Mittwoch, 12. September 2007

Was? Der spielt noch?

Viel erstaunlicher als das kölsche Sturmduo Helmes und Podolski im heutigen Spiel Deutschlands gegen Rumänien finde ich persönlich ja, dass auf der anderen Seite der Ex-Kölner Dorinel Munteanu aufläuft.

Immerhin ist der Spielertrainer beim aktuellen rumänischen Tabellenführer CFR Cluj (geile Mucke auf der HP!) inzwischen 39, ein Alter, in dem sich andere Feldspieler auf internationalem Parkett nur noch lächerlich machen.

Munteanu allerdings, der in Köln gekonnt zwischen Mittelfelddiva und Arbeitsbiene auf der rechten Außenbahn hin- und herpendelte (das soll ihm mal jemand nachmachen), ist eigentlich zu clever (oder zu eitel) um sich lächerlich zu machen.

Ein Grund, sich anzuschauen, was der alte Mann (der ein paar Monate jünger ist als ich) noch so kann. Hoffen wir aber, dass unter seinem Teamkameraden kein Holger Gaißmayer ist. Den hat Munteanu mal 90 Minuten konsequent nicht angespielt, obwohl er wie ein Fluglotse winkte. Diva halt.

Montag, 10. September 2007

Das Staubwölkchen

In der Erinnerung an Fußballspiele und -turniere bleiben oft nur einzelne Momente oder mehr oder weniger absurde Details haften: Maradonas Hand Gottes 1986 gegen England, Franz Beckenbauer allein im Mittelkreis von Rom 1990, ein deutscher Fuß, der 1998 auf dem Spielfeld des Viertelfinales gegen Kroatien einen roten Luftballon zertritt.

Auch das kleine Staubwölkchen, dass Nia Künzer bei ihrem Freistoß zum 2:1 im WM-Finale 2003 gegen Schweden aufwirbelte, gehört dazu.

Ab heute startet die Fußball-WM der Frauen in China und die Spielerinnen von Sylvia Neid haben die Chance, diesem Bild ein paar weitere hinzuzufügen.

Freitag, 7. September 2007

When All Else Fails, Try Wales.

Die Überschrift entstammt Christopher Logues Gedicht To A Friend in Search of Rural Seclusion und um der Wahrheit genüge zu tun: Sie ist das Gedicht. Das ganze Gedicht.

Ein guter Rat, allerdings nicht unbedingt für die deutsche Nationalmannschaft, bei der in den letzten Monaten wenig fehlgeschlagen ist. Vielleicht wäre es eher ein Rat für Englands Steve McClaren, der zurzeit vermutlich lieber die Abgeschiedenheit walisischer Dörfer vorziehen würde.

Dörfer, die so wunderschöne Namen tragen wie Cwmfrwdd, Eglwyswrw oder Llanuwchllyn (auf Josef Bayers Website über walisische Sprache kann man sich die Namen übrigens vorsprechen lassen) und deren gemeinsame Flagge die schönste in Europa ist.

250px-Flag_of_Wales-svg

Ein Freund, den ich dafür sehr beneidet habe, hatte diese Flagge im Büro hängen. Es gibt sie aber auch auf Kaffeebechern, falls also mal jemand nach Wales kommt, findet er dort ein passendes Geschenk für mich.

Mit Fußball hat das alles natürlich kaum etwas zu tun. Aber die Waliser haben es auch eher mit Rugby. So spielen sie im großen und ganzen auch Fußball, haben sich damit aber durchaus Respekt erworben. Drachen halt.

Singen oder konsumieren?

Ich gebe zu, die Überschrift ist tendenziös und genau das soll sie auch sein. Der 1.FC Köln bittet auf seiner Homepage zur Umfrage, ob die Hymne vor dem Spiel instrumental oder mit dem Gesang der Höhner gespielt werden soll.

Die Antwort sollte jedem klar sein: Wer im Stadion Gesang hören will, muss selber singen. Für alle anderen gibt es die heimische Stereoanlage.

Deshalb hier abstimmen. Und zwar richtig!

Anmerkung:
Der FC unterbindet mittlerweile, dass auf seine HP verlinkt wird. Eigentlich sollte man sie deswegen ignorieren. Um die Abstimmung wär's aber schade.

Dienstag, 4. September 2007

Jenseits ihrer Möglichkeiten

Nach diesem Wochenende wird mal wieder fröhlich auf die Schiedsrichter eingeprügelt und auch wenn sich die Männer, die früher schwarz trugen, gerne als sakrosant sehen: Sie verdienen diese Prügel.

Diskutiert werden dabei die auffälligsten Fehlleistungen: Florian Meyers Auftritt in Hamburg, der offenbar Uil Hoeneß Aufforderung zum Schutz seiner Spieler etwas zu sehr beherzigt hat. Manuel Gräfes unsicherer Auftritt beim Spiel des 1. FC Köln bei den Löwen, der vielleicht einfach zeigen wollte, dass sich ein deutscher Schiedsrichter nicht von Christoph Daum der Verschwörung bezichtigen lässt.

Dabei sind solche miserablen Schiedsrichterleistungen, aus welchen Gründen auch immer sie zustandekommen (möglicherwiese haben beide tatsächlich ihr bestes gegeben und überzeugt objektiv und unbeeinflusst entschieden) nicht einmal das wirkliche Ärgernis.

Eine Situation wie gestern Abend in Freiburg ist da schon typischer: Hoffenheims Jaissle bringt Freiburgs Sanou fast einen Meter vor dem Strafraum zu Fall. Freiburg gewinnt das Spiel durch den folgenden Elfmeter.

Solche Fehler passieren den Schiedsrichtergespannen in der Liga zuhauf. Nicht alle führen zu so krassen Benachteiligungen, sie verteilen sich auch meist gleichmäßig auf beide Mannschaften. Aber wer regelmäßig Fußball im Stadion verfolgt, staunt immer wieder aufs Neue, dass der Ball auch einen halben Meter im Aus noch weitergespielt werden darf, dass ein Abwehrspieler am Torpfosten das Abseits nicht aufhebt oder dass ein Torwart beim Abschlag mit dem Ball ruhig einmal aus dem Strafraum hinaus laufen darf wie Jenas unglücklicher Torhüter Jensen beim Spiel in Köln.

Wie ein Schiedsrichtergespann dann noch schnelle, hektische, schlecht einzusehende Zweikämpfe korrekt beurteilen kann, ist mir ein Rätsel.

Ich will nicht einmal abstreiten, dass die Schiedsrichter ihr bestes geben. Aber das Spiel hat sich in den letzten dreißig Jahren extrem verändert: es ist schneller geworden, athletischer, intensiver, die Räume sind enger, die Zahl der Zweikämpfe ist höher.
Nur die Schiedsrichter arbeiten auf dem Feld noch so, als würden ein Overath oder Netzer unbehelligt mit dem Ball am Fuß über das halbe Feld spazieren können und nicht als würde sich auf einen Ribery schon bei der Ballannahme ein Pärchen von Gegenspielern stürzen.

Anders gesagt: die Kombination aus einem Schiedsrichter und zwei Linienrichtern ist längst nicht mehr zeitgemäß.

Statt alle zwei bis drei Wochen über die Fehler einzelner Spielleiter zu debattieren, wäre es an der Zeit darüber nachzudenken, mit welchen Mitteln die Schiedsrichter sich den veränderten Bedingungen des Spiels anpassen können. Denn aktuell agieren sie deutlich jenseits ihrer Möglichkeiten.

Freitag, 31. August 2007

Dümmer als die Polizei erlaubt

Ich weiß jetzt gar nicht, ob die Überschrift den Straftatbestand der Beamtenbeleidigung erfüllt, aber den Schlachtruf "Was ist grün und stinkt nach Fisch?" auf sich zu beziehen, spricht nicht unbedingt für die beiden beleidigten Polizisten, die darüber empört einen jungen Kölner verklagten.

Im Reich der Trolle: Verfluchte Löwen

Eine der bizarrsten Reisen im Reich der Trolle steht dem Geißbock an diesem Wochenende bevor und sie führt ihn zu den verfluchten Löwen.

Früher einmal streiften diese Löwen stolz und frei durch den Grünwald (um ehrlich zu sein nur auf einer kleinen Spielwiese an der Grünwalder Straße, aber lassen wir das. Im Reich der Trolle nimmt man es mit der Wahrheit nicht allzu genau). Doch dann kam ein böser, bärtiger Bierbrauer und verfluchte die Löwen, auf alle Zeiten in einem gigantischen blauen Schlauchboot zu spielen.

Viel zu groß war dieses Schlauchboot für die kleinen Löwen (die sich zwar selber gerne als groß und furchteinflößend sahen, aber von allen im Trollreich eher als klein und putzig empfunden wurden). Und nicht nur das! Der böse Bierbrauer hatte auch dafür gesorgt, dass das Schlauchboot draußen auf dem platten Land, weitab von jedem Fluss stand, so dass die kleinen Löwen keine Chance hatten, das riesige blaue Boot auch nur einen winzigen Millimeter zu bewegen.

Und so mühen sie sich Jahr für Jahr dem Reich der Trolle zu entrinnen, aber - ach! - es gelingt ihnen nicht und auch wenn der Geißbock ohne den kölschen Messias in die Schlauchboothöhle der Löwen reisen muss, hofft er doch sehr, etwas zählbares mit an den Rhein nehmen zu können.

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