Donnerstag, 18. September 2008

Es ist immer noch Fußball, meine Herren!

Fußball ist manchmal nicht nur eine hochemotionale, sondern auch eine jenseits der Grenzen des guten Geschmacks herumpöbelnde Veranstaltung.

Das entschuldigt nicht alles, was Spieler, Trainer oder Fans im Rahmen eines Fußballspiels von sich geben. Im Anschluss an ein Fußballspiel allerdings aufgrund von Fernsehbildern Ermittlungen gegen einen Trainer einzuleiten, weil er vielleicht den Trainer der anderen Mannschaft "Wichser" genannt hat, ist eine Albernheit, die jedes Feingefühl vermitteln lässt und eigentlich nur eine Frage zulässt, um dieses Satzmonster, in dem sich der Leser dieses Beitrags gerade befindet, abzuschließen:

Was sind das denn für Wichser?

Montag, 15. September 2008

Wie ein Fünftligist

"Wir haben verteidigt wie ein Fünftligist."

Dieser Satz stammt von Manchester Uniteds Teamchef Alex Ferguson, gesagt nach einem 1:2 in Liverpool an diesem Wochenende. Bei einem Verein also, der immer noch englischer Rekordmeister ist und 2005 immerhin die Champions League gewonnen hat.

Nicht gesagt haben diesen Satz:

Christoph Daum, Trainer des 1. FC Köln, dessen Mannschaft zu Hause gegen Bayern München drei zu null verloren hat.

Jürgen Klopp, Trainer bei Borussia Dortmund, die sich zu Hause 3 Tore gegen Schalke 04 eingefangen haben.

Fred Rutten, Trainer genau dieses Schalke 04, das in einer halben Stunde eben diesen 3-Tore-Vorsprung verspielte.

Bruno Labbadia, Trainer von Bayer Leverkusen, dessen Mannschaft eine 2:0-Führung in Hamburg durch drei Gegentreffer verspielte.

Martin Jol, Trainer des Hamburger SV, der im eigenen Stadion bereits nach 24 Minuten 2:0 hinten lag.

Bojan Prasnikar, Trainer von Energie Cottbus, das in der Schlussviertelstunde in Bremen drei Gegentore kassierte.

Jos Luhukay, Trainer von Borussia Mönchengladbach, dessen Mannschaft bei den in drei Spielen torlosen Hannoveranern gleich fünf Stück kassierte.

Patrick Helmes

Über die große, lustige Kölsche Lukas-Podolski-Schau ist nun wahrlich genug geschrieben worden. Natürlich haben wir schallend gelacht, als er sich mit Matthias Scherz und Thomas Kessler warmschoss statt mit den eigenen Mannschaftskollegen.

Aber auch wenn wir fröhlich und lautstark die Rückkehr Podolskis gefordert haben, irgendwann ganz leise vermisste jemand einen ganz anderen Spieler und die Umstehenden nickten:

"Weißt Du, wer wirklich fehlt? Patrick Helmes."

Denn trotz dreier Gegentore bleibt das Problem des FC in dieser Saison das Offensivspiel. Zwei echte Chancen sind zu wenig, selbst wenn man gegen Bayern München spielt. Helmes hätte für wesentlich mehr Druck und Chancen sorgen können. Aber der ist nun weg.

Wie scheinbar auch das Megaphon der Wilden Horde. Was allerdings im Oberrang nicht sonderlich vermisst wurde. Es sang eh immer irgendwer. Nur die Stehränge waren kaum zu hören.

Da Helmes aber kaum aus Leverkusen loszueisen sein wird, werden die Kölner vermutlich weiter, ihre Bemühungen auf Podolski konzentrieren. Uli Hoeneß hat am Samstag einen Verkauf des Spielers ja schon einmal von der Ablösesumme abhängig gemacht.

Freitag, 12. September 2008

Ach ja, die Bayern

Wo ich gerade Blogbeiträge verfasse, fällt mir doch glatt noch ein, dass morgen die Bayern nach Müngersdorf kommen.

Für die Bayern-Fans hier in der Umgebung ist das natürlich das Spiel des Jahres (sofern sie denn an Karten gekommen sind). Immerhin können sie endlich einmal die neu erworbenen Trikots unter ein paar Geichgesinnten tragen.

Meine Vorfreude auf Spiele gegen Bayern München aber hält sich meist in Grenzen. Höhepunkte der Saison sind die Derbys gegen Gladbach oder Leverkusen. Der zusätzliche Reiz der Bundesliga (im Vergleich zur 2. Liga und damit kennen wir uns in Köln ja inzwischen gut aus) sind dann eher die alten Westschlager gegen Schalke oder Dortmund und die Aufeinandertreffen mit alten Bekannten wie dem HSV, der Hertha, Frankfurt oder Werder. In diese Kategorie fällt dann auch eine Begegnung gegen die Bayern. Es sei denn, sie haben einen Spieler wie Ribery im Gepäck, den man sich gerne mal im Stadion live anschaut. Aber der ist verletzt.

Videostar Killed the Footballgame

Das heutige Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem KSC dort, wo früher einmal das Waldstadion war, wurde kurzfristig abgesagt.

Grund: Der nach Madonnas Konzert teilweise neu verlegte Rasen ist noch nicht angewachsen.

Erstaunlich dabei, dass Stadionbetreiber scheinbar nicht bedenken, dass massive Bühnenaufbauten für eine Rasenfläche nicht gut sind, und dass Vertreter des Rasensportverbandes DFB am Freitag feststellen, dass ein am Mittwoch verlegter Rollrasen noch nicht angewachsen ist.

Da waren offenbachoffenbar echte Profis am Werk!

Mittwoch, 10. September 2008

Ein anderes Kaliber

Finnland, so sagt Bundestrainer Joachim Löw, ist ein anderes Kaliber als Liechtenstein und wo der Mann Recht hat, hat der Mann Recht.

Bei Liechtenstein denkt man an viel Geld aus zweifelhafter Herkunft (von der Deutschen Post zum Beispiel) und ansonsten ziemlich rasch an die Schweiz.

Bei Finnland hingegen denkt man an kurze helle Sommer, lange dunkle Winter, Filme von Aki Kaurismääki und die Leningrad Cowboys und daran, dass das alles viel besser zu ertragen und genießen ist, wenn man getrunken hat.

Da Alkohol allerdings in Finnland wie im benachbarten Skandinavien ein kostbares, weil teures Gut ist, bringen sich nicht wenige Finnen einfach um.

Vor 25 Jahren war das noch anders. Damals trösteten sich jugendliche Finnen mit ultraschnellem Hardcore-Punk über die langen dunklen Winter hinweg und Gruppen wie Kansan Uutiset (unbedingt Pigs hören!), Kaaos (Fanpage) oder Riistetyt (die gibt's noch! Mit eigener Homepage und die gehen in Brasilien, dem Land des fünfmaligen Weltmeisters auf Tournee! Ich fasse es nicht!) ließen die amerikanische Konkurrenz geschwindigkeitstechnisch ungefähr so weit hinter sich wie ein Space Shuttle ein Rentier.

Finnische Fußballer allerdings haben sich dieses Tempo nie wirklich zu eigen machen können. So sieht Joachim Löw ihre Stärken auch eher in ihrer hervorragenden Organisation und einen guten "Fighting Spirit" (auf englisch sagt man, glaube ich, "Kampfgeist"). Also erwartet uns heute Abend eher eine effektvolle Hardrock-Show statt eines flotten Hardcore-Abends. Loordi statt Kaaos.

Montag, 8. September 2008

Das B-Team steigt aus

Die Wechsel von Scouts, Physiotherapeuten und Co-Trainern finden normalerweise quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bei Bayer Leverkusen machte im Sommer allerdings der Doppelwechsel von Chefscout Paul Steiner und Masseur Dieter Trzolek Schlagzeilen. Immerhin gingen die beiden, von denen Trzolek nach 32 Jahren als Bayer-Urgestein gelten kann, zum Nachbarn 1. FC Köln.

Da beim einzig wahren 1. FC aber nun kein Platz mehr ist, Bayer aber als Arbeitgeber offenkundig schwer nachlässt (was wissen die, was wir gerne wüssten?), wechselt Peter Herrmann, genau so lange im Verein wie Trzolek jetzt nach Nürnberg. Bruno Labbadia muss als Chef ein echtes Schätzchen sein.

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