1.FC Köln

Dienstag, 7. Februar 2006

Ganz unten

Ganz unten, beim Gastspiel des Tabellenvorletzten beim Tabellenletzten, stellen sich nach langen sieglosen Serien für beide Teams die gleichen Fragen:

Wo wenn nicht da? Wen wenn nicht die? Wann wenn nicht jetzt?

Sonntag, 5. Februar 2006

Die große Illusion

Fußballfans geben sich zahlreichen Illusionen hin. Am Samstagnachmittag zum Beispiel glaubten 47.000 Kölner Fans, möglichst laut zu schreien führe zwangsläufig zu einem Sieg der eigenen Mannschaft. Wenn jeder einzelne seiner Stimme alles abverlange, so die Überzeugung, müsse am Ende ein Erfolg dabei herausspringen.

Ethnologen werden sich an archaische Rituale erinnert fühlen. Rituale, die durch Lärm und Geschrei Flüche und böse Geister vertreiben sollen.

Ein Fußballstadion ist nämlich der wahrscheinlich letzte Ort, wo ein kollektiver Glaube an Wunderheilung und Bannsprüche existiert.

Freitag, 3. Februar 2006

Angst essen Seele auf

Kölns neuer Trainer Hanspeter Latour hat in den vergangenen Wochen zwei Gesichter seiner Mannschaft kennengelernt.

Da gibt es das Team, das in der Woche engagiert trainiert. Das die Vorgaben des Trainers umzusetzen versteht und in der Lage ist, aggressiven, schnellen Kombinationsfußball zu spielen. Eine Mannschaft, die laut Latour, "im Training konsequent mitzieht".

Am vergangenen Wochenende jedoch zeigte die Mannschaft ihr zweites Gesicht. Wie Jean Paul Sartre einmal schrieb, verkompliziert sich das Fußballspiel durch die Anwesenheit des Gegners. Die Geißböcke reagierten in den vergangenen Monaten meist mit Verunsicherung auf diese Komplexität. Zwangsläufig fallende Gegentore ließen aus Verunsicherung Panik entstehen. So gestanden sie ihrem Trainer nach dem Debakel in Mainz freimütig, trotz 2:1 Führung Angst gehabt zu haben.

Unter Angst jedoch kann niemand sein wahres Können abrufen. Bezeichnend, dass die Geißböcke ihre beste Saisonleistung im Hinspiel gegen den VfB Stuttgart zeigten. Die Schwaben standen zwar auf dem Platz, taten aber alles, den Eindruck von Anwesenheit zu vermeiden.

Montag, 30. Januar 2006

Manchmal

Manchmal ist es tröstlich, wenn man am Wochenende arbeiten muss und so gar nichts vom Bundesligaspieltag mitbekommt.

Freitag, 27. Januar 2006

Das Duell der Hüpfbälle

Es ist übrigens ein Gerücht, dass das morgige Spiel des FC in Mainz danach entschieden wird, welcher Trainer an der Seitenlinie hektischer herumhüpft: Kölns Schweizer Energieriegel Hanspeter Latour oder Mainz' fußballkompetenter Hüpfball Jürgen Klopp.

Wahr ist allerdings, dass vermutlich die Mannschaft gerade verliert, deren Trainer hektisch herumhüpft.

Dienstag, 24. Januar 2006

Personalentscheidungen: Streichlisten und Extraschichten

FC-Trainer Hanspeter Latour hat heute seine angekündigte "Streichliste" bekanntgegeben.

Einen neuen Verein suchen können sich Rolf-Christel Guie-Mien, Andrew Sinkala und Youssef Mokhtari, auch wenn alle drei weiterhin "die Chance haben, sich für höhere Aufgaben beim FC zu empfehlen".

Bei Guie-Mien ist die Entscheidung keine Überraschung. Seit seinem guten halben Jahr bei Eintracht Frankfurt und dem anschließenden Wechsel nach Freiburg hat der Mann kein gutes Spiel mehr gemacht.

Für Sinkala tut es mir persönlich leid. Ähnlich wie sein Landsmann Moses Sichone könnte Sinkala ein richtig Guter sein, wenn er die dummen Fehler und die Formschwankungen in den Griff bekäme.

Mokhtari? Nun ja. Solides Kombinationsspiel, aber nicht der gesuchte Mann hinter den Spitzen, den jetzt wohl erst einmal Podolski und dann vielleicht Zürichs Cabanas geben soll.

Die vier Spieler Peter Madsen, Patrick Weiser, Anthony Lurling und Evanilson "werden in den nächsten Wochen in einer Gruppe gemeinsam ein Aufbautraining absolvieren."

Das heißt, sie bleiben für die nächsten Spiele unberücksichtigt, bis sich ihre Form bessert. Allen vieren muss man zugestehen, dass sie mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Wirklich fehlen wird mir aber nur Anthony Lurling. Der kann nämlich Fußball spielen.

Die ganze Pressemitteilung beim FC.

Ohne Fanclubs in den Abstiegskampf?

Per anwaltlichem Schreiben und neuer AGB will der 1.FC Köln seine Fanclubs (im Besonderen deren Vorstände) für das Wohlverhalten seiner Mitglieder bei Bundesligaspielen haftbar machen.

Der Passus, an dem sich die Diskussion im Fan-Forum vor allen Dingen entzündet, hat es in sich:

"Der FanClub und sein Vorstand stehen gegenüber dem 1. FC Köln für das Wohlverhalten seiner Mitglieder und der Ticketempfänger anlässlich von Bundesligaspielen des 1. FC Köln ausdrücklich ein und haften für den Fall, dass dem 1. FC Köln durch das Verhalten des genannten Personenkreises ein Schaden entsteht und dieser beim Schadensverursacher nicht beigetrieben werden kann."

Am konkreten Beispiel: Versucht der FC die von der DFL verhängte Strafe von 45.000,- Euro für den Trommelstockwurf in Hamburg beim Täter einzuklagen und kann dieser aus finanziellen Gründen dem nicht nachkommen, soll der Vorstand des Fan-Clubs zahlen, über den der Trommelstockwerfer seine Karte geordert hat.

Ich hab vollstes Verständnis dafür, dass der Verein nach den Vorfällen in Hamburg, Bielefeld und anderswo (tun wir nicht so, als wären die FC-Anhänger ausnahmslos zahme Lämmchen) reagiert und reagieren muss.

Nur: Es trifft die, die sich für den FC den Arsch aufreißen. Und das zu einem Zeitpunkt, in dem der Verein genau diese Leute braucht.

Noch dämlicher kann man das Problem kaum angehen.

Mehr bei den 11 Freunden und richtig viel im Fan-Forum des 1.FC Köln.

Montag, 23. Januar 2006

Bauernaufstand!

Nicht nur, dass Bauernlümmel Marcell Jansen von den Lesern dieses Blogs zum Aufsteiger des Jahres gewählt worden ist. Mönchengladbachs Kaspar Bögelund hat obendrein die Wahl zum Tor des Jahres gewonnen.

Wir, die wir den Fußball lieben und deswegen Lukas Podolski gewählt haben, können uns nur damit trösten, dass nicht ausgerechnet im WM-Jahr der Wunsch eines völlig Verwirrten wahr wurde und ein Holländer triumphiert hat.

Es wird übrigens Zeit, dass der Ball wieder rollt.

Montag, 16. Januar 2006

Mal was anderes: Fußball

Ich gebe zu, das Testspiel der Geißböcke gegen die Alemannia war schon am Freitag und ich konnte es auch nur mit halbem Auge im DSF verfolgen, aber dennoch ein paar Eindrücke.

Allein schon, weil bisher viel über den neuen Trainer als schweizerisches Original geschrieben wurde, wenig über seine Vorstellungen von Fußball.

Der FC begann mit einem 4-1-3-2-System. Hinten eine Viererkette mit Lell, Matip, Schlicke und Benschneider. Sinkiewicz und Alpay fehlten verletzungs- bzw. krankheitsbedingt. Schlicke musste nach gut zehn Minuten verletzt raus und wurde durch Springer (!) ersetzt, der damit außer der Torwartposition wohl endgültig jede Position im FC-Trikot gespielt hat. Vor der Viererkette Schindzielorz. Davor drei offensive mit Rahn, Mokhtari und Streit und die beiden Stürmer Scherz und Helmes.

Zu Beginn stand die Defensive kompakt, die Mannschaft spielte recht flott und kombinierte flüssig. In der Offensive war Streit wie zuletzt immer der aktivste. Mokhtari bemüht, aber nicht unbedingt zwingend, Rahn blaß.
Scherz bleibt Scherz. Fußballspielen lernt er nicht mehr, Tore machen kann er aber immer. Entsprechend trifft er zum 1:0 nach einem Freistoß.

Das Gegentor zum Ausgleich und Endstand war eine schöne Aachener Kombination unter freundlicher Mithilfe der halben Kölner Defensive. Meijer kann im Strafraum unbedrängt köpfen, Schlaudraff frei auf Matips Position, der sich leider verrannt hatte.

Generell machte die Mannschaft des FC in der ersten Halbzeit einen beweglichen, agilen und aggressiven Eindruck. Auch unter Latour versuchen die Offensiven immer wieder früh zu stören und den Gegner am Aufbauspiel zu hindern. Ein wenig hatte ich den Eindruck von Rapolderfußball mit zwei Spitzen, was aber auch wieder nur ein Hinweis darauf ist, dass die Vorstellungen Uwe Rapolders nicht so weit von denen anderer Trainer weg sind, wie gerne behauptet.

In der zweiten Halbzeit wurde fröhlich gewechselt und das Spiel entsprechend fahriger. Der eingewechselte Grammozis brachte immerhin das Kunststück fertig, sich in einem Freundschaftsspiel eine Rote Karte abzuholen und ist deshalb nun erster Kandidat für die Abschussliste, denn Latour und Meier wollen den Kader von aktuell 29 Spielern auf 22-24 reduzieren.

(Falls jemand mitliest, der am Tivoli dabei war, freue ich mich über Ergänzungen zu meinen knappen Eindrücken.)

Mittwoch, 11. Januar 2006

Das sprichwörtliche Scheunentor

Über das Gutachten zur Sicherheit der deutschen WM-Stadien, das die Stiftung Warentest gestern vorgestellt hat, ist ja schon das ein oder andere geschrieben worden.

Dass sich die Betreibergesellschaft eines der Stadien, das am besten bewertet wurde, allerdings mit deutlicher Kritik an der Studie zu Wort meldet, sollte der Stiftung zu denken geben. Auf der Homepage des Kölner Stadions äußert sich Sportstätten-Chef Hans Rütten und bemängelt höflich formuliert die Blindheit der Gutachter.

Immerhin haben die sechs Meter breite Fluchttore im Stadionzaun übersehen. Wenn sie das Stadion während eines Spiels besucht haben, sind sie sogar durch diese scheunentorgroßen Fluchttore wieder rausgegangen.

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