Mittwoch, 20. Juni 2007

Trainingsauftakt

Morgen beginnt für den 1. FC Köln die Vorbereitung auf die Saison 2007/2008 und ich versuche mal meine Erwartungen in Worte zu fassen.

Die Mannschaft steht genauso da wie in den letzten beiden Jahren: provisorisch (es soll nachgebessert werden) und ohne klares Profil.

Der Verein erweckt den Eindruck populistischen und planlosen Aktionismus.

Sollte es Christoph Daum nicht gelingen, einen guten Saisonstart hinzulegen, dürften Vorstand und Management dem Druck kaum standhalten können und ich erwische mich bei dem Gedanken, dass das eine Erlösung für den Verein sein könnte.

Montag, 18. Juni 2007

FC. PR. Sonst nichts.

Wolfgang Overath freut sich auf der FC-Homepage über viele positive Reaktionen auf den Brief des Vereins an die Mitglieder (s.a. Beitrag von gestern).

Liest man allerdings im Forum des Vereins den betreffenden Thread scheinen die Meinungen alles in allem eher negativ zu sein (Dort gibt es den Brief auch im Wortlaut):

Im großen und ganzen hält man das ganze für eine durchsichtige PR-Aktion und fordert Taten statt Worte.

Das als positive Reaktion zu werten, schafft in jedem Fall kein Vertrauen. Ganz im Gegenteil.

Sonntag, 17. Juni 2007

FC. Vertrauen verspielt.

FC-Manager Michael Meier beklagt dieser Tage im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger ein Klima des Misstrauens rund um den 1. FC Köln, das es unmöglich mache, erfolgreich zu arbeiten.

Nun sollte der studierte Betriebswirt Meier wissen, dass man Jahre braucht, um Vertrauen aufzubauen, aber nur wenige Augenblicke um es zu verspielen. Weiter sollte ihm klar sein, dass er bei einem Verein beschäftigt ist, der seit mehr als 15 Jahren im Niedergang begriffen ist.

Die aktuelle Führung des Vereins hat diesen Niedergang eher beschleunigt. Die sportlichen Fakten sprechen für sich. Ursache ist laut Meier allerdings nicht die Arbeit im sportlichen Bereich, sondern das Misstrauen im Umfeld:

"Eine Aufgabe wie in Köln macht mir Spaß. Sie macht jedoch nur so lange Spaß, wie man Vertrauen spürt. Wenn wir diese Basis in der Öffentlichkeit wie auch intern nicht herstellen, können wir keine Leistung bringen."

Dazu passt, dass der FC zeitgleich einen Brief an seine Mitglieder verschickt, in dem er durchaus Selbstkritik äußert. Aber nicht im Zusammenhang mit den sportlichen Ergebnissen. Sondern weil der Verein es versäumt habe, den direkten Kontakt zu Fans und Mitgliedern zu suchen, die stattdessen einer Berichterstattung ausgesetzt waren, die "gefärbt und leider nicht immer objektiv" war.

Das erinnert an den Wechsel der PR-Agentur vor einigen Monaten. Auch damals fühlte sich der Verein falsch dargestellt. In der Öffentlichkeit galt er nicht als der hochprofessionelle Club, als der er sich selber sah.

Kann man Meiers Klagen noch als weinerliches Lamento eines Erfolglosen abtun, nährt die Summe der Aussagen und die Erinnerung an Overaths Vier-Jahres-Pläne, Meiers vermisste elitäre Arroganz und die falsch eingeschätzte Position der Stärke beim Helmes-Transfer den Verdacht, als hätten die Vereinsverantwortlichen jeglichen Kontakt zur Wirklichkeit abgebrochen.

Verständlich, schließlich haben sie den Verein in eine höchst unerfreuliche Wirklichkeit geführt: Der 1. FC Köln ist aktuell ein mittelmäßiger Zweitligist, der seine enormen finanziellen Möglichkeiten sportlich nicht zu nutzen weiß. Das ist die Faktenlage und weder die Berichterstattung über den Verein noch das fehlende Vertrauen des Umfeldes tragen dafür die Verantwortung und erst wenn die Vereinsführung dieses Potenzial in sportlichen Erfolg ummünzen kann, verdient sie sich wieder Vertrauen.

So einfach ist das. Und so schwer, wenn man die Schuld an der Misere bei anderen sucht.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Erich Ribbeck zum 70.

Subjektiv betrachtet haben Erich Ribbeck und ich ein Problem. Nicht, weil der gebürtige Wuppertaler objektiv der schlechteste Nationaltrainer aller Zeiten war und eine grandios vergeigte EM hingelegt hat. Letzteres hat auch ein Rudi Völler geschafft.

Vielmehr, weil sein einziger nennenswerter Erfolg ein UEFA-Cup-Sieg mit Bayer Leverkusen war. Sein einziger objektiver Erfolg ist also subjektiv ein schwerer Fehler gewesen und ich kann es nicht einmal als tröstlich empfinden, dass der größte Erfolg dieses kleinen Kunstprodukts auf alle Zeiten mit Sir Erich Ribbeck verknüpft sein wird.

Immerhin jedoch hat Erich Ribbeck den ein oder anderen bemerkenswerten Satz gesagt in seinem Leben. Nicht in allen ist so viel sportliche Wahrheit verborgen wie in diesem:

"Für uns wäre es besser gewesen, wenn wir heute gewonnen hätten."

Freitag, 8. Juni 2007

Moses am Bieberer Berg

Als Moses Sichone vor acht Jahren das erste Mal im Müngersdorfer Stadion spielte, verzückte er das Kölner Publikum.

Die trickreichen Albernheiten, die er mit Ball und Gegenspieler anzustellen wusste, waren ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, die sich gerade durch ein häßliches Jahr in der 2. Liga gequält hatten.

Dass viele dieser Albernheiten in katastrophalen Aussetzern mündeten und es dem sambischen Nationalspieler gelegentlich an Konzentration und Aufmerksamkeit fehlte, schrieb man seiner Jugend zu und es brauchte ein paar Jahre, bis sie in Köln dahinterkamen, dass Sichone zwar älter, aber nicht sicherer wurde.

In Aachen, wohin Sichone nach seiner Kölner Zeit wechselte, kamen sie zu einem ähnlichen Schluss: Sichone ist (meistens) ein brillianter Techniker, dem es oft Spaß macht zuzuschauen. Ein Spieler, der sich viel traut und auch deswegen viel falsch macht. Leider jedoch ist er damit ein steter Unsicherheitsfaktor in der eigenen Hintermannschaft.

Jetzt wechselt Sichone zu den Offenbacher Kickers und Trainer Wolfgang Frank bemüht sich, nach der aberwitzigen Verpflichtung Marco Reichs auch den letzten Eindruck von Sachverstand zu zerstören:

"Dass Moses Sichone zum OFC kommt, ist für uns eine tolle Sache. Er bringt einen großen Erfahrungswert mit und wird unserer Abwehr Stabilität verleihen."

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