Reden wir nicht über die erste Halbzeit des gestrigen Spiels gegen Koblenz. Bis zur 60. Minute herrschte auf der Tribüne die felsenfeste Überzeugung, der FC würde im Leben heute kein Tor schießen.
30 Minuten später waren es drei Treffer. Grund: Eine offenbar wenig öffentlichkeitstaugliche Halbzeitansprache des Trainers. Daum sprach hinterher wortreich davon,
nicht nur die Universitätssprache zu beherrschen, Thomas Broich äußerte sich pointierter:
Der Trainer wurde unflätig.
Suedtribuene - 2. Apr, 12:50
Wenn mir nicht mehr zum Gegner einfällt, als dass er ein
interessantes Vereinswappen hat, habe ich entweder zu viel zu tun oder es ist Alltag eingekehrt in der 2. Liga.
Falls sich jemand bemüßigt fühlt, sich
zumzur TuS Koblenz zu äußern, die Kommentare sind offen.
Suedtribuene - 30. Mär, 14:30
Was ist eigentlich erstaunlicher:
Dass ein Fahrstuhlverein wie der 1.FC Köln in erstaunlicher Regelmäßigkeit neue Nationalspieler hervorbringt oder dass junge Spieler wie Lukas Podolski, Lukas Sinkiewicz und jetzt
Patrick Helmes trotz des wackligen Umfeldes eines Fahrstuhlvereins Nationalspieler werden?
Suedtribuene - 26. Mär, 12:59
Wer möchte, kann sich auf der Homepage des 1.FC Köln
neue Screensaver und Wallpapers herunterladen, um seinen Computer (wie vielleicht vorher schon das Auto, die Bettwäsche und die Schrankwand) in einen rotweißen Dress zu kleiden.
Auch wenn ich vor allem
das vorletzte Motiv sehr gelungen finde (Matthias Scherz, Adil Chihi und Peter Madsen stellen ein Tierkreiszeichen nach), bleibe ich doch bei meinem aktuellen Hintergrundbild, verrate aber nicht, was das ist.
Suedtribuene - 22. Mär, 14:21
Die Kölner Presse stellt in ihren Spielberichten zum gestrigen 1:1 gegen Rostock die geplatzten letzten Aufstiegshoffnungen in den Mittelpunkt. Was mich ein wenig überrascht. Hat denn noch jemand gehofft?
Suedtribuene - 20. Mär, 15:59
Tore des 1.FC Köln bei Hansa Rostock sind nicht selten etwas besonderes. Lukas Podolski schoß bei Hansa sein erstes Tor als Profi überhaupt, wichtiger aber war
ein anderer Treffer am 18. Mai 1996.
Holger Gaißmayer, "die Höchstrafe für seine Mitspieler" (sein ehemaliger Trainer Bernd Schuster), traf in der 72. Minute zum spielentscheidenden 1:0 und rettete den Geißböcken so den Klassenerhalt.
Ich war damals auf der Autobahn zwischen Köln und Essen unterwegs und komplett verständnislose Freunde mussten mit mir mehr als 20 Minuten auf einem Rastplatz im Wagen ausharren, um die letzten Minuten der Radioübertragung zu verfolgen. Danach war ich deutlich besserer Laune als sie.
Suedtribuene - 19. Mär, 12:04
Es gibt zwei Möglichkeiten, sich dem gestrigen Spiel gegen Unterhaching anzunähern.
1. Man wundert sich, dass es möglich ist, mit einer derartigen Leistung vier Tore gegen eine Profimannschaft zu schießen.
2. Man schreibt über Salvatore Gambino.
Im Gegensatz zu einem Dimitrios Grammozzis gilt Gambino nicht als der Trainingsfleißigste, weswegen er nach einem Vereins- oder Trainerwechsel ziemlich viel Zeit auf der Tribüne oder der Ersatzbank verbringt, obwohl er in seinen wenigen Auftritten auf der rechten Seite durchaus gefallen konnte.
Seine Fähigkeiten werden übersehen, während sich ein Grammozzis im Training in die Startelf grätscht und der neue Trainer Wochen braucht, ehe er dahinter kommt, dass Grammozzis nicht in einer vorübergehenden Krise steckt, sondern
sich tatsächlich eher das Wadenbein bricht, als einen Ball unfallfrei beim Mitspieler unterzubringen.
Dabei ist Gambino ähnlich wie Albert Streit, sein Vorgänger auf der rechten Offensivposition, ein technisch starker Dribbler. Seine Flanken allerdings sind besser als die des Neu- oder Wiederfrankfurters.
Insofern ist zu hoffen, dass das gestrige Spiel mehr war als nur ein dringend benötigter Sieg. Dass sowohl Christoph Daum als auch Salvatore Gambino selber gesehen haben, wie wertvoll der Spieler auf der rechten Seite sein kann. Als Pendant zu dem ebenfalls lange unterschätzten Fabrice Ehret links. Und als Baustein einer neuen, Hoffnung machenden Mannschaft (die im wesentliche die alte sein wird).
Suedtribuene - 12. Mär, 12:47
Es gibt Paare, da schüttelt man schon gleich zu Anfang den Kopf: Das gibt nix! Wie
der biedere Berti und die chaotische Nigeria.
Dann gibt es Paare, die sind so miteinander verwachsen, dass man völlig irritiert da steht, wenn sie sich eines Tages trennen, wie Rudi Assauer und Schalke 04.
In die dritte Kategorie fallen die Spvgg Unterhaching und Lorenz-Günther Köstner. Ein Paar, das selber erst im Nachhinein merkt, dass sie füreinander bestimmt waren. Zusammen waren sie ein unschlagbares Team. Köstner führte den gefühlten Bayernligaclub bis in die Bundesliga, wo die Spvgg als Kuriosum von sich reden machte.
Nach der Trennung wurden weder Köstner noch Haching je wieder wirklich glücklich. Der Verein stieg ab und kämpft seitdem um das Überleben im Profifußball, Köstner scheiterte bei der Rettung des 1.FC Köln und trainiert seitdem mit durchwachsenem Erfolg verschiedenste Zweitligisten. Unterhaching gastiert am Sonntag in Köln und repräsentiert ohne Köstner die Namenlosigkeit der 2. Liga, selbst im heimischen Stadion bleibt der Fanblock beim Aufruf der eigenen Spieler stumm.
Suedtribuene - 9. Mär, 16:21
Nach all dem Scheiß, den man sich als FC-Fan in dieser Saison ansehen musste (und seien wir mal ehrlich: in den Vorjahren auch), war die gestrige Niederlage in Karlsruhe ein echter Lichtblick.
Auch wenn das Spiel über weite Strecken der zweiten Halbzeit zerfahren war, sahen die Zuschauer Laufbereitschaft, Aggressivität und sogar zarte Ansätze von Spielkultur.
Die Mannschaft präsentierte sich kompakt und einige Spieler, die man in Köln schon abgeschrieben hatte, ragten ein klein wenig zumindest hinaus.
Marvin Matip wirkte gegen den Tabellenführer der zweiten Liga weit weniger nervös als gegen Paderborn, Ricardo Cabanas pflügte sich engagiert durch das Kölner Mittelfeld, Miljove Novakovic bewies, dass er ein ausgewiesener Drecksack ist (das ist ein Kompliment) und Fabrice Ehret schließlich war Ausgangspunkt jedes gelungenen Kölner Angriffs.
Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass dem KSC eine für seine Verhältnisse durchschnittliche Leistung zum Sieg reichte. Dennoch: Wenn das gestern Abend ein Blick in die Zukunft der Kölner Mannschaft war, darf man hoffen.
Suedtribuene - 6. Mär, 12:07
Über den Niedergang des 1.FC Köln ist viel geschrieben worden. Auch hier. Aber was braucht der Verein, um wieder auf die Beine zu kommen? Von Glück, Geld und Kampfschweinen (um mal ein paar Phrasen zu dreschen) abgesehen?
Hier mal ein paar Thesen und Wünsche:
1. Eine Person im Präsidium, die sich im aktuellen Fußballgeschehen auskennt.
Wolfgang Overath ist als Gesicht des Vereins Gold wert. Allerdings waren weder er noch seine Vize-Präsidenten (und Kumpels) Glowacz und Neukirch in den letzten 25 Jahren im Profifußball tätig. Das unterscheidet Overath zum Beispiel von dem ehemaligen Bayern-Präsidenten Beckenbauer, erinnert aber an den gescheiterten HSV-Präsidenten Seeler.
Zurücktreten muss dafür übrigens niemand. Das Präsidium ließe sich ebensogut auf vier Mitglieder erweitern.
2. Ein Fußballfachmann auf einem der Geschäftsführerposten der 1.FC Köln KGaA.
Der Profibetrieb des FC wird von zwei Geschäftsführern geleitet. Claus Horstmann ist dabei als Gesamtgeschäftsführer für die finanziellen Angelegenheiten zuständig und macht, nach allem, was man hört, einen hervorragenden Job.
An seiner Seite arbeitet Michael Meier, wie sein Vorgänger Andreas Rettig ebenfalls ein Wirtschaftsmann und kein Geschäftsführer mit sportlicher Kompetenz. Damit ist er, und das unabhängig davon, was man von seiner Person hält, auf dem Posten falsch.
Betrachtet man den Status Quo bei den oben genannten Punkten wird deutlich, dass es im Verein auf keiner Position professionellen Fußballverstand auf der Höhe der Zeit gibt. Das ist kein neues Phänomen in Köln und muss nicht den aktuell handelnden Personen angelastet werden. Ändern sollte man es dennoch. Sofern Christoph Daum das zulässt. Denn ob sich der aktuell mächtigste Mann beim 1.FC Köln derartige Widerparts an die Seite stellen lässt, ist offen.
3. Ein Chefscout mit einem gutem Auge und einem weitreichenden Netzwerk.
Stephan Engels hat mit Sicherheit seine Qualitäten, aber sein beruflicher Horizont sind der 1.FC Köln und der Wuppertaler SV. Dass sein Scouting dem FC in den vergangenen Jahren Verstärkungen eingebracht hat, wird vermutlich nicht einmal er behaupten wollen.
4. Ausbau der Nachwuchsabteilung
Machen wir uns nichts vor, der 1.FC Köln wird auf Jahre Schwierigkeiten haben, echte Verstärkungen zu verpflichten (und das entlastet Stephan Engels durchaus) und bei Transfers einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein.
Umso wichtiger ist der Ausbau der Nachwuchsabteilung, die zwar durchaus Erfolge vorzuweisen hat, aber letztlich den Anspruch haben muss, besser zu sein als die der aktuellen Bundesligisten, um interessante Talente an den Verein zu binden.
5. Ein Taktikscout
So etwas kann durchaus eine Person im aktuellen Trainerstab leisten. Aber die Spielphilosphie des 1.FC Köln muss auf der Höhe der Zeit sein. In den vergangenen Jahren ist es fast ausschließlich Aufsteigern gelungen, sich in der 1.Liga zu etablieren, deren Fußball moderner war, als der der anderen Mannschaften (Mainz, Bielefeld, Rostock, Freiburg).
Oft allerdings sind sie auf diesem einmal erreichten Level stehen geblieben und wieder abgestiegen (Freiburg, Rostock).
Kurz: Ein kleiner Verein kann in der 1. Liga nur überleben, wenn er schneller ist als die großen und sich dadurch den taktischen Vorteil verschafft, um die mangelnde individuelle Klasse des Kaders auszugleichen.
Bevor jetzt jemand mit dem Argument kommt, das würde alles viel Geld kosten:
Niemand kann mir erzählen, dass die oben genannten Punkte teurer sind als die Verpflichtungen von Weiser, Grammozis, Laslandes, Reich, Baranek, Heinrich, Evanilson, um nur ein paar zu nennen.
Auf alle anderen Argumente und Vorschläge freue ich mich allerdings.
Soweit auf die Schnelle ein paar Gedanken am Freitagabend (ich kann ja die Woche nicht gänzlich ohne Beitrag beschließen).
Suedtribuene - 2. Mär, 17:47