Freitag, 21. November 2008

Welpenschutz für Hoffenheim?

Die TSG 1899 Hoffenheim ist ein in vielerlei Hinsicht erstaunliches Phänomen. Zu den bemerkenswerten Leistungen dieser "jungen aufstrebenden Mannschaft" gehört es zweifelsohne, als eine der Top-3-Treter-Truppen der Liga die wenigstens gelben und roten Karten aller Bundesligisten erhalten zu haben.
266 Fouls der Hoffenheimer wurden von den Schiedsrichtern in 13 Spielen gepfiffen, nur Bochum und Mönchengladbach haben öfters zugelangt. Dafür sammelten die Hoffenheim 23 gelbe Karten ein, Ligaminusrekord.

Gänzlich anders liegt der Fall beim 1. FC Köln. Keine Mannschaft der Bundesliga spielt fairer und foult weniger. Trotzdem bekamen die Geißböcke für gerade einmal 199 Fouls 34 gelbe Karten und belegen als fairste Mannschaft der Liga Platz 14 in der Fair-Play-Wertung.

Jetzt wäre natürlich zu überlegen, ob die Kölner Spieler, wenn sie denn mal zutreten, heftiger zulangen als die Hoffenheimer. Vielleicht aber besitzt Hoffenheim auch einfach einen Bonus oder eine Art Welpenschutz bei den Schiedsrichtern. Denn keine Mannschaft wird öfters gefoult. Da darf man sich vielleicht einfach mal revanchieren.

Donnerstag, 20. November 2008

Wir Europäer

Arte zeigte gestern Abend in einem wahren Dokumentations-Marathon gleich drei Folgen seiner sechsteiligen Reihe "Wir Europäer".

Da konnte der Zuschauer etwas über die beginnenden Reformation, das Entstehen des Kapitalismus und erste Ansätze einer eruopäischen Friedensordnung lernen.

Wie heutzutage im öffentlich-rechtlichen Fernsehen üblich, erfährt man so etwas über ein bis drei historische Figuren pro Folge. Was allerdings dem Unterhaltungswert der Reihe keinen Abbruch tut.

Das Ganze war spannend, unterhaltsam und aufschlussreich. Was man über den zeitlgeich stattfindenden europäischen Fußballklassiker zwischen Deutschland und England nicht sagen kann. Nach allem, was man so hört.

Mittwoch, 19. November 2008

Es gibt nichts, was es nicht gibt

Auf der Suche nach irgendetwas interessantem zum heutigen Länderspiel gegen England (nicht Wembley, nicht München, nicht Walcott, nicht Podolski, nicht Helmes) habe ich etwas gefunden, wonach ich gar nicht gesucht habe. Einfach weil ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, dass es so etwas gibt:

Fanseiten für Fußballtrainer.

Sowohl Englands Fabio Capello als auch Joachim Löw haben ihre eigene Fanseite im Netz. Löw hat sogar ein paar mehr. Hat Jose Mourinho so etwas auch?

Dienstag, 18. November 2008

Die Medien in der Ecke des runden Tischs

Toll, so ein runder Tisch. Da kann man sich zusammensetzen und feststellen, dass man eigentlich gar nicht so viele Probleme miteinander hat, wie man dachte (oder nicht die Traute, sich die Sachen direkt ins Gesicht zu sagen).

Damit kann man es gut sein lassen, sollte es vielleicht sogar. Die Teilnehmer des runden Tischs am gestrigen Montag - Schiedsrichtervertreter, DFB-Vertreter, DFL-Vertreter und Vereinsvertreter (nein, die haben sich nichts untereinander verkauft. Obwohl: wer weiß das schon?) - haben es nicht dabei belassen, festzustellen, wie sehr sie sich eigentlich mögen.

Sie sind weitergegangen und haben einen gefunden, der Schuld ist, dass die Leute etwas anderes von ihnen dachten. Einen, der praktischerweise nicht mit am Tisch saß (das ist für Schuldzuweisungen immer sehr hilfreich): Die Medien.

Früher nämlich, so erläutert Uli Hoeneß eben diesen Medien, war alles viel schlimmer als heute. Aber eben nicht so schlimm, weil es ohne die Medien keiner gemerkt hat.

Der Fußball hat scheinbar in vielerlei Hinsicht seine ganz eigenen Gesetze.

Montag, 17. November 2008

Manchmal erwischt es einen

In böser Vorahnung wollte ich meinem grippegeplagten Körper das Spiel in Bremen nicht antun. Also stöbere ich mal nachträglich durch die Presse, um zu erfahren wie es war.

Die pointierteste Formulierung bietet gleich zu Beginn die Süddeutsche auf Grundlage eines dpa-Textes:

Verunsicherte Bremer, verhaltene Kölner

Etwas ausführlicher, aber erstaunlich präzise der Kicker:

In einer mäßigen Partie sicherte sich Bremen gegen Köln einen glanzlosen Arbeitssieg. Die Rheinländer übernahmen nach frühem Rückstand bis kurz vor dem Pausenpfiff das Kommando, nutzten aber ihre Chancen nicht. Effizienter war die Schaaf-Elf, die Sekunden vor dem Kabinengang nachlegte.

Und was sagt die regionale Presse? Thorsten Waterkamp, anhand seines Namens unschwer als norddeutscher Journalist zu erkennen, sammelt vor allem Stimmen und schreibt dazu im Weser-Kurier:

Es herrschte kein Überschwang in den grün-weißen Spielanalysen. Der gute alte "Arbeitssieg" (Tim Wiese) musste herhalten, gar "abenteuerliche Dinge" hatte Klaus Allofs im Abwehrbereich gesehen (...) "Wir haben selten in dieser Saison ein Spiel gewonnen, wenn wir schlecht gespielt haben", sagte Mertesacker. Gestern schon: "Das war der Fortschritt."

Möglich gemacht haben den Fortschritt ein klarer Elfmeter (15.), ein vom Zeitpunkt her glückliches Kopfballtor (45.+1) und ein gewaltiger Distanzschuss (55.). Die Tore - erzielt von Diego, Naldo und Hugo Almeida - reichten aus gegen eine Kölner Mannschaft, die nur punktuell überzeugte. Vor allem entwickelten die Gäste zu wenig Offensivdrang gegen die alles andere als sattelfeste Bremer Defensive.


Stephan Klemm geht es im Kölner Stadt-Anzeiger etwas allgemeiner an:

Am Sonntagabend hat der 1. FC Köln erfahren dürfen, was ihm noch fehlt, um wirklich so gut zu sein, wie er sich nach zuletzt zwei Siegen in Folge fühlen durfte: es ist eine ganze Menge.

Immerhin bemüht er ein Zitat von Trainer Christoph Daum, um das Ganze ein klein bisschen zu präzisieren:

Aber immerhin war es eine lehrreiche Niederlage, Daum hat gesehen, dass seine Elf dringend eine Lektion in einer ganzen Reihe von Dingen zu nehmen hat: „Entschlossenheit, Zweikampfverhalten, Umschalten von Abwehr auf Angriff und Nachrücken.“

Markus Krücken schafft es im Express dann etwas genauer Gründe für die Niederlage zu nennen:

• Erstens: Weil die zuletzt überragende Abwehrwand gestern bedenklich bröckelte.
• Zweitens: Weil Rückkehrer Pierre Womé seine Nerven anfangs nicht in den Griff bekam.
• Drittens: Weil der FC die Unsicherheit der unter Druck stehenden Gastgeber nicht beherzt genug ausnutzen konnte.


Was sagt mir das jetzt alles? Dass der FC das Spiel hätte gewinnen können, wenn er beherzter angegriffen hätte? Oder dass er dann doch eher mit zwei, drei Gegentoren mehr im Gepäck die Rückreise angetreten hätte?

Ohne das Spiel gesehen zu haben, erinnern die Kommentare ein wenig an das Spiel gegen Dortmund. Mangelnde Konzentration in der Defensive und zu wenig Engagement im Spiel nach vorn.

Wenn dem so gewesen wäre, wäre das Spiel in Bremen vor allen Dingen eine Erinnerung daran, dass der 1. FC Köln mit seinen (begrenzten) Möglichkeiten gezwungen ist, sich seine Punkte in der ersten Bundesliga mit großem Aufwand zu erarbeiten. Jedes Spiel aufs Neue.

Die Welt - aus Sicht der Südtribüne

Das Blog rund um den 1.FC Köln, die Fußball-Bundesliga und den ganzen Rest

Aktuelle Beiträge

Death
"Death is very likely the single best invention of...
Suedtribuene - 31. Jul, 11:36
Der 1. FC Köln gehört...
Seit 6 Jahren schreibe ich diesen Blog, zuletzt aus...
Suedtribuene - 18. Apr, 16:12
Viel Blut zu sehen
Es kommt selten vor, dass ich mit Karlheinz Wagner...
Suedtribuene - 21. Nov, 14:19
Wenn Träume wahr werden
Von diesem Satz haben Millionen Menschen auf diesem...
Suedtribuene - 27. Okt, 15:20
Die kölsche Schale
Die DFB-Meisterschale, daran sollte man heute mal wieder...
Suedtribuene - 5. Aug, 18:05

In eigener Sache




Stefan Keller, Martin Wagenpfeil, Georg K. Berres
Fang den Mörder. 4 CDs


Edith Kresta, Christel Burghoff
Strandgeschichten . Sonne, Sand und Sex

Suche

 

Die offizielle Zuschauerzahl

Partner

Stadionradio

Wettbüro

Status

Online seit 7418 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 31. Jul, 11:36

Credits

User Status

Du bist nicht angemeldet.