Dienstag, 9. November 2010

Kernkompetenz

Wäre der 1. FC Köln ein Unternehmen (und in gewisser Hinsicht ist er das auch), wäre es eine interessante Frage, welches Produkt er herstellt und anbietet.

"Fußball" wäre eine mögliche und richtige Antwort.

"Was für Fußball?" die nächste logische Frage.

Weiß irgendwer die Antwort?

Montag, 8. November 2010

Wer oder was?

Der 1. FC Köln hat am Samstag mit 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg verloren, der im bisherigen Saisonverlauf eine erstaunlich gute Runde spielt. Grund genug in Köln alles und als allererstes den in der vergangenen Woche (!) installierten Trainer in Frage zu stellen.

Dabei braucht der 1. FC Köln keinen neuen Trainer. Er braucht ein sportliches Konzept. Die von Christoph Daum und Michael Meier initiierte Strategie, den FC durch teure und/oder erfahrene Spieler für die defensiven Aufgaben zu stabilisieren und damit für zwei oder drei Jahre die Klasse zu halten, ist eben kein dauerhaft tragendes und finanzierbares Konzept. Schon gar nicht nach der Heimholung von Lukas Podolski.

Die Frage ist also nicht, wer in Zukunft die 1. Mannschaft des 1. FC Köln trainiert, sondern was er trainieren soll. Um das zu entscheiden fehlt es dem Verein allerdings an Kompetenz in den Leitungsgremien.

In der Geschäftsführung sitzen drei Kaufleute ohne nennenswertes Fachwissen im Kerngeschäft des Vereins. Im Vorstand agieren Personen, die Fußball nur aus den 70er Jahren kennen und auch so entscheiden: nach Namen (Stevens, Rapolder, Daum, Maniche, Petit, Podolski) oder Loyalitäten (Glowacz, Neukirch, Engels...).

Wer da oberhalb der vom Tagesgeschäft abhängigen Trainerposition langfristige sportliche Entscheidungen treffen soll, bleibt unklar. Aber das wurde hier und in den Kommentaren auch schon vor fünf Jahren geschrieben.

Montag, 25. Oktober 2010

Warum Lewis Holtby nicht in Köln spielt

Eines der beliebtesten Spiele unter FC-Fans dreht sich um die Frage, welcher Spieler hätte zum FC Köln kommen können, wenn Präsidium/Manager/Trainer nicht solche Schnarchnasen wären.

Aktuell wird dabei gerne auf den Mainzer Lewis Holtby verwiesen, der angeblich dem FC angeboten wurde und den Manager Meier abgelehnt haben soll.

Auf die Idee, dass ein Lewis Holtby vielleicht gar nicht zum FC wollte, kommt in Köln erstaunlicherweise nie jemand. Dabei ist das naheliegend, denn warum sollte er hier hin wollen?

Nicht nur dass Mainz besseren Fußball spielt. Verliert er dort einmal ein Spiel und geht anschließend durch die Stadt, kommen die Leute zu ihm, klopfen ihm auf die Schulter und sagen: "Kopf hoch, Junge, wird schon wieder."

In Köln müsste er sich nach jeder Niederlage als Versager beschimpfen lassen und damit rechnen, wie weiland Hanno Balitsch, im Vereinsheim ein volles Kölschglas über den Kopf geschüttet zu bekommen.

Kein junger Fußballer, der seine Gedanken halbwegs beeinander hat, tut sich das an.

Das nächste Opfer

Glaubt man den Erfahrungen der letzten Jahre, dann hat der 1. FC Köln gestern Nachmittag seinen Abstieg aus der 1. Bundesliga beschlossen. Seit 1997 ist der Verein noch jedes Mal aus der ersten Liga abgestiegen, wenn er sich im Lauf der Spielzeit von seinem Trainer getrennt hat.

Jetzt soll U23-Coach Frank Schaefer die Mannschaft bis auf weiteres trainieren. Von Schaefer halten viele Leute sehr viel, obendrein bietet er als zentrale Figur in der Ausbildungsabteilung dem FC die Chance dem Verein ein umfassenderes sportliches Konzept zu vermitteln, bei dem, das was in der Jugend gelehrt wird, auch bei den Profis gespielt wird und umgekehrt.

Ob Schaefer allerdings in der Lage ist, im Profifußball zu geschehen, lässt sich von außen nur schwer beurteilen. Der Verein gibt ihn im Grunde schon vor seinem ersten Spiel zum Abschuss frei, indem er ihm den Status eines Interims- oder vorläufigen Trainers verleiht.

Präsident Wolfgang Overath will nicht ausschließen, dass Schaefer lange Trainer bleibt, aber ob er es kann, wisse man ja nicht.

Und damit sind wir beim Kernproblem des 1. FC Köln, das kein Trainerwechsel je wird lösen können und das ihn früher oder später immer wieder einholen wird. Im Verein fehlt es außerhalb des Trainingsbetriebs an sportlicher Kompetenz.
Zwar leistet sich der Verein aktuell drei Geschäftsführer, keiner von denen jedoch ist in der Lage für das sportliche Geschehen verantwortlich zu zeichnen. Overath selber räumt seine mangelnde Kompetenz ein, wenn er auch nach sechs Jahren im Verein nicht beurteilen kann, ob der U23-Trainer fähig ist eine Profimannschaft zu trainieren.

Zvonimir Soldo ist im Grunde das letzte Opfer einer Vereinspolitik, die den Trainer sich selbst überlässt und ihm mögliche Hilfestellung verweigert. Er wird vermutlich seinen Weg als Trainer machen und in Köln wird man sich irgendwann verwundert die Augen reiben, wenn er erfolgreich im internationalen Fußball auftaucht. Er wäre nicht der erste Kölner Ex-Trainer.

Bis dahin allerdings wird man in Köln genügend weitere Trainer verschlissen haben. Mit Frank Schaefer steht das nächste Opfer schon bereit.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Freundlich kommt weiter

Gestern Abend empfingen die Fans von Twente Enschede Bremens Marko Arnautovic, der lange selber für Twente aufgelaufen war, mit Pfiffen. Der Österreicher revanchierte sich mit dem Treffer zum 1:1.

Ähnlich erging es ein paar Tage vorher Lukas Podolski. Erst provozierte er Dortmunds Nuri Sahin, dann musste er Sekunden später mit ansehen, wie der türkische Nationalspieler den Siegtreffer gegen Podolskis FC erzielte.

Nicht jeder fällt halt auf Provokationen herein wie Bruno Labbadia, der die Pfiffe des Köler Publikums bei seinem letzten Auftritt in Müngersdorf mit einer Schiedsrichterbeleidigung beantwortete und ein paar Minuten nach seiner Einwechslung wieder unter der Dusche stand.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Nebenkriegsschauplätze und Ballkontrolle

In Köln wird fleißig diskutiert. Podolskis Interview, Mondragons Verschwinden aus dem Mannschaftshotel, Toni Schumachers Sorgen um den FC (verknüpft mit dem Geständnis, kein Spiel gesehen zu haben, ergo nix zu wissen, und der Bereitschaft zu helfen - Gott bewahre!).
Dazu angebliche Geheimverhandlungen mit Thomas Doll (Gott bewahre!), Mohamads zu stille Art und wahrscheinlich habe ich noch irgendetwas vergessen. Ach ja, Overath war in Urlaub. Oder so.

Fußball spielt keine große Rolle. Für die, die sich doch für Fußball interessieren, habe ich mir heute aus eigenem Interesse die Zweikampf- und Passstatistiken der ersten acht Saisonspiele angesehen.

Die Zweikampfbilanz fällt mit Ausnahme der Spiele gegen Kaiserslautern, Freiburg und Hoffenheim negativ für den FC aus. Allerdings konnte auch beim einzigen bisherigen Sieg der Gegner St- Pauli die bessere Zweikampfbilanz vorweisen.

Weniger Überraschungen bietet die Passstatistik: da war der FC in allen Saisonspielen dem Gegner unterlegen. Die besten Werte bot der FC in den ersten beiden Saisonspielen gegen Kaiserlautern und Bremen. Ansonsten bringt der FC nicht mal 70% seiner Pässe zum eigenen Mann. Kaiserslautern überrascht im Spiel gegen den FC übrigens mit einer Passquote von 86% angekommener Abspiele. Das schaffen sonst nur die Bayern.

Man kann einwenden, dass das dann auch nicht sehr aussagekräftig ist. Aber im Vergleich zu der Frage nach dem Aufenthaltsort von Torhüter und Präsident ist das hier regelrecht Fachsimpelei.

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