1.FC Köln

Sonntag, 27. April 2008

Nervenschlacht

Wenn Du als Fußballmannschaft in einem Spiel wie vergangenen Freitag in Aue in der 1. Minute einen Rückstand kassierst,
eine halbe Stunde lang verunsichtert auf grünem Rasen schwimmst,
dann wie aus dem Nichts zurückkommst, in Führung gehst,
um kurz vor der Halbzeit wieder den Ausgleich zu kassieren,
in der 2. Halbzeit einen ungerechtfertigten Platzverweis kassierst,
in Unterzahl dennoch in Führung gehst...

... und so ein Spiel gewinnst,
steigst Du mit aller Wahrscheinlichkeit auf.

Wenn Du aber am Ende noch den Ausgleich hinnehmen musst, fällst Du zurück auf Platz 4 und die Nervenschlacht geht weiter.

Freitag, 25. April 2008

Schlimmer als Prince

Heute habe ich wieder was gelernt! Bisher dachte ich immer nur verrückte Popstars wechseln unmotiviert ihren Namen und im Fußball gäbe es so etwas nur im kommerzialisierten Österreich
(Ich bin mal gespannt, wann die Österreicher merken, dass ihnen das nicht hilft und ihr Fußball trotzdem scheiße ist. Aber eben scheiße ohne Tradition.)

Aber nicht nur Österreicher und Popstars benennen sich wüst um. Auch unser heutiger Gegner hat eine wechselvolle Namensgeschichte hinter sich:

1945-1946: SG Aue
1946-1950: BSG Pneumatik Aue
1950-1951: Zentra Wismut Aue
1951-1954: BSG Wismut Aue
1954-1963: SC Wismut Karl-Max-Stadt
(! Nicht nur im kapitalistischen US-Sport wurden Teams mal eben in andere Städte transferiert, wie mir scheint. Was mich an eine lustige Diskussion über Tempolimit auf Autobahnen erinnert, die ich in den 80er Jahren mal miterlebt habe. Die Argumente reichten von "Toll, wie in den USA!" bis zu "Schlimm, wie in der DDR!")
1963-1990: BSG Wismut Aue
1990-1993: FC Wismut Aue
1993-heute: FC Erzgebirge Aue

Immerhin tragen sie seit über 30 Jahren die gleichen Vereinsfarben mit sich herum - hoffen wir also auf eine neuerliche Begegnung mit selbstmordsüchtigen Milka-Kühen. Lediglich zwei Heimniederlagen für Wismut lassen allerdings eine ziemliche Nervenschlacht erwarten.

Mittwoch, 16. April 2008

Milkakühe mit selbstmörderischen Absichten

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Was der VfL Osnabrück gestern in Müngersdorf geboten hat, war das mit Abstand schlechteste, was ich in dieser Saison live gesehen habe (die eigene Mannschaft eingeschlossen).

Wie depressive lila Kühe mit Suizidsehnsucht trabten die Niedersachsen über den Platz und uns oben auf der Tribüne war nicht klar, ob der FC sie nicht abschlachten konnte oder wollte.

Vielleicht misstrauten die Kölner Spieler der Schwäche des Gegners, immerhin verkauft ihnen ihr Trainer spielerische Armut schon einmal als taktisches Konzept und wer vertraut einer lila Kuh, die das Schlachtermesser im Maul mit sich herumträgt?

Zumal dann, wenn die Kuh nicht einmal ein Lila hinbekommt, sondern farblich irgendwo zwischen Violett und Lila umherstolpert (das muss man dazu sagen, denn die Osnabrücker, die wir Stunden nach dem Spiel trafen, wirkten extrem pedantisch. Vor allem aber waren sie komplett humorlos. Ihnen im speziellen sei dieser Beitrag gewidmet.)

Dienstag, 15. April 2008

Warum ich aufsteigen muss

Die Anstoßzeiten der 2. Liga sind für mich eigentlich kaum machbar. Freitags um sechs müsste ich nicht selten noch im Büro sitzen, montags unterrichte ich bis neun an der Uni, sonntags würde ich gerne einen Ausdauerlauf machen, dann kann es mit 14:00 Uhr schon einmal knapp werden.

Da wir unsere Plätze ziemlich genau in der Mitte zwischen Block S12 und S13 haben, quäle ich die Sitznachbarn im Dutzend, wenn ich kurz nach dem Anpfiff zu meinem Platz stürme und sie zum Aufstehen zwinge. Dafür an dieser Stelle mal eine Entschuldigung.

Richtig bitter aber ist ein Anstoß dienstags um halb sechs. Da bleibt kaum Zeit für einen anständigen Beitrag über den Gegner. Nur so viel: Es ist der VfL Osnabrück.

Freitag, 11. April 2008

Pflichtspiel

Kaum ein Auswärtspiel verdeutlicht den Begriff "Pflichtspiel" besser als ein Auftritt in der westfälischen Provinz beim SC Paderborn 07, mit 22 Punkten abgeschlagen Tabellenletzter der 2. Liga.

Da musst Du gewinnen ohne etwas gewinnen zu können. Außer eben drei Pflichtspielpunkten. Denn kommt der FC mit einem Sieg zurück, sagt jeder, das sei doch selbstverständlich gewesen und wenn Du da nicht gewinnst, wo denn dann? Verlierst Du aber, bist Du der Depp.

Eigentlich ist so ein Pflichtspiel ein Arschkartenspiel und das alles wird nicht dadurch besser, dass dieses Spiel für die Heimmannschaft und ihren Anhang ein echtes Highlight ist.

Mittwoch, 9. April 2008

Viel Lärm um Nichts?

Auch wenn die Vorfälle im Spiel gegen Gladbach viel Diskussionspotenzial bieten (das man durchaus nutzen kann und soll), lohnt sich auch einmal ein Blick auf die Beurteilung durch die Kölner Polizei:

"Der Sport stand im Vordergrund – so genannte „Fans“, die das Sportereignis als Anlass für gewalttätige Auseinandersetzungen nutzen wollten, hatten keine Chance."

Gerade einmal vier Personen musste die Kölner Polizei im Rahmen des Derbys in Gewahrsam nehmen. Aber das ist natürlich keine schlagzeilenträchtige Nachricht.

Dienstag, 8. April 2008

Wenn wir sie nicht schlagen können...

... dann machen wir ihnen wenigstens die Fahne kaputt.

Als ich eine halbe Stunde vor Spielende endlich in Müngerdorf angekommen war, dachte ich zuerst das Spiel sei schon vorbei. Kaum ein Geräusch war aus dem Stadioninneren zu hören, weder von Kölner noch von Gladbacher Seite.

Im Stadion selber wurde rasch klar warum: Köln mühte sich, brachte aber wenig Gescheites zu Stande. Gladbach tat zu wenig, um seine Fans trotz Führung bei Laune zu halten.

Stimmung kam erst auf, als auf den Stehrängen die erbeutete Zaunfahne der Gladbacher Ultras ausgerollt wurde. Der Gästeblock reagierte prompt und versuchte sich mit bengalischen Feuern selbst zu verbrennen (ist das auch so ein Ultra-Ding?). Da ihnen das nicht gelang, forderte die Südtribüne geschlossen das neuerliche Herzeigen der Fahne, aber die war bereits in Stücke gerissen (und wird jetzt vermutlich in handlichen Fetzen auf ebay versteigert, um die Finanzierung der Kölner Choreos in den nächsten zehn Jahren zu sichern) und so blieb dem Anhang der Geißböcke am Ende nichts übrig als den versteinerten Gästen zu zeigen, wie man Scooter richtig singt.

Sicherlich sind solche Aktionen albern und fahrlässig. Die pflichtschuldige Empörung der Medien mit dem üblichen Standardsatz "Solche Sachen haben mit Fußball nichts zu tun" allerdings sind noch viel größerer Unfug.

Natürlich haben "solche Sachen" mit Fußball zu tun, jede Menge sogar, und wer das nicht versteht, versteht Fußball nicht - ein Spiel, in dem sich zwei mehr oder wengier verfeindete Stämme gegenüber stehen und sich mit unerschiedlichsten Mitteln bekriegen, sei es beim Kampf um den Ball, sei es beim Kampf um die akkustische Vorherrschaft im Stadion.

Manchmal (und zu oft) läuft dieser Kampf aus dem Ruder, dann fliegen Fäuste oder eben Feuerwerkskörper (aus Kölner ebenso wie aus Gladbacher Fanblöcken oder sonstwoher).

Aber er ist ein Bestandteil des Spiels und deshalb gehören "solche Sachen" zum Fußball, selbst wenn man sie ablehnt. Es kommt darauf an sie zu eindämmen oder zu kanalisieren. Verhindern kann man sie nämlich nicht.

Zurück zum Spiel. Die letzte halbe Stunde zeigte eine bemühte, aber hilfose Kölner Mannschaft (wer sich zu der Stunde vorher äußern will - nur zu!) ohne taktisches Konzept (lange Bälle auf einen Innenverteidiger im Sturmzentrum sind kein taktisches Konzept).

Dass es am Ende dennoch zum Ausgleich reichte, zeigt immerhin, dass die Mannschaft trotzig genug ist, ihre Fehler zu ignorieren und auf die ein oder andere Art ihre durchaus vorhanden Fähigkeiten erfolgreich in die Waagschale zu werfen. Und sei es mt Hilfe des Schiedsrichters.

Ob das allerdings für den Aufstieg reicht? Gladbach als Tabellenführer zeigte sich gestern spielerisch nicht reifer als die Kölner. Dennoch genügte ihnen eine mäßige Leistung, um aus Müngersdorf einen Punkt mitzunehmen. Und man kann sich nicht immer damit trösten, dass man zwar nicht gewonnen, aber dem Gegner wenigstens seine Stammessymbole kaputt gemacht hat.

Montag, 7. April 2008

Just Three Words

Über das heutige Derby ist wahrlich genug geschrieben worden und über Gladbach ist eh jede Bemerkung eine zuviel.

Deshalb nur drei Worte:

Rausgehen.
Weghauen.
Feiern.

That's it, folks.

Dienstag, 1. April 2008

Socken stopfen mit Frank Lampard

Der 1. FC Köln gibt heute seine erste Neuverpflichtung für die kommende Saison bekannt. Nicht nur, dass er damit endlich das lange beklagte Loch im defensiven Mittelfeld stopft, das, wenn es ein Socken wäre, schon längst im Müll gelandet wäre. Nein, dem FC gelingt mit dieser Verpflichtung ein echter Kracher: Frank Lampard wechselt vom FC Chelsea an den Rhein!

Manager Meier zeigt sich entsprechend begeistert: "Wir sind sehr stolz einen derartigen Spieler verpflichtet zu haben. Das zeigt auch, wie gut und professionell beim 1. FC Köln gearbeitet wird."

Ähnlich reagiert Trainer Christoph Daum: "Mit der Verpflichtung eines solchen Ausnahmespielers beweist der 1. FC Köln, das er bereit ist bis an die Schmerzgrenze zu gehen, um wieder der Ausnahmeverein zu sein, der er eigentlich sein muss."

Auch für seine eigene Zukunft ändert sich einiges, denn mit der Verpflichtung des englischen Nationalspielers wird ein Verbleib in Köln wahrscheinlicher: "Natürlich träumst Du als Trainer Dein ganzes Leben davon, mit einem solchen Ausnahmespieler zu arbeiten."

Lampard selber zeigt sich ebenfalls begeistert: "Ich wollte schon immer bei einem Verein spielen, bei dem ich dabei helfen kann, etwas Großes aufzubauen. Auch wenn ich die Stadt noch nicht so gut kenne: Mit diesen Fans im Rücken kann hier etwas wirklich Tolles entstehen."

Einen wenig überraschenden Wermutstropfen hat die Ankündigung freilich: Lampards Vertrag würde nur für die 1. Liga gelten.

Freitag, 28. März 2008

Kölsche Enklaven

Nicht nur, dass einem Aachener Viva Colonia vorsingen und Koblenzer sich zu Kölnern erklären. Nein, überall in der 2. Liga tummeln sich ehemalige Kölner - was eine Menge über die Einkaufspolitik und Ausbildung des FC aussagt: Lagerblom in Aachen, Ndjeng und Voigt in Gladbach, Alushi in Wehen, Sinkala in Paderborn, Cichon und Wollitz in Osnabrück.

Eine regelrechte Enklave ehemaliger Kölner hat sich in Offenbach versammelt: Präsident ist FC-Legende Dieter Müller, zwischenzeitlich war Uwe Bein Manager, in der aktuellen Mannschaft stehen mit Dennis Epstein ein FC-Eigengewächs und mit Marco Reich der teuerste FC-Spieler aller Zeiten. Nicht zu vergessen das ehemalige Wunderkind Moses Sichone.

Unter den Kölner Fans gibt es nicht wenige, die sich wünschen würden, gleich auch z.B. Alexander Mitreski in Offenbach zu lassen. Wo man halt gerade mal da ist. Mir ist das egal. Hauptsache wir nehmen die Punkte mit.

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