Mittwoch, 13. September 2006

Mein Platz

Es gibt Tage, an denen hat man einfach nichts zu schreiben. An solchen Tagen ist es gut, wenn man weiß, wo sein Platz ist. Zumindest im Stadion kann ich mir dessen immer sicher sein:

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Montag, 11. September 2006

Die Trottel aus der 1. Runde

Die erste Runde des DFB-Pokals hat nur aus einem Grund Unterhaltungswert: Pleiten der Großen. Alle anderen sind froh, dass sie die Runde hinter sich haben (Profis) oder enttäuscht, dass es nicht zur Sensation gereicht hat (Amateure).

Gleich fünf Erstligisten traf es dieses Wochenende. Darunter mit dem HSV und Werder gleich zwei Champions-League-Teilnehmer. Vielleicht haben sich die beiden aber auch nur elegant einer zusätzlichen Belastung erledigt. Wohl wissend, dass die Schmach in ein paar Tagen vergessen ist und schon bald der nächste Profiverein die Segel bei einem unterklassigen Club streichen muss.

Denn irgendeinen trifft es immer (überraschend häufig übrigens Borussia Dortmund). Der 1.FC Köln ist diesmal nicht unter den Blamierten. Das ist nicht unbedingt die Regel, deshalb umso erfreulicher.

Freitag, 8. September 2006

Wie tickt die denn?

Wie tickt die denn? war meine erste Reaktion, als ich im Radio Sandi Thoms Singe "I Wish I Were A Punkrocker (With Flowers In My Hair)" gehört habe.

Punks mit Blumen in den Haaren? Möglicherweise täuscht mich mein Gedächtnis, aber haben wir damals mit Blumen in den Haaren am Aachener Markt gesessen? Wären die nicht von dem ganzen Zeug, das die Haare stachelig machen sollte, kaputt gegangen?

Mit Sicherheit, und deshalb ist "I Wish I Were A Punkrocker (With Flowers In My Hair)" ein selten dämlicher Titel, der eigentlich auf ein Paris Hilton-Album gehört, stattdessen aber von Plattenfirma und Management der jungen Dame als allerneueste Web-Entdeckung vermarktet wird. (Anmerkung: Ich gäbe natürlich was darum, den Song tatsächlich von Paris Hilton zu hören. Das wäre mal ein echter Spaß!)

Falls Management oder Plattenfirma natürlich Interesse an einer Fußballvariante hätten (z.B. mit der Rockröhre Jeanette Biedermann), ich hätte da einen Text in petto:

"Ich wünscht, ich trüg' ein Gladbach-Trikot (mit dem Geißbock auf dem Herz)"

Singen würde ich ihn freilich nicht.

Private Gründe und private Gründe

Ich kenne die privaten Gründe ja nicht, die Dieter Hecking bewogen haben, nach drei Spieltagen die Aachener Alemannia zu verlassen und zu Hannover 96 zu wechseln. Seine Familie wohnt wohl in der Nähe, besser versorgen kann er sie mit einem Hannoveraner Gehalt vermutlich auch.

Allerdings musste ich an Huub Stevens denken, der vor zwei Jahren beim 1.FC Köln in einer ähnlichen, vielleicht sogar ernsteren familiären Situtation steckte. Seine Frau saß schwer krank im niederländischen Eindhoven, er trainierte den 1. FC Köln (in der 2. Liga) und Roda Kerkrade (in Hollands Ehrendivision) bemühte sich im Winter, ihn nach Holland zurückzuholen.

Stevens blieb jedoch bis zum Saisonende in Köln, um sein Ziel Aufstieg mit dem FC zu erreichen. Erst danach wechselte er aus ebendiesen privaten Gründen zu Roda.

Man muss beide Fälle nicht miteinander vergleichen, tut man es aber, könnte der Eindruck entstehen, Dieter Hecking passe sehr gut zu Martin Kind und Ilja Kaenzig.

Nach Jena ist vor Jena

Gut zwei Wochen nach der ersten Saisonniederlage in der 2.Liga dürfen die Profis des 1.FC Köln einen zweiten Anlauf nehmen, um beim FC Carl Zeiss Jena zu gewinnen.

Am Sonntag treffen beide Mannschaften in der 1. Runde des DFB-Pokals aufeinander. Bisher sind noch keine Interviews der Beteiligten veröffentlicht, aber ich wette, es werden Begriffe wie "Wiedergutmachung", "ein Ausrutscher" oder "etwas geraderücken" in ihnen auftauchen.

Donnerstag, 7. September 2006

Das nächste Spiel ist immer das schwerste

oder Bonjour Tristesse

Die Aussage Das nächste Spiel ist immer das schwerste (der ebenso wahr wie nichtssagend ist) wird er gerne gebraucht, wenn es Grund zur Freude gibt. Hauptsächlich, um diese Freude zu zerstören. Nach der WM schallte es aus allen Ecken:

Die EM-Qualifikation wird ein ganz anderes Kaliber! Harte Brocken, triste Stadien! Seid gewarnt, Ihr Narren!

Vor dem Schweden-Spiel warnten die Propheten der Tristesse: Schweden wird ganz anders auftreten als bei der WM. Man bekam den Eindruck, als wären die Schweden nach dem Ausscheiden im Achtelfinale groß wie Giraffen geworden, breit wie Elefanten, flink wie die Wiesel und ballgewandt wie Seehunde. Nach einer Viertelstunde waren diese Monsterschweden erledigt.

Aber! Obacht, Ihr Ahnungslosen! Das nächste Spiel ist immer das schwerste! Jetzt sollte Irland kommen! Ein unbequemer Gegner in der grauen und langweiligen EM-Qualifikation. Premier-League-erfahrene Vollblutfußballer mit großem Kämpferherz! Ein ganz anderes Kaliber als die schwachen Schweden.

Nun gut, die Iren kämpften, waren vor dem gegnerischen Tor aber weitgehend harmlos und verloren verdient mit 1:0. Übrigens vor einer durchaus lautstarken Kulisse.

Aber! Gegen San Marino kannst Du nur verlieren! Wie bitteschön soll sich eine Mannschaft auf so einen Gegner einstellen? Das kann gar nicht gutgehen! Sicher wird es ein mühevoller zusammengestoppelter Sieg. Schließlich ist das nächste Spiel immer das schwerste. Guter Witz!

Jetzt wird allenthalben vor der Slowakei gewarnt!

Die Slowaken sind ein härterer Brocken als die Iren (und die Spieler von San Marino sowieso). Außerdem ist es ein Auswärtsspiel! Im tristen Bratislava! Ob die Mannschaft dem gewachsen ist? Wohl kaum.

Wißt Ihr was? Das Spiel in der Slowakei kann tatsächlich verloren gehen. Die entscheidende Frage ist aber: na und? Wenn die, die es schon vorher immer gewusst haben, danach die Klappe halten, schaffen wir die EM-Qualifikation trotzdem.

Mich erinnert das immer an Sätze, die ich als Kinds gehört habe, das beliebte Warte bis Papa/Mama nach Hause kommt oder das noch verbreitetere Auch für Dich kommt noch der Ernst des Lebens. Sätze, die in erster Linie darauf abzielten, jemand anderem den Spaß zu nehmen. Sätze, deren immanente Drohung sich grundsätzlich als falsch erwies. Papa/Mama waren keine Rachegötter und der Ernst des Lebens macht an den meisten Tagen großen Spaß.

Mittwoch, 6. September 2006

San Marino darf mitspielen

Arsenals Coach Arsene Wenger hat sich über die seiner Ansicht nach überflüssigen EM-Qualifikationsspiele am vergangenen Wochenende beschwert, Begegnungen gegen Fußballzwerge wie Andorra und Liechtenstein seien für Spieler und Fans ohne Wert.

Wer sich den aufgeblähten Terminplan der Qualifikation mit ihren 7er-Gruppen anschaut, kann Wengers Einwand verstehen.

Andererseits: Gerade diese David-gegen-Goliath-Spiele tragen zum Reiz des Spiels bei. Wer sich anschaut, wie sich die Niederländer gegen Luxemburg zu einem 1:0 stümpern, und Weltmeister Italien gegen Litauen zu Hause nur unentschieden spielt, empfindet eine gewisse Schadenfreude und diesen Euch-gehts-auch-nicht-besser-Schauer, wenn er sich an Spiele z.B. in Island zurückerinnert.

Aber viel wichtiger: Welcher Amateur- oder sogar nur Bunte-Liga-Kicker träumt nicht davon, einmal im Länderspiel gegen den Weltmeister anzutreten?

Die Spieler von San Marino, Andorra oder Liechtenstein sind die Stellvertreter all dieser Kicker und erinnern uns und die hochbezahlten Profis daran, worum es beim Fußball wirklich geht. Ums Spiel (oder den wahren Fußball).

Deshalb darf San Marino nicht nur mitspielen und heute Abend sein Glück gegen Deutschland versuchen. Deshalb muss San Marino mitspielen.

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