Montag, 23. Oktober 2006

Einen habe ich noch!

Nämlich ein Zitat von Wunderstürmer Mike Hanke:

"Die leichteren sind meistens die schwierigeren."

(Über seine vergebene Torchance gegen Stuttgart)

Was bitte ist das für eine Aussage von jemandem, für den jeder Torschuß schwierig ist?

Zur Abwechslung spielen wir Ihnen heute etwas leichte Musik

Weil alle Fußballthemen vom Wochenende schon durchgekaut sind und ich die FC-Analyse letzte Woche schon gemacht habe, schalte ich um auf Musik.

rOssi und Dülp werfen nämlich mit Stöcken um sich, und auch wenn Stöcke nicht ins Stadion gehören, greife ich die mal auf:

Was war Dein erstes selbstgekauftes Album?
U.K. Subs' Brand New Age. Was cooler und subversiver klingt, als es war. Ich musste mir das Geld nämlich bei Mama leihen (12,90 DM) und später zurückzahlen.
Trotzdem eine Platte, die ich bis heute regelmäßig und gerne höre.

Was war Dein erstes, welches Dein bislang letztes Konzert?
Das erste Konzert war Gruppo Sportivo im Aachener Audimax. Wir waren (schon wieder!) arschcool! So cool, dass wir uns nicht getraut haben, von unseren Sitzen aufzustehen und nach vorne zu gehen wie die meisten anderen.

Das letzte Konzert war Barbara Morgenstern im Gebäude 9 in Köln. Entspannt charmante Elektronik. Leider zu Unrecht schlecht besucht.

Welche aufgelöste Band vermisst Du am meisten / sollte sich wieder zusammenfinden?
Die Frage habe ich mir nie gestellt, und wenn ich mir anhöre, wie Bands klingen, die lange zusammenspielen, ist es vielleicht ganz gut, dass sich andere früher aufgelöst haben.

Welches war das mieseste Konzert, das Du erleben musstest?
Nach kurzer Überlegung geht der Preis an Cocteau Twins im Ratinger Hof in Düsseldorf. Drei Stunden Autofahrt in einem viel zu kleinen Renault, zwei Stunden Warten auf die Band und nicht einmal 30 Minuten belangloses Konzert.
Zu Goldfrapp war wenigstens der Weg nicht so weit.

Welches Album aus Deinem Besitz hast Du am längsten nicht mehr gehört?
Wahrscheinlich irgendwas von Crass. Oder von Chic.

…und welches am Häufigsten?
Über die Jahre gesehen vermutlich eines von denen:
Sisters of Mercy - First and last and always
Marvin Gaye - What's Going On
Marvin Gaye - Here My Dear
Jacques Brel - Gold
Massive Attack - Protection
Beatles - Abbey Road
Was nicht nur eine seltsame Mischung ist, sondern sich auch deutlich von den Sachen unterscheidet mit denen ich angefangen habe. Was das bedeutet, weiß ich aber nicht.

Fang das Stöckchen auf, wer will.

Samstag, 21. Oktober 2006

Zerfahren

Zerfahren hat der verletzte Patrick Helmes das Spiel 1.FC Köln gegen die Spvgg Unterhaching in der Halbzeitpause genannt.

Dem war auch nach der 2. Halbzeit nichts hinzuzüfügen.

Freitag, 20. Oktober 2006

Kill your Alleinstellungsmerkmal

Der Geißbock soll beim 1.FC Köln zurück in die zweite Reihe. Aus Ermangelung anderer sportlicher Idole rückten die Werber des Vereins Geißbock Hennes VII. in den vergangenen Jahren in den Mittelpunkt der meisten Kampagnen.
Es musste ein Lukas Podolski aus der A-Jugend in den Profi-Kader aufrücken, um dem Geißbock Konkurrenz zu machen, und dafür zu sorgen, dass der 1.FC Köln auch sportlich mal wieder für gute Schlagzeilen machte.

Nun aber hat der 1.FC Köln seine Marketing-Agentur gewechselt und alles muss anders werden. Schließlich muss so eine Agentur diesen Wechsel ja rechtfertigen.

Also wird Hennes aus den Kampagen des Vereins herausgenommen und durch "die Wortmarke FC" (alle Zitate aus dem Geißbockecho) ersetzt. Dietmar Jähn von der Agentur facts + fiction nennt die Schlagworte, die er mit dieser "Wortmarke" in Verbindung bringen will:
"Dynamisch, auffällig, aggressiv und temperamentvoll sowie eigenwillig und kraftvoll - der FC eben".

Nun muss niemand Geißbock Hennes für die größte Werbeerfindung des Weltsports halten. Ein Alleinstellungsmerkmal des Vereins ist das lebende Maskottchen in jedem Fall.

Dynamisch, auffällig, aggressiv, temperamentvoll, eigenwillig, kraftvoll hingegen sind leere Werberfloskeln, die jeder beliebige Sportverein, egal ob Kreisklasse oder Champions League, egal ob Fußball, Eishockey oder Curling für sich reklamieren würde. Und etwa 120.000 Unternehmen aus anderen Branchen auch.

Beliebigkeit statt Besonderheit scheint das neue Motto zu sein.

Dabei hat der Verein laut eigenem Bekunden tatsächlich ein Problem. Denn Innensicht und Außendarstellung sind nicht dasselbe.
Der Verein (und mit ihm vor allen seine Verantwortlichen) sieht sich selbst als hochprofessionell und dynamisch, verweist gerne auf die gute Bonität, die vielen Mitglieder (dank Hennes-Kampagne) etc.
Von außen betrachtet aber scheint der 1.FC Köln mit seinem sangesfreudigen Anhang und den sportlichen Mißerfolgen eher ein chaotischer, klüngeliger Spaßclub zu sein.

Dieses Mißverhältnis soll facts + fiction nun ändern. Allerdings scheinen sie sich nicht getraut zu haben, den neuen Kunden darauf hinzuweisen, dass er möglicherweise nicht so professionell ist, wie er sich sieht.

Denn wer aus diesen angeblich enormen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Vereins nur einen Fahrstuhlclub formt, macht möglicherweise irgendwas verkehrt.

Hennes, darin sind sich alle einig, ist dafür allerdings nicht verantwortlich.

Dienstag, 17. Oktober 2006

Work in Progress

Gestern habe ich noch vollmundig erklärt, das Spiel gegen den KSC wäre eine Standortbestimmung für die Geißböcke.

Nach dem Spiel waren die meisten Betrachter so schlau wie zuvor. Die Einschätzungen reichten von "rassigem Zweitligaspitzenspiel" bis zu "Da klappte ja gar nix", die Mannschaft erntete in gleichem Maße Applaus wie Pfiffe.

Auf der Positivseite können wir einen inzwischen recht soliden Defensiverbund verbuchen, der auch gegen Mannschaften wie den KSC, die einen gepflegten und schnellen Ball spielen können, (für Kölner Verhältnisse) sattelfest wirkt. Das liegt erstaunlicherweise nicht zuletzt an Pekka Lagerblom, der nicht nur einen großartigen, engagierten und kompromisslosen Abräumer vor der Abwehr spielt, sondern allmählich auch den Ball unter Kontrolle bekommt.

Damit jedoch stand er gestern Abend in der Kölner Mannschaft recht allein. Abspielfehler und Abstimmungsprobleme häuften sich im Spielverlauf, insbesondere Madsen und Broich (der auf der rechten Seite eine Fehlbesetzung ist) brachten in der zweiten Halbzeit kaum noch einen Ball zum Mitspieler.

Entsprechend ging Novakovic im Sturm unter und Chihi versuchte sich mit sinnlosen Einzelaktionen und vieles blieb Stückwerk. Im Defensivspiel ging die Mannschaft engagiert zur Sache und hinderte die Karlsruher über weite Strecken ins Spiel zu finden. Offensiv aber wirkte allzuviel lässig, unsauber und pomadig. Dabei sind Spieler wie Ehret, Broich oder auch Madsen technisch gute Fußballer. Aber es mangelt an Abstimmung und vielleicht einfach auch an Konzentration.

Hinzu kommt, dass nur zwei Spieler beim FC wirklich Zug zum Tor entwickeln: der verletzte Patrick Helmes und der spät eingewechselte Matthias Scherz.

Was fehlt ist eine bessere Abstimmung und eine erhöhte Aggressivität bei Ballbesitz. Das Spiel gegen den KSC war demnach keine Standortbestimmung sondern ein Zwischenschritt, der deutlich machte, wo die Defizite der Mannschaft liegen und woran weiter gearbeitet werden muss.

Montag, 16. Oktober 2006

Standortbestimmung

Als ich gestern Abend von einem Besuch bei Freunden in Essen zurückgekehrt bin, war ich wild entschlossen, heute einen Beitrag über die unfassliche Unfähigkeit der Deutschen Bahn zu schreiben.

Aber wer will schon das immergleiche Lamento über die bescheuertsten und umständlichsten Fahrkartenautomaten des Universums, ewige Unpünktlichkeit (die Frauen manchmal gut, Zügen immer schlecht steht) und den Verzicht auf Ticketverkauf im Zug hören (mir hätte es schon gereicht, den IC-Zuschlag nachträglich im Zug zu berappen. Dann wäre ich eine halbe Stunde früher zu Hause gewesen)?

Vor allem, wo der 1.FC Köln heute Abend im Spitzenspiel der 2. Liga den Karlsruher SC empfängt? Das erste Mal in dieser Saison messen sich die Geißböcke mit einem direkten Konkurrenten um den Aufstieg. Gegen 22:00 Uhr werden wir also ein bißchen besser Bescheid wissen, wie die eigene Mannschaft tatsächlich einzuschätzen ist.

Bisher hat sie in 7 Pflichtspielen zwei überzeugende Siege herausgespielt, drei Arbeitssiege eingefahren und zweimal aufgrund mangelnder Einsatzbereitschaft verloren. Gegen Mannschaften aus den Kategorien "Gewinnen müssen" oder "Unangenehm, aber trotzdem gewinnen müssen".

Kurz: Ob das Team mit seinen 6-7 Neuverpflichtungen in der Startelf etwas taugt, wissen wir immer noch nicht so recht. Ohne Frage handelt es sich bei den meisten neuen Spielern um technisch gute Fußballer (Pekka Lagerblom nehme ich mal aus), allerdings fehlt der ganzen Mannschaft nennenswerte Zweitligaerfahrung (Ausnahmen Scherz, Wessels, Cullmann) und manchmal so scheint es, die in der 2. Liga so dringend benötigte Aggressivität (Pekka Lagerblom nehme ich mal aus).

Eine erste Standortbestimmung also. Allerdings nicht die letzte. Die Mannschaft wird sich unabhängig vom heutigen Ergebnis weiter finden müssen und vermutlich erst in der Rückrunde ihr volles Potenzial abrufen können.

Ob die Bahn bis dahin so weit ist, wage ich zu bezweifeln. Aber deshalb ist sie vermutlich auch Trikotsponsor bei Hertha BSC Berlin geworden. Die machen sich auch gerne mit voller Wucht lächerlich.

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