am 12. Spieltag anschaut, stellt erstaunliches fest. In 6 von 10 Fällen erwischte es mindestens zwei der Mannschaften, die am 12. Spieltag unten standen. Aber nur einmal alle drei. In der Saison 1999/2000 stiegen Ulm, Bielefeld und Gladbach ab, nachdem sie bereits am 12. Spieltag auf den Abstiegsrängen standen.

Ebenfalls nur in einem Jahr gelang es allen drei Mannschaften, die am 12. Spieltag auf den Plätzen 16-18 versammelt waren, sich zu retten. Statt Duisburg, Freiburg und Bielefeld stiegen 1996/97 Kaiserslautern (als 14. am 12. Spieltag), Frankfurt (12.) und Uerdingen (11.) ab.

Wie schon in diesem Jahr erwischte es auch in den anderen Spielzeiten am Ende fast immer noch eine Mannschaft, die sich am 12. Spieltag völlig sicher wähnte.
Im vergangenen Jahr galt der VfL Bochum nach der Qualifikation für den UEFA-Pokal als Mannschaft der Zukunft. Den 15. Platz am 12. Spieltag hielten die Experten für einen kleinen Durchhänger, der Doppelbelastung des internationalen Geschäfts geschuldet. Doch am Ende gehörte der VfL zu den drei Unglücklichen. Wie in den Jahren zuvor 1860 München als 8. des 12. Spieltages 2003/2004, der 1.FC Nürnberg (10., 02/03), der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt jeweils als 9. der Spielzeiten 01/02 und 00/01.
Auch 1998 rechnete in Bochum im Herbst niemand mit dem drohenden Abstieg. Schließlich standen die Ruhrpottler auf einem hervorragenden 8. Platz. Im Mai 1999 stiegen sie ab, wie im Vorjahr Bielefeld als 11. des 12. Spieltages und davor Fortuna Düsseldorf als 10.

Einiges spricht also dafür, dass es auch dieses Jahr zwei der Mannschaften erwischt, die nun auf den Abstiegsrängen stehen und eine, die davon noch gar nichts ahnt. Aktuell bewirbt sich Hannover 96 um diese letzte Rolle.

Nur einmal gelang es übrigens dem Tabellenletzten des 12. Spieltages sich zu retten. In der Saison 2002/2003. Glücksritter damals: der 1.FC Nürnberg.

Dienstag, 8. November 2005

Schönling Schweini

Seit einiger Zeit macht Bastian Schweinsteiger, Jungnationalspieler des FC Bayern München, Werbung für bifi. Seit dieser Woche hängen die Plakate der Kampagne auf meinem Weg ins Büro.

Nur erkannt habe ich Poldis Spezi auf dem Plakat zunächst nicht. Denn Schweini wurde offensichtlich ein Opfer des Photoshop-Wahns deutscher Werbeagenturen und wirbt mit babyreiner Haut für die kleine Tütenwurst.

DSC00162

Jetzt gleicht er all den anderen deutschen Jungprofis, die selber wiederum aussehen, als würden sie ihre Nachmittage in den Händen der Masken- und Kostümbildner der "Verbotenen Liebe" verbringen. Von einem Sebastian Kehl ist der gebürtige Kolbermoorer kaum noch zu unterscheiden.

Ich bedaure das. Für mich gehören Bastian Schweinsteigers Hautprobleme (so wenig ich sie ihm wünsche) zu dem bissigen, ehrgeizigen Fußballer dazu. Ein gelackter Schweinsteiger? Das passt nicht zu seinem Spiel.
Eher schon eine gewisse hakelige Widerborstigkeit, die sich den Widerständen des Lebens ebenso entgegenstellt wie den eigenen Unzulänglichkeiten, mit denen jeder nun einmal zu kämpfen hat.
Beim FC Bayern hast Du als eigener Nachwuchsspieler keine Chance? Da scheiß ich drauf. Ich pack's trotzdem.
Mit unreiner Haut hast Du Probleme mit Frauen? Da scheiß ich auch drauf. Ich steig trotzdem mit meiner Cousine (oder ein bis zwei Freundinnen, je nachdem welcher Legende man glaubt) nachts heimlich in den Whirlpool des Vereins.
Genau das ist es doch, was Bastian Schweinsteiger von den anderen unterscheidet.

Aber vielleicht falle ich da auch auf das Image Schweinsteigers herein? Sebastian Kehl soll privat ja auch ein netter Kerl sein.

Montag, 7. November 2005

Auskommen mit der ARD - ein Selbstversuch

Was erfährt ein Zuschauer eigentlich über ein Fußballspiel, wenn er nur am frühen Samstagabend die Sportschau guckt?

Weil aktuell die Fußball-Fernsehrechte für die kommenden Jahre ausgeschrieben werden und ich am Samstagnachmittag keine Zeit hatte das Spiel live im Stadion oder in der Eckkneipe zu verfolgen, dazu ein kleiner Selbstversuch.
(Falls einer der Wolfsburg-Fahrer das hier liest und mag, kann er gerne als Vergleich seine Live-Eindrücke vom Spiel in die Kommentare schreiben.)

Ich gestehe, dass ich es nicht bis zum Spielbericht duurchgehalten halte ohne das Ergebnis im Videotext nachzulesen. Fast der spannendste Moment: Das Warten auf die Ergebnistafel, die Erleichterung beim Lesen des 1:1 - endlich ein Punkt!, dann die bange Frage: Wie hat die Konkurrenz gespielt? Reicht es noch für den Nichtabstiegsplatz? Ja, es reicht. Die größte Anspannung des Samstags ist damit gewichen.

Zum Spielbericht:
Sportschau-Moderator Reinhold Beckmann lässt es sich nicht nehmen, das Spiel mit Hinweis auf Podolskis Barcelona-Trip anzukündigen. Gähn. Dazu fällt mir nur ein Zitat von Podolskis Berater Norbert Pflippen ein: "Besser der Junge sieht sich in Barcelona ein Fußballspiel an, als dass man ihn frühmorgens betrunken in der Disco aufgabelt."

Über das Spiel selber kann ich nach Ansicht der ARD-Bilder herzlich wenig sagen. Ich habe viele Torraumszenen gesehen. Ungewohnt viele FC-Chancen - ein Indiz dafür, dass sich die Mannschaft mehr Chancen erarbeitet hat als in den vorhergehenden Spielen? Ich erfahre es nicht. Ich habe Albert Streit zwei hervorragende Chancen vergeigen sehen. Dazu ein Gegentor nach einer Standardsituation. Weil sich Uwe Rapolder in der vergangenen Woche öffentlich darüber beklagt hat, dass der FC zu viele Tore nach Standards kassiert, weiß auch der ARD-Kommentator, dass dies das 12. ist. Alles in allem: Die Geschichte des Spiels erschließt sich mir nicht.

Aufgrund des Kommentars weiß ich, dass der FC in derselben Aufstellung begonnen hat wie gegen die Bayern. Demnach wohl auch in Wolfsburg ein 3-3-3-1 mit Scherz als einziger Spitze und Podolski etwas dahinter. Ich höre, dass die Mannschaft sehr engagiert spielt, das Spiel in der ersten halben Stunde kontrolliert. Wie sich der verletzungsbedingte Wechsel Scherz-Grammozis auf das Spiel, vor allem die taktische Aufstellung auswirkt, erfahre ich nicht. Geht Podolski in die Spitze? Rückt Rahn ins offensive Mittelfeld vor?
Im weiteren sind es eher meine eigenen Erfahrungen mit der Mannschaft, die mir weiterhelfen. Dass Wolfsburg nach etwa einer halben Stunde besser ins Spiel kommt, kenne ich aus anderen Spielen des FC. Vor der Pause lässt die Mannschaft gerne einmal nach. Von den Auswechslungen Benschneiders und Epsteins erfahre ich gar nicht oder später. Über die Gründe kann ich nur spekulieren.
Wie auch gegen die Bayern scheinen diese späten Wechsel such jedoch auszuzahlen. Die Mannschaft rafft sich zur Schlussoffensive auf. Diesmal wird sie durch Epsteins spätes Tor belohnt.

Nur warum kann ich nicht sagen. Das Hin- und Herwogen des Spiels, die entscheidenen Zweikämpfe im Mittelfeld, das Spiel über das ganze Feld, all das bleibt mir verborgen. Ich weiß nicht einmal, ob ich die Schlüsselszenen des Spiels gesehen habe.

Was ich gesehen habe, waren Chancen und Tore. Nicht das Wesentliche, sondern das Spektakuläre stand im Mittelpunkt. Ich bin unterhalten worden, aber nicht informiert. Damit sind wir vermutlich beim Dilemma des Fernsehberichts: Die Mehrheit der Zuschauer will unterhalten werden und nur ein paar Verrückte, die ausnahmsweise nicht den Weg ins Stadion oder die Eckkneipe gefunden haben, wollen wirklich über das Spielgeschehen informiert werden.

Dafür kann die ARD nichts. Aber vielleicht erklärt es, warum die Fußballberichterstattung in diesem Land ist, was sie ist: Unterhaltung. Boulevard statt Fußball.

Freitag, 4. November 2005

Der Schrecken der Geißböcke

Der Schrecken der Geißböcke sind die Wölfe. Gegen kaum eine andere Mannschaft hat der FC in so kurzen Jahren so viele traumatische Niederlagen gesammelt wie gegen den VfL Wolfsburg.

Seitdem es im Jahr 1997 gelang, den damaligen Aufsteiger mit 5:3 im eigenen Stadion niederzuringen, gab es in 7 Begegnungen 2 magere Pünktchen.

Denen stehen eine 0:4-Klatsche im Heimspiel der Saison 2001/2002 gegenüber und Auswärtsniederlagen wie das 1:5 aus der gleichen Saison oder gar ein 0:6 im Oktober 2000.

Seinen Anfang nahm diese Serie bereits einige Jahre zuvor. In der Saison 1994/95 gastierte der damalige Zweitligist Wolfsburg im Halbfinale des DFB-Pokals im Müngersdorfer Stadion. Vor dem Spiel stapelten sich beim 1.FC Köln bereits die Kartenanfragen für das sicher geglaubte Endspiel. Die Rheinländer waren überzeugt, dass ihnen 11. Finalteilnahme nicht mehr zu nehmen war.

Doch der VfL gewann 1:0 und fuhr statt der siegessicheren Geißböcke nach Berlin, wo sie ausgerechnet der Gladbacher Borussia unterlagen.

Morgen gastiert der 1.FC Köln als krisengeplagter Aufsteiger beim VfL Wolfsburg. In der Auto-Stadt träumen sie von internationalem Flair, am besten dem der Champions League und es wäre an der Zeit, die Geschichte des Außenseitersieges einmal anders zu erzählen.

Donnerstag, 3. November 2005

Der Präsident spricht

und zwar im Kicker. Selbst beim Lesen wirkt das ebenso emotional wie vernünftig.

Wer also die Lage in Köln mal aus Kölner Sicht und nicht aus der von Express, Bild oder SpiegelOnline lesen will, guckt hier.

Mittwoch, 2. November 2005

Warum ich nicht Lukas Podolski sein möchte

Dann könnte ich nämlich nicht mal eben in meiner Freizeit nach Barcelona fliegen, mir ein geiles Fußballspiel angucken.

Anschließend müsste ich nämlich in der Bild-Zeitung lesen, dass ich vielleicht bald dort beim FC Barcelona spiele und alle plappern es so lange nach, bis mein angeblich verärgerter, aber eigentlich eher überraschter Arbeitgeber mich um eine Erklärung bittet.

Dabei ist die Idee, sich in den Billigflieger zu setzen, Barca zu gucken und wieder zurück zu fliegen, eigentlich eine ziemlich gute. Sollte ich auch mal machen. Kann ich auch, ohne dass sich Bild Köln und der Presserattenschwanz an mich dranhängen. Hab ich ein Glück!

Die Welt - aus Sicht der Südtribüne

Das Blog rund um den 1.FC Köln, die Fußball-Bundesliga und den ganzen Rest

Aktuelle Beiträge

Death
"Death is very likely the single best invention of...
Suedtribuene - 31. Jul, 11:36
Der 1. FC Köln gehört...
Seit 6 Jahren schreibe ich diesen Blog, zuletzt aus...
Suedtribuene - 18. Apr, 16:12
Viel Blut zu sehen
Es kommt selten vor, dass ich mit Karlheinz Wagner...
Suedtribuene - 21. Nov, 14:19
Wenn Träume wahr werden
Von diesem Satz haben Millionen Menschen auf diesem...
Suedtribuene - 27. Okt, 15:20
Die kölsche Schale
Die DFB-Meisterschale, daran sollte man heute mal wieder...
Suedtribuene - 5. Aug, 18:05

In eigener Sache




Stefan Keller, Martin Wagenpfeil, Georg K. Berres
Fang den Mörder. 4 CDs


Edith Kresta, Christel Burghoff
Strandgeschichten . Sonne, Sand und Sex

Suche

 

Die offizielle Zuschauerzahl

Partner

Stadionradio

Wettbüro

Status

Online seit 7304 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 31. Jul, 11:36

Credits

User Status

Du bist nicht angemeldet.