1.FC Köln
Im Umfeld von Bundesligaabsteigern, Aufstiegsaspiranten und gefühlten Erstligisten in der 2. Liga herrscht häufig der Glaube, dass die eigene Mannschaft durch die Destruktivität der anderen, allgemein Kloppertruppen genannten Mitstreiter am schönen und erfolgreichen Fußball gehindert wird und dass sich die Mannschaft gegen Teams die mitspielen leichter tut.
Auch rund um den 1. FC Köln ist diese Vorstellung weit verbreitet. Wer allerdings mit ansehen musste, was die fröhlich mitspielenden Freiburger bei ihren letzten beiden Auftritten in Müngersdorf mit dem 1. FC Köln angestellt haben, zweifelt an dieser These.
"Zu Recht" sagt die Statistik. Gegen die direkte Konkurrenz, Mannschaften, die potenziell mitspielen, hat der FC in dieser Saison noch nicht gewinnen können. Gegen die ersten Sechs gelang bisher gar kein Sieg, aus der ersten Tabellenhälfte musste sich allein Hoffenheim den Geißböcken geschlagen geben.
Umso wichtiger wäre heute Abend ein Erfolg gegen den TSV 1860 München. Nicht nur um endlich einmal einen Konkurrenten auf Distanz zu bringen. Auch um den durchwachsenen Saisonstart vergessen und die Leistungen vor der Winterpause bestätigen zu können. Vor allem aber, um andeuten zu können, dass das Ziel Aufstieg nicht nur machbar ist, sondern auch eine Perspektive in der 1. Liga eröffnet.
Denn wer Mönchengladbach, Mainz, Fürth, Freiburg, München 60 oder Aachen nicht schlagen kann, braucht sich mit Karlsruhe, Bochum, Hannover, Frankfurt, Wolfsburg, Bielefeld oder Nürnberg erst gar nicht zu messen.
Suedtribuene - 22. Feb, 11:40
Es gibt Tage, da wünscht man sich nichts sehnlicher als einen Medienboykott des eigenen Vereins und seiner Mitarbeiter.
Dann etwa, wenn der Trainer den Tabellenletzten der 2. Liga vorsorglich stark redet und erklärt, er wäre mit einem Punkt zufrieden (ok, nach den letzten Leistungen seiner Spieler kann man das verstehen).
Noch viel mehr aber dann, wenn die Spieler des Vereins davon reden, dass sie gegen Sankt Pauli in Aachen in Jena alles geben werden, um dort erfolgreich zu bestehen.
Suedtribuene - 15. Feb, 15:53
Mit diesen Worten überzeugte Franz Kremer heute vor genau 60 Jahren die Vertreter der beiden Kölner Vorstadtklubs Sülz 07 und Klettenberger BC davon, der Fusion zum 1. FC Köln zuzustimmen.
Ebenso wie die Frage war auch der Name Ausdruck dessen, was ein weniger erfolgreichr Vereinsrepräsentant Jahre später einmal als "Elitäre Arroganz" bezeichnen würde. Der FC war bei seiner Gründung weder zeitlich der erste noch der erfolgreichste Kölner Fußballverein.
Allerdings ließ Kremer seinen markigen Worten Taten folgen und das ist es, was diesen Mann von allen heutigen Vertretern des Vereins, egal ob Präsident, Manager, Trainer oder Spieler, unterscheidet.
Kremer tat, was er sagte. Ein Overath, ein Meier, ein Daum, ein Helmes sagen, was hätte getan werden sollen.
Im Grunde ist das größte Problem des 1. FC Köln nicht seine Überheblichkeit (sofern es sie überhaupt noch gibt), sondern das Unvermögen diese Überheblichkeit zu bestätigen.
Suedtribuene - 13. Feb, 16:55
Wenn ich meine Wäsche so waschen würde, wie der FC seit der Winterpause spielt, im Schongang und ohne Plan, würde ich stinken wie ein Iltis.
Da hilft es auch nichts gegen Peter Sippel zu schimpfen, der als Schiedsrichter die Leistung der Geißböcke noch locker unterbot. Immerhin aber bietet Christoph Daums zynischer Kommentar zu dessen Leistung in der Pressekonferenz ein wenig Trost für Humoristen:
"Wir haben in der Halbzeit darüber diskutiert. Der Schiedsrichter weiß seine Entscheidung richtig einzuordnen und wird einen Elfmeter für uns pfeifen."
So kam es dann auch. Geholfen hat es nichts.
Suedtribuene - 12. Feb, 13:12
Suedtribuene - 1. Feb, 14:43
Morgen trifft der 1. FC Köln in seinem letzten Test vor Rückrundenstart auf den rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen und kein Schwein interessiert's.
17.000 Karten wurden für das Spiel bisher verkauft. Keine davon an mich.
Nun muss man nicht soweit gehen wie einige Fanclubs, die zum
Boykott des Spiels aufrufen, sehen sie doch im Freundschaftscharakter dieses Aufeinandertreffens die Rivalität der Vereine in Gefahr (oder so ähnlich).
Als sportliche Herausforderung mag Bayer Leverkusen durchaus interessant sein (auch wenn im Alltag der 2. Liga nicht wirklich mit hübschiehübschie Ballstaffetten zu rechnen ist).
Als Testspielattraktion für die Fans jedoch ist Bayer so sexy wie ein Chemieunfall auf dem Rhein.
Suedtribuene - 25. Jan, 16:01
Du weißt, du bist zu Hause, wenn du Freitagnacht sturzbetrunken auf dem Heimweg bist, aus der Kneipe an der Ecke ein paar Jungs herausstürmen und mitten in der spielfreien Zeit FC-Fangesänge gröhlen.
Suedtribuene - 22. Dez, 14:28
Wer sich über den 1. FC Köln informieren will, liest am besten die lokale Presse.
Aus Aachen.
Günter Kirschbaums Artikel aus dieser Woche dürfte die Stimmungslage rund um den Verein besser beschreiben als die Ergüsse der hiesigen Presselandschaft.
Erleichterung nach dem Sprung auf Platz 3, verbunden mit der Hoffnung, dass die Mannschaft mit den Leistungen der vergangenen Wochen sich in der Rückrunde die ein oder andere Blamage ersparen kann.
Und irgendwo ganz leise im Hinterkopf der Gedanke, dass das dann möglicherweise für den Aufstieg reichen könnte. Wenn man obendrein endlich einmal gegen den ein oder anderen direkten Konkurrenten gewinnt.
Ein Gedanken, den man als gebranntes Kind ebenso schnell wieder verscheucht, wie die Hoffnung vor dem Kaiserslautern-Spiel, der FC könne tatsächlich auf einem Aufstiegsplatz überwintern.
Suedtribuene - 21. Dez, 12:41
Soll niemand meinen, ich würde nur schlechte Nachrichten kommentieren. Das Spiel gegen Augburg war eines der besten in den letzten Monaten (die beste Leistung, die ich unter Christoph Daum bisher gesehen habe).
Zur Halbzeit war die Tribüne noch geteilter Meinung. Bei mir überwog der positive Eindruck. Das Spiel war zugegebenermaßen etwas langweilig, aber über weite Strecken hatte der FC seinen Gegner im Griff, stand gut, lief viel, ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen und wartete geduldig auf den unvermeidlichen Fehler des Gegners.
Eine derartige Souveränität habe ich in Müngersdorf Jahre nicht gesehen - zumindest nicht von der Heimmannschaft. Und auch wenn es langweilig war, macht dieses Spiel mehr Hoffnung als ein spektakulär herausgespielter Sieg. Denn dieses Spiel gegen Augsburg war kein Zufallsprodukt oder die Laune von zur Abwechslung einmal gut aufgelegten Fußballern, sondern durchdachtes, planvolles Handeln einer Mannschaft, die weiß, was sie tut.
Eine gute Leistung also, keine sehr gute wie z.B. vor Jahresfrist gegen Schalke, aber dafür eine Leistung, die wiederholbar scheint.
Suedtribuene - 5. Dez, 17:05
Aus gegebenem Anlass habe ich mir heute den Kopf zermartert, wann der FC zuletzt richtig geilen Fußball gezeigt hat.
Ich erinnere mich an das Pokalspiel gegen Schalke in der vergangenen Saison und dann muss man schon weit zurückgehen.
Das Auswärtsspiel in Stuttgart 2005, die Heimspiele gegen Burghausen 2005 und Union Berlin (äh... 2003?).
Über einen längeren Zeitraum richtig guten Fußball gab es in Müngersdorf zuletzt in der Saison 2000/2001 unter Ewald Lienen. Vor sieben Jahren.
Wenn ich mich also richtig erinnere, habe ich in den letzten sechs Jahren vier (!) gute Fußballspiele live gesehen (drei, in Stuttgart war ich nicht). Oder habe ich welche vergessen?
Suedtribuene - 20. Nov, 18:02