Freitag, 26. September 2008

Some Bizarre

Die ersten beiden Heimspiele des 1. FC Köln waren ziemlich bizarre Angelegenheiten.
Gegen Frankfurt blamierte und nervte die Wilde Horde die Südtribüne mit indiskutablem Megaphon-Gequietsche.
Im Spiel gegen Bayern München entblödeten sich weite Teile des Publikums nicht, einen Treffer von Lukas Podolski gegen den FC zu bejubeln. Obwohl selbst der Torschütze genug Anstand besaß, selber nicht zu jubeln.

Heute Abend gastiert der Tabellenführer Schalke 04, seit soundsovielen Spielen ungeschlagen, in Müngersdorf. Die spielen zwar auch nicht schön (das hat aber auch niemand erwartet), aber dafür erfolgreich und trotz der berechtigten Kritik am Kölner Spiel, wird die wichtigste Aufgabe darin bestehen, Schalke genau daran zu hindern.

Dass das allein aber nicht reicht, sollte inzwischen auch beim Letzten angekommen sein. Der Rest kann versuchen herauszufinden, worin dieses Mal der Musikbezug in diesem beitrag besteht (ist nicht so schwer).

Mittwoch, 24. September 2008

Abstiegskampf

Der Abstiegskampf ist eine Nervenschlacht. Am Ende steigt neben dem Verein, der sich eigentlich zu gut für den Abstieg findet, der Club ab, das als erstes die Nerven verliert.

Wer wie das Kölner Umfeld vor dem 6. Spieltag schon das große Nervenflattern bekommt, hat gute Chancen am Ende unterm Strich zu landen.

Dienstag, 23. September 2008

Workshop Zweitligatugenden

Heute Abend muss der 1. FC Köln im Pokal bei Manz 05 antreten und schlimmer kann es für einen Erstligisten aus dem unteren Tabellendrittel kaum kommen.

Der Klassenunterschied motiviert den Gegner, der vermutlich sich und dem Rest der Welt obendrein beweisen will, dass im Aufstiegsfall auch in der ersten Liga mit ihm zu rechnen ist. Qualitativ allerdings sind die Unterschiede nicht so groß, dass sie sich spielentscheidend für die Geißböcke auswirken könnten.

Aber unabhängig vom Ausgang des Spiels dürfte das Gastspiel in Mainz für den FC ein sinnvoller Auffrischungskurs in den Tugenden der 2. Liga sein - den Tugenden, die der Mannschaft aktuell abgehen: Laufbereitschaft und Aggressivität.

Montag, 22. September 2008

Das Gegentor, der Todesstoß

Gegentore sind ärgerlich, aber gehören zum Fußball (es sei denn vielleicht, man ist Oliver Kahn). Für den 1. FC Köln sind Gegentore in dieser Saison allerdings mehr als ärgerlich. Sie sind ein Genickbruch.

In Wolfsburg, gegen München und in Bielefeld verloren die Geißböcke nach dem ersten Gegentreffer Organisation und Übersicht, lockerten den Defensivverbund ohne wirklich aggressiv nach vorne zu spielen. Sowohl München wie Bielefeld nutzten diese Schwächephase schnell und konsequent, setzten nach und entschieden mit ihren nur wenige Minuten nach dem ersten Tor erzielten Folgetreffern die Partien für sich.

Der Ausgleichstreffer der Frankfurter Eintracht am 2. Spieltag kam möglicherweise einfach zu spät für die Hessen. Vielleicht waren sie aber auch einfach zu schlecht.

Bezeichnend, dass der einzige Kölner Sieg bisher ohne Gegentor erfolgte. In Karslruhe ging die Taktik trotz der besonderen Umstände des Spiels auf. Bis zur 70. Minute hielt man stur das 0:0, ehe Novakovic ein schönmes Zuspiel von Geromel zur späten Führung nutzen konnte.

Nach bisher fünf Spielen wirkt die Mannschaft zwar defensiv durchaus diszipliniert und stabil, scheint aber nicht auf so etwas selbstverständliches wie ein Gegentor reagieren zu können. Nicht mit trockenem Festhalten an einer defensiven Taktik und dem Hoffen auf Torjäger Novakovic, der aber kaum brauchbare Bälle erhält (stattdessen hohe Bälle auf einen Stürmer wie ihn gegen drei (!!!) unterbeschäftige Abwehrspieler wie Lucio, van Buyten, Demichelis im Spiel gegen die Bayern). Nicht mit einem Umschalten auf eine offensivere Ausrichtung. Dazu fehlt es aktuell an Aggressivität, Selbstbewusstsein, Tagesform und vielleicht auch einfach an spielerischer Klasse in der Offensive.

In jedem Fall wäre der FC gut beraten sich intensiver mit dem Umgang mit Gegentoren zu beschäftigen. Und mit dem Erzielen eigener Tore. Elf Torchancen weist die Statistik für den 1. FC Köln aus. In fünf Spielen wohlgemerkt! In keinem dieser Spiele schoß der FC mehr als dreimal aufs Tor und ich fange schon im September an mich zu wiederholen: Das wird nicht reichen.

Freitag, 19. September 2008

Das Spiel verhindern

Was die Zuschauer in Bielefeld beim Aufeinandertreffen des wahrscheinlichen Absteigers Arminia gegen den um den Klassenerhalt spielenden FC erwartet, dürfte ein intensives, verbissenes Mittelfeldgeracker sein (Die Ostwestfalen werden diesen Satz wegen zweier Worte lieben).

Bielefelds Trainer Michael Frontzeck erwartet ein schwieriges und kompliziertes Spiel für seine Mannschaft. Christoph Daum arbeitet weiter daran, den Geißböcken taktische Disziplin, konsequente Defensive und aggressives Zweikampfverhalten beizubringen.

Damit haben die Kölner bereits gegen Frankfurt, in Karlsruhe und über 50 Minuten gegen die Bayern für ereignis- und chancenarme Spiele gesorgt. Klingt schlecht. Ist aber eigentlich gut. Der FC konzentriert sich aktuell darauf das Spiel des Gegners nicht zuzulassen, ein legitimes Mittel, um "sich in die Liga reinzuarbeiten".

Das wurde in der Vorbereitung einstudiert, entsprechend wurden im Sommer mehrheitlich Spieler für die Defensive verpflichtet.

Wirklich funktioniert hat diese Taktik allerdings bisher erst einmal: gegen Karlsruhe.

In Wolfsburg hielt das Kollektiv (oder auch nur Pierre Wome, der gegen Bielefeld wieder spielberechtigt ist) dem Druck des Gegners in der 2. Halbzeit nicht mehr stand.

Gegen erschreckend schwache Frankfurter war vielleicht das Konzept das falsche, vielleicht hat man aber auch nur zweimal nicht aufgepasst. Antar beim Elfmeter, die Abwehr beim Gegentor.

Im Heimspiel gegen die Bayern funktionierte das Spieleverhindern bis zum ersten Gegentor (der bezeichnenderweise ein Standard war). Danach verlor die Mannschaft ihr Konzept, unentschlossen, ob sie ihrer Linie treu bleiben oder offensiver agieren sollte. Luca Toni sagte danke und beantworte die Frage der Kölner mit einem trockenen "Ist jetzt egal."

Bielefeld, gegen die man in den letzten Jahren meist nicht so doll aussah, ist eigentlich ein Gegner, bei dem diese Taktik hervorragend funktionieren könnte. Spielerisch gut gestartet, aber glücklos, stehen sie unter Druck, besitzen aber nicht die Klasse von Wolfsburg oder München.

Theoretisch also ein dankbarer Gegner. Praktisch aber läuft ein Spiel nicht immer nach Wunsch. Weswegen dieser Beitrag vielleicht komplett sinnlos ist und planloses Bielefeld-Bashing besser gewesen wäre. Aber die Arminen sind dann immer so schnell beleidigt.

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