Bundesliga

Freitag, 9. März 2007

Fohlendämmerung

Aus Kölner Sicht ist es wenig erstaunlich, dass Borussia Mönchengladbach aktuell Tabellenletzter ist und der einzige Verein, der in diesem sagenhaften Abstiegskrimi mit zwei Punkten Abstand zwischen den Plätzen 16 und 9 (!) ein wenig abgeschlagen dahinter liegt.

Erstaunlich ist, dass Borussia Mönchengladbach überhaupt in der ersten Liga spielt. Denn die Vereins- und Transferpolitik erinnert fatal an den 1. FC Köln. Im Präsidium mangelt es an sportlicher Kompetenz, die Verpflichtungen von Heynckes und Daum, Pander und Meier und deren wüstes und planloses Verpflichten von Spielern, die sonst keiner will, bieten zahlreiche Parallelen.

Seit Anfang des Jahres jedoch versucht Gladbach gegenzusteuern. Zunächst die Trennung von Heynckes und die Verpflichtung/Beförderung des gut beleumundeten Jos Luhukay, jetzt die Enturlaubung von Peter Pander.

Mit Christian Ziege folgt die Borussia dem Trend, ehemalige Spieler zu Sportdirektoren zu machen. Ob Ziege neben seiner Fußballerkarriere Qualifikationen für den Job hat, lässt sich aus der Ferne schwer beurteilen. Es drängt sich allerdings der Verdacht auf, als folge Gladbach planlos einem Schema, dass in Bremen, Schalke, Stuttgart funktioniert hat und deswegen, so die Hoffnung, auch am Niederrhein Erfolg bringen muss.

In diesem Fall zeigt sich trotz veränderter Personalpolitik eine weitere Parallele zum rheinischen Rivalen: das Heinzelmännchen-Prinzip, das Hoffen auf Rettung von außen. Ein sicherer Weg in die Niederungen der 2. Liga.

Sonntag, 18. Februar 2007

Triumph des Fußballs?

Aktuell stehen in der Bundesliga drei Mannschaften vorne, die vor allem für guten und konzeptionell durchdachten Fußball stehen.

Trotz nicht unüblicher Schwäche nach einer längeren Spielpause gilt Werder Bremen als eine der spielstärksten und taktisch ausgereiftesten Mannschaften der Liga.

Aber auch die Mannschaft von Schalke 04 setzt seit einigen Monaten die taktischen Vorgaben ihres Trainers konsequent um.

Seit der Winterpause greifen auch die Automatismen beim VfB Stuttgart immer besser. Deutsche Sportjournalisten sind häufig noch überfordert solche Phänomene zu beschreiben und begründen deshalb den aktuellen Erfolg der Schwaben (wie gestern in der ARD-Sportschau) so:

"Der Erfolg der Stuttarter liegt darin, dass die Mannschaft eine Mannschaft ist." (Für solche Analysen zahlen wir übrigens Gebühren, Leute!)

Was nichts anderes heißt, als das beim VfB jeder Spieler in jeder Spielsituation eine Aufgabe hat und diese erfüllt.

Auch Hans Meyers Nürnberger auf Platz 5 zählen im Grunde zu den taktisch ausgereiften Mannschaften. Meyer gilt zwar in Deutschland primär als Kauz, dürfte aber der taktisch und fußballerisch beschlagenste deutsche Trainer sein (der im übrigen nicht vom DFB ausgebildet wurde).

Interessant am Rande, dass bei den ersten drei die Vereinsstruktur und die Besetzung der Positionen in dieser Struktur sich sehr ähnlich sind. Anders als bei den englischen Spitzenvereinen, wo der Trainer als Teammanager fast das alleinige Sagen hat (Wenger bei Arsenal, Ferguson bei ManU, Mourinho bei Chelsea), existiert in allen drei Vereinen eine sportliche Doppelspitze mit einem Trainer und einem Sportdirektor/Manager.

Ein Modell, dass in Deutschland seit Jahrzehnten erfolgreich vom FC Bayern praktiziert wird. Fußballerisch allerdings haben die Münchener seit 2001 den Anschluss an die europäische Spitze und für den Augenblick auch an die Spitze der Bundesliga verloren.

Dabei ist zur Zeit offen, ob sich die Münchener Philosophie des reinen Erfolgsdenken überlebt hat oder ob die Mannschaft nicht in der Lage ist, diese Philosophie umzusetzen.

Weswegen unsicher ist, ob es sich bei diesem derzeitigen Erfolg des (Vorsicht: böses Wort!) Konzeptfußballs um eine Momentaufnahme oder um einen Trend handelt.

Donnerstag, 1. Februar 2007

Werder Bremen verbreitet Angst und Schrecken

Früher gewann Bayern München trotz schlechtem Fußball Spiele und Titel.

Heute übt sich Werder Bremen in der Kunst mit schlechtem Fußball Siege zu feiern. Obwohl sie es besser können.

Nur: Sie müssen nicht.

Mittwoch, 31. Januar 2007

God's Gonna Cut You Down

Für kaum einen Berufsstand dürfte die Johnny-Cash-Zeile "Sooner or later God's gonna cut you down" mehr gelten als für die Trainer in der Fußball-Bundesliga.

(Einschub: Toller Song übrigens. Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob es nicht doch ein Cover ist.)

Aktuell ist Jupp Heynckes bei Gladbach "zurückgetreten" und wird von seinem im Vorfeld bereits verpflichteten Nachfolger Jos Luhukay beerbt.

Angeblich hat es auch Bayerns Felix Magath erwischt. Beerbt wird er ebenso angeblich von seinem Vorgänger Ottmar Hitzfeld!

Luhukay gilt allgemein als junger, fähiger Trainer. Seine Installierung bei Gladbach wirft allerdings kein gutes Licht auf die Führung des Vereins.

Hitzfeld hingegen ist eine Verpflichtung der Kategorie Jürgen Röber (und Jupp Heynckes).

Für die Vereinsverantwortlichen (zumal die des selbsternannten Branchenführers) in einem Fußball-Land, das im vergangenen Sommer bewiesen hat, dass es mit jungen Trainern und modernen Methoden den Anschluss an die Spitze schaffen kann, ist dieser Rückgriff in die Fußballsteinzeit eine Bankrotterklärung.

Im Vergleich dazu nimmt sich die Verpflichtung Christoph Daums beim 1.FC Köln aus wie der Entschluss eines strauchelnden Zweitligisten, mit allen Mitteln wieder den Anschluss an das aktuelle Fußballgeschehen zu finden.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Rummenigge nervt!

Mit Verlaub: Kann man dem Mann nicht einfach mal das Maul stopfen?

Aktuell kann sich Herr Rummenigge nicht vorstellen, dass seine Bayern-Spieler bei der Nationalmannschaft in Nike auflaufen.

Vor ein paar Wochen geißelte er die böse UEFA wegen ihrer ungerechten 5-Jahres-Wertung.

Was kommt als nächstes? Die Forderung, dass die Bundesliga bei internationalen Spielen des FC Bayern ihre besten Spieler an die Münchener abtritt? Im Interesse des deutschen Fußballs (den man, gemessen an den Interviews eines KHR getrost als im festen Griff des Schwachsinns betrachten kann)?

Montag, 15. Januar 2007

Heul doch!

Boah, geht mir dieses Rumgejammer der Bundesliga auf den Keks! Im Erfinden von Gründen, warum die Liga im internationalen Vergleich trotz drittbestem Umsatz hinterherhinkt, sind die Verantwortlichen der Liga genial.

Jetzt ist Uli Hoeneß dahintergekommen, dass die deutschen Steuergesetze Schuld sind (via Bundesliga-Blog).

Vor einigen Wochen waren es für seinen Spannmann Karlheinz Rummenigge noch die verzerrenden Wertungskriterien der UEFA. Gerne genannt werden sonst auch die geringen Fernseheinnahmen oder die angeblich fragwürdigen Geschäftspraktiken südeuropäischer Fußballvereine.

Wenn diese Leute (und es trifft nur unabsichtlich zwei Vertreter des FC Bayern) so gut darin wären, Lösungen zu finden wie Gründe für ihre Probleme, wäre die Bundesliga wahrscheinlich Weltklasse.

Aber es gilt wohl doch der Satz: "Es gibt Leute, die finden Wege und es gibt Leute, die finden Gründe."

Blöd, wenn Letztere das Sagen haben.

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Last-Minute-Geschenktipps

Ihr sucht kurz vor dem Fest noch ein Weihnachtsgeschenk? Hier ein paar Anregungen:

Für FC-Fans:
Eine Zeitmaschine (mit einer Vorprogrammierung auf das Jahr 1978)

Für die Spvgg Greuther Fürth:
Zuschauer (der Link ist gemein, ich weiß), ganz viele Zuschauer (keine 7.000 bei einem Pokalachtelfinale, Mann, Mann, Mann)

Für Hannover 96:
Glamour und Spielkultur (Sorry, aber auf vergebliche Wünsche gibt es keine Links)

Für Werder Bremen:
Ein neues Stadion. Sieht ja aus wie Moldawien bei Euch.

Für deutsche Sportjournalisten:
Ein Brettspiel. Vielleicht lernen sie ja was (ich glaube aber nicht).

Für den Schalker Anhang:
Eine spindeldürre 20jährige Blondine im Chanel-Kostüm und mit Prada-Täschchen. Sonst nehmen Euch Eure neureichen russischen Freunde ab Januar nicht für voll.

Für die Fans von Borussia Mönchengladbach:
Ein Derby.

Für Thomislav Piplica:
Dass auch die anderen ihm mal was schenken.

Für Bayern München (und Anhang):
Eine Replik guter deutscher Goldschmiedearbeit.

Für Daniel Ljuboja:
Einen Freund.

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Hamburg, greif zu!

Auch wenn Kurt es anders sieht: David Beckham ist als Schnäppchen zu haben und der HSV genau der richtige Verein für ihn.

Nicht einmal weil er auf der rechten Seite eine gute Ergänzung zu Trochowski links und van der Vaart zentral wäre. Vor allem weil der HSV und damit die Bundesliga ihren Glamour-Faktor vervielfachen könnten.

Man stelle sich das vor: Sylvie van der Vaart und Victoria Beckham beim gemeinsamen Shoppen in der Hamburger Innenstadt!

Außerdem gibt es in Hamburg viel Fisch und Fisch macht nicht dick. Die idealen Bedingungen also für das ex-Spice Girl, die Hungerkünstlerin unter den Spielerfrauen.

Montag, 23. Oktober 2006

Einen habe ich noch!

Nämlich ein Zitat von Wunderstürmer Mike Hanke:

"Die leichteren sind meistens die schwierigeren."

(Über seine vergebene Torchance gegen Stuttgart)

Was bitte ist das für eine Aussage von jemandem, für den jeder Torschuß schwierig ist?

Freitag, 29. September 2006

Same procedure as every year

Der DFB sollte einmal darüber nachdenken, Hertha BSC Berlin (und vielleicht auch Schalke 04) die Teilnahme an internationalen Wettbewerben zu verbieten.
Die machen sich ja jedes Jahr lächerlich...

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