Sonntag, 25. Februar 2007

Support ist für'n Ar***

Als Fußballfan und Stadiongänger gibt man sich mancherlei Illusionen hin, nicht nur der, in Müngersdorf Fußball geboten zu bekommen, sondern z.B. auch der Illusion mittels Gesang und Support das Geschehen auf dem Platz beeinflussen zu können.

Heute stellte sich der Kölner Anhang freiwillig einem Experiment zur Verfügung, um herauszufinden, ob das stimmt. In der ersten Halbzeit des Spiels 1.FC Köln - SC Paderborn blieben zahlreiche Fans aus Protest gegen das schlechte Spiel in Essen vor den Stadiontoren. Die Zuschauer, die sich an diesem Protest nicht beteiligten, schwiegen eisern und spendeten allenfalls aufmunternden Applaus für die wenigen gelungen Szenen.

Nach der Pause lärmten die Kölner wie gewohnt.

Das Spiel allerdings blieb der gleiche trostlose Kick wie in den ersten 45 Minuten. Ein unterdurchschnittliches Spiel zweier unterdurchschnittlicher Zweitligamannschaften. Der Support zeigte keinerlei Wirkung.

Es sei denn, man betrachtet die Tatsache, dass die beiden Tore in der stillen ersten Halbzeit fielen, als relevant.

Freitag, 23. Februar 2007

Monothematisches Bloggen

Wer über einen gewissen Zeitraum über den 1.FC Köln schreibt, läuft Gefahr sich zu wiederholen. Auch wenn Spieler und Trainer wechseln, der gebotene Fußball ist gleichbleibend schlecht, die Ursachen wie falsches taktisches Verhalten, mangelnde Laufbereitschaft und schlechte Ballbehandlung kennt jeder, der in den vergangenen Jahren regelmäßig Spiele dieses Vereins erleben durfte.

Auch über die Gründe auf Vereinsebene, mangelnde sportliche Kompetenz, fehlendes Konzept, unergiebiges Scouting, chaotische Transferpolitik, ist eigentlich alles gesagt.

Selbst der populistische Aktionismus nach einem Spiel wie gegen RW Essen ist bekannt. Der Präsident droht mit Konsequenzen, der Manager streicht die Prämien, der Trainer bittet zum Straftraining und Einzelgespräch, die Mannschaft gibt sich zerknirscht und sucht den Dialog mit den Fans, die drohen das kommende Spiel gegen Paderborn zu boykottieren.

Eigentlich ist der 1.FC Köln der langweiligste Verein der Welt. Was soll man über so einen Club noch schreiben?

Mittwoch, 21. Februar 2007

Im Schneckentempo unterwegs

Nein, damit meine ich nicht die Profis des 1.FC Köln. Sondern den Umstand, dass ich in den kommenden Tagen wegen meines Büroumzugs keinen DSL-Anschluss habe.

Die langen, analytischen Texte zum 1.FC Köln (eigentlich wollte ich mal eine gründliche Bestandsaufnahme des Clubs machen, von der Struktur und der Postenbesetzung bis hin zum Jugendbereich und der Lizenzspielerabteilung) und dem Rest der Welt müssen also noch ein wenig warten.

Und wahrscheinlich schlägt der FC am Sonntag Paderborn mit 5:0 und alle sind wieder glücklich.

Dienstag, 20. Februar 2007

Ein perfekter Karnevalsausklang

Nachdem sie vor wenigen Stunden noch im Sölzer Zoch unterwegs waren, spielen auf dem Bolzplatz vor der Tür jetzt halb- (bis viertel-)wüchsige Heinzelmännchen, Prinzessinnen, Bienen und Irokesen in von außen unmöglich zu erkennenden Mannschaften Fußball.

Montag, 19. Februar 2007

Hoffnungsträger statt Konzept oder das Heinzelmännchen-Prinzip

Wer wissen will, wie einem Verein in schöner Regelmäßigkeit so etwas wie ein 0:5 in Essen (oder ein 3:6 in Frankfurt, ein 0:8 in München, ein 1:6 gegen Hannover, ein 2:6 gegen Kaiserslautern) passiert, sollte sich die jüngere Geschichte des 1.FC Köln anschauen und nach wiederkehrenden Mustern suchen.

Er wird dann schnell fündig. Das Kölner Muster trägt den verheißungsvollen Namen "Hoffnungsträger" und wird immer dann hervorgeholt, wenn es dem Verein mal wieder schlecht geht.

1998 verpflichtete der 1.FC Köln nach dem ersten Abstieg den jungen Trainer Bernd Schuster als Hoffnungsträger. Weil es unter Schuster nicht lief, ein halbes Jahr später den Leverkusener Spieler Dirk Lottner in gleicher Rolle.

Wenige Jahre später wurde Andreas Rettig als Manager vom SC Freiburg geholt, ein Mann mit gutem Ruf, der alles zum besseren wenden würde. Ein Hoffnungsträger, dem kurze Zeit später ein A-Jugendspieler namens Podolski als Hoffnungsträger folgte.

Weil das den mittlerweile dritten Abstieg nicht verhindern konnte, wurde flugs ein neuer Hoffnungsträger geholt: Der Weltmeister Overath war genau der richtige Mann dafür!

Overath brachte auch gleich einen weiteren Hoffnungsträger mit: den erfolgreichen Coach Huub Stevens.

Unter Stevens Nachfolger Uwe Rapolder, so die Hoffnung, würde dann auch der Fußball besser. Wurde er nicht, der Verein stieg erneut ab und leistete sich in der 2. Liga eine Hinrunde, als ob er noch nie ein Jahr dort gespielt hätte, und verpflichtete die Mutter aller Hoffnungsträger: Christoph Daum.

Nun würde alles gut werden. So hoffte man. Der Daum würde die Arbeit schon machen, für die sich der Verein zu schade ist.

Aber wie seine Vorgänger ist auch Christoph Daum kein Heinzelmännchen, er ist ein Fußballtrainer. Nicht mehr und nicht weniger. Als solcher kann er erfolgreich in einem erfolgsorientierten Verein mit einer erfolgsorientierten Mannschaft arbeiten. In einem Verein, der ein Konzept besitzt, und auf Grundlage dieses Konzeptes die richtigen Entscheidungen bei der Zusammenstellung des Kaders getroffen hat (und darüberhinaus alles im Verein auf diese erfolgreiche Arbeit hin ausrichtet).

So ein Verein ist der 1.FC Köln nicht. Der 1.FC Köln ist ein Verein, der die Hände in den Schoß legt und auf Hilfe von außen hofft. Auf Heinzelmännchen oder Hoffnungsträger. Und so lange sich das nicht ändert, so lange wird der 1.FC Köln keinen Erfolg haben. Denn wer aus seiner Vergangenheit nicht lernt, ist gezwungen sie zu wiederholen. Das ist das ganze Geheimnis eines Fahrstuhlvereins.

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