Dienstag, 23. März 2010

Fröhliches FC-Bashing

In der lustigen kleinen Medienreihe "Fröhliches FC-Bashing" meldet sich heute Ex-FC-ler Pierre Littbarski zu Wort und bemängelt - Surprise! Surprise! - fehlendes Herzblut, keine Typen mehr wie Toni Schumacher, zu viele Möchtegern-Häuptlinge.

Als Rezept gegen den Abstieg empfiehlt er Kämpfer wie Kevin McKenna und Spieler aus der U23 - die rennen wenigstens. Und natürlich muss der Trainer an der Seitenlinie den Hampelmann machen. Ganz wichtiger Punkt.

Littbarski wird wissen, wovon er redet. Schließlich ist er gerade mit dem FC Vaduz aus der ersten Schweizer Liga abgestiegen. Ein echter Experte also.

Samstag, 20. März 2010

Jedes Publikum bekommt den Fußball, den es verdient

Weite Teile des Kölner Publikums haben sich gestern Abend ausgerechnet im Derby gegen Borussia Mönchengladbach nach Kräften blamiert. Kurz nach dem Gladbacher Führungstreffer begannen sie mit Pierre Wome einen eigenen Spieler bei jeder Ballberührung auszupfeifen.

Dass sich Fans nicht entblöden, die Arbeit des Gegners zu erledigen und eigene Spieler zu schwächen, ist allein schon unfasslich genug. Vermutlich haben diese Leute im vergangenen Jahr auch gejubelt, als Lukas Podolski im Trikot der Bayern gegen den FC getroffen hat.

Dass es Pierre Wome traf, hat Gründe. Aber die haben nichts mit Fußball zu tun. Wome, den keiner der Pfeifer persönlich kennt, steht im Ruf ein eher halbherziger Profi zu sein, der allein wegen des Geldes spielt.

Wenn er aber spielt (und ja, er spielt zu selten, und ja, er ist zu oft verletzt), gehört er selten zu den schlechtesten Spielern seiner Mannschaft. Gestern hatte er trotz seiner Auswechslung neben dem Portugiesen Maniche die meisten Ballkontakte. Wome, das hob auch Trainer Zvonimir Soldo zurecht hervor, war immer anspielbereit. Das unterschied ihn von weiten Teilen seiner Mitspieler. Auch ist Wome ein Spieler, der durchaus den riskanten, den vertikalen Pass spielt. Das kann schiefgehen, vor allem wenn die Vorderleute wie gestern die Laufarbeit verweigern. Eine Zeitung schrieb zu seinem Spiel, "seine Ideen bringen die Mannschaft nicht weiter". Das liegt aber eher an den Mitspielern, weniger an Pierre Wome.

Das Verhalten des Publikums hat der Mannschaft und dem Spieler jedenfalls sehr deutlich gezeigt, dass Mut und Risikobereitschaft von den Kölner Fans nicht honoriert werden. Ganz im Gegenteil.

Ich verstehe jetzt jedenfalls besser, warum ein junger durchaus mutiger und bissiger Spieler wie Adil Chihi sich über Monate auf dem Platz versteckte und sich kaum traute, drei Meter mit dem Ball zu gehen, geschweige denn einen Pass zu spielen.

Und es ist auch nicht verwunderlich, dass die Kölner Mannschaft ihre Punkte auswärts holt, weit weg von dem Pack im eigenen Stadion.

Ihre Lektion gelernt haben dürften sie am Beispiel Pierre Wome jedenfalls: Es ist besser sich zu verstecken. Wer etwas wagt, verliert. Zumindest beim Kölner Anhang.

Freitag, 19. März 2010

Ein Fohlen graben

In meiner persönlichen Hitliste mit den krudesten Songexten aller Zeiten dürfen die Beatles mit Lennons "Dig a Pony" nicht fehlen.



Ich hätte natürlich auch Led Zeppelins "Stairway to Heaven" oder das eigentlich unschlagbare "Whiter Shade of Pale" von Procol Harum nennen können.
Aber dann hätte jeder noch so an den langen Hippie- oder Fohlenmähnen herbeigezogene Bezug zum abendlichen Derby gefehlt.

So ist das hier immerhin einer der krudesten Beiträge zum Spiel. Aber wie singt Lennon so richtig: You can celebrate anything you want.

Also feiert doch, was Ihr wollt! Hauptsache, Ihr fangt mit drei Punkten gegen Gladbach an.

Donnerstag, 18. März 2010

Das Leben ist bunter als ein grauer Anzug

Ich bin ja Anhänger der Theorie, dass homogene Gruppen (wie z.B. nur Schiedsrichter, nur Fußballfunktionäre, nur Blogger, nur Politiker etc. - da kannst du jede beliebige Gruppe nehmen) ihre Mitglieder schnurstracks in die Verblödung führen.

Bschränkt sich der Umgang in großen Teilen nur auf seinesgleichen verliert der Mensch gerne einmal den Bezug nach Außen, zu dem, was gerne Realität genannt wird. Schön zu beobachten war das schon in den 90ern, als das Bosman-Urteil den Fußball zu seinem großen Entsetzen in die Wirklichkeit der Arbeitswelt katapultierte. Ähnlich erging es dem DFB und seinem Präsidenten mit den Klagen gegen das Kartellamt oder den Journalisten Jens Weinreich.

Überrascht musste man feststellen, dass die Welt da draußen anders funtionierte als man sich das drinnen so vorstellte.

Eine weitere Folge dieser Abkapslung ist häufig auch eine Überbetonung der eigenen Bedeutung. Was man tut, hat allergrößte Wichtigkeit für die Menschheit und steht auf einer Stufe mit ihren drängendsten Problemen.

Da kann es dann schon einmal passieren, dass ein DFB-Präsident die amorösen Eskapaden seiner Schiedsrichter mit dem sexuellen Missbrauch schutzbefohlener Kinder miteinander vergleicht.

Vor allem amerikanische Unternehmen versuchen solche Wagenburgen durch ein (Vorsicht Schlagwort!) Diversity Management zu verhindern, dem DFB wären demnach ein paar mehr Frauen, Migranten und offen ihre Neigung auslebende Homosexuelle zu wünschen (und was einem sonst noch so an Vielfalt durch den Kopf geht).

Wahrscheinlich ist das nicht. Letztlich bleibt man dann doch lieber unter sich. Wie die meisten von uns.

Mittwoch, 17. März 2010

Der falsche Mann zur falschen Zeit

Der falsche Mann zur falschen Zeit kann zu anderen Zeiten genau der Richtige sein. Friedhelm Funkel etwa gilt bei Anhängern erstklassiger Fußballvereine als ein Fußballverhinderer vor dem Herrn. Verbürgt ist allerdings, dass er weiß, wie man aus der zweiten Liga aufsteigt.

Insofern verwundert es, dass Michael Preetz im Falle eines Abstiegs ohne ihn plant. Aber die Hertha hat ja auch schon diese Erstligasaison ohne Pantelic, Voronin und Simunic geplant. Man hat in Berlin also eine gewisse Erfahrung mit unglücklichen Personalentscheidungen.

Geisterspiel

Eigentlich ist das ein schönes Wort: Geisterspiel. Wer seine Bedeutung nicht kennt, kann sich allerlei unterhaltsame Ereignisse darunter vorstellen und im Hinblick auf das anstehende Derby gegen Gladbach wäre es zum Beispiel interessant, auf welche Trainerbank sich MeistertrainerGeistertrainer Hennes Weisweiler wohl setzen würde.

In der schnöden Wirklichkeit handelt es sich bei einem Geisterspiel natürlich um nichts Schönes, vielmehr ist das eine in höchstem Maße triste Angelegenheit: ein Fußballspiel ohne Zuschauer.

In Köln wird gerade fleißig darüber diskutiert, ob dem Verein nach den zahlreichen Verfehlungen einiger Fans ein selbiges droht. Für den kommenden Montag hat der DFB den Verein zur mündlichen Verhandlung gebeten.

Derselbe DFB hat das als brisant bekannte Spiel zwischen Köln und Gladbach übrigens gegen Anraten der Polizei und der beiden Vereine auf den Freitagabend gelegt. Vielleicht hofft man ja auf stimmungsvolle Fernsehbilder brennender Bengalos?

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