1.FC Köln

Mittwoch, 30. Mai 2007

Ästhetischer Fundamentalismus

Seitdem Franz Kremer Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre antrat, seinen frisch gegründeten 1. FC Köln zum "Real Madrid des Westens" zu machen (und die Frage, wo von Köln aus gesehen Madrid liegt, lässig beseite schob), gibt es nicht wenige Puristen rund um den FC, für die nur eine Trikotfarbe in Frage kommt: Weiß muss es sein (aus Seide muss das Jersey wie noch in den 50er Jahren nicht mehr sein).

Die Farbpsychologen unter den Fans allerdings favorisieren rote Trikots, denn Rot steht für Aggressivität. Außerdem: Wer macht sich schon gerne ein weißes Hemd schmutzig?

Der FC, stets um Abwechslung bemüht, bietet natürlich jedes Jahr eine Mischung aus beidem. Alle Jubeljahre gibt es einmal ein rein weißes Trikot. Seltener ein rein rotes. Dieses Jahr gibt es gar kein Trikot, sondern ein Traingsleibchen - weiß mit roten Schultern und Ärmeln.

Gekauft wird es vermutlich trotzdem. Nicht von mir. Ich trage ein weißes Trikot.

Dienstag, 22. Mai 2007

Das Werfen von Gegenständen im Stadionbereich ist untersagt!

Das gilt auch für Stöckchen. Aber weil auf dem Rasen kein Spielbetrieb ist, nehme ich's mal auf:

1. Dein Verein ist:
Der 1.FC Köln (wer hätte es gedacht?)

2. Das offizielle Saisonziel für Deine Mannschaft war:
Wiederaufstieg

3. Dein persönliches Saisonziel war:
Wiederaufstieg

4. Was trauten Experten Deinem Verein zu Saisonbeginn zu?
Wiederaufstieg

5. Hat Deine Mannschaft das offizielle Ziel erreicht?
Wenn nicht einmal Michael Meier es hinbekommt zu behaupten, der FC habe sein Saisonziel erreicht, hat er's wohl tatsächlich nicht.

7. Welches war das beste Heimspiel in dieser Saison?
DFB-Pokal gegen Schalke.
Dazu noch je eine Halbzeit gegen indiskutable Burghausener und Braunschweiger. Der Rest war Schrott.

8. Welches war das schönste Auswärtsspiel in dieser Saison?
Schönes Auswärtsspiel? Was ist das?

9. Welches war das schlechteste Spiel in dieser Saison?
Emotional das Heimspiel gegen Fürth. Am Sonntagmorgen hatte ich schlechte Laune, weil ich mittags ins Stadion zum Spiel musste. Während des Spiels hatte ich schlechte Laune, weil das Spiel scheiße war. Hinterher hatte ich schlechte Laune, weil ich trotzdem da war.
Die restlichen Spiele waren aber auch schlecht. Nach dem besonders schlechten Spiel in Unterhaching habe ich mich geweigert weiterhin Auswärtsspiele zu gucken. Es soll aber noch einige richtig schlechte Spiele danach gegeben haben.

10. Zu Beginn der Saison: Wer war Dein Meisteranwärter?
Zweitligameister ist ja kein Titel. Meine Aufstiegsanwärter waren der KSC (eingespielte Mannschaft), Hansa Rostock (intelligent verstärkte Mannschaft), der FC (Monsteretat).

11. Zu Beginn der Saison: Wer sollte absteigen?
Aus der 2. Liga? Da habe ich mich gar nicht mit beschäftigt.

12. Der 34. Spieltag ist gespielt. Wer sollte Meister werden, Schalke 04 oder der VfB?
Der VfB. Weil sein Fußball besser ist als das, was Schalke über weite Strecken der Saison (Anfang und Ende) gezeigt hat.

13. Hättest Du gedacht, dass Mainz absteigt?
Nö.

14. Wie oft hast Du in dieser Saison Deinen Verein im Stadion unterstützt?
Kein Auswärtsspiel. Alle Heimspiel minus Essen, Karlsruhe, Rostock.

15. Wie hast Du in dieser Saison Deinen Verein finanziell unterstützt?
Mitgliedschaft und Dauerkarte. Beides hat der Verein nicht verdient.

16. Welchen Platz hat Dein Verein diese Saison erreicht?
9. Platz in der 2. Liga (dafür hat der Verein deutlich über 40 Millionen Euro investiert. Das muss man sich mal wegtun).

17. Hat sich diese Saison gelohnt?
Ja. Sie hat den letzten Glauben an fußballerische Kompetenz beim 1.FC Köln pulverisiert.

18. Was machst Du in der Sommerpause?
Mich abreagieren.

Montag, 21. Mai 2007

Roda Antar (hm, hm)

Dass mich die Spielweise des SC Freiburg in Köln extrem begeistert hat, habe ich nach dem Gastspiel der Breisgauer schon geschrieben.

Insofern sollte ich mich über die Verpflichtung von Roda Antar freuen. Allerdings habe ich immer den Eindruck, dass Spieler des SC Freiburg nur im Finkeschen Fußballsystem funktionieren und, haben sie einmal den malerischen Schwarzwald verlassen, wenig Leistung bringen.

Ich lasse mich aber gerne von dem Libanesen eines besseren belehren. Zudem ist er bei nüchterner Betrachtung eine Verstärkung für die Geißböcke:

Er hat Zweitligaerfahrung. Etwas, das den letzten 12 Neuverpflichtungen von Meier/Latour und Meier/Daum fehlte.

Sein Passspiel dürfte präziser sein als das von Ricardo Cabanas.

Er ist definitiv schneller als Thomas Broich (aber wer ist das nicht?)

Alles in allem ist die Verpflichtung von Antar ein Grund mal wieder etwas über den 1. FC Köln zu schreiben: eine Verpflichtung, die im großen und ganzen Sinn macht.

Montag, 30. April 2007

Über den 1. FC Köln ist alles gesagt

hier zum Beispiel, oder hier, oder hier, auch hier, und hier, und hier, sogar hier.

Wer weiter sucht, findet bestimmt noch mehr. Falls der 1. FC Köln Anstalten macht, aus diesen Fehlern Konsequenzen zu ziehen, werde ich darüber schreiben. Aber bei einem Verein, der z.B. Carsten Cullmann als Vorbild für die U23 weiterbeschäftigen will (nachdem er bereits Stephan Engels zum Chefscout und Dirk Lottner zum Jugendtrainer gemacht hat), ist damit nicht zu rechnen und ich für meinen Teil habe aktuell keine Lust, den Schwachsinn der Herren Overath, Meier, Engels, Daum etc. weiter bloggend zu begleiten. Ich habe fertig.

Mittwoch, 25. April 2007

Trainingseindrücke

Heute hat mich meine Laufrunde zweimal am Geißbockheim vorbeigeführt, während die FC-Spieler ihre öffentliche Trainingseinheit absolvierten.

Wer glaubt, die Mannschaft habe Schwierigkeiten, ihre durchaus vorhandenen Fähigkeiten im Spiel umzusetzen, muss möglicherweise umdenken.

Auch im Training ist kaum ein Spieler in der Lage einen flachen Pass zu spielen. Gerne wird auf Knie- oder Oberschenkelhöhe hereingeflankt, wenn flach gespielt wird, setzt der Ball auf fünf Metern dreimal auf. Am allerliebsten aber bolzen die FC-Profis den Ball hoch irgendwohin.

Den Trainern schien das weitgehend gleichgültig zu sein. Mich hat's schnell weitergezogen.

Montag, 23. April 2007

Tippspiele

oder Das nächste Stadium der Gleichgültigkeit

Seit einigen Jahren tippe ich in unterschiedlichen Tipprunden auf die Fußballergebnisse des Wochenendes. Dabei tippe ich grundsätzlich nicht gegen den 1. FC Köln. Bis zu diesem Wochenende.

Am Freitag habe ich auf den TSV 1860 München gesetzt. Wenig überraschend habe ich richtig gelegen. Erstaunlicher jedoch: Ich hatte nicht einmal den leisen Anflug eines schlechten Gewissens.

Donnerstag, 19. April 2007

Charakterfragen

Christoph Daum erklärt auf der Pressekonferenz zum morgigen Spiel gegen München 60 die letzten Saisonspiele zu einer Charakterfrage:

"Gerade jetzt, in einer Situation, wo du nicht mehr ein übergeordnetes Ziel hast, ans Limit zu gehen und sich voll mit einzubringen, ist eine bestimmte charakterliche Qualität, die im Fußball sehr, sehr wichtig ist."

Einer der von ihm im Winter verpflichteten Spieler beantwortet diese Frage auf seine Weise:

Fabio Luciona verlässt den Verein fünf Spieltage vor Saisonende in Richtung Brasilien.

Mittwoch, 18. April 2007

Ejal, wat och passeet

Wenn Dir eine Meldung wie die von der Sperre für Lukas Sinkiewicz gleichgültig ist, ist irgendetwas nicht in Ordnung.

Dabei war ich weder beim Trainerwechsel, noch bei den Neuverpflichtungen, noch irgendwann in der Rückrunde sonderlich optimistisch, was den Saisonausgang angeht.

Aber sechs Jahre fußballerischen Stillstands auf bescheidenem Niveau hinterlassen vielleicht ihre Spuren. Schließlich ist es egal, wer spielt. Er spielt sowieso schlecht.

Montag, 16. April 2007

Spaß beim Zuschauen

Der SC Freiburg in seiner gestrigen Verfassung war schlicht das beste, was ich seit langem in Müngersdorf gesehen habe. Die Breisgauer waren ballsicher, lauffreudig, spielstark, aggressiv, kombinierten flüssig, überraschten den Gegner mit intelligent einstudierten Spielzügen, zeigten Zug zum Tor und direktes Spiel (was ihnen in den vergangenen Jahren oft genug gefehlt hat). Kurz: Sie boten alles, was dem 1.FC Köln fehlt.

Die Geißböcke hingegen bekommen nicht einmal den Ball unter Kontrolle. Vom Spiel ganz zu schweigen. Ihre halbhoch ins Ungefähre gebolzten Pässe stellen den Mitspieler vor größere Probleme als den Gegner. Spiel ohne Ball findet kaum statt, stattdessen schauen neun Feldspieler aus sicherer Entfernung zu, wie sich einer abmüht und staunen anschließend, was der Gegner mit dem Ball alles anstellen kann.

Als Freiburgs Torschütze Jonathan Pitroipa in der 87. Minute ausgewechselt wurde, beklatschten ihn die verbliebenen Zuschauer auf der Südtribüne, und wäre die Freiburger Mannschaft nach dem Spiel auf die Idee gekommen, vor den Heimfans zu erscheinen, sie hätten stehende Ovationen entgegennehmen können.

Als verdiente Anerkennung und als deutlichen Hinweis an Mannschaft, Trainer und Verantwortliche des eigenen Vereins:

Das ist es, was wir sehen wollen.

Freitag, 13. April 2007

Ein trostloser Nachmittag

(oder: man könnte mal wieder ein Buch lesen)

Heimspiele gegen den SC Freiburg sind in aller Regel trostlose Veranstaltungen. Die Spielkultur der Breisgauer stellt das Defensivverhalten der Geißböcke in aller Regel vor unlösbare Aufgaben, dennoch langweilt sich das Publikum auf den Rängen, wohlwissend, dass der SC gefühlte 100 Torschüsse braucht, um einmal wenigstens den Torwart zu treffen.
Auf der anderen Seite stehen die Freiburger gut genug, um die Offensive des FC weitgehend lahm zu legen.

Heraus kommen dabei sieben Ligaheimspiele mit insgesamt 10 Toren. Tröstlich, dass das Torverhältnis dabei 8:2 für den FC heißt und 5 der 7 Spiele gewonnen wurden. Grund genug, den Sonntagnachmittag im Stadion zu verbringen. Vielleicht nehme ich aber etwas zu lesen mit.

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