Die bunte Medienwelt

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Die WM-Vorrunde im Fernsehen

Die TV-Blogger haben heute die Verteilung der Vorrundenspiele unter den Fernsehsendern veröffentlicht.
Wer also schon mal das Fernsehprogramm des nächsten Sommers planen will, findet die notwendigen Daten dort.

Freitag, 9. Dezember 2005

Wie man Unruhe schafft

Ein kleiner Kurs mit den Kölner Medien.
Heute: mit Lars Richter, Kölner Stadt-Anzeiger

Stadt-Anzeiger-Autor Lars Richter liest den Kicker. So weit so gut. Entsprechend zitiert er in seinem Vorbericht zum FC-Spiel gegen Werder Bremen aus dem dort erschienenen Interview mit Alpay. Er nutzt die Gelegenheit, ein wenig Verwirrung um einen Spieler zu stiften, der im Moment wahrlich genug Probleme hat.

Aus dem Interview zitiert er einen Satz:

"Nach den ganzen Vorkommnissen hätte ich Interesse an England."

Die unmittelbar folgenden Sätze lässt er weg:

"Aber ich werde die Mannschaft, die Fans und Herrn Overath nicht im Stich lassen. Zudem gefällt es in Köln meiner Frau sehr gut, auch meinem achtjährigen Sohn, der beim FC spielt und meiner fünfjährigen Tochter."

Richter konfrontiert im folgenden FC-Manager Andreas Rettig mit diesem verkürzten Zitat. Seine Reaktion sieht er als Beleg für einen neuen Konflikt zwischen Alpay und Verein:

"Andreas Rettig verzichtete auf einen Kommentar dazu, doch seine Miene verriet: Gefallen hat ihm das nicht."

Rettigs Miene dürfte wohl eher dem dreisten (oder dämlichen?) Journalisten gegolten haben, weniger dem Spieler.

In einem Boulevard-Blatt würde ich über so etwas hinwegsehen. In einer Zeitung, die sich gerne auf Augenhöhe mit der überregionalen seriösen Presse sieht, nicht.

Morgen ist Monitag

Wenn das Organisationskomitee für die WM 2006 nur einen Hauch von Geschmack hätte, hätten sie statt Heidi Klum natürlich Eva Padberg als Co-Moderatorin der heutigen Auslosung verpflichtet.

Wenn die ARD nur einen Hauch Ahnung von irgendwas hätte, hätte sie statt Delling, Beckmann, Klum Monica Lierhaus die Gala moderieren lassen. La Lierhaus sorgt allein für mehr Glamour, mehr Sex, mehr Kompetenz als die drei blonden Dumpfbäckchen.

Aber wir können uns trösten: Weil Delling und Beckmann morgen noch in Leipzig sind (oder vielleicht sogar schon über dem Luftraum der Elfenbeinküste), moderiert Südtribünenschätzchen Moni morgen die Sportschau.

Während übrigens die Herren Kollegen ihre fußballerische Inkompetenz in Buchform zu vermarkten suchen, hat Moni ein Blog geschrieben. Für UNICEF. Über Uganda. Sollte man auch mal erwähnen.

Donnerstag, 24. November 2005

Willkommen in der schönsten Sport Show Deutschlands

Kölns Stadionsprecher Michael "Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands" Trippel wird mir diese kleine Anleihe verzeihen.

Am Sonntag war ich nach Dülp und Stevie Gast in Die einfach beste Sports Show. Wer sich kölsche Tön über Diven im Sturm, Egoisten im Mittelfeld und böse Jungs im Abwehrblock (und mehr) anhören will, klickt hier oder schaut im iTunes-Store seines Vertrauens vorbei.

Ich selber konnte noch nicht reinhören. Bin heute unterwegs und deshalb nur per Modem im Internet. Außerdem reiß ich mich wie so viele Leute nicht darum meine eigene Stimme zu hören. Das Interview hat aber trotzdem Spaß gemacht.

Montag, 14. November 2005

Fußball statt Boulevard geht also auch

Die Sportberichterstattung, insbesondere im Fernsehen, ist in diesem Blog öfters - und mit Recht - bemängelt worden. Zuviel Boulevard, zu wenig Fußball.

Wie es besser geht, bewiesen am Samstagabend ausgerechnet das ZDF und seine Sport-Boulevard-Allzweckwaffe Johannes B. Kerner.

Die Vorberichte waren sachlich, selbst Jens Lehmanns wenig glückliche, kaum verhüllte Rücktrittsdrohung wurde nicht für dramatisierende Ausflüge ins Persönliche genutzt. Stattdessen wurde die Situation für die Fans im derzeit unruhigen Frankreich thematisiert und vor allem über das Spiel, die Aufstellung und die erwartete Spielweise gesprochen.

Selbst nach dem Schlusspfiff blieb das ZDF dieser Linie treu. Franz Beckenbauer durfte einmal mehr unter Beweis stellen, dass er außerhalb seiner Bild-Kolumne zu fundierten Spielanalysen in der Lage ist. Ganz im Gegensatz zu seinem ARD-Pendant Netzer, der kaum eine Gelegenheit auslässt, sich im Gespräch hochzuschaukeln, bemühte sich Beckenbauer um eine sachliche und nüchterne Einschätzung des Spiels und der Situation der Nationalmannschaft.

Nicht einmal am Kommentar des Spiels ließ sich viel bemängeln. Außer dem Fauxpas, Jens Lehmann als "zweiten Libero hinter der Abwehr" (einer Viererkette ohne Libero) zu bezeichnen, ist bei mir nichts negatives hängen geblieben.

Ich hoffe, die Konkurrenz hat aufmerksam zugeschaut.

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Wetten dass...? ... und schon gewonnen!

Eigentlich wollte ich heute jedem, vor allem natürlich ihm eine Wette anbieten.

Ich war mir sicher, dass die Münchener im Vorfeld des Gastspiels der Bayern beim 1.FC Köln übernächsten Samstag das Thema Podolski-Transfer auf die Tagesordnung setzen.
Einfach, weil sie jede Möglichkeit nutzen, beim nächsten Gegner für Unruhe zu sorgen. Das ist nicht besonders nett, aber meistens sehr wirkungsvoll.

Also dachte ich mir, schreibe ich den Artikel heute schon, dann bin ich rechtzeitig, bevor die Diskussion um Podolskis Zukunft losgeht.

Denkste! Denn in Köln müssen die Bayern gar nicht für Unruhe sorgen. In Köln gibt es nämlich den Express, namentlich die Redakteure Marcel Schwamborn und Lars Werner, der das schon vorweg erledigt und das Thema Podolski und Bayern auf die Tagesordnung nimmt.

Samstag, 8. Oktober 2005

Ach DSF,

da kommt man am Freitagabend von einer Fußballlesung nach Hause, mit dem guten Gefühl, dass es viele Menschen gibt, die witzig, kenntnisreich und sachkundig über Fußball schreiben (und reden) können.

Dann zappt man ein wenig durch das TV-Programm, staunt kurz, wie schlecht MTV geworden ist und landet schließlich bei Dir.

Auch bei Dir reden Leute über Fußball. Viel sogar. Sie machen sich sogar Sorgen um den deutschen Fußball. Zum Beispiel über die Qualität der deutschen Manndecker. Manndecker? 2005? Hallo DSF?

Montag, 19. September 2005

Ich wollte Monica Lierhaus abschleppen

aber sie ist nicht gekommen.

Blöd. Statt jetzt über meine Erlebnisse mit Monica zu schweigen, muss ich mich doch wieder mit dem Thema Fußball im Fernsehen beschäftigen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es an den Kölsch im Brauhaus lag, an Monicas Rock (Gürtel?) oder generell daran, dass sie eine Frau ist: Aber in der Sportschau-Riege finde ich sie mit Abstand am erträglichsten. Keine dämlichen Wortspielchen wie bei Delling, kein pastoral-zynisches Dramatisieren wie bei Beckmann. Sie präsentiert ihre Beine, ein paar Fakten und das war es.
Dabei vermeidet La Lierhaus es äußerst geschickt, allzuviel über Fußball zu reden. Bis heute habe ich keine Ahnung, ob diese Frau etwas von Fußball versteht oder nicht.
(Aber auch das ist ein Plus: bei Beckmann und Delling bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es nicht tun.)

Alle drei sind einzeln allerdings immer noch besser als die versammelte Redaktion des Aktuellen Sportstudios im ZDF.
Leider kann ich nur den Spielbericht aus Müngersdorf mit der Realität vergleichen, aber wenn der Rest nur halb so abseitig war, bin ich froh, dass ich nicht auf das ZDF angewiesen bin.
Für das Zentrum der Finsternis stand im Spiel gegen Gladbach Lukas Podolski im Mittelpunkt. Er, so ZDF, war Dreh- und Angelpunkt des Kölner Spiels.
ich halte sehr viel von dem Spieler Lukas Podolski und er hat am Samstag ein sehr schönes, weil technisch nicht einfaches Tor geschossen. Dreh- und Angelpunkt des Kölner Spiels waren allerdings Mokthari und Lurling. Podolski hat die meiste Zeit nur sein Trikot spazieren getragen. Vermutlich kennen die beim ZDF in Köln aber niemanden außer Podolski. In Zeiten, in denen Feldreporter nicht einmal mehr die Nationalspieler kennen, muss man von so etwas ausgehen.
Zu den sinnfreien Plattitüden und Interviewgrotesken eines Wolf-Dieter Poschmann müsste ich jetzt auch noch was tolles schreiben. Aber da fällt mir nix mehr zu ein.

Dienstag, 13. September 2005

Blöde Petzen

Die Interview-Techniken des DSF hatte ich zwar schon einmal zwischen. Aber man kann schlechten Sportjournalismus nicht oft genug kritisieren. Denn das DSF spielt nicht nur "Such den Schuldigen", sondern auch dieses Spiel:
Der DSF-Reporter interviewt einen Spieler und nervt so lange, bis er ein mehr oder minder knackiges Zitat hat.
Nach dem Spiel MSV Duisburg - Borussia Dortmund war Dortmunds Sebastian Kehl Opfer. Dreimal wurde Kehl zum spielentscheidenden Fehler seines Mannschaftskameraden Philipp Degen befragt.
Für das DSF war der junge Degen der Schuldige des Spiels, weil er Duisburgs Markus Kurth bei einer Standardsituation hat laufen lassen und ihm so den Gegentreffer ermöglichte.
Beim 3. Mal kommentierte Kehl diese Szene mit einem launigen "Dann wäre er wohl mal besser zurückgelaufen."
Schnurstracks rannte das DSF zu beider Trainer Bert van Maarwijk und konfrontierte ihn damit, dass sich Kehl massiv über Philipp Degen beschwert habe.
Diesen Sonntag durfte Lukas Podolski dran glauben. Seine Aussage "Klar habe ich vorne allein gestanden. Aber der Trainer hat so aufgestellt." wurde ebendiesem Trainer Uwe Rapolder brühwarm so aufgetischt: "Podolski hat sich über mangelnde Unterstützung durch seine Mitspieler beklagt."
Früher, in der gerechten Welt der Schulhöfe, Straßen und Bolzplätze, nannten wir solche Leute "blöde Petzen". Gerieten die an den falschen, gab es das berühmte "Haumichblau". Heute sind wir erwachsen und zivilisiert, aber für das DSF könnte vielleicht mal jemand eine Ausnahme machen. Wär ja auch eine Riesenstory für die Jungs vom Deutschen Sportfernsehen.

Mittwoch, 7. September 2005

Das DSF und die Suche nach dem Schuldigen

Sportjournalismus ist ein schwieriges Geschäft. Die meisten, die ihn betreiben, wissen wenig über das, was sie eigentlich tun. Oder um eine alte Zeitungsweisheit zu zitieren: "Die Dümmsten machen den Sport." Damit schieß ich mir zwar gleich mal selber ins Knie, aber was soll's.
Ganz großen Sportjournalismus betreibt in aller Regel das Deutsche Sportfernsehen. Ihr neuestes Spiel heißt "Den Schuldigen suchen". Wenn möglich versuchen sie auch gleich noch ein paar markige Kommentare der Mitspieler ebendieses unglücklichen Schuldigen zu sammeln. Vor einiger Zeit war Philipp Degen (22) von Borussia Dortmund an der Reihe. Gestern Abend beim Spiel der deutschen U21 gegen England hat sich das DSF Robert Huth ausgeguckt, der den Torschützen der Engländer angeblich ziehen ließ.
Schön, dass es Trainer wie Dieter Eilts gibt, die in solchen Situation dazu übergehen, ihre Interviewpartner zu überfordern, indem sie ihnen die komplexeren Zusammenhänge des Spiels (und des betreffenden Spielzugs) erklären und so ihren Spieler gleich mal aus der Schusslinie nehmen.

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