Montag, 27. September 2010

Einfach

Einfach bleibt das entscheidende Wort. Professionell Fußball zu spielen ist nämlich - zumindest aus dem Oberrang einer Stadiontribüne aus betrachtet - ein verdammt einfacher Job.

Sei bereit zu laufen und gehe in die Zweikämpfe. Dann erarbeitest du dir Torchancen, stellst deinen Gegner vor Probleme und bringst das Publikum auf deine Seite.

Mainz macht das und der FC ist vielleicht mal wieder zum richtigen Zeitpunkt in der Saison auf die Rheinhessen getroffen. Schon vor zwei Jahren war das Pokalaus Ende September gegen den damaligen Zweitligisten der Anfang einer erfolgreichen Bundesligaspielzeit.

Am Freitag bot der 1. FC Köln sein bisher bestes Saisonspiel, dass es nur zu einem Punkt gegen Hoffenheim gereicht hat, liegt zum einen an der Qualität des Gegners, zum anderen aber auch an einer anderen verschleppten Untugend der Mannschaft: sie kommt unkonzentriert aus der Halbzeitpause, was besonders fahrlässig ist, wenn der Gegner zurückliegt und erfahrungsgemäß zu Beginn der 2. Halbzeit Druck macht.

Dennoch bot der FC seinem Anhang ein gutes Bundesligaspiel. Nicht mehr. Nicht weniger. Dass er dafür mit dem Sturz fast bis auf die Abstiegsränge belohnt wurde, verdankt er eher den verlorenen Punkten gegen Kaiserslautern, nicht dem Unentschieden gegen Hoffenheim.

Freitag, 24. September 2010

Die Mannschaft des 1. FC Köln

Oder: die Fans des Vereins sind seine schwierigsten Gegner.

Einfacher Titel, einfacher Text. Wer sich die Aufstellung des FC objektiv anschaut, stellt ziemlich schnell fest, dass die Spieler, auf die man in dieser Mannschaft bauen kann, defensive Spieler sind.

Mit Faryd Mondragon steht ein erfahrener und sicherer Keeper im Tor, davor spielt eines der besten Innenverteidigerpärchen der Liga mit Geromel und Mohamad. Im zentralen defensiven Mittelfeld zeigt der gar nicht mehr so junge Petit enormes Laufpensum und Organisationstalent. Diese Defensivraute hat den FC in den letzten zwei Jahren in der Bundesliga gehalten.

Davor und daneben fällt die Qualität der Spieler deutlich ab. Rechts verteidigt Miso Brecko, dessen Fähigkeiten auf dem Niveau des unteren Tabellendrittels der Bundesliga anzusiedeln sind. Damit entspricht er zwar ungefähr dem erwartbaren Leistungsniveau des FC, eröffnet aber keine Perspektive nach oben und ob der Brasilianer Andrezhino hier mehr sein kann als eine Ergänzung, muss sich erst noch zeigen.

Ein ähnliches Bild auf der linken Verteidigerposition. Zurzeit spielt sie Fabrice Ehret, von dem alle - einschließlich ihm selber - wissen, dass er offensiv stärker ist. Dahinter lauern mit Stephan Salger und dem Griechen Giannoulis zwei Talente mit Fragezeichen.

Ähnlich geht es im Mittelfeld weiter: Yalcin, Matuschyk, Clemens, Jajalo, Chihi sind ohne Zweifel talentiert. Aber sie sind noch nicht so weit, um echte Leistungsträger zu sein. Sebastian Freis spielt auf einem ähnlichen Niveau wie Miso Brecko.

Knifflig ist die Lage im Sturm. Sowohl Novakovic als auch der Kölner Säulenheilige Podolski haben Qualitäten, die für die obere Tabellenhälfte der Bundesliga reichen würden. Allein es mangelt an Konstanz. Gerne spazieren beide beleidigt über den Platz, wo laufen die bessere Alternative wäre.

Jetzt könnte man - das wird in Köln gerne gemacht - dem Verein eine schlechte Einkaufspolitik vorwerfen. Nur hat der 1. FC Köln offenkundig aus den Fehlern der Fahrstuhljahre gelernt und vor allem auf Qualität in der Defensive gesetzt. Mit der allseits begrüßten Verpflichtung von Lukas Podolski wiederum hat man den eigenen finanziellen Spielraum eingeschränkt. Das kann man kritisieren. Man kann aber auch verstehen, dass der Verein einen Spieler mit diesem Identifikationspotenzial in seinen Reihen haben will.

So schlecht und planlos ist die Transferpolitik des FC also nicht. Es ist halt einfach so, dass der Verein und die Mannschaft nur über beschränkte Mittel verfügen. Das zu akzeptieren ist vielleicht die schwierigste Lektion, die das ungeduldige und auch nach zwanzig Jahren Grottenkick immer noch erstaunlich anspruchsvolle Kölner Publikum lernen muss.

Der Vergleich für den 1. FC Köln ist nicht Mainz 05. Dort herrschen beschauliche Zustände und ein geduldiges Umfeld, dass auch zwei Abstiege in Kauf nimmt, während in Köln nach drei Niederlagen in fünf Spielen alles in Frage gestellt wird.

Der Vergleich für den 1. FC Köln ist Eintracht Frankfurt, die sich mit Mauerfußball a la Funkel in der Liga etablieren konnten. Gegen das Geschrei des Umfeldes.

Man könnte es auch anders sagen: die Fans des Vereins sind seine schwierigsten Gegner.

Mittwoch, 22. September 2010

Freiheit für Carmen Thomas!

Seit mehr als 37 Jahren ist Carmen Thomas Gefangene des patriarchalisch-chauvinistischen Schweinesystems Fußball-Bundesliga. Ihre Vision eines Schalke 05 hat nicht nur den von der Energiewirtschaft gelenkten Verein, sondern auch die von BILD und DFB-Männern beherrschten Machtzentren des deutschen Fußballs gegen sich aufgebracht.

Doch heute soll die Leidenszeit der unterdrückten Journalistin ein Ende haben. Eine international ausgerichtete Gruppe aus der Studentenstadt Freiburg, das Kommando Robin Dutt, tritt an, um Carmens Vision wahr werden zu lassen!

Unterstützt sie dabei!
Freiheit für Carmen Thomas!
Für ein freies, gleiches und gerechtes Schalke 05!

Venceremos!

Tuchel raus!

In Köln ist das Leben einfach: Gewinnt der FC, wird gemeinsam gefeiert, verliert er einmal, ist einer Schuld. In aller Regel ist das in Köln der Trainer. Das ist am einfachsten. Verliert der FC mehr als einmal, sucht man in Köln dann weitere Schuldige: in aller Regel den Vorstand oder den Manager.

Anders kann das auch nicht sein, denn im Grunde seines Herzen lebt der FC-Fan noch immer wenn auch nicht im Europapokal so doch zumindest auf Augenhöhe mit den Großen der Liga. Eine Niederlage wie gegen Mainz braucht deshalb einen Schuldigen. Dabei ist sie das Normalste der Welt. Zumindest am 5. Spieltag der laufenden Saison.

Mainz ist Tabellenführer, hat in den vier Spielen zuvor unter anderem gegen international spielende Teams wie Stuttgart und Bremen oder den Meister 2009 Wolfsburg gewonnen. Trotzdem hat die Mannschaft laut Trainer Thomas Tuchel in der ersten Halbzeit gegen Köln noch einen draufgesetzt:

"Was die erste Halbzeit von uns gespielt wurde, war glaube ich das beste, seit ich hier Trainer bin."

Das ist er nun seit etwas mehr als einem Jahr und man stelle sich einen kurzen Moment Thomas Tuchel beim 1. FC Köln vor. Der "Student" und "Spielerversteher" bekäme hier kein Bein auf den Boden. Ebenso wenig wie sich sein Vorvorgänger Jürgen Klopp sieben Jahre und zwei Abstiege in Köln hätte halten können. Schließlich braucht der FC-Anhang einen Schuldigen für den Ligaalltag - die Niederlage.

Dienstag, 21. September 2010

Man wächst an seinen Aufgaben

Nach dem Champions-League-Teilnehmer wartet heute der Tabellenführer auf den 1. FC Köln und Lukas Podolski hat zur Münchener Verstimmung beigetragen, als er meinte, das würde das schwerere Spiel.

Dafür spricht nicht nur der Tabellenplatz der Mainzer, sondern auch die Statistik am Bruchweg (2 Punkte in 7 Spielen). Auch wenn manche in Köln das schon wieder anders sehen. Mainz waren in den letzten Jahren immer irgendwie ärgerliche Spiele. Aber vielleicht klappt's ja, dann wartet am Freitag vielleicht die nächste Herausforderung: der Tabellenführer. In einem Heimspiel.

Freitag, 17. September 2010

Berlin mich nicht voll

Gute Güte, machen die Berliner ein Gewese um ihr Derby. Null Tradition, aber mehr Geplärre als in Hamburg, Dortmund und Schalke zusammen.

Ich glaube, es war Tommi Stumpf, der vor Jahrzehnten einmal vorschlug, Westberlin den Polen zu schenken. Vielleicht mit Erika Steinbach drin?

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