1.FC Köln

Mittwoch, 7. November 2007

Wie man sich aus der Verantwortung stiehlt

Von Wolfgang Overaths Start als Präsident des 1. FC Köln im Jahr 2004 sind mir drei Sätze in Erinnerung geblieben:

1. "Wir haben den bestmöglichen Trainer verpflichtet, der auf dem Markt zu kriegen war."

2. "Von jetzt an wird in diesem Verein keine Entscheidung mehr ohne mich getroffen."

3. "Ich habe einen Vier-Jahres-Plan."

Der damals verpflichtete Trainer Huub Stevens hat den Verein nach einem Jahr wieder verlassen, dafür kann Overath nichts.

Sein Vierjahresplan sah vor, dass der FC in dieser Saiosn um die internationalen Plätze mitspielen würde. Erreicht hat Overath dieses Ziel nicht. Gibt er selber zu. Alles andere wäre allerdings auch grenzwertig.

Dass der, der alle Entscheidungen treffen will, dann aber auch die Verantwortung trägt, davon wollte Wolfgang Overaht auf der gestrigen Mitgliederversammlung nichts mehr wissen:

"Ich lasse mich hier nicht für alles verantwortlich machen."

Aber ist er nicht genau dafür angetreten? Um für alles verantwortlich zu sein?

Freitag, 2. November 2007

Trübe Tage

Wie immer ist der Herbst rund um den 1. FC Köln eine triste und deprimierende Angelegenheit. Neu ist, dass mich das weitgehend kalt lässt. Das gestrige Spiel in Osnabrück habe ich fast emotionslos am Fernseher verfolgt.

Erst nach Spielschluss verdiente sich der erneut fleißige Milijove Novakovic mein Mitgefühl, als er fast verzweifelt nach Gründen suchte, warum er einmal mehr der einzige im Kölner Trikot war, der so etwas wie Leistung zeigte.

Der Rest übte sich ähnlich wie im Spiel gegen Paderborn darin, mit möglichst wenig Bewegung möglichst wenig aufzufallen. Weshalb sie bei mir zu keinem Zeitpunkt des Spiels den Eindruck erweckten, irgendetwas herumreißen zu können. Leidenschaft aber braucht Glauben, und der Glaube an diese Mannschaft (und an die Verantwortlichen des Vereins, die sie zusammengestellt haben) fehlt mir aktuell völlig.

Montag, 29. Oktober 2007

Oranje boven?

Weil das gestrige Spiel nun wirklich nach Ablenkung schrie, haben wir uns oben auf der Südtribüne lange gefragt, warum die Hälfte des Paderborner Blocks orangefarbenene Westen trug.

Waren da mehr Kölner Ordner als Paderborner Fans im Gästeblock?

Hatten die Paderborner Stadtwerke einen Betriebsausflug?

Oder trägt man diese Westen damit man auf den herbstlich dunklen westfälischen Landstraßen nicht mit einer Kuh verwechselt wird?

Wir bitten um Aufklärung.

Freitag, 5. Oktober 2007

No Fun

Heute Abend spielt der FC gegen die Offenbacher Kickers und das einzige, was mir dazu einfällt ist ein Text der Stooges:

No fun my babe no fun
No fun my babe no fun
No fun to hang around
Feeling that same old way
No fun to hang around
Freaked out for another day

Montag, 1. Oktober 2007

Geschichte wiederholt sich (History Repeating)

Geschichte wiederholt sich, wenn man aus seinen Fehlern nichts lernt. Das habe ich schon einmal gesagt? Na, da schau an.

Seit Sommer 2005 schreibe ich in diesem Blog über den 1. FC Köln. In jedem dieser Sommer stellte der FC mit großem Getöse eine neue Mannschaft zusammen, die in jedem folgenden Herbst in ihre erste Krise schlitterte.

Als folgten sie einem Naturgesetz stellten Presse und Umfeld sogleich den Trainer, die Transferpolitik des Managers und die Qualität des Kaders in Frage, warfen mit den Begriffen Rücktritt, Entlassung und Neuaufbau nur so um sich.

Die Folge: eine schwache und konzeptlose Vereinsführung entließ immer den Trainer, manchmal den Manager und verpflichtete im Winter eine neue halbe Mannschaft mit dem Resultat, dass der 1. FC Köln am Ende deutlich schlechter da stand als zuvor.

Auch in diesem Jahr fliegen nach zwei Niederlagen in Folge schon Begriffe wie Rücktritt durch die Kölner Presse.

Nur diese Unstetigkeit blieb von aller Kritik verschont. Dabei ist sie die eigentliche Ursache für den Niedergang des 1. FC Köln.

Donnerstag, 27. September 2007

Manchmal haut man den Gegner einfach weg, weil man das so will

Wer etwas will, muss etwas tun.

Mit diesem Satz lässt sich das Dilemma des 1. FC Köln zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 vollständig beschreiben, denn in der Mannschaft der Geißböcke stehen aktuell nur zwei, vielleicht drei Spieler, die Spiele wirklich gewinnen wollen:

Faryd Mondragon, Milijove Novakovic und mit Abstrichen Adil Chihi.

Wer ins Stadion geht, erkennt das an der Körpersprache, der Bissigkeit im Zweikampf, den Bewegungsabläufen und der Gestik dieser Spieler.

Alle anderen wollen sicher durchaus Erfolg haben. Aber sie wollen ihn umsonst oder zumindest mit möglichst wenig Aufwand erreichen.

Das genügt, um Mannschaften wie Koblenz, Sankt Pauli und Jena mit Glück und individueller Klasse zu schlagen. Es reicht nicht für das obere Drittel der 2. Liga. Gegen Aachen, Fürth, Freiburg und München gab es (bei immerhin drei Heimspielen) 2 Punkte.

Da bringt es auch nichts, über den (gestern mal wieder auffällig schlechten) Schiedsrichter zu schimpfen.

Eher schon kann man die Kölner Neigung alle sechs Monate eine halbe neue Mannschaft zu kaufen, als Grund anführen, da sich innerhalb des Teams so keine Strukturen bilden können, die gemeinschaftliches Erfolgsdenken generieren (und den, der nicht mitzieht zum Außenseiter stempelt).

Weswegen jede Diskussion über den Trainer oder die Qualität der Mannschaft in die falsche Richtung führt. Es ist letztlich eine Frage der Einstellung und eine Frage des Willens.

Freiburg wäre trotz spielerischer Überlegenheit gestern zu schlagen gewesen, wenn die Mannschaft das wirklich gewollt hätte. Wenn sie nicht nach zwanzig Minuten den Spielbetrieb eingestellt hätte. Wenn sie zusammengespielt hätte, anstelle jeder irgendwie für sich.

Manchmal haut man den Gegner einfach weg, weil man das so will. Das ist eine Tugend, von der der 1. FC Köln aktuell weit entfernt ist und eine Tugend, ohne die man nicht aufsteigt.

Montag, 24. September 2007

Novagolix

Als Milijove Novakovic nach langem Hin und Her in der vergangenen Saison endlich in Köln ankam, war er gleich die ärmste Sau.

In der Mannschaft funktionierte nach der Verletzung von Patrick Helmes und unnötiger Systemumstellungen gar nichts und in Köln gilt ein Stürmer, der in den ersten drei Spielen keine neun Tore schießt, sowieso als Fehleinkauf.

Wer genauer hinsah, konnte bei dem slowenischen Nationalspieler neben einer schätzenswerten Bissigkeit (bei kaum einem anderen der braven FC-Spieler wurden Zweikämpfe so oft abgepiffen) eine feine Schusstechnik bemerken.

Was fehlte waren gute Zuspiele und manchmal der berühmt-berüchtigte Zug zum Tor. Beides hat er nun und so trifft er und trifft und trifft und führt die Torjägerliste der zweiten Liga mit 5 Treffern aus 6 Spielen an.

Dass er nebenbei in der Kölner Altstadt nicht nur wohnt, sondern auch gerne ... sagen wir mal ... lebt, mindert seine Qualitäten in keinster Weise. Vielleicht sogar: ganz im Gegenteil.

War sein Tor gegen 1860 München schon spektakulär, war sein 1:1 gestern gegen Koblenz ein kleines Wunder an Laufarbeit, Timing, Technik und Schussgewalt. Aus dem Lauf heraus einen hohen Abschlag vom Tor mit so einer Wucht und Genauigkeit anzunehmen, schaffen nur wenige Stürmer.

Danach erzielte er auch noch das erste Kölner Freistoßtor seit ... seit .... (seit wann eigentlich?), und kaum einem fällt das noch auf. Guter Mann. Weitertreffen.

Montag, 17. September 2007

Arbeiten statt Kaffee trinken

Statt mich im Stadion bei einem 0:0 zu vergnügen, durfte ich gestern arbeiten (und mit Freude feststellen, dass man mittlerweileendlich im Mediapark gut essen gehen kann). Deshalb habe ich vom Spiel nichts gesehen und kann auch nichts schlaues dazu schreiben.

Immerhin gibt mir das die Gelegenheit auf das andere FC-Blog zu verweisen (Ja, ich bin nicht allein im Universumin der Blogosphäre): das Blog des Fanclubs Elitäre Arroganz Ruhrpott (zehn Punkte für den Namen, weitere zehn für das Logo).

Astrid beschreibt den Kick drüben als Kaffee-und-Kuchen-Kick am Sonntagnachmittag bei schönstem Wetter. Was mich fatal an den Getreidemilchkaffeefußball aus der letzten Saison erinnert. Allerdings ging es damals schon um nichts mehr.

Freitag, 7. September 2007

Singen oder konsumieren?

Ich gebe zu, die Überschrift ist tendenziös und genau das soll sie auch sein. Der 1.FC Köln bittet auf seiner Homepage zur Umfrage, ob die Hymne vor dem Spiel instrumental oder mit dem Gesang der Höhner gespielt werden soll.

Die Antwort sollte jedem klar sein: Wer im Stadion Gesang hören will, muss selber singen. Für alle anderen gibt es die heimische Stereoanlage.

Deshalb hier abstimmen. Und zwar richtig!

Anmerkung:
Der FC unterbindet mittlerweile, dass auf seine HP verlinkt wird. Eigentlich sollte man sie deswegen ignorieren. Um die Abstimmung wär's aber schade.

Mittwoch, 29. August 2007

Momentaufnahme / Ex-Trainer

Für Kölner Fans kann die Tabelle der ersten Bundesliga nach dem 3. Spieltag zur Abwechslung mal wieder von Interesse sein. Hinter den enteilten Bayern und den bald Höhenangst erleidenden Bielefeldern an der Spitze tummeln sich:

- auf Rang 5 der HSV mit dem in Köln beliebten, aber nicht zum Bleiben zu bewegenden ex-Trainer Huub Stevens.

- auf Rang 4 die Frankfurter Eintracht mit dem in Köln unbeliebten und wenig geschätzten Friedhelm Funkel.

- auf Rang 3 der VfL Bochum mit dem in Köln von vielen als unfähig betrachteten Marcel Koller.

Der FC selber rangiert auf Rang 6. In Liga 2.

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