Sonntag, 4. Februar 2007

1978

An den Tag des Handball-Weltmeisterschafts-Finales von 1978, als Deutschland zum bisher letzten Mal Weltmeister wurde, erinnere ich mich vor allem wegen einer Busfahrt gemeinsam mit meiner Mutter.
Wir waren auf dem Heimweg von Freunden und hatten den Bus fast ganz für uns. Nur auf der letzten Bank saß ein Betrunkener mit einem Riesenschnauzer, der Heiner Brand vorwegnahm, und gröhlte "Jo Deckarm, Du bist der größte Mann!"

Mein kindlicher Erfahrungsschatz kannte gröhlene Betrunkene nur vom Fußball, wo sie aber ausschließlich in Gruppen auftraten.
Dass jemand allein in einem Bus saß und Spielernamen brüllte, wunderte mich, nötigte mir aber auch Respekt ab. Der Mann traute sich offensichtlich etwas. Dass eine Mutter mit einem Kind allein in einem leeren Bus keine abschreckende Wirkung auf Betrunkene hat, war mir damals nicht bewusst.

Dennoch prägt dieser Mann bis heute mein Bild vom Handball. Ein Sport, der mir aufgrund seiner Härte und seiner taktischen Finesse Respekt abnötigt. Aber auch reichlich seltsam.

Freitag, 2. Februar 2007

Ein Lob fürs Geißbockecho

Ich muss mal ein Lob loswerden, kommt ja selten genug vor: Kaum mäkel ich hier an irgendwas rum, z.B. dem Scouting, schon rückt das Kölner Stadionmagazin Geißbockecho mit einer Hintergrundgeschichte zum Thema raus.

Nein im Ernst: Zwischenzeitlich beschränkte sich das Geißbockecho weitgehend darauf, die Pressemitteilungen der letzten 14 Tage mit ein wenig Fan- und Sponsorennews aufzupeppen, ein Spielerporträt plus ein paar Angaben zum Gegner reinzuklatschen und fertig.

Inzwischen glänzt das Heft in schöner Regelmäßigkeit mit Beiträgen und Interviews zur sportlichen Arbeit hinter den Kulissen. In der aktuellen Ausgabe äußern sich Murat Kus und Stephan Engels zum Scouting, sowie Jürgen Glowacz zu den Anforderungen in der Nachwuchsarbeit.

Jetzt würde ich noch gerne lesen, wie sich Co-Trainer Roland Koch über Spielsysteme und -taktik auslässt.

(Und was eigentlich ein Manager den ganzen Tag so macht.)

Aber von diesen Wünschen abgesehen: Gutes Heft. Sollte man mal erwähnen.

Donnerstag, 1. Februar 2007

Werder Bremen verbreitet Angst und Schrecken

Früher gewann Bayern München trotz schlechtem Fußball Spiele und Titel.

Heute übt sich Werder Bremen in der Kunst mit schlechtem Fußball Siege zu feiern. Obwohl sie es besser können.

Nur: Sie müssen nicht.

Schlecht beraten

Im Grunde ist nichts dagegen zu sagen, wenn ein U21-Nationalspieler von einem Zweitligisten zu einem Bundesligisten mit internationaler Perspektive wechselt.

Auch das Nachkarten von FC-Manager Michael Meier gegen den wechselwilligen Patrick Helmes lässt die Sache nicht in einem schlechteren Licht erscheinen, erinnert sie doch fatal an Meiers Reaktion auf die verpatzte Vertragsverlängerung mit Markus Feulner 2006.

Bemerkenswert ist allerdings, dass Helmes' Berater Gerd vom Bruch den Wechsel kurz vor dem Comeback des lange verletzten Spielers im heimischen Stadion der örtlichen Boulevardpresse steckt und gleichzeitig deutlich macht, dass der Spieler gerne schon vor Auslauf des Vertrages im Sommer 2007 wechseln würde.

Dass der Kölner Anhang wenig begeistert von einem Wechsel seines vielleicht besten Spielers zum ungeliebten Rivalen Leverkusen sein wird, kann man sich denken.

Einen Gefallen tut Berater vom Bruch seinem Schützling mit dieser Ankündigung deshalb nicht. Vielleicht aber ist die zu erwartende Reaktion des Kölner Anhangs auch einkalkuliert, um die Vereinsverantwortlichen zu einer Zustimmung eines Wechsels 2007 zu drängen.

Getreu dem Motto, dass man dem Spieler kaum zumuten könne, unter diesen Anfeindungen Fußball zu spielen bzw. der Verein doch bitte den Willen der Fans vollziehen und Helmes gehen lassen solle.

Wenn dem so wäre, wäre Patrick Helmes schlecht beraten und es könnte einem um diesen begabten Spieler fast Leid tun.

Mittwoch, 31. Januar 2007

God's Gonna Cut You Down

Für kaum einen Berufsstand dürfte die Johnny-Cash-Zeile "Sooner or later God's gonna cut you down" mehr gelten als für die Trainer in der Fußball-Bundesliga.

(Einschub: Toller Song übrigens. Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob es nicht doch ein Cover ist.)

Aktuell ist Jupp Heynckes bei Gladbach "zurückgetreten" und wird von seinem im Vorfeld bereits verpflichteten Nachfolger Jos Luhukay beerbt.

Angeblich hat es auch Bayerns Felix Magath erwischt. Beerbt wird er ebenso angeblich von seinem Vorgänger Ottmar Hitzfeld!

Luhukay gilt allgemein als junger, fähiger Trainer. Seine Installierung bei Gladbach wirft allerdings kein gutes Licht auf die Führung des Vereins.

Hitzfeld hingegen ist eine Verpflichtung der Kategorie Jürgen Röber (und Jupp Heynckes).

Für die Vereinsverantwortlichen (zumal die des selbsternannten Branchenführers) in einem Fußball-Land, das im vergangenen Sommer bewiesen hat, dass es mit jungen Trainern und modernen Methoden den Anschluss an die Spitze schaffen kann, ist dieser Rückgriff in die Fußballsteinzeit eine Bankrotterklärung.

Im Vergleich dazu nimmt sich die Verpflichtung Christoph Daums beim 1.FC Köln aus wie der Entschluss eines strauchelnden Zweitligisten, mit allen Mitteln wieder den Anschluss an das aktuelle Fußballgeschehen zu finden.

Dienstag, 30. Januar 2007

Marco Reich kehrt zurück!

Das ist so die Überschrift, mit der man FC-Fans richtig in Panik versetzen kann. Aber keine Sorge, er geht zum Liga-Konkurrenten aus Offenbach.

Nachdem er vor gut 15 Monaten mit einem Wunder im Kristallpalast noch einmal in England für Furore sorgte und seinen Vertrag Anfang 2006 um zwei Jahre verlängerte, schließt er sich nun den Kickers an.

Martin Henkel hat vor einiger Zeit das Dilemma des Marco Reichs in einem Beitrag für die Welt so formuliert:

"Reich sagt: 'Eine Karriere hat häufig mit Glück zu tun. Man muß zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Ich war zweimal am falschen.' Daß dies nur die eine Hälfte der Wahrheit ist, sagt er nicht. Vielleicht ist das sein Problem: Er hält seine Karriere für eine Art Fügung. Er kann sie nicht kontrollieren, sie passiert ihm."

So ähnlich hat er in Köln auch Fußball gespielt. Aber eigentlich steckt in diesen Sätzen eine gehörige Portion Tragik.

Daum gedreht

Auf mehrfachen Wunsch und nach ausgiebigen Konsultationen mit den beteiligten Wissenschaftlern wurde die Daumsche Realitäts-Relation vom Kopf auf die Füsse gestellt (oder andersherum, die Frage wurde nicht ausdiskutiert).

Dass mir aber keiner meckert, die Zahlen wären deprimierend!

Und: Laut runtergezählt wird erst ab 10.

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