Montag, 17. November 2008

Manchmal erwischt es einen

In böser Vorahnung wollte ich meinem grippegeplagten Körper das Spiel in Bremen nicht antun. Also stöbere ich mal nachträglich durch die Presse, um zu erfahren wie es war.

Die pointierteste Formulierung bietet gleich zu Beginn die Süddeutsche auf Grundlage eines dpa-Textes:

Verunsicherte Bremer, verhaltene Kölner

Etwas ausführlicher, aber erstaunlich präzise der Kicker:

In einer mäßigen Partie sicherte sich Bremen gegen Köln einen glanzlosen Arbeitssieg. Die Rheinländer übernahmen nach frühem Rückstand bis kurz vor dem Pausenpfiff das Kommando, nutzten aber ihre Chancen nicht. Effizienter war die Schaaf-Elf, die Sekunden vor dem Kabinengang nachlegte.

Und was sagt die regionale Presse? Thorsten Waterkamp, anhand seines Namens unschwer als norddeutscher Journalist zu erkennen, sammelt vor allem Stimmen und schreibt dazu im Weser-Kurier:

Es herrschte kein Überschwang in den grün-weißen Spielanalysen. Der gute alte "Arbeitssieg" (Tim Wiese) musste herhalten, gar "abenteuerliche Dinge" hatte Klaus Allofs im Abwehrbereich gesehen (...) "Wir haben selten in dieser Saison ein Spiel gewonnen, wenn wir schlecht gespielt haben", sagte Mertesacker. Gestern schon: "Das war der Fortschritt."

Möglich gemacht haben den Fortschritt ein klarer Elfmeter (15.), ein vom Zeitpunkt her glückliches Kopfballtor (45.+1) und ein gewaltiger Distanzschuss (55.). Die Tore - erzielt von Diego, Naldo und Hugo Almeida - reichten aus gegen eine Kölner Mannschaft, die nur punktuell überzeugte. Vor allem entwickelten die Gäste zu wenig Offensivdrang gegen die alles andere als sattelfeste Bremer Defensive.


Stephan Klemm geht es im Kölner Stadt-Anzeiger etwas allgemeiner an:

Am Sonntagabend hat der 1. FC Köln erfahren dürfen, was ihm noch fehlt, um wirklich so gut zu sein, wie er sich nach zuletzt zwei Siegen in Folge fühlen durfte: es ist eine ganze Menge.

Immerhin bemüht er ein Zitat von Trainer Christoph Daum, um das Ganze ein klein bisschen zu präzisieren:

Aber immerhin war es eine lehrreiche Niederlage, Daum hat gesehen, dass seine Elf dringend eine Lektion in einer ganzen Reihe von Dingen zu nehmen hat: „Entschlossenheit, Zweikampfverhalten, Umschalten von Abwehr auf Angriff und Nachrücken.“

Markus Krücken schafft es im Express dann etwas genauer Gründe für die Niederlage zu nennen:

• Erstens: Weil die zuletzt überragende Abwehrwand gestern bedenklich bröckelte.
• Zweitens: Weil Rückkehrer Pierre Womé seine Nerven anfangs nicht in den Griff bekam.
• Drittens: Weil der FC die Unsicherheit der unter Druck stehenden Gastgeber nicht beherzt genug ausnutzen konnte.


Was sagt mir das jetzt alles? Dass der FC das Spiel hätte gewinnen können, wenn er beherzter angegriffen hätte? Oder dass er dann doch eher mit zwei, drei Gegentoren mehr im Gepäck die Rückreise angetreten hätte?

Ohne das Spiel gesehen zu haben, erinnern die Kommentare ein wenig an das Spiel gegen Dortmund. Mangelnde Konzentration in der Defensive und zu wenig Engagement im Spiel nach vorn.

Wenn dem so gewesen wäre, wäre das Spiel in Bremen vor allen Dingen eine Erinnerung daran, dass der 1. FC Köln mit seinen (begrenzten) Möglichkeiten gezwungen ist, sich seine Punkte in der ersten Bundesliga mit großem Aufwand zu erarbeiten. Jedes Spiel aufs Neue.

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