Montag, 12. April 2010

Kurioses aus dem Kraichgau

Dass die Fans der TSG 1899 Hoffenheim ihre Spieler als Scheißmillionäre beschimpfen entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Dass allerdings Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, der sich selber gerne in fremden Stadien bedroht fühlt, Verständnis dafür äußert, dass die Fans seiner TSG die eigene Mannschaft und den Trainer beschimpfen (und streng genommen nötigen), ist jenseit jeder Ironie. Sagt aber vielleicht sehr viel über den Menschen Dietmar Hopp.

Gefühlte Temperatur

Diese Saison entwickelt sich immer mehr zu einer Wiederholung der vergangenen Spielzeit. 34 statt 35 Punkte stehen nach dem 30. Spieltag zu Buche. Die Platzierung ist etwas schlechter, das Torverhältnis etwas besser. Zu Hause spielt der 1. FC Köln wie ein Absteiger, auswärts trumpft er auf wie ein Kandidat für die internationalen Plätze. Alles wie gehabt.

Fundamental anders ist lediglich die Stimmung. Haben sich in der letzten Saison alle entspannt zurückgelehnt, herrscht in diesem Jahr blanke Panik.

Dabei ist das Schlimmste, was man der Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr vorwerfen könnte, Stagnation. Eine spielerische Weiterentwicklung ist nicht zu erkennen. Aber wie auch?
Niemand, kein Verein, kein Trainer, keine Mannschaft, lässt sich auf spielerische Experimente ein, wenn das Umfeld schon bei sechs Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz Panik erfasst. Dann wird auf Ergebnis gespielt, bis wieder ein wenig Ruhe herrscht. Das ist häßlich, aber notwendig in Köln.

Hier haben scheinbar zu viele schon vergessen, dass Stagnation in der ersten Liga für einen Fahrstuhlverein wie den 1. FC Köln ein Fortschritt ist. Aller Voraussicht nach spielt die Mannschaft auch im nächsten Jahr und damit im dritten Jahr in Folge erste Liga. Das gab es zuletzt vor zwölf Jahren und das ist Erfolg genug.

Sonntag, 28. März 2010

Felix Magath, der alte Fuchs

Erst lenkt er die Bayern mit dem schlechten Schalker Rasen auf einen Nebenkriegsschauplatz, dann lockt er sie in eine Kraft raubende Verlängerung, um sich drei Tage später mit seiner gut austrainierten Mannschaft auf dem satten Leverkusener Grün die Tabellenführung unter den Nagel zu reißen. Schlau, der Mann.

Blahblahblah

Erst einmal nur eine Zahl nach der Kölner Weltuntergangsstimmung der letzten Wochen. Im Vergleich zur Vorsaison hat der FC zum 28. Spieltag nur einen Punkt weniger geholt.

Das kann man - zusammen mit Spielweise und Heimschwäche - als Stagnation kritisieren. Allerdings gibt es keinen Automatismus in der Weiterentwicklung einer Fußballmannschaft und schon gar keinen Anspruch auf Erfolg. Auch nicht, wenn man Spieler wie Podolski oder Maniche verpflichtet.

Für den 1. FC Köln geht es auch in dieser Saison um den Klassenerhalt und erst danach darum, dass Trainerteam und Mannschaft eine gemeinsame Idee von Fußball entwickeln, die - vielleicht - im nächsten Jahr Früchte trägt.

Statt viel Aufregung und Blahblahblah wäre ein wenig mehr Geduld mit Trainer und Mannschaft wünschenswert. Denn auch wenn die Weltuntergangspropheten das kaum wahrhaben wollen: In kleinen Schritten kommt die Mannschaft voran. Im Vergleich zur Hinrunde hat sie jetzt schon vier Punkte mehr auf dem Konto. Trotz "Söldnerfußball".

Samstag, 27. März 2010

Ich fühle mich gebauchpinselt

Zum zweiten Mal verwendet eine Fußballschule auf ihrer Homepage einen Blogbeitrag von mir, um ihre Vorstellung von modernem Torwartspiel zu beschreiben und dieses Mal verlinken sie sogar auf mich.

So ein wenig eingebildet bin ich ja jetzt schon...

Zunehmende Gewalt in den Stadien?

Der DFB sieht seine Urteile gegen Köln, Nürnberg und Berlin als Zeichen gegen die zunehmende Gewalt in den Stadien. Der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts Hans E. Lorenz macht im Interview mit der Süddeutschen Zeitung folgende Beobachtung:

Auf den Rängen allerdings kommt es zunehmend zu Übergriffen.

Anfang des Jahres hat Philipp Köster in einem Artikel für die 11 Freunde geschrieben, dass die Zahl der Gewalttätigkeiten eher stagniert. Ich habe leider das Heft nicht zur Hand. Vielleicht kann jemand die Zahlen nachreichen?

Mehr aber noch würde mich interessieren, ob es genauere und aktuellere Zahlen gibt und wie Eure Erfahrungen in den Stadien sind. Nicht, was Ihr gelesen oder gehört habt, sondern was Ihr selber erlebt habt?

Ich habe in den zwölf Jahren, die ich jetzt regelmäßig zum Fußball gehe, im Stadion und auf dem Weg dahin nur einmal Gewalt erlebt und da blieb es dank Eingreifen Umstehender bei der Androhung.


Update:

Wer Zahlen will, kann diese auf der Homepage der zentralen Informationsstelle Sporteinsätze bekommen. Die ZIS veröffentlicht regelmäßig Jahresberichte. Um das herauszufinden habe ich etwa 2 Minuten und Google gebraucht.

Zwei Zahlen greife ich einmal aus dem aktuellsten Bericht 2007/2008 heraus: 501 Verletzte (nicht durch Unfälle) bei insgesamt 17,4 Millionen Zuschauern in der 1. und 2. Liga. Ein Samstagabend in der City dürfte riskanter sein.

Donnerstag, 25. März 2010

Die gewisse Rotzigkeit

Den Profis des 1. FC Köln wird gerne vorgeworfen, sie seien zu leidenschaftslos, es fehle diese gewisse Rotzigkeit.

Bei den Frauen möchte der FC diese Entwicklung offenbar von vorneherein vermeiden und hat von der Agentur Scholz & Friends einen Werbespot produzieren lassen, dessen Hauptdarstellerin nicht nur durch gute Technik zu überzeugen weiß.

Mittwoch, 24. März 2010

Ich bestraf dich, also hilf mir!

Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage hat der DFB gegen einen Vereine ein Strafe in Form eines Teilausschlusses der Zuschauer erlassen. Nach Nürnberg und dem FC traf es heute die Berliner Hertha, die im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart maximal 25.000 Tickets an die eigenen Zuschauer verkaufen darf. Die Osttribüne, von der im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg aus 150 Zuschauer mit Stöcken bewaffnet den Innenraum gestürmt haben, muss im Spiel gegen die Schwaben ganz leer bleiben. Dauerkartenbesitzer sind damit ausgesperrt.

Was genau diese Strafen bezwecken sollen, bleibt unklar. Vielleicht will der DFB ein Zeichen setzen, vielleicht in die Fan-Szene hineinwirken, um wie auch immer geartete Selbstreinigungskräfte in Gang zu setzen. Ob das funktioniert, wenn man die, von denen man ein Eingreifen erwartet, pauschal mit abstraft, darf durchaus bezweifelt werden.

Somit sind die Strafen vielleicht weniger ein Zeichen, sondern vor allem ein Hilferuf: Wir können das Problem nicht lösen. Müssen aber irgendetwas tun.

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