Montag, 18. Oktober 2010

Rechtschreibung und Zeichensetzung

In der 6. Klasse beklagte sich unsere neue Deutschlehrerin über unsere mangelnden Kentnisse in Rechtschreibung und Zeichensetzung. Wir haben ihr daraufhin vorgeschlagen, ein oder zwei Wochen mit uns nichts anderes zu machen als ebendies. Schließlich wussten wir, dass wir das nicht konnten. Sie wies diesen Vorschlag empört zurück. Dafür hätte sie keine Zeit.

Ähnlich verhält es sich mit dem Fußball des 1. FC Köln. Bereits seit acht oder neun Jahren sind die Defizite die immer gleichen. Am Freitag führte Borussia Dortmund streckenweise mustergültig vor, was man mit präzisem Passspiel und guter Spielantizipation offensiv so alles anstellen kann. Dem FC fehlen diese Fähigkeiten. Sie ließen sich trainieren, aber kein Trainer hat sich in den letzten Jahren, wie es scheint, dazu die Zeit genommen.

Funkel ließ Standards üben, Latour kämpfte ums Überleben, Stevens und Daum verzichteten auf jede fußballerische Entwicklung und ließen eine modernere Form von Kick-and-Rush spielen. Zvonimir Soldo setzt wie Daum auf eine gute defensive Ordnung, wie seinem Vorgänger fehlt ihm allerdings die Zeit oder Bereitschaft, das Fußballeinmaleins mit seinen Spielern zu üben.

Eventuell wären die auch beleidigt. Das geht ja recht flott bei FC-Profis und so bieten Mannschaft und Verein den Fans und dem Boulevard allerlei Diskussionsstoff: Mondragon auf die Bank? Strafe für Podolski? Meier raus? Doch lieber Soldo raus? Overath mit raus? Dafür Novakovic rein?

Über eins wurde in Köln in all den Jahren nie gesprochen: über Fußball. Welchen Fußball kann, welchen soll die Mannschaft spielen? Welche Spieler brauche ich dafür? Und außerhalb der Transferperiode: Wie bekomme ich den jetzigen Spielern diesen Fußball vermittelt?

Das wären die Fragen, die den ersten 1. FC Köln nach oben bringen könnten. Mainz, Hoffenheim, Dortmund, Freiburg, Sankt Pauli - mehr oder weniger potenzielle Konkurrenten - haben diese Fragen bereits beantwortet. Deswegen stehen sie vor dem FC. In Köln aber beschäftigt man sich lieber mit Nebensächlicherem. Rechtschreibung und Zeichensetzung machen nämlich Arbeit.

Freitag, 15. Oktober 2010

Lichte Momente

Am 7. Spieltag hat Mainz 05 den Startrekord in der Bundesliga eingestellt, den zuvor der 1. FC Kaiserslautern und Bayern München gemeinsam innehatten. Meister wurden seinerzeit allerdings nicht die Startrekordler, sondern Borussia Dortmund, der heutige Gegner des 1. FC Köln.

Und seitdem Dirk Lottner 2003 im Spiel gegen den BVB den vielleicht lichtesten Moment seiner Karriere hatte, hat der FC gegen Dortmund auch nicht mehr viel reißen können.

Selbst Christian Springers empörte Wutrede gegen Schiedsrichter Dr. Fleischer ("Das ist bei diesem Schiedsrichter immer so.") wegen eines hanebüchenen Foulelfmeters, der zum 2:1 für Dortmund führte, liegt länger zurück als Lottners Freistoßtor.

Vier Jahre später revanchierte sich Fleischer für Springers Worte mit einem ähnlich hanebüchenen Elfmeterpfiff nach einer Schwalbe des Kaiserslauterner Spieler Ferydoon Zandi. Angeblich schuldig: Christian Springer. Kein lichter Moment für Dr. Fleischer.

Lichte Momente könnte der 1. FC Köln gegen die vielen Einschätzungen nach aktuell beste Bundesligamannschaft gut gebrauchen. In Köln liegen die Nerven bekanntermaßen blank. Ein bemerkenswerter Unterschied zum Gegner. Dort ordnet man die guten Ergebnisse zum Saisonstart nämlich wie folgt ein: "Wir wissen, dass erst Oktober ist." Bei diesem Satz könnte dem ein oder anderen in Köln auch einmal ein Licht aufgehen.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Mein Meistertipp: VfB Stuttgart

Da ist man mal zwei Tage unterwegs und schon vermeldet die Bundesliga ihren ersten Trainerwechsel. Auch wenn das in Köln niemand verstehen wird, hat es als ersten Trainer Christian Gross in Stuttgart getroffen.

"Same procedure as every year" möchte man da murmeln. Armin Veh und Markus Babbel wissen, was gemeint ist. Doch in diesem Jahr sind die Stuttgarter überraschend früh dran mit ihrem üblichen Trainerwechsel.

Damit haben sie mehr Zeit für die ebenso übliche Aufholjagd und das kann nur heißen, dass sie am Ende Meister werden.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Namedropping of Horror

Der 1. FC Köln hat ein Spiel verloren. In den Fan-Foren, Facebook-Gruppen, in der Presse und angeblich im Verwaltungsrat werden als logische Folge neue Namen für Trainerposten, Managerposten und Vereinspräsidium diskutiert: Huub Stevens für den als zu defensiv orientiert geltenden Zvonimir Soldo (!), Leverkusens Rainer Calmund als Manager und last but not least Toni Schumacher als Präsident. Warum noch niemand Udo Lattek in die Diskussion geworfen hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Und an den Rest der Republik: Ja, so etwas wird in Köln ernsthaft vorgeschlagen (glaubt einem sonst ja keiner).

Freitag, 1. Oktober 2010

Auch mal hinlangen

Manche Fußballfans neigen zu der Ansicht, dass bei einer Schlägerei zwischen C-Kategorie und Polizei nicht uniformierte und uniformierte Hooligans aufeinander einprügeln.

Das Vorgehen der Polizei bei der Räumung des Stuttgarter Schlossparks und die offizielle Verlautbarung eines Polizeisprechers, wenn die Demonstranten sich nicht rechtlich einwandfrei verhielten, "dann kann die Polizei auch mal hinlangen", dürfte dieses Bild auch außerhalb der Fußballstadien verfestigen.

Der FC reist heute übrigens - glaubt man Lukas Podolskis Twitter-Account - mit der Bahn zum Auswärtsspiel nach Freiburg und kann froh sein, in Mannheim oder Karlsruhe umsteigen zu können.

In Stuttgart würden sie sonst noch eingekesselt und kämen zu spät zum Spiel. Dabei kommt es doch gerade für den FC darauf an, in Freiburg die gute und aggressive Leistung gegen Hoffenheim zu wiederholen. Freilich ohne auch mal hinzulangen.

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