Freitag, 2. März 2007

Schön wär's

Über den Niedergang des 1.FC Köln ist viel geschrieben worden. Auch hier. Aber was braucht der Verein, um wieder auf die Beine zu kommen? Von Glück, Geld und Kampfschweinen (um mal ein paar Phrasen zu dreschen) abgesehen?

Hier mal ein paar Thesen und Wünsche:

1. Eine Person im Präsidium, die sich im aktuellen Fußballgeschehen auskennt.
Wolfgang Overath ist als Gesicht des Vereins Gold wert. Allerdings waren weder er noch seine Vize-Präsidenten (und Kumpels) Glowacz und Neukirch in den letzten 25 Jahren im Profifußball tätig. Das unterscheidet Overath zum Beispiel von dem ehemaligen Bayern-Präsidenten Beckenbauer, erinnert aber an den gescheiterten HSV-Präsidenten Seeler.
Zurücktreten muss dafür übrigens niemand. Das Präsidium ließe sich ebensogut auf vier Mitglieder erweitern.

2. Ein Fußballfachmann auf einem der Geschäftsführerposten der 1.FC Köln KGaA.
Der Profibetrieb des FC wird von zwei Geschäftsführern geleitet. Claus Horstmann ist dabei als Gesamtgeschäftsführer für die finanziellen Angelegenheiten zuständig und macht, nach allem, was man hört, einen hervorragenden Job.
An seiner Seite arbeitet Michael Meier, wie sein Vorgänger Andreas Rettig ebenfalls ein Wirtschaftsmann und kein Geschäftsführer mit sportlicher Kompetenz. Damit ist er, und das unabhängig davon, was man von seiner Person hält, auf dem Posten falsch.

Betrachtet man den Status Quo bei den oben genannten Punkten wird deutlich, dass es im Verein auf keiner Position professionellen Fußballverstand auf der Höhe der Zeit gibt. Das ist kein neues Phänomen in Köln und muss nicht den aktuell handelnden Personen angelastet werden. Ändern sollte man es dennoch. Sofern Christoph Daum das zulässt. Denn ob sich der aktuell mächtigste Mann beim 1.FC Köln derartige Widerparts an die Seite stellen lässt, ist offen.

3. Ein Chefscout mit einem gutem Auge und einem weitreichenden Netzwerk.
Stephan Engels hat mit Sicherheit seine Qualitäten, aber sein beruflicher Horizont sind der 1.FC Köln und der Wuppertaler SV. Dass sein Scouting dem FC in den vergangenen Jahren Verstärkungen eingebracht hat, wird vermutlich nicht einmal er behaupten wollen.

4. Ausbau der Nachwuchsabteilung
Machen wir uns nichts vor, der 1.FC Köln wird auf Jahre Schwierigkeiten haben, echte Verstärkungen zu verpflichten (und das entlastet Stephan Engels durchaus) und bei Transfers einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein.
Umso wichtiger ist der Ausbau der Nachwuchsabteilung, die zwar durchaus Erfolge vorzuweisen hat, aber letztlich den Anspruch haben muss, besser zu sein als die der aktuellen Bundesligisten, um interessante Talente an den Verein zu binden.

5. Ein Taktikscout
So etwas kann durchaus eine Person im aktuellen Trainerstab leisten. Aber die Spielphilosphie des 1.FC Köln muss auf der Höhe der Zeit sein. In den vergangenen Jahren ist es fast ausschließlich Aufsteigern gelungen, sich in der 1.Liga zu etablieren, deren Fußball moderner war, als der der anderen Mannschaften (Mainz, Bielefeld, Rostock, Freiburg).
Oft allerdings sind sie auf diesem einmal erreichten Level stehen geblieben und wieder abgestiegen (Freiburg, Rostock).
Kurz: Ein kleiner Verein kann in der 1. Liga nur überleben, wenn er schneller ist als die großen und sich dadurch den taktischen Vorteil verschafft, um die mangelnde individuelle Klasse des Kaders auszugleichen.

Bevor jetzt jemand mit dem Argument kommt, das würde alles viel Geld kosten:
Niemand kann mir erzählen, dass die oben genannten Punkte teurer sind als die Verpflichtungen von Weiser, Grammozis, Laslandes, Reich, Baranek, Heinrich, Evanilson, um nur ein paar zu nennen.
Auf alle anderen Argumente und Vorschläge freue ich mich allerdings.

Soweit auf die Schnelle ein paar Gedanken am Freitagabend (ich kann ja die Woche nicht gänzlich ohne Beitrag beschließen).

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