Montag, 2. Juni 2008

So sieht das eben aus heute

Wer das Spiel gegen Serbien am Samstag nicht gern geguckt hat, sollte eventuell bei der Europameisterschaft etwas anders machen als Fußball zu schauen.

Denn trotz aller Schwächen im Spiel war dieses ständige, aggressive Beharken eines sehr gut organisierten Abwehrverbundes genau das, was uns bei der EM erwartet und dass die deutsche Mannschaft diese Aufgabe konsequent umgesetzt und erfolgreich bewältigt hat ist eigentlich eine gute Nachricht.

Das Kritisieren einzelner Spieler (Lehmann, Metzelder, Schweinsteiger) versperrt eher den Blick auf die Qualitäten des Spiels und lässt eben einmal mehr außer Acht, dass Fußball heute mehr denn je ein Mannschaftssport ist und als Mannschaft hat die DFB-Elf am Samstag überzeugt.

Donnerstag, 29. Mai 2008

Der Frontenwechsler

Eins muss man dem gern als Heulsuse verspotteten Andi Möller lassen: in der Wahl seiner Arbeitgeber kennt er keine Schmerzgrenze.

Zur Saison 2000/2001 wechselte er als Hassobjekt Nummer 1 der Fans seines neuen Vereins zu Schalke 04. Dass er sich dort in seinen drei Jahren durchaus zu behaupten wusste, wird ihm eigentlich viel zu wenig angerechnet.

Jetzt geht der bei dortigen Eintracht groß gewordene gebürtige Frankfurter als Sportmanager zu den Offenbacher Kickers, deren Fans sich schon freuen.

Montag, 26. Mai 2008

Grammatikstunde mit Michael Meier

Normalerweise sollte man annehmen, dass Journalisten als Spracharbeiter mit Grammatik vertraut sind. Der ein oder andere scheint aber von Fußballmanagern noch lernen zu können.

So erklärt Michael Meier in einem auch sonst lesenwerten, weil erfreulich nüchternen Interview mit dem Kicker seinem Gesprächspartner Stephan von Nocks den Konditionalsatz:

kicker: Am Mittwoch hieß es, man habe Deckungsgleichheit erzielt, aber am Freitag musste der FC Daums Aussagen hinsichtlich einer Podolski-Rückkehr dementieren ...

Meier: Christoph Daum wird bei diesen Geschichten teilweise missbraucht. Wenn man sieht, wieviele Konditionalsätze er gebraucht ...

kicker: Aber er sagt ganz klar: Wenn Podolski die Freigabe bekommt, würden sich Investoren finden.

Meier: Da ist doch das Konditional.



Überhaupt macht der FC nach seinem 4. Aufstieg einen erstaunlich nüchternen Eindruck (sieht man von Daums Interviews ab): Erklärtes Ziel ist es, den Verein dauerhaft in der 1. Liga zu etbalieren. Mehr nicht. Und jeder weiß, dass wird schwer genug. Träume vom internationalen Geschäft überlässt man in diesem Jahr wohl eher Borussia Mönchengladbach.

Freitag, 23. Mai 2008

Poetischer Realismus oder alltäglicher Wahnsinn

Der Kabarettist Jürgen Becker hat Köln einmal als Biotop für Bekloppte bezeichnet. Will man die Stadt und ihren Fußballverein verstehen, ist es essentiell zu wissen, dass diese Bezeichnung den Nagel auf den Kopf trifft.

Was im Rest der Republik ratloses Kopschütteln auslöst, löst in Köln zwar auch Kopfschütteln aus, aber dem Kölner huscht dabei ein amüsiertes Grinsen durchs Gesicht.

Zum Beispiel beim Nachlesen des 14 (!) Stunden umfassenden Live-Tickers des Express zu den Verhandlungen zwischen Christoph Daum, seinem Anwalt und FC-Geschäftsführer Michael Meier.

Da liest der staundene Surfer Sätze wie diese, mittenmang aus dem poetischen Realismus:

14:40 Uhr Stille im Hahnwald

17:51 Uhr Gerade ist ein Bote auf einem Fahrrad vorbeigeradelt...

Dass selbst lang gediente FC-Profis über diesen Verein noch Staunen können, erfährt man mehr am Rande:

19:15 Uhr FC-Idol Dirk Lottner steht ungläubig auf dem Parkplatz...

Das Ergebnis wird einem aber immerhin in Fettdruck mitgeteilt. Nicht, dass man es noch überliest.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Fußball allein zu Haus

Die DFL hat gestern die Eckpunkte der Spielpläne und Verwertungsszenarien ab 2009 bekannt gegeben und erwartungsgemäß ist das Geschrei groß. Nicht einmal zu Unrecht.

Trotzdem lässt mich die Diskussion anders als beim letzten Mal weitgehend kalt. Ich habe mich daran gewöhnt, dass der Stadionbesuch oftmals zu Scheißzeiten stattfinden muss, aber ob ich jetzt sonntags um 12:30 Uhr oder um 15:00 Uhr ins Stadion muss oder mittwochs um 17:30 Uhr macht da keinen großen Unterschied (ein klein wenig hoffe ich ja auch, dass mich sonntags halb eins gar nicht interessieren muss).

Den Rest, ganz ehrlich, gucke ich kaum. Ich habe mir fast vollständig abgewöhnt Fußball allein zu Hause auf dem Sofa zu gucken. Hin und wieder die Sportschau, in den letzten Wochen die Sonntagsberichterstattung von der 2. Liga. Das war's.

Fußball schaue ich inzwischen entweder live im Stadion oder in einer der umliegenden Kneipen. Die Idee mich allein zum Fußballgucken aufs Sofa zu setzen kommt mir kaum noch.

Warum auch? Die zerdehnten Spieltage live zu sehen, dazu fehlt mir die Zeit und eine Zusammenfassung über einen halben Spieltag interessiert mich nur halb. Und noch einmal ganz ehrlich: Ein 0:0 zwischen Hertha und Wolfsburg muss ich nicht live sehen. Da reicht mir doch wirklich der Videotext.

Es gibt also einen einfachen Weg, die DFL wieder zu vernünftigen Spielplänen zu bewegen: Das Abo kündigen (oder wie in meinem Fall erst gar keins abschließen), eine Dauerkarte fürs Stadion (wenn eins in der Nähe ist) und öfter mal raus gehen. Ist eh netter. Fußball unter Leuten macht schlicht mehr Spaß. Insofern bin ich Premiere sogar dankbar: für die Renaissance des Fußballguckens in der Kneipe (wie früher bei Opi).

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