Sonntag, 18. Februar 2007

Triumph des Fußballs?

Aktuell stehen in der Bundesliga drei Mannschaften vorne, die vor allem für guten und konzeptionell durchdachten Fußball stehen.

Trotz nicht unüblicher Schwäche nach einer längeren Spielpause gilt Werder Bremen als eine der spielstärksten und taktisch ausgereiftesten Mannschaften der Liga.

Aber auch die Mannschaft von Schalke 04 setzt seit einigen Monaten die taktischen Vorgaben ihres Trainers konsequent um.

Seit der Winterpause greifen auch die Automatismen beim VfB Stuttgart immer besser. Deutsche Sportjournalisten sind häufig noch überfordert solche Phänomene zu beschreiben und begründen deshalb den aktuellen Erfolg der Schwaben (wie gestern in der ARD-Sportschau) so:

"Der Erfolg der Stuttarter liegt darin, dass die Mannschaft eine Mannschaft ist." (Für solche Analysen zahlen wir übrigens Gebühren, Leute!)

Was nichts anderes heißt, als das beim VfB jeder Spieler in jeder Spielsituation eine Aufgabe hat und diese erfüllt.

Auch Hans Meyers Nürnberger auf Platz 5 zählen im Grunde zu den taktisch ausgereiften Mannschaften. Meyer gilt zwar in Deutschland primär als Kauz, dürfte aber der taktisch und fußballerisch beschlagenste deutsche Trainer sein (der im übrigen nicht vom DFB ausgebildet wurde).

Interessant am Rande, dass bei den ersten drei die Vereinsstruktur und die Besetzung der Positionen in dieser Struktur sich sehr ähnlich sind. Anders als bei den englischen Spitzenvereinen, wo der Trainer als Teammanager fast das alleinige Sagen hat (Wenger bei Arsenal, Ferguson bei ManU, Mourinho bei Chelsea), existiert in allen drei Vereinen eine sportliche Doppelspitze mit einem Trainer und einem Sportdirektor/Manager.

Ein Modell, dass in Deutschland seit Jahrzehnten erfolgreich vom FC Bayern praktiziert wird. Fußballerisch allerdings haben die Münchener seit 2001 den Anschluss an die europäische Spitze und für den Augenblick auch an die Spitze der Bundesliga verloren.

Dabei ist zur Zeit offen, ob sich die Münchener Philosophie des reinen Erfolgsdenken überlebt hat oder ob die Mannschaft nicht in der Lage ist, diese Philosophie umzusetzen.

Weswegen unsicher ist, ob es sich bei diesem derzeitigen Erfolg des (Vorsicht: böses Wort!) Konzeptfußballs um eine Momentaufnahme oder um einen Trend handelt.

Samstag, 17. Februar 2007

Ein Zeichen setzen

Am morgigen Sonntag tritt der 1.FC Köln bei Rot-Weiß Essen an.

Im Hinspiel, einem ausgesprochenen Grottenkick, setzte der aktuell zum Teufel gewünschte Patrick Helmes ein beeindruckendes Zeichen von Engagement für den 1.FC Köln, als er den Siegtreffer zum 1:0 mit gebrochenem Fuß erzielte.

Daran sollte sich der ein oder andere in Köln vielleicht einmal erinnern.

Dienstag, 13. Februar 2007

Honi soit qui mal y pense

Inter Mailands Coach Roberto Mancini fordert, die Meisterschaft in Italien zu beenden. Ohne Zuschauer mache der Fußball keinen Sinn.

Stattdessen solle der aktuelle Tabellenführer zum Meister erklärt werden. Zufälligerweise handelt es sich dabei um Mancinis Club Inter.

(Aus der Rubrik: Man kann's ja mal versuchen.)

Montag, 12. Februar 2007

Alles nichts, oder!?

Eigentlich wäre die ganze Posse um Patrick Helmes ein wunderschöner Stoff für das Hänneschen-Theater. Die DFL hat den beteiligten Vereinen gestern mitgeteilt, dass

1. der 1.FC Köln seine Option rechtzeitig gezogen hat, um eine Vertragsverlängerung mit Helmes bis 2008 zu erwirken.

2. entsprechend der Arbeitsvertrag zwischen Bayer Leverkusen und Patrick Helmes ab dem 1.7.2007 unwirksam ist, weil die Spielberechtigung von Helmes nur für den 1.FC Köln gilt.

3. Dass der Vertrag zwischen Helmes und Bayer ab 2008 nach DFL-Reglement ebenfalls unwirksam ist.

Bei 3. gehen die Meinungen etwas auseinander. Der 1.FC Köln sieht sich bestätigt und will Helmes weiter an sich binden. Bayer sieht sich arbeitsrechtlich im Recht und pocht auf den ablösefreien Wechsel 2008.

Damit hat sich dann mittlerweile jeder in dieser Posse konsequent lächerlich gemacht.

Patrick Helmes und vor allem sein Berater Gerd vom Bruch, die voreilig und gegen DFL-Statuten Verträge aushandeln.

Bayer Leverkusen, das zwar juristisch korrekt argumentiert und Arbeitsrecht vor Verbandsrecht stellt, allerdings vergisst, dass es sich bei diesem Verbandsrecht um eine Form freiwilliger Selbstverpflichtung handelt, die auch der Verein Bayer Leverkusen mittragen muss.
Jetzt aufs Arbeitsrecht zu pochen, heißt beleidigte Leberwurst zu spielen.

Nicht zuletzt hat sich auch der 1.FC Köln trotz bestätigter Rechtsposition blamiert, hätte er das ganze Theater inklusive der Beschädigung seines besten Spielers (und das ist Helmes nachwievor) doch mit Ziehen der Option zum 31.12.2006 und damit vor dem Verhandlungsfenster vermeiden können.

Soviel zu der These, Fußball sei ein Profisport.

Samstag, 10. Februar 2007

Auswärtsverweigerer

Wer hier regelmäßig und möglicherweise gar systematisch mitliest, dem ist aufgefallen, dass die eigentlich sehr hübsche Rubrik Auswärtsspiel seit längerem keinen neuen Beitrag verzeichnet.
Das liegt daran, dass ich seit einiger Zeit immer neue gewichtige Gründe finde, mir Auswärtsspiele des 1.FC Köln nicht anzuschauen.

Mein letztes Auswärtsspiel im Stadion war das legendär-desaströse 3:6-Debakel in Frankfurt. Mein letztes Auswärtsspiel vor einer Leinwand war das nicht ganz so desaströse 0:0 in Unterhaching.

Auch über das Spiel in Braunschweig sagt niemand etwas gutes. Nicht einmal die beteiligten Spieler. Natürlich kann ich Christoph Daum nicht widersprechen, wenn er im Vorfeld der Partie erklärt, dass es in der jetzigen Situation nicht um einen Schönheitspreis, sondern nur um das Ergebnis geht.

Aber wenn dem so ist, muss ich mir das Spiel ja auch nicht anschauen. Dann reicht ein abendlicher Blick aufs Ergebnis im Videotext.

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