Montag, 16. März 2009

Es ist an der Zeit zu kotzen

Lange nicht mehr war ich nach einem Spiel in Müngersdorf so angefressen wie am Samstag. 2:4 gegen den Tabellenvorletzten. In einem Derby. Mit einer Leistung, die an Dummheit, Hochnäsigkeit und Pomadigkeit in dieser Saison ihresgleichen sucht.

Offenkundig waren die Kölner in der Absicht und der Überzeugung angetreten, den Gegner mit eleganten Dribblings und hübschen Spielereien zerlegen zu können. Den Hinweis ihres Trainers, dass in seiner Mannschaft die individuelle Klasse fehle, um einen Gegner wie Gladbach mit spielerischen Mitteln zu besiegen, hielten seine Spieler vermutlich für eine Nebelbombe für die Presse.

Schließlich heißt man ja Vucicevic, Sanou, Novakovic, Radu. Da kann man ohne jedweden körperlichen Einsatz in einem Spiel glänzen.

Der einzige Kölner Offensivspieler, der das Kampfspiel am Samstag angenommen hat, war einmal mehr Fabrice Ehret. Aber was hilft das, wenn er im Strafraum für seine Bälle keinen Abnehmer findet oder die potenziellen Abnehmer sich scheuen, dahin zu gehen, wo es weh tun könnte?

Auf der anderen Seite muss sich auch der Trainer fragen, warum er Kampf fordert, um dann statt des in München gegen Ribery glänzenden Brosincki den fallsüchtigen, zweikampfschwachen und unkonzentrierten Sanou zu bringen, der in einem Kampfspiel hoffnungslos überfordert ist.

Zwei Stärken haben die Kölner in ihren besseren und erfolgreichen Spielen dieser Saison ausgezeichnet: Kampf und taktische Disziplin.

Auch mit der taktischen Disziplin war es am Samstag nicht allzu weit her. Selbst die sonst so soliden Innenverteidiger leisteten sich Stellungsfehler, trabten im Mittelfeld herum und boten damit den Gladbacher Offensivspielern genau die Räume, die sie brauchen, um ihre Stärken voll auszuspielen. Und wenn man im defensiven Mittelfeld einen 19jährigen Kevin Pezzoni hat, von dem man weiß, dass er keine anspruchsvollen Bälle spielen kann, dann ist es meine verdammte Pflicht als Mannschaft sich so anzubieten, dass er einfach passen kann.

Es war in seiner Hilflosigkeit erbärmlich, was der FC am Samstag ablieferte. Und auch wenn man über die Schweigeminute für die Opfer von Winnenden durchaus geteilter Meinung sein kann. Wenn es sie gibt, ist es kaum zu viel verlangt, sechzig Sekunden lang die Klappe zu halten. Es sei denn, man ist Fan von Borussia Mönchengladbach. Dann gröhlt man in der Schweigeminute rum.

Dass ein solches Pack sich am Ende über drei Punkte freuen durfte, ist allein schon Grund genug zu kotzen. Aber wenn ich ehrlich bin, kotze ich vor allem wegen des Auftritts der eigenen Mannschaft.

Samstag, 14. März 2009

Aus meinem Horoskop für heute

Tageshoroskop für Samstag, 14. März 2009:

Erst am Nachmittag ist wieder etwas geboten.

Vormittag:
Der Mond wechselt um 1.24 Uhr in Ihr Zeichen. Der Vormittag ist eher ruhig. Schlafen Sie aus und erledigen Sie nur das Nötigste.

Nachmittag:
Der Mond im eigenen Zeichen macht Sie emotional und leidenschaftlich. Sie brauchen etwas, das Sie innerlich anspricht.

Ceterum censeo Borussiam esse delendam.

Freitag, 13. März 2009

Bilderrätsel (ohne Derbybezug)

Statt eines weiteren Derbybeitrags heute ein kleines Ratespiel: Wer ist das und welcher FC-Spieler folgt ihm?

journal_marcoPolo_ill01

Ceterum censeo Borussiam esse delendam.

Donnerstag, 12. März 2009

Gelassenheit

Es gibt vor einem Derby kaum etwas unterhaltsameres als die Internetseiten des Gegners. Kaum schlägt zum Beispiel die Mönchengladbacher Borussia einen indisponierten HSV, schon sind sich fast 80% im Rüben-Forum sicher, dass es in Köln einen Auswärtssieg gibt.

Falls deren Spieler genauso denken, kann ich am Samstag sehr entspannt ins Stadion gehen.

Montag, 9. März 2009

An der Sehnsucht gescheitert

Schalke 04 hat sich heute von seinem Manager Andreas Müller getrennt und im Großen und Ganzen finden das wohl alle folgerichtig.

Es stimmt zwar, dass Schalke mit dem 8. Platz nicht zufrieden sein kann, dafür ist die Mannschaft einfach zu teuer. Aber spielt sie wirklich so viel schlechter als in den Jahren zuvor?

Für guten und wirklich erfolgreichen Fußball war Schalke auch da nicht berühmt, auch und schon gar nicht unter Huub Stevens.

So ist Andreas Müller nicht so sehr an seiner eigenen Arbeit gescheitert, sondern wie vor ihm bereits die Trainer Rangnick und Slomka an der Sehnsucht des Anhangs danach, dass Schalke bitteschön etwas Besonderes sein soll.

Aber Schalke ist nichts Besonderes, sondern einer von aktuell 7 bis 8 Vereinen, die in Deutschland um die internationalen Plätze spielen. Lief es in den letzten Jahren manchmal besser als zu erwarten war, läuft es in diesem Jahr einmal schlechter.

Das ist nicht schön für Schalke. Aber solche Phasen durchläuft ein Verein und in solchen Phasen zeigt sich, ob der Verein tatsächlich einmal erfolgreich sein wird.

Gescheitert ist Müller aber nicht nur am Umfeld, sondern auch an der Mannschaft, einer schon unter Assauer zusammengewürfelten Truppe, die agiert, als hätte sie kein gemeinsames Ziel.

Was die Frage aufwirft: Welche Ziele hat Schalke 04 überhaupt? Jenseits der Sehnsüchte seiner Fans?

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