Wenn es etwas schlimmeres gibt, als ein enges Spiel der eigenen Mannschaft
live miterleben zu müssen, dann ein enges Spiel der eigenen Mannschaft nicht miterleben zu können und auf den Videotext angewiesen zu sein.
14:50 Uhr
0:1 zur Pause (Broich, 39.)
Reicht das?
15:22 Uhr
0:2 in der 70. (Novakovic)
Das muss doch reichen!
15:35 Uhr
1:2 in der 77.
Reicht das jetzt? Die kriegen doch bestimmt das große Zittern! Ich kenn' das doch!
15:45 Uhr
Ist doch jetzt Schluss, oder?
15:47 Uhr
Die müssen doch bald fertig sein. Wieso aktualisiert der Scheißsender seine Live-Seite nicht! Da muss doch Schluss sein!
15:50 Uhr
Die machen mich fertig. Endlich! Haben wir wirklich gewonnen?
Suedtribuene - 26. Nov, 16:25
Aus aktuellem Anlass habe ich das Rapold-o-Meter Pudi-Meter nun durch die Daumsche Realitäts-Relation ersetzt.
Der Verständlichkeit dieser komplexen kölschen indifferenten Differenzierung wegen habe ich die alten Maßeinheiten übernommen.
Mehrere mathematische Institute der Kölner Universität werden nun Woche für Woche die Daumsche Realitäts-Relation in Punkte umrechnen.
Ein in Zukunft einzuberufendes wissenschaftliches Forum wird zu klären haben, ob die roten Zahlen tatsächlich rot sind oder vielleicht doch grün. Bis auf weiteres bleibt erst einmal alles, wie es ist.
Suedtribuene - 25. Nov, 09:00
Man kann das in diesen Tagen schon einmal vergessen (ist ja auch lästig irgendwie), aber der 1.FC Köln spielt immer noch vorrangig Fußball. Immer noch in der 2. Liga. Und am Sonntag gegen die Spvgg Greuther Fürth, den wohl am längsten in der Liga verharrenden Aufstiegskandidaten.
In vier Begegnungen beim Deutschen Meister von 1914, 1926 und 1929 (damals als Spvgg Fürth, deren Ergebnisse sich der Legende nach später Henry Kissinger samstäglich ins Außenministerium der USA übermitteln ließ), gelang den Fürthern (Greuther Fürthern? Greutherer Fürthern?) einmal ein zweifacher Torerfolg. Ansonsten trafen sie das Kölner Tor zu Hause nie. Das kann gerne so bleiben.
Zu Hause heißt bei Fürth übrigens Playmobil-Stadion, der kindischste unter den lächerlichen Stadiennamen. Vielleicht ist der Verein deshalb in der eigenen Heimat so wenig populär. Die Zuschauerzahlen jedenfalls stagnieren auf bescheidenem Niveau. Obwohl sich in Fürth der ehemalige Wunderstürmer Christian Timm bestaunen lässt (sofern er nicht verletzt ist, das ist er öfter).
Suedtribuene - 24. Nov, 14:42
Wolfgang Overath hat auf der Mitgliederversammlung des 1.FC Köln einen bemerkenswerten Satz gesagt:
"Bisher haben wir nur soviel Geld in die Hand genommen, wie es der finanzielle Spielraum zuließ. Das wird jetzt anders werden."
Man kann diesen Satz als unsinnigen Versprecher eines ökonomischen Laien abtun. Man kann aber auch darauf hinweisen, dass Geldausgeben nie das Problem des 1.FC Köln war.
In dieser Saison hat der Verein wie jedes Jahr im Unterhaus des bezahlten Fußballs mit 34 Millionen Euro den höchsten Etat der Liga. 17 Millionen davon gehen in die Lizenzspielerabteilung. Mit 1,4 Millionen Euro war Stürmer Novakovic obendrein der teuerste Transfer der 2. Liga.
In der letzten Bundesligasaison betrug der zu Saisonbeginn veranschlagte Etat 41 Millionen Euro. Eine Größenordnung, mit der, so verkündete Manager Andreas Rettig damals stolz, noch nie ein Verein abgestiegen sei. Ein Rekord, den der FC mit Leichtigkeit einstellte.
Trotz dieser Zahlen und der recht fragwürdigen Ergebnisse lässt Overaths Zitat befürchten, dass die Führung des Vereins wild entschlossen ist, so lange so viel Geld in den Verein zu pumpen, bis irgendeine Form von sportlichem Erfolg erreicht ist.
Die Binsenweisheit, dass es weniger darum geht, wieviel man investiert, sondern eher darum, in was (oder wen), scheint bei den Kölner Verantwortlichen nicht bekannt zu sein. Vielleicht würde ein Blick über den kölschen Tellerrand hinaus schon helfen. Aber da Michael Meier eine neue "elitäre Arroganz" des 1.FC Köln einfordert, wird man sich kaum anschauen wollen, wie die rheinischen Nachbarn aus der 1.Liga wie Aachen oder Mainz ihr Geld investieren.
Suedtribuene - 23. Nov, 14:24
Ex-FC-Profi Dimitrios Grammozis hat sich am Sonntag buchstäblich ins eigene Knie geschossen. Im Spiel gegen Erzgebirge Aue brachter er das Kunststück fertig, sich bei einem Foul an einem Gegenspieler selber
das Wadenbein zu brechen. Während der Gegner weiterspielte, fällt Grammozis mindestens für die Hinrunde aus.
Suedtribuene - 20. Nov, 17:22
Für mindestens 70% der FC-Spiele aus den vergangenen zehn Jahre lässt sich ein Spielbericht aus folgenden Bausteinen zusammensetzen:
Planlos, hilflos, ideenlos.
Zu langsam, zu umständlich, zu viele Fehler.
Weil das auf Dauer langweilig wird, beschränke ich mich auf einen kurzen Tribünendialog vom gestrigen Nachmittag - irgendwann nach einer unglücklichen Aktion eines unglücklichen FC-Spielers in einem unglücklichen Spiel -, der das ganze Dilemma des 1.FC Köln auf den Punkt bringt:
"Da hätte man jetzt aber mehr draus machen können."
"Hätte man. Wenn man Fußball spielen könnte."
Suedtribuene - 20. Nov, 12:37
Kaum hat Christoph Daum einen Vertrag beim FC unterschrieben, obwohl er nach einer Halsoperation noch nicht wieder völlig gesund ist, wirkt sich diese spektakuläre Verpflichtung bereits auf die ersten Vereinsmitglieder aus: Ich habe Halsschmerzen.
Suedtribuene - 20. Nov, 12:35