Samstag, 10. Dezember 2005

Familienduell

Jeder Verein, jeder Fan hat Spiele, die ihm mehr bedeuten als andere. Für den 1.FC Köln sind vor allem die alten Westschlager Saisonhöhepunkte. Die Spiele gegen Schalke, gegen Dortmund und natürlich gegen Borussia Mönchengladbach.

Für viele Kölner ist das Spiel gegen Bayer der absolute Höhepunkt. Kaum ein anderes Duell schürt die kölschen Emotionen so sehr. Ich bin vermutlich ein traditionalistischer Fußball-Snob. Bayer Leverkusen ist für mich bis heute kein vollwertiges Mitglied der Bundesliga und deshalb genieße ich die Spiele gegen Gladbach und die anderen alten Westmannschaften mehr.

Aber jeder Fan hat auch seine persönlichen Saisonhighlights, Mannschaften, denen er auf irgendeine verquere Weise verbunden ist. Auf die er sich deshalb besonders freut. Für mich sind Spiele gegen Alemannia Aachen solche Highlights. Ich bin in Aachen geboren und aufgewachsen. Ein großer Teil meiner Familie lebt da. Außerdem bringt Aachen als Zweitligist ungefähr dreimal so viele Fans nach Müngersdorf wie Leverkusen.

Ein anderes Highlight für mich sind Spiele gegen Werder Bremen. Einige meiner Freunde hier in Köln sind Bremer. Offenbar ist das beste, was man in Bremen machen kann, ins Rheinland zu ziehen. Aber ihrem Heimatverein bleiben die Hansestädter eng verbunden. Sogar ihr Bier trinken sie bevorzugt aus grünen Flaschen.

Was das Duell gegen Bremen für mich noch brisanter macht: Mein Bruder ist seit ewigen Zeiten Fan des SV Werder. Warum weiß er vermutlich selber nicht so genau. Jedenfalls ist das Spiel der Geißböcke gegen die Stadtmusikanten für uns auch immer das Duell zweier Brüder.

Alles zur WM-Auslosung

gibt es bei Dülp und bei Kai (im Live-Blog plus Kommentare).

Ich habe es gestern Abend vorgezogen, mich zum Essen einladen zu lassen. Kurz in die Show reingezappt, Heid Klum gehört, an Thomas Brdaric gedacht und nix wie weg zum Aperitif.

Der endgültige Spruch zur Show stammt wohl von Gary Lineker (ich hoffe, er hat es wirklich gesagt!):

“The sight of Heidi Klum looking after our balls should fill us all with anticipation.”

Freitag, 9. Dezember 2005

Wie man Unruhe schafft

Ein kleiner Kurs mit den Kölner Medien.
Heute: mit Lars Richter, Kölner Stadt-Anzeiger

Stadt-Anzeiger-Autor Lars Richter liest den Kicker. So weit so gut. Entsprechend zitiert er in seinem Vorbericht zum FC-Spiel gegen Werder Bremen aus dem dort erschienenen Interview mit Alpay. Er nutzt die Gelegenheit, ein wenig Verwirrung um einen Spieler zu stiften, der im Moment wahrlich genug Probleme hat.

Aus dem Interview zitiert er einen Satz:

"Nach den ganzen Vorkommnissen hätte ich Interesse an England."

Die unmittelbar folgenden Sätze lässt er weg:

"Aber ich werde die Mannschaft, die Fans und Herrn Overath nicht im Stich lassen. Zudem gefällt es in Köln meiner Frau sehr gut, auch meinem achtjährigen Sohn, der beim FC spielt und meiner fünfjährigen Tochter."

Richter konfrontiert im folgenden FC-Manager Andreas Rettig mit diesem verkürzten Zitat. Seine Reaktion sieht er als Beleg für einen neuen Konflikt zwischen Alpay und Verein:

"Andreas Rettig verzichtete auf einen Kommentar dazu, doch seine Miene verriet: Gefallen hat ihm das nicht."

Rettigs Miene dürfte wohl eher dem dreisten (oder dämlichen?) Journalisten gegolten haben, weniger dem Spieler.

In einem Boulevard-Blatt würde ich über so etwas hinwegsehen. In einer Zeitung, die sich gerne auf Augenhöhe mit der überregionalen seriösen Presse sieht, nicht.

Morgen ist Monitag

Wenn das Organisationskomitee für die WM 2006 nur einen Hauch von Geschmack hätte, hätten sie statt Heidi Klum natürlich Eva Padberg als Co-Moderatorin der heutigen Auslosung verpflichtet.

Wenn die ARD nur einen Hauch Ahnung von irgendwas hätte, hätte sie statt Delling, Beckmann, Klum Monica Lierhaus die Gala moderieren lassen. La Lierhaus sorgt allein für mehr Glamour, mehr Sex, mehr Kompetenz als die drei blonden Dumpfbäckchen.

Aber wir können uns trösten: Weil Delling und Beckmann morgen noch in Leipzig sind (oder vielleicht sogar schon über dem Luftraum der Elfenbeinküste), moderiert Südtribünenschätzchen Moni morgen die Sportschau.

Während übrigens die Herren Kollegen ihre fußballerische Inkompetenz in Buchform zu vermarkten suchen, hat Moni ein Blog geschrieben. Für UNICEF. Über Uganda. Sollte man auch mal erwähnen.

Hallo Elfenbeinküste!

Sagt mal, Jungs von der Elfenbeinküste! Ihr schickt doch heute auch eine Delegation nach Leipzig zur WM-Auslosung, oder?

Könntet Ihr uns dann vielleicht einen kleinen Gefallen tun? So als Gast unter Freunden? Ja?

Da hüpfen auf der Bühne so zwei Jungs rum, der Delling und der Beckmann. Die erkennt Ihr ganz einfach: Das sind die, deren Witzchen ihr nicht versteht. Wir übrigens auch nicht. Aber genau um die Jungs geht's.

Wenn Ihr nämlich morgen zurückfliegt in Eure Heimat, könnt Ihr die beiden dann vielleicht mitnehmen? Ihr würdet uns einen großen Gefallen tun. Setzt sie einfach irgendwo aus, weit weg von allen Flugplätzen. Und macht Euch keine Sorgen um die. Alles, was denen gefährlich werden könnte, hält Abstand. Spätestens, wenn sie anfangen zu plappern.

Wenn Ihr wollt, könnt Ihr Heidi Klum auch mitnehmen. So als Ausgleich.

Macht Ihr, ja? Fein.

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 13)

Die erste deutsche Futbol-Novela


Balla kehrt heim

Nach all der Aufregung der letzten Wochen muss Balla neue Kräfte sammeln. Wo geht das besser als zuhaus? Deshalb ist der Sachse Balla heute in Leipzig und empfängt dort die Gäste der großen Gala zur WM-Auslosung.

Vielleicht knüpft Balla dort neue Kontakte? Mit Vereinen in Trinidad/Tobago?

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Die Kunst zu verlieren

Im Kölner Stadt-Anzeiger setzt sich Frank Nägele mit den Ursachen von Gewalt nicht nur im Stadion auseinander.

Kernthese, grob verkürzt: Gewalt ist die Frustreaktion der Verlierer.
"Die Sitten verrohen auf verblüffende Weise. Diese zwei Vorfälle (Trommelstockwurf und Meiers Kopfstoß, S.) sind nur die Spitze einer Vielzahl solcher Ereignisse, die alle eines gemeinsam haben: die Entladung einer allgemeinen, tief sitzenden Aggression, wie sie überall um uns herum zu spüren ist. Dass Vereine wie Köln und Duisburg besonders davon betroffen sind, hat einen einfachen Grund. Ihre Mannschaften verlieren viel häufiger, als dass sie gewinnen. Aber Verlieren ist etwas, das die Menschen offenbar nicht mehr hinnehmen mögen."
Der Artikel ist lesenswert, die Thesen nicht uninteressant. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Nägele damit nicht etwas zu kurz greift.

Ich würde auf den Artikel auch gar nicht aufmerksam machen, wenn bei kicker.de heute nicht auch ein Interview mit Özalan Alpay zu lesen wäre, indem Alpay unter anderem das sagt:
"kicker: Was für ein Charakter sind Sie wirklich, Alpay?
Alpay: Ich würde von mir sagen, dass ich ein guter Mensch und ein guter Familienvater bin. Aber es gibt einen Unterschied zwischen meinem privaten Charakter und dem auf dem Fußballplatz. Dort bin ich oft gestresst, wütend und aggressiv.
kicker: Warum?
Alpay: Ganz einfach: Ich kann nicht verlieren. Eine Niederlage macht mich rasend."

Thiemo Müller, der das Interview für den Kicker geführt hat, reagiert im Gespräch kurz und trocken auf diese Selbsteinschätzung:
"Schlecht für einen Profi - die Niederlage gehört zum Spiel."
Was nur die halbe Wahrheit ist: Die Niederlage gehört zum Leben.

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 12)

Die erste deutsche Futbol-Novela

Der blonde Engel

Eine überraschende Wende. Der blonde Engel soll möglicherweise Ballas Trainer bei den realisticos galacticos werden.

Zusammen mit seiner Frau, der nackten Gaby, verkündet der blonde Engel: Ja, ich will Balla!

Jo mei, ist denn heut' scho' Weihnachten?

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 11)

Die erste deutsche Futbol-Novela

Ungewisse Zukunft

Ballas Zukunft ist ungewisser denn je. Die Königlich-Galaktischen (Los realisticos galacticos) von Real Madrid haben ihren Trainer nach Luxemburg verbannt.

Kann Balla jetzt noch ein Königlich-Galaktischer werden? Wenn ja: wer wird ihn trainieren? Lässt der neue Traineer ihn überhaupt mitspielen? Oder soll Balla etwa nur die Ersatzbank schmücken?

Mittwoch, 7. Dezember 2005

Das Bundesliga-Blog fragt, die Südtribüne antwortet

Markus fragt sich im Bundesliga-Blog Sind alle Fußballer dumm?

Anlass sind die nicht nur häßlichen, sondern auch selten dämlichen Vorfälle der letzten Tage in den Bundesliga-Stadien. Trommelstöckchenwerfer, Ellbogenchecker und Kopfnicker.

Wir ich, die der wir die Welt aus Sicht der Südtribüne sehen sieht, können kann solche Fragen natürlich nicht unbeantwortet lassen.

Weil das hier ein streng wissenschaftlich ausgerichtetes Sport-Blog ist, habe ich mich geopfert und auf Tickle einem Selbsttest unterzogen. Ohne Scheu davor, Dinge zu erfahren, die ich möglicherweise gar nicht wissen will. Kurz und gut: ich habe mich einem Intelligenztest unterzogen.

Das Ergebnis: "Stefan, Ihr Intelligenzquotient ist 135! Ihr Ergebnis liegt deutlich über dem Durchschnitt! Herzlichen Glückwunsch!"

Da dieser Test nicht nur wichtige gesellschaftliche Fragen beantwortet, sondern auch ein mittelschwerer Ego-Booster ist, enthalte ich Euch die Auswertung nicht vor:

"Sie verfügen über eine große Anzahl an Talenten, und diese sind besser ausgeprägt als bei den meisten Menschen. Sie haben darüber hinaus bewiesen, dass Sie besonders gut darin sind, Fragen wie die im Test gestellten beantworten zu können. Der klassische Intelligenztest analysiert Ihre persönlichen Stärken und Schwächen in den Bereichen Mathematik, Sprache, visuell-räumliches Denken, und Logik. Anhand der Auswertung Ihrer Antworten können wir ableiten, in welchem dieser Bereiche Sie am besten abschneiden.

Zu Ihrem Ergebnis: Sie sind hoch intelligent und verfügen über eine außergewöhnliche Redegabe. Dabei vereinen Sie die Wortgewandtheit eines Schriftstellers mit der Fantasie eines Künstlers. Ihr kreativer Geist ist immer wach und strebt danach, sich auszudrücken und seine neuesten Ideen zu präsentieren. Sie sind außergewöhnlich sprachbegabt und sehr einfühlsam. Nicht zuletzt deshalb können Sie Menschen selbst komplexeste Zusammenhänge spielend leicht verständlich machen."

Also, Markus: Nein, zumindest ich nicht.

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 10)

Die erste deutsche Futbol-Novela

Zu früh gefreut

Pech für den roten Uli. Gerade hat er stolz Ballas Nachfolger präsentiert, da steht Ärger ins Haus. Denn ein spanischer Verein, dessen Namen der rote Uli bisher noch nie gehört hat, behauptet, einen Vertrag mit Ballas Nachfolger zu haben.

Spielen also Balla und sein Nachfolger bald beide im Land, wo die Zitronen blühen? Wer spielt dann in München? Ansgar Brinkmann?

Zu wenig Punkte auf der einen, zu wenig Charakter auf der anderen Seite

Ich kann leider nur wenig über das Spiel sagen. Dienstags, 18:00 Uhr, ist für mich nicht unbedingt die ideale Zeit für ein Fußballspiel. Ein Punkt in Duisburg ist in der jetzigen Situation jedenfalls zu wenig. Die offenbar hektische erste Halbzeit habe ich im Büro über Live-Ticker und Radio-Stream verfolgt. Von der zweiten Halbzeit kenne ich nur den Videotext und die Bilder der Szene zwischen Meier und Streit.

Ich bin sehr gespannt, ob und wie lange Norbert Meier aus dem Verkehr gezogen wird. Auch im Vergleich zu Alpays Sperre von 4 Spielen.

Als Trainer einem gegnerischen Spieler eine Kopfnuss zu verpassen und anschließend das Opfer zu mimen ist meiner Ansicht nach schlicht unter aller Sau.

Dienstag, 6. Dezember 2005

Verlieren verboten

Mehr gibt es über das Nachholspiel zwischen Zebras und Geißböcken heute Abend eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht einen Satz, den Rapolder gestern auf der Pressekonferenz gesagt hat:

"Es wird die Mannschaft gewinnen, die den Sieg mehr will."

Hennes macht blau

Der 1.FC Köln hat sich heute mit Anzeigen in drei Hamburger Zeitungen für die Vorfälle beim Spiel gegen den HSV entschuldigt.

Eine gute Aktion. Wer obendrein das Vergnügen haben will, Hennes in Blau und mit Raute zu sehen, kann sich die Anzeige als PDF von der FC-Homepage runterladen. oder einfach nur da gucken und staunen.

(aus der Lost World des Dinosaurier-Blogs)

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 9)

Die erste deutsche Futbol-Novela

Verrat an Balla

Der rote Uli platzt vor Freude. Noch auf dem Flughafen in Paraguay (das liegt in Südamerika) verkündet er, Ersatz für Balla gefunden zu haben. Balla ist enttäuscht. Entdeckte er doch gerade die Schönheiten von München. Sehr zum Ärger von Mariah Carey, die allein auf Bambi aufpassen muss.

Erkennt Balla nun, dass die Bayern schlecht sind? Werden die Menschen in Madrid oder Barcelona freundlicher zu Balla sein?

Die Welt - aus Sicht der Südtribüne

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