Freitag, 19. März 2010

Ein Fohlen graben

In meiner persönlichen Hitliste mit den krudesten Songexten aller Zeiten dürfen die Beatles mit Lennons "Dig a Pony" nicht fehlen.



Ich hätte natürlich auch Led Zeppelins "Stairway to Heaven" oder das eigentlich unschlagbare "Whiter Shade of Pale" von Procol Harum nennen können.
Aber dann hätte jeder noch so an den langen Hippie- oder Fohlenmähnen herbeigezogene Bezug zum abendlichen Derby gefehlt.

So ist das hier immerhin einer der krudesten Beiträge zum Spiel. Aber wie singt Lennon so richtig: You can celebrate anything you want.

Also feiert doch, was Ihr wollt! Hauptsache, Ihr fangt mit drei Punkten gegen Gladbach an.

Donnerstag, 18. März 2010

Das Leben ist bunter als ein grauer Anzug

Ich bin ja Anhänger der Theorie, dass homogene Gruppen (wie z.B. nur Schiedsrichter, nur Fußballfunktionäre, nur Blogger, nur Politiker etc. - da kannst du jede beliebige Gruppe nehmen) ihre Mitglieder schnurstracks in die Verblödung führen.

Bschränkt sich der Umgang in großen Teilen nur auf seinesgleichen verliert der Mensch gerne einmal den Bezug nach Außen, zu dem, was gerne Realität genannt wird. Schön zu beobachten war das schon in den 90ern, als das Bosman-Urteil den Fußball zu seinem großen Entsetzen in die Wirklichkeit der Arbeitswelt katapultierte. Ähnlich erging es dem DFB und seinem Präsidenten mit den Klagen gegen das Kartellamt oder den Journalisten Jens Weinreich.

Überrascht musste man feststellen, dass die Welt da draußen anders funtionierte als man sich das drinnen so vorstellte.

Eine weitere Folge dieser Abkapslung ist häufig auch eine Überbetonung der eigenen Bedeutung. Was man tut, hat allergrößte Wichtigkeit für die Menschheit und steht auf einer Stufe mit ihren drängendsten Problemen.

Da kann es dann schon einmal passieren, dass ein DFB-Präsident die amorösen Eskapaden seiner Schiedsrichter mit dem sexuellen Missbrauch schutzbefohlener Kinder miteinander vergleicht.

Vor allem amerikanische Unternehmen versuchen solche Wagenburgen durch ein (Vorsicht Schlagwort!) Diversity Management zu verhindern, dem DFB wären demnach ein paar mehr Frauen, Migranten und offen ihre Neigung auslebende Homosexuelle zu wünschen (und was einem sonst noch so an Vielfalt durch den Kopf geht).

Wahrscheinlich ist das nicht. Letztlich bleibt man dann doch lieber unter sich. Wie die meisten von uns.

Mittwoch, 17. März 2010

Der falsche Mann zur falschen Zeit

Der falsche Mann zur falschen Zeit kann zu anderen Zeiten genau der Richtige sein. Friedhelm Funkel etwa gilt bei Anhängern erstklassiger Fußballvereine als ein Fußballverhinderer vor dem Herrn. Verbürgt ist allerdings, dass er weiß, wie man aus der zweiten Liga aufsteigt.

Insofern verwundert es, dass Michael Preetz im Falle eines Abstiegs ohne ihn plant. Aber die Hertha hat ja auch schon diese Erstligasaison ohne Pantelic, Voronin und Simunic geplant. Man hat in Berlin also eine gewisse Erfahrung mit unglücklichen Personalentscheidungen.

Geisterspiel

Eigentlich ist das ein schönes Wort: Geisterspiel. Wer seine Bedeutung nicht kennt, kann sich allerlei unterhaltsame Ereignisse darunter vorstellen und im Hinblick auf das anstehende Derby gegen Gladbach wäre es zum Beispiel interessant, auf welche Trainerbank sich MeistertrainerGeistertrainer Hennes Weisweiler wohl setzen würde.

In der schnöden Wirklichkeit handelt es sich bei einem Geisterspiel natürlich um nichts Schönes, vielmehr ist das eine in höchstem Maße triste Angelegenheit: ein Fußballspiel ohne Zuschauer.

In Köln wird gerade fleißig darüber diskutiert, ob dem Verein nach den zahlreichen Verfehlungen einiger Fans ein selbiges droht. Für den kommenden Montag hat der DFB den Verein zur mündlichen Verhandlung gebeten.

Derselbe DFB hat das als brisant bekannte Spiel zwischen Köln und Gladbach übrigens gegen Anraten der Polizei und der beiden Vereine auf den Freitagabend gelegt. Vielleicht hofft man ja auf stimmungsvolle Fernsehbilder brennender Bengalos?

Dienstag, 16. März 2010

Gottes Wiederkehr

Heute Abend kehrt Gott in seiner Gestalt als Jose Mourinho im Achtelfinale der Champions League zwischen dem FC Chelsea und Inter Mailand an die Stamford Bridge zurück, wo er nicht nur ein erfolgreicher Trainer sondern auch Nebendarsteller in Deutschlands erster Futbol-Novela war.

Eine gute Gelegenheit an einen der klügsten Sprüche zu erinnern, die jemals jemand über Fußball gesagt hat. Für die Vertreter der Fußballer-brauchen-Druck-Theorie noch der Hinweis, dass der Mann als Trainer seit sieben Jahren kein Ligaheimspiel mehr verloren hat. Ganz ohne Druck.

"Druck? Was für ein Druck? Druck ist, wenn arme Menschen sich dumm und dämlich arbeiten, um ihre Familie ernähren zu können. Im Fußball gibt es keinen Druck."

Montag, 15. März 2010

Die Untugend der Genügsamkeit

Capra aegagrus hircus gehört zu den ältesten vom Menschen domestizierten Tieren und erfreut sich gerade in ärmeren oder kargeren Regionen als Haustier großer Beliebtheit. Grund ist die Genügsamkeit der Hausziege. Dies gilt natürlich auch für das männliche Tier, den Geißbock.

Insofern sind die Spieler des 1. FC Köln würdige Vertreter des Vereins und seines Wappentiers. Zwei gute Spiele gegen namhafte Gegner, ein paar gute Kritiken und schon schlendert der FC-Profi entspannt und ohne größere Ambitionen über das Gras. Selbstmotivation, Begeisterung für die eigene Arbeit (die andere liebend gern als Hobby ausüben würden, wenn sie nur Zeit fänden)? Fehlanzeige.

Trainer Zvonimir Soldo hat so etwas schon geahnt und seine Mannschaft vor dem Spiel in Mainz zu einem Trainingslager eingeladen. Geholfen hat es nichts.

Fatalerweise trifft die Genügsamkeit der FC-Spieler auf ein Umfeld, dessen Farbskala nur schwarz und weiß kennt. Nach dem 0:1 in Mainz stellt die heimische Presse "Mannschaft, Trainer, sportliche Leitung" in Frage und für nicht wenige Fans, eine Woche zuvor noch der Meinung, der FC sei nun in der ersten Liga etabliert, ist jetzt der Abstieg bereits unvermeidliche Tatsache. "Ein radikaler Schnitt" wird gefordert.

Dass in Mainz außer Werder Bremen bisher noch kein Team gewonnen hat und schon ganz andere Mannschaften dort schlecht ausgesehen haben, spielt in Köln keine Rolle.

Interessant dabei, dass die Lethargie der Mannschaft und die Panik des Umfeldes auf dem gleichen Denkfehler basieren. Es fehlt das Bewusstsein für Kontinuität. Nur wer regelmäßig seine Leistung abruft, hat in diesem Sport dauerhaft Erfolg und nur, wer diese Kontinuität unterstützt, unterstützt den Erfolg seines Vereins.

Die sportliche Leitung des FC befindet sich damit in einer Art Zwei-Fronten-Krieg. Sie darf sich von der Hektik des Umfeldes nicht anstecken lassen, muss nach außen Ruhe bewahren, im Inneren aber ein Klima schaffen, dass Lethargie (und Ruhe im Sinne von Nachlässigkeit) nicht toleriert.

In dem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Tabelle. Die drei Aufsteiger des vergangenen Jahres, das in der letzten Saison fast abgestiegene Gladbach, die Überflieger von 2009 aus Hoffenheim und der im unteren Mittelfeld spielende FC stehen da einträchtig auf den Plätzen 12 bis 14, und das ist für drei Aufsteiger im zweiten Jahr ein Erfolg. Ein Erfolg, der die Spieler (und niemand sonst trägt die Verantwortung für die fehlende Leistungsbereitschaft in Mainz) motivieren sollte, auf der Basis des Erreichten weiterzuarbeiten. Zumindest wenn sie Spaß an ihrem Beruf haben, sollte das selbstverständlich sein.

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