Donnerstag, 18. Mai 2006

Never mind Grup Tekkan

Here's the Dirrrty Franz & die B-Side Boyz

Spielkultur hoch 2 minus Schiedsrichter

Die Diskussion über Jens Lehmanns Platzverweis im gestrigen Champions-League-Finale findet schon bei Fooligan statt.

Deswegen nur ein, zwei Gedanken zu seinem Interview nach dem Spiel (wer war eigentlich dieser HA Schult-Verschnitt, dern ihn befragt hat?).

Der Verweise auf eine Abseitsposition von Eto'o vor dem 1:1 war natürlich Unsinn. Positiv hängen bleibt bei mir aber, dass er uns diesen "Ich schaue jetzt nach vorne, abhaken, weitermachen"-Schwachsinn erspart hat, den viele andere Spieler in so einer Situation von sich geben.

Nein, dem Mann ging's beschissen und das hat er auch gesagt.

Zum Spiel: Es ist nie gut, wenn der Schiedsrichter im Vordergrund steht. Arsenal begann schwungvoll und wurde durch den Platzverweis vom Weg abgebracht. Barca hat sie danach einfach todgespielt, auch weil die Londoner sich mit zwei Viererketten an den Strafraum zurückzogen und keine Anspielstationen für Entlastungsangriffe hatten. Erst als Ljungberg in der 2.HZ offensiver wurde, kamen sie wieder vor das gegnerische Tor. Auch weil Barcelona mit dem Wechsel von Larsson für van Bommel das Mittelfeld öffnete. Nur war Arsenal da leider schon platt.

Ein Spiel, das vom Schiedsrichter, viel Geduld und den richtigen Einwechslungen entschieden wurde.

Aber auch ein Spiel, bei dem es, obwohl es nicht das erwartete großartige Match war, viel zu bestaunen gab: direktes Passspiel, elegante Ballannahmen (Henry in der Ballmitnahme, Guily, wie er die hohen Flanken annimmt...), Raumaufteilung, einstudierte Spielzüge...

Mehr davon. Gerne auch in der Bundesliga.

Mittwoch, 17. Mai 2006

Die ersten Neuzugänge sind da

Der 1.FC Köln hat heute seine ersten Neuzugänge für die kommende Spielzeit präsentiert:

Von Werder Bremen kommt Abwehrspieler Pekka Lagerblom, finnischer Nationalspieler und von Borussia Dortmund Salvatore Gambino.

Beide habe ich in meinem Hinterkopf als talentierte bzw. gute Spieler abgespeichert, die in ihren Vereinen nicht so richtig zum Zuge kamen. Also Verpflichtungen, die sich für den FC durchaus als Verstärkungen entpuppen könnten.

Vielleicht kann jemand aus Dortmund, Bremen oder Nürnberg (wohin Lagerblom zwischenzeitlich ausgeliehen war) etwas zu den beiden sagen?

Spielkultur hoch 2: FC Barcelona vs. Arsenal London

Eigentlich wollte ich heute mal wieder einen ganz, ganz tollen Beitrag schreiben über modernen Fußball und taktische Raffinesse (also alles das, was mir der FC in den vergangenen Jahren vorenthalten hat).

Darüber dass der FC Barcelona (sehr stilvolle Startseite übrigens mit catala als erster Sprachauswahl) und Arsenal London, die beiden absolut verdienten Champions-League-Finalisten des heutigen Abends, nicht nur durch ihre offensiven Stars, sondern vor allem über eine gut organisierte, lauffreudige Defensive zum Erfolg kommen.

Über One-Touch-Fußball, Hochgeschwindigkeitsdribblings und die Möglichkeit, auch mit einer Spitze aberwitzig attraktiven Fußball zu spielen.

Brauche ich aber gar nicht. Das hat Ottmar Hitzfeld schon für mich erledigt. In einem lesenswerten Beitrag für den Kicker.

Bliebe mir nur noch anzumerken, dass die Favoritenrolle bei Barca liegt. Nicht nur wegen Ronaldhino, sondern weil das Team taktisch flexibler agiert als Arsenal. Der FC Barcelona des Frank Rijkaard nutzt alle taktischen Mittel des Fußballs. Zur Not wird im Halbfinale der Champions League ein Kaka in Strafraumnähe in Manndeckung genommen. Eine Methode, die im modernen Fußball verpönt ist wie das iranische Atomprogramm. Aber Barca ist das egal.

So gibt es zwischen beiden Teams doch noch ein paar kleine Unterschiede. Arsenal ist die hohe Schule des Kombinationsfußballs, Barcelona hingegen zelebriert die Kunst des Gewinnens oder den Sieg als Kunstwerk. Was nicht ganz dasselbe ist.

Update und Lesetipp:
Beim Pfostenschuss findet sich eine kleine Beschreibung des Barca-Auftritts in Bremen: Der moderne Traumfußball, die ich a) sehr empfehle, weil sie b) meinen Eindruck von Barcelona als gut eingespielter und trainierter Mannschaft bestätigt.

Was Du als Schalke-Fan allerdings bei einem Bremer Champions-League-Spiel zu suchen hast, würde ich auch noch gerne wissen. :-)

Dienstag, 16. Mai 2006

Zu schön, um übersehen zu werden:

Deutsch für Dummies. Bei Tobe. Mein Lieblingssatz ist ja: "Autos sind in Deutschland heilig." Stimmt doch gar nicht. Das sind Kühe. Oder verwechsel ich da wieder was? Und dürfen deutsche Autos auf WM-Rasen grasen?

PS: Mir ist übrigens gar nichts heilig (habe auch gar kein Auto). Außer die Südtribünenschätzchen Sylvie van der Vaart und Monica Lierhaus.

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 27)

Die erste deutsche Futbol-Novela

Bye bye Balla blue

Nun ist es also raus und niemand wundert sich. Balla wird kein Knight of Sir Alex, keiner der realisticos galacticos, kein katalanischer Widerstandskämpfer.

Balla folgt dem Ruf des Herrn (in seiner Gestalt von Chelsea-Trainer Jose Mourinho) und wird von nun an das blaue Gewand Gottes (in seiner Gestalt von Chelsea-Trainer Jose Mourinho) tragen.

Alle wussten es: der rote Uli, sexy knee Kalle, Mariah und das Bambi, sogar der 1.FC Köln war zur Abwechslung einmal informiert. Nur Balla wusste es nicht. Oder doch?

War alles nur ein Spiel? Rächt sich der Herr (in seiner Gestalt von Chelsea-Trainer Jose Mourinho), indem er Balla auf die Bank setzt? Damit Robbie, die Kampfrobbe, nicht mehr so allein ist? Geht Balla dann doch in die Schweiz?

Wir werden es nicht erfahren. Denn auch Balla hütet ein paar kleine Geheimnisse. Auch wenn er selber vermutlich am wenigsten davon weiß.

ENDE

Montag, 15. Mai 2006

Systemwechsel?

Jürgen Klinsmann hat heute mit der Bekanntgabe des WM-Kaders für ein mittelschweres mediales Erdbeben gesorgt. Überraschend vor allem die Nominierungen von Dortmunds David Odonkor und Wolfsburgs Mike Hanke.

Beide sind talentiert, beide aber nicht unbedingt in allerbester Form. Für sie spricht aber möglicherweise etwas ganz anderes:
Sie sind mit dem international inzwischen fast üblichen 4-5-1-System vertraut. Beide haben erfolgreich in Dieter Eilts U21 die Qualifikation zur EM gespielt und zwar im fälschlich als Rapolder-System bezeichneten 4-2-3-1.

Für einen solchen Systemwechsel, weg vom 4-4-2 mit Raute, wie es bei den Bundesligaspitzenclubs üblich ist, spricht zudem die hohe Zahl an nominierten defensiven Mittelfeldspielern: Frings, Kehl, Borowski und Hitzlsberger. Mit Abstrichen wären auch Schneider und Schweinsberger im defensiven Mittelfeld denkbar. Aber auch und vor allem Michael Ballack kann auf dieser Position spielen.
Die Verstärkung des defensiven Mittelfeldes durch einen oder wie beim FC Barcelona üblich durch zwei Spieler würde zudem die anfällige Abwehr, das Sorgenkind der Mannschaft, entlasten.

Denkbar wären z.B. zwei Varianten:

Lehmann

Lahm (den ich mal rechts setze), Nowottny, Metzelder, Jansen

Borowski, Frings

Odonkor, Ballack, Podolski

Klose (Hanke)

oder

Lehmann

Lahm, Nowottny, Metzelder, Jansen

Schweinsteiger, Frings, Borowski

Ballack, Podolski

Klose (Hanke)

Wir werden nicht Weltmeister

Zumindest nicht, wenn es nach dem Wunsch der Bayern geht, die sich zwar sicher sind, im Fall Podolski das Interesse des deutschen Fußballs zu vertreten ("ein Podolski gehört nicht in die 2.Liga"), aber das stimmt natürlich hinten und vorne nicht.

Denn wenn die Bayern Podolski zum 1.Juli verpflichten, steht im WM-Aufgebot für das Halbfinale und das Endspiel kein Kölner, denn auf Lukas Sinkiewicz verzichtet Klinsmann. Ohne Kölner wird Deutschland allerdings nicht Weltmeister, wie die Geschichte von '54 (Schäfer, Mebus), '74 (Overath, Cullmann, Flohe) und '90 (Illgner, Littbarski, Häßler, Steiner) belegt.

Der FC-Spieler 2005/2006

Ja, es gibt ihn. Kaum zu glauben bei diesem Saisonverlauf. Und weil jetzt andere zur Abstimmung aufrufen, entscheide ich im Gegensatz zur Winterpause diesmal alles diktatorisch selber und küre den FC-Spieler der Saison im Alleingang.

(Wer seine demokratischen Grundrechte dennoch wahrnehmen will, kann das bei Matt machen oder bei Samba Köln den schlechtesten FC-Spieler wählen - meine Wahl in dem Fall Patrick Weiser)

Jetzt rechnet natürlich jeder damit, dass ich Lukas Podolski zum Spieler der Saison ernenne. Aber trotz 12 Toren und seiner unbestrittenen individuellen Klasse mache ich das nicht. Nicht weil ich von ihm enttäuscht wäre, weil er die halbe Saison unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Damit muss man bei einem 20-jährigen rechnen und wer das gesamte Schicksal des Vereins einem so jungen Spieler auf den Fuß legt, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende absteigt.

Auch Albert Streit, Lichtblick in der Hinrunde, ist es nicht. Streit war einer der wenigen immer engagierten Spieler in dieser Saison, der konstant seine Leistung gebracht hat. Ein ganz feiner Fußballer, der mit dem Ball Sachen macht, die den anderen nicht einmal im Traum einfallen würden. Ein richtig guter Spieler wäre er aber erst, wenn er lernen würde, den Pass dem Dribbling vorzuziehen. Es sagt viel über die Leistungen der übrigen Spieler speziell in der Hinrunde aus, dass er trotz seiner eigensinnigen Spielweise vor dem Winter der beste Kölner war.

Patrick Helmes, den ich hier schon öfters gelobt habe, wäre eher ein Kandidat. Auf der Außenbahn weniger verspielt und in seinen Aktionen deutlich zwingender und mannschaftsdienlicher als Streit. Ein Spieler, an dem wir in Köln noch richtig Freude haben werden.

Aber auch er ist nicht der beste Spieler des FC in dieser Saison gewesen. Das ist Markus Feulner, der verletzungsbedingt ein halbes Jahr fehlte und gerade durch sein Fehlen deutlich machte, wie wichtig er für die Mannschaft geworden ist. Feulner stopft im Mittelfeld die Löcher, die eigentlich Sebastian Schindzielorz schließen sollte, und spielt die Pässe, die wir von Mokthari erwartet haben. Auch wenn Feulner immer mal wieder überhastet agiert und Fehler macht: In den 13 Spielen, in denen der 24-jährige auf dem Platz stand, holte der 1.FC Köln 20 Punkte. In den 21 Spielen ohne ihn 10. Noch Fragen?

Sonntag, 14. Mai 2006

Was soll ich da noch sagen?

Normalerweise fahre ich mit dem Rad oder der Bahn ins Stadion und wieder zurück. Nach dem Spiel gestern dachte ich mir aber, es wäre eine gute Idee zu Fuß nach Hause zu laufen. Ein Fußweg von nicht ganz einer Stunde, von Müngersdorf nach Sülz, genug Zeit, sich den Frust einer ganzen Saison aus den Füßen zu laufen.

Gehst Du am Spätnachmittag oder Abend eines Spieltages in Köln mit Schal und Trikot durch die Stadt, wirst Du regelmäßig angesprochen und nach dem Ergebnis des Spiels gefragt.
Dabei kannst Du den wirklich Interessierten vom komplett Ahnungslosen leicht unterscheiden. Letzterer fragt:
"Wie hat Köln gespielt?"
Falscher kann er die Frage nicht stellen.
Richtig heißt es:
"Wie hat der FC gespielt?"
Dabei kann die Frage in allen Schattierungen des Rheinischen zwischen leicht eingetrübtem Hochdeutsch und tiefstem Kölsch gestellt werden.

Kurz hinter dem Stadtwaldgürtel sprach mich ein älterer Herr an, der gerade seinen Hund ausführte:
"Wie hat dä Eff-Zeh jespellt?"
"Vier zwei gewonnen!"
"Ah! Jejen wen?"
"Bielefeld!"
"Bielefeld? Is' schon Zweite Liga?"

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