1.FC Köln

Donnerstag, 9. November 2006

Pressekonferenz um 12:30 Uhr

Wer dachte, das gestrige Spiel gegen Aue wäre der Tiefpunkt gewesen, sollte sich auf einen weiteren Niedergang des 1.FC Köln einstellen.

Laut Kölner Presse hat der FC um 12:30 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt, um Stephan Engels als neuen Trainer vorzustellen. Eben den Stephan Engels, der 1995/1996 wegen Erfolgslosigkeit beim (Na? Rate mal! Genau:) 1.FC Köln entlassen wurde und seitdem nicht mehr als Trainer im Profifußball aktiv war.

Na dann: Gute Nacht und viel Glück!

Dienstag, 7. November 2006

Besser kann ich es auch nicht sagen

Der FC ist ein Walross. Strandet in der Provinz, zieht die Einheimischen an und bewegt sich zur allgemeinen Erheiterung noch ein bisschen.

So kurz und treffen äußert sich das FC-Buch über den Kölner Auftritt in Koblenz. Besser hätte ich das auch nicht sagen können.

Weil in Köln generell große Aufregung herrscht, im Herbst aber noch ein bißchen mehr, wird aus der Langweilerpartie morgen um 17:30 Uhr gegen Erzgebirge Aue ein richtungsweisendes, epochales, geisterbeschwörendes oder -bannendes Schicksalsspiel.

Es wird sich zeigen, ob sich die Unsicherheit der Auswärtsauftritte auf die Heimspiele überträgt oder ob es Hanspeter Latour in den vergangenen drei Tagen gelungen ist, ein System zu finden.

Ich plädiere ja mal für ein 4-3-3. Schließlich haben wir den Kader dazu: mit Gambino oder Scherz über rechts, Chihi oder Epstein über links (wenn Chihi sich denn mal in ein taktisches Konzept zu bemühen beliebt) und Cabanas neben Lagerblom und hinter Broich im defensiven Mittelfeld (wo er Broich dann nicht mehr so penetrant auf den Füßen steht). Hinten bitte wieder mit Alpay, aber um Himmels Willen nicht mit Cullmann. Schon gar nicht links. Ab dann könnte man sich Gedanken über die Aufgabenverteilung auf dem Platz und die Spielweise machen. So nach 10 gespielten Ligapartien wäre das mal an der Zeit. Um die Saisonvorbereitung endlich abzuschließen

Dass damit alles besser wird, kann man natürlich einfach sagen. Besser machen muss es aber sowieso die Mannschaft.

Montag, 6. November 2006

Kölle im Herbst

Vor zwei Jahren ließ Trainer Hub Stevens seine Mannschaft nach einem blamablen 2:4 in Burghausen am nächsten Morgen auf Asche trainieren und nur die Angst der Kölner Journalisten vor dem knorrigen Holländer verhinderte eine Trainerdiskussion in der Kölner Presse. Stevens blieb, die Mannschaft stieg auf.

Im vergangenen Jahr ließ sich eine Kölner Mannschaft in Frankfurt abschlachten und bot damit den Tiefpunkt einer katastrophalen Serie ohne Sieg. Trainer Rapolder geriet nach gutem Start in die Diskussion. Ende des Jahres wurde Rapolder entlassen, die Mannschaft stieg ab.

So geht das in Köln im Prinzip in jedem Herbst und im Frühjahr hängt das Ergebnis nicht selten an den Entscheidungen des Herbstes: Bleibt der Trainer, werden die Saisonziele erreicht (Lienen 2000/2001, Funkel 2002/2003, Stevens 2004/2005). Geht der Trainer, dann eben nicht (Lienen 2001/2002, Funkel 2003/2004, Rapolder 2005/2006).

Unabhängig vom Trainer wurde in Köln schon so ziemlich alles ausgetauscht, was sich unter professionellen Gesichtspunkten austauschen lässt: Trainer, Manager, Präsidenten, Mannschaft, sogar das Stadion ist neu.

Geändert hat sich nichts. Vielleicht deshalb, weil man in Köln im Herbst schon verloren glaubt, was man erst im Frühjahr gewinnen kann?

Freitag, 3. November 2006

Rheinromantik

Der stil- und geschmackvolle FC-Anhänger verbindet den Ausflug zum Auswärtsspiel nach Koblenz mit einer gepflegten Schifffahrt rheinaufwärts - sofern er überhaupt an Tickets für das Spiel gekommen ist.

Der Rhein zwischen Köln und Mainz mit Koblenz mittendrin ist schließlich eine berühmt-berüchtigte romantisch verklärte Landschaft und selbst bei schlechtem Ausgang des Spiels die Reise wert.

Nicht wenige allerdings dürften die profane Autofahrt und drei Auswärtspunkte der Rheinromantik vorziehen. Den Daheimgebliebenen ist der herbstliche Rhein ohnehin schnuppe.

Freitag, 27. Oktober 2006

Ernüchterung

Nach einem Spiel wie gegen Schalke freut man sich als Fan doppelt auf den nächsten Gang ins Stadion. Schließlich wird die Stimmung (und vielleicht auch die Mannschaft) noch ein wenig enthusiastischer sein als sonst.

Mit Rostock kommt zudem der Spitzenreiter der 2. Liga nach Müngersdorf, eine Mannschaft die bisher ganze 2 Gegentore in 8 Ligaspielen hinnehmen musste, in Köln in den vergangenen Jahren aber immer mindestens 4 kassiert hat.

Eine schöne Sache also. Nur nicht für mich. Ich werde am Wochenende arbeiten müssen und kann mich statt auf Hansa Rostock auf mein nächstes Heimspiel gegen Erzgebirge Aue freuen. An einem Mittwoch um halb sechs.

Samstag, 21. Oktober 2006

Zerfahren

Zerfahren hat der verletzte Patrick Helmes das Spiel 1.FC Köln gegen die Spvgg Unterhaching in der Halbzeitpause genannt.

Dem war auch nach der 2. Halbzeit nichts hinzuzüfügen.

Freitag, 20. Oktober 2006

Kill your Alleinstellungsmerkmal

Der Geißbock soll beim 1.FC Köln zurück in die zweite Reihe. Aus Ermangelung anderer sportlicher Idole rückten die Werber des Vereins Geißbock Hennes VII. in den vergangenen Jahren in den Mittelpunkt der meisten Kampagnen.
Es musste ein Lukas Podolski aus der A-Jugend in den Profi-Kader aufrücken, um dem Geißbock Konkurrenz zu machen, und dafür zu sorgen, dass der 1.FC Köln auch sportlich mal wieder für gute Schlagzeilen machte.

Nun aber hat der 1.FC Köln seine Marketing-Agentur gewechselt und alles muss anders werden. Schließlich muss so eine Agentur diesen Wechsel ja rechtfertigen.

Also wird Hennes aus den Kampagen des Vereins herausgenommen und durch "die Wortmarke FC" (alle Zitate aus dem Geißbockecho) ersetzt. Dietmar Jähn von der Agentur facts + fiction nennt die Schlagworte, die er mit dieser "Wortmarke" in Verbindung bringen will:
"Dynamisch, auffällig, aggressiv und temperamentvoll sowie eigenwillig und kraftvoll - der FC eben".

Nun muss niemand Geißbock Hennes für die größte Werbeerfindung des Weltsports halten. Ein Alleinstellungsmerkmal des Vereins ist das lebende Maskottchen in jedem Fall.

Dynamisch, auffällig, aggressiv, temperamentvoll, eigenwillig, kraftvoll hingegen sind leere Werberfloskeln, die jeder beliebige Sportverein, egal ob Kreisklasse oder Champions League, egal ob Fußball, Eishockey oder Curling für sich reklamieren würde. Und etwa 120.000 Unternehmen aus anderen Branchen auch.

Beliebigkeit statt Besonderheit scheint das neue Motto zu sein.

Dabei hat der Verein laut eigenem Bekunden tatsächlich ein Problem. Denn Innensicht und Außendarstellung sind nicht dasselbe.
Der Verein (und mit ihm vor allen seine Verantwortlichen) sieht sich selbst als hochprofessionell und dynamisch, verweist gerne auf die gute Bonität, die vielen Mitglieder (dank Hennes-Kampagne) etc.
Von außen betrachtet aber scheint der 1.FC Köln mit seinem sangesfreudigen Anhang und den sportlichen Mißerfolgen eher ein chaotischer, klüngeliger Spaßclub zu sein.

Dieses Mißverhältnis soll facts + fiction nun ändern. Allerdings scheinen sie sich nicht getraut zu haben, den neuen Kunden darauf hinzuweisen, dass er möglicherweise nicht so professionell ist, wie er sich sieht.

Denn wer aus diesen angeblich enormen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Vereins nur einen Fahrstuhlclub formt, macht möglicherweise irgendwas verkehrt.

Hennes, darin sind sich alle einig, ist dafür allerdings nicht verantwortlich.

Dienstag, 17. Oktober 2006

Work in Progress

Gestern habe ich noch vollmundig erklärt, das Spiel gegen den KSC wäre eine Standortbestimmung für die Geißböcke.

Nach dem Spiel waren die meisten Betrachter so schlau wie zuvor. Die Einschätzungen reichten von "rassigem Zweitligaspitzenspiel" bis zu "Da klappte ja gar nix", die Mannschaft erntete in gleichem Maße Applaus wie Pfiffe.

Auf der Positivseite können wir einen inzwischen recht soliden Defensiverbund verbuchen, der auch gegen Mannschaften wie den KSC, die einen gepflegten und schnellen Ball spielen können, (für Kölner Verhältnisse) sattelfest wirkt. Das liegt erstaunlicherweise nicht zuletzt an Pekka Lagerblom, der nicht nur einen großartigen, engagierten und kompromisslosen Abräumer vor der Abwehr spielt, sondern allmählich auch den Ball unter Kontrolle bekommt.

Damit jedoch stand er gestern Abend in der Kölner Mannschaft recht allein. Abspielfehler und Abstimmungsprobleme häuften sich im Spielverlauf, insbesondere Madsen und Broich (der auf der rechten Seite eine Fehlbesetzung ist) brachten in der zweiten Halbzeit kaum noch einen Ball zum Mitspieler.

Entsprechend ging Novakovic im Sturm unter und Chihi versuchte sich mit sinnlosen Einzelaktionen und vieles blieb Stückwerk. Im Defensivspiel ging die Mannschaft engagiert zur Sache und hinderte die Karlsruher über weite Strecken ins Spiel zu finden. Offensiv aber wirkte allzuviel lässig, unsauber und pomadig. Dabei sind Spieler wie Ehret, Broich oder auch Madsen technisch gute Fußballer. Aber es mangelt an Abstimmung und vielleicht einfach auch an Konzentration.

Hinzu kommt, dass nur zwei Spieler beim FC wirklich Zug zum Tor entwickeln: der verletzte Patrick Helmes und der spät eingewechselte Matthias Scherz.

Was fehlt ist eine bessere Abstimmung und eine erhöhte Aggressivität bei Ballbesitz. Das Spiel gegen den KSC war demnach keine Standortbestimmung sondern ein Zwischenschritt, der deutlich machte, wo die Defizite der Mannschaft liegen und woran weiter gearbeitet werden muss.

Montag, 16. Oktober 2006

Standortbestimmung

Als ich gestern Abend von einem Besuch bei Freunden in Essen zurückgekehrt bin, war ich wild entschlossen, heute einen Beitrag über die unfassliche Unfähigkeit der Deutschen Bahn zu schreiben.

Aber wer will schon das immergleiche Lamento über die bescheuertsten und umständlichsten Fahrkartenautomaten des Universums, ewige Unpünktlichkeit (die Frauen manchmal gut, Zügen immer schlecht steht) und den Verzicht auf Ticketverkauf im Zug hören (mir hätte es schon gereicht, den IC-Zuschlag nachträglich im Zug zu berappen. Dann wäre ich eine halbe Stunde früher zu Hause gewesen)?

Vor allem, wo der 1.FC Köln heute Abend im Spitzenspiel der 2. Liga den Karlsruher SC empfängt? Das erste Mal in dieser Saison messen sich die Geißböcke mit einem direkten Konkurrenten um den Aufstieg. Gegen 22:00 Uhr werden wir also ein bißchen besser Bescheid wissen, wie die eigene Mannschaft tatsächlich einzuschätzen ist.

Bisher hat sie in 7 Pflichtspielen zwei überzeugende Siege herausgespielt, drei Arbeitssiege eingefahren und zweimal aufgrund mangelnder Einsatzbereitschaft verloren. Gegen Mannschaften aus den Kategorien "Gewinnen müssen" oder "Unangenehm, aber trotzdem gewinnen müssen".

Kurz: Ob das Team mit seinen 6-7 Neuverpflichtungen in der Startelf etwas taugt, wissen wir immer noch nicht so recht. Ohne Frage handelt es sich bei den meisten neuen Spielern um technisch gute Fußballer (Pekka Lagerblom nehme ich mal aus), allerdings fehlt der ganzen Mannschaft nennenswerte Zweitligaerfahrung (Ausnahmen Scherz, Wessels, Cullmann) und manchmal so scheint es, die in der 2. Liga so dringend benötigte Aggressivität (Pekka Lagerblom nehme ich mal aus).

Eine erste Standortbestimmung also. Allerdings nicht die letzte. Die Mannschaft wird sich unabhängig vom heutigen Ergebnis weiter finden müssen und vermutlich erst in der Rückrunde ihr volles Potenzial abrufen können.

Ob die Bahn bis dahin so weit ist, wage ich zu bezweifeln. Aber deshalb ist sie vermutlich auch Trikotsponsor bei Hertha BSC Berlin geworden. Die machen sich auch gerne mit voller Wucht lächerlich.

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Icke bin wieder da!

Es gibt nicht wenige FC-Anhänger, die den Verkauf von Thomas Häßler an Juventus Turin 1990 (für damals sensationelle 15 Millionen D-Mark, die umgehend verschwanden bzw. in Rico Steinmann und Henry Fuchs investiert wurden) für den Anfang vom Niedergang des 1.FC Köln halten.
Es folgten die skurille Entlassung Christoph Daums (und dessen umgehende Verwandlung in den Messias), noch ein Pokalfinale, eine UEFA-Cup-Teilnahme und lange Jahre Kampf gegen den Abstieg (woraufhin lange Jahre als Fahrstuhlmannschaft folgten).

Entsprechend freuen sich heute viele beim 1. FC Köln, dass Thomas Häßler zum Verein zurückgekehrt ist. Als Techniktrainer im Nachwuchsbereich. Ich bin ja kein ein Freund davon, ehemalige Spieler mit Posten im Jugenbereich zu versorgen. Aber bei Häßler liegt der Fall wohl um einiges anders.
Zum einen fiel der Name des kleinen Berliners auch als es um die Frage eines Techniktrainers für die Nationalmannschaft ging (wobei es natürlich sein könnte, dass vor allem Icke selber seinen Namen hat fallen lassen).
Zum anderen dürfte beim ein oder anderen Jugendspieler die Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft bei einer Übungseinheit mit einem Weltmeister auch noch um einiges höher sein.
Dass Häßler ein brillianter Techniker war (und ist), steht sowieso außer Frage und generell halte ich die Tendenz namhafte Trainer im Jugendbereich zu beschäftigen für sinnvoll.

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