Mittwoch, 21. September 2005

Was es auch ist, ich fürchte die Danaer,

auch wenn sie Geschenke bringen.

Noch mehr fürchtet Europa die Danaer/Griechen, wenn sie mit unseren Geschenken den internationalen Fußball auf den Kopf stellen.

Vor der Europameisterschaft 2004 haben sich viele in Deutschland königlich über die dämlichen Griechen amüsiert, die sich ausgerechnet das Auslaufmodell Rehagel als Nationaltrainer ins Land holten.

Mittels einer ebenso verabscheuungs- wie bewunderungswürdigen Würgeschlangentaktik bezwangen die Griechen bei diesem Turnier Geheimfavorit Tschechien, Titelverteidiger Frankreich und (gleich zweimal) Gastgeber Portugal und wurden bekanntermaßen sensationell Europameister.
Mindestens zu dritt stellte das griechische Team 90 Minuten lang jeden ballführenden Gegner zu, und erstickte so gnadenlos Spielfluss und Kreativität. Abschließend versetzte es dem müde gespielten Gegner mit Charisteas Kopf den tödlichen Biss.

Heute huscht dem ein oder anderen sicher erneut ein Lächeln übers Gesicht. Der griechische Fußballclub PAOK Saloniki vermeldet die Verpflichtung von Ungarns Nationalcoach Lothar Matthäus als Trainer. Matthäus gilt aufgrund seines Alters zwar nicht als Auslaufmodell wie Otto Rehagel, aber es herrscht die Überzeugung vor, dass es sich bei seiner Trainerkarriere um ein großes Missverständnis handelt.

Damit nicht genug findet auch ex-FC-Profi Thomas Cichon seinen Weg nach Hellas zum schwach in die Saison gestarteten Erstligisten Panionios Athen. Über den beinharten, einsatz- und grätschfreudigen gebürtigen Polen Cichon urteilte mein Sitznachbar auf der Südtribüne seinerzeit: "Ich find den Typ klasse. Schade, dass er keinen Fußball spielen kann." Besser lässt sich Thomas Cichon nicht beschreiben.

Ihm zumindest wünsche ich, dass er in Griechenland einen ebenso überraschenden Erfolg schafft (vielleicht ein wenig dauerhafter?) wie Otto Rehagel. Jemand der beim Abschied vom Geißbockheim weint, hat für immer meine Sympathien.

Lothar Matthäus wünsche ich gar nix. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn ich ihn und Saloniki bald im Champions League-Finale sehen müsste.

Wenn wir dieses Spiel gewinnen, laufe ich zu Fuß nach Hause!

Ex-FC-Keeper Markus Pröll vor einigen Jahren zu einem Auswärtsspiel in Leverkusen.

(Leider durfte er den Bus nehmen)

Dienstag, 20. September 2005

Schallplatten digitalisieren am PC

Machen wir uns nichts vor. Der 1.FC Köln hat seine letzten Titel gewonnen, als die CD noch in den Kinderschuhen steckte und die gute, alte Schallplatte das Objekt der Begierde des juvenil-sektiererischen Musikliebhabers war.
Im Zeitalter des iPods, der weiß wieder modern werden lässt, träumt der ehemals juvenile, nicht mehr ganz so sektiererische Musikliebhaber davon, seine alten Vynilscheiben auf seinen Computer zu überspielen.
Es ist einfach zu bequem (Bequemlichkeit wird für den immer weniger juvenilen, immer weniger sektiererischen Musikliebhaber immer wichtiger!), alles, aber auch wirklich alles, was sich an Musik über Jahre angesammelt hat in einer iTunes-Bibliothek zu sammeln und beliebig darauf zugreifen zu können.
Mein Powerbook macht es mir leicht und bettelt förmlich darum, Platten digitalisieren zu dürfen. Zweites Verstärkerkabel ins Powerbook, Spin Doctor aufrufen, aufnehmen. Fertig.
Das ist so einfach wie Kassetten aufnehmen. Nur dass es ein Tape für einen selbst ist, nicht mehr für das Mädchen, das die Botschaft der Kassette vermutlich nie wirklich zu würdigen wusste.
Ein Freund von mir hat es nicht so einfach. Der hat einen PC und beneidet mich. Weil Neid unter Rivalen zwar ein belebendes Element sein kann, unter Freunden aber nicht gewollt ist, suche ich jetzt eine Software, mit der er ähnlich einfach seine Platten digitalisieren kann. Kann mir da jemand weiterhelfen?

Verhandeln wie die Profis

Einer der Grundsätze einer erfolgreichen Verhandlungsstrategie, wie sie z.B John Patrick Dolan beschreibt, lautet:
Dem Verhandlungspartner immer die Möglichkeit lassen ohne Gesichtsverlust die eigene Position zu räumen (und auf Deine zu wechseln).

(Die Analogie zum Fußball ist locker konstruiert, Mainz' Trainer Jürgen Klopp hat die Spielweise seiner Mannschaft in der vergangenen, erfolgreicheren Saison einmal so beschrieben: "In der Defensive so stehen, dass der Gegner den Ball nur dahin spielen kann, wo wir ihn haben möchten.")

Politiker, die ja von Hause aus Verhandlungsprofis sein sollten, beherzigen diesen Ratschlag nicht nur nicht, sie bringen sich am liebsten selbst in eine Position, aus der sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskönnen.

Die FDP will auf gar keinen Fall mit der SPD.
Die SPD will nur mit Schröder.
Die Grünen wollen auf gar keinen Fall mit Merkel.
Die CDU will nur mit Merkel.
Einer wird sich lächerlich machen müssen.

Von Diven, Bauern und dem Aufstieg des dicken Mannes - Teil 2

Ein ganz anderes Derby als der Bundesliga-Klassiker 1.FC Köln - Borussia Mönchengladbach ist das Spiel des FC gegen Bayer Leverkusen.
Leverkusen hätte gerne sowohl die Erfolge und Titel der Mönchengladbacher Borussia als auch den Glanz des 1. FC Köln. Aber sie haben weder das eine noch das andere. Stattdessen haben sie die Bayer AG im Rücken, für die die konzerneigene Fußball GmbH einen wichtigen Baustein im Marketing-Konzept darstellt. Dafür bezahlen sie gutes Geld und somit hat Leverkusen jede Menge von dem, was den alten Rivalen fehlt. Leider kauft Geld keine Titel, der FC Liverpool hat das in der vergangenen Champions League-Saison gegen Abramovichs Chelsea und Berlusconis Milan eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Einwand, dass auch Liverpool nicht gerade eine Kirchenmaus ist, zählt nur bedingt, vergleicht man den Verein mit dem FC Chelsea. Leverkusens Trophäenschrank jedenfalls ist legendär - legendär leer.
Auch Glanz kann sich ein Verein nicht kaufen. Bayers ehemaliger Manager Rainer Calmund hat in den 90er Jahren versucht in Leverkusen ein wenig "Zirkus-Mief" zu etablieren und damit wenigstens in Ansätzen ein wenig glamouröse Glitzerwelt entstehen zu lassen. Er verpflichtete den Trainer Stepanovic, einen ehemaligen Kneipier, der es irgendwie geschafft hatte, Bundesliga-Trainer bei Eintracht Frankfurt zu werden, und den Weltstar Bernd Schuster. Nicht ganz zufällig ein ehemaliger Kölner Spieler, dessen Gattin Gabi maßgeblich den Archetyp Spielerfrau (Chaos- und Glamourfaktor zugleich -> Entertainmentmaschine) geprägt hat.
Geholfen hat das nicht. Obwohl es dem dicken Calli gelang, sportlich aus Leverkusen eine Bundesliga-Spitzenmannschaft zu formen: Leverkusen blieb eine Werkself, ein Plastikclub, trotz Schuster, trotz Stepanovic, trotz Champions League-Finale. Ein Club ohne Anhängerschaft, der selbst zum Derby in Müngersdorf den Gästeblock nicht voll bekommt.
So treffen am Mittwoch nicht zwei Nachbarn aufeinander, die in jahrelanger Tradition eine eigene Identität ausgebildet haben, auf die sie sich in Konkurrenz mit dem Derby-Gegner berufen können. Sondern zwei Vereine, von denen der eine (Bayer) unbedingt will, was der andere hat (Glanz, Tradition, Fans), und der andere (der FC) die Existenz des Gegners am liebsten ignorieren möchte, aber nicht kann.
Kein Spiel Diva gegen Bauer. Stattdessen treffen sich eine alternde (naja, seit Jahren 25), aber immer noch attraktive Diva und ihr neureicher, gieriger und erbschleicherischer Neffe, die beide in tiefer Abneigung verbunden sind, zu einem familiären Pflichttermin.
Wer viel in Italien herumreist, dem erklärt sich der Gegensatz zwischen dem 1.FC Köln und Bayer Leverkusen am ehesten mit einem Vergleich zwischen dem heruntergekommenen, aber wunderschönen Venedig und seiner aufstrebenden, aber gesichtslosen Vorstadt Mestre.

Montag, 19. September 2005

Ich wollte Monica Lierhaus abschleppen

aber sie ist nicht gekommen.

Blöd. Statt jetzt über meine Erlebnisse mit Monica zu schweigen, muss ich mich doch wieder mit dem Thema Fußball im Fernsehen beschäftigen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es an den Kölsch im Brauhaus lag, an Monicas Rock (Gürtel?) oder generell daran, dass sie eine Frau ist: Aber in der Sportschau-Riege finde ich sie mit Abstand am erträglichsten. Keine dämlichen Wortspielchen wie bei Delling, kein pastoral-zynisches Dramatisieren wie bei Beckmann. Sie präsentiert ihre Beine, ein paar Fakten und das war es.
Dabei vermeidet La Lierhaus es äußerst geschickt, allzuviel über Fußball zu reden. Bis heute habe ich keine Ahnung, ob diese Frau etwas von Fußball versteht oder nicht.
(Aber auch das ist ein Plus: bei Beckmann und Delling bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es nicht tun.)

Alle drei sind einzeln allerdings immer noch besser als die versammelte Redaktion des Aktuellen Sportstudios im ZDF.
Leider kann ich nur den Spielbericht aus Müngersdorf mit der Realität vergleichen, aber wenn der Rest nur halb so abseitig war, bin ich froh, dass ich nicht auf das ZDF angewiesen bin.
Für das Zentrum der Finsternis stand im Spiel gegen Gladbach Lukas Podolski im Mittelpunkt. Er, so ZDF, war Dreh- und Angelpunkt des Kölner Spiels.
ich halte sehr viel von dem Spieler Lukas Podolski und er hat am Samstag ein sehr schönes, weil technisch nicht einfaches Tor geschossen. Dreh- und Angelpunkt des Kölner Spiels waren allerdings Mokthari und Lurling. Podolski hat die meiste Zeit nur sein Trikot spazieren getragen. Vermutlich kennen die beim ZDF in Köln aber niemanden außer Podolski. In Zeiten, in denen Feldreporter nicht einmal mehr die Nationalspieler kennen, muss man von so etwas ausgehen.
Zu den sinnfreien Plattitüden und Interviewgrotesken eines Wolf-Dieter Poschmann müsste ich jetzt auch noch was tolles schreiben. Aber da fällt mir nix mehr zu ein.

Grüße an die Gladbach-Fans,

die nach dem Spiel mit uns im Brauhaus gesessen und gestanden, Sportschau geguckt, Monica Lierhaus' Beine beurteilt, das Spiel debattiert und getrunken haben.
So muss das sein: Sich vor und während dem Spiel aufs heftigste beschimpfen und anschließend zusammen was trinken gehen.

Zum Spiel selber:
Das Spiel hatte zwei Halbzeiten. Ach, echt? Mach keinen Quatsch! Doch, doch.
In der 1. Halbzeit taten unsere Gladbacher Gäste alles, um bloß nicht an den Ball zu kommen. So konnte der FC fröhlich vor sich hinspielen, zwei Tore machen und auf der Südtribüne freute man sich auf die 2. Halbzeit und das Spiel auf unser Tor vor der Südtribüne.
Nachdem wir Gladbachs Torhüter Casey Keller dort zu Beginn der 2. Halbzeit freundlich begrüßt hatten, beschlossen die FC-Spieler allerdings, dass es nun genug sei mit dem Laufen, Kämpfen und Ball spielen.
Mönchengladbach durfte das Spiel machen und hätten die nicht vorne drin zwei Stürmerparodien wie Kahe und Neuville gehabt, deren Bemühungen für Heiterkeitsanfälle auf der Südtribüne gesorgt haben (Kahe!), das große Nervenflattern wäre noch viel schlimmer gewesen. So wurde zwar debattiert, ob FC-Spiele bei der Krankenkasse meldepflichtig sind (wegen ihrer Belastung für das Herzkreislaufsystem), aber es herrschte die Meinung vor, dass man nicht gegen eine Mannschaft verlieren kann, deren Stürmer sich beim Elfmeterschuss verletzt.

Was mich allerdings doch erstaunt, sind die heftigen Reaktionen der Gladbacher Fans auf die Niederlage in Köln. Da geraten Beziehungen in die Krise und manch einer verliert den Glauben an seinen Verein. Also, Jungs, ruhig bleiben. Auch wenn Ihr in Köln erfolgsverwöhnt seid, es ist keine Schande gegen uns zu verlieren. Echt nicht!

Deutschland hat richtig gewählt!

Lukas Podolskis Tor zum 1:0 im Länderspiel gegen Südafrika wurde von den Zuschauern der ARD-Sportschau zum Tor der Woche gewählt.
Damit kann Poldi nach nur 22 Monaten Profi-Karriere Jürgen Klinsmanns Rekord mit 7 Toren des Monats einstellen. Vielleicht statistische Spielerei, vielleicht aber auch eine Zahl, die das Phänomen Podolski mit am treffendsten illustriert.
Poldis Klarheit im Toreschießen und Interviewfragen-beantworten fehlt der deutschen Politik nach dem Wahlwochenende. An Köln lag es nicht. Köln hat Poldi-klar gewählt: Alle vier Direktmandate gehen an die SPD. CDU-Mann Rolf Bietmann verliert sein Bundestagsmandat, nachdem er im vergangenen Jahr schon von der FC-Mitgliederversammlung aus dem Verwaltungsrat des Vereins gemobbt wurde.
Auch das Zweitstimmenergebnis in Köln ist eindeutig:
SPD: 38,2%
CDU: 27,2%
B90/Die Grünen: 14,9%
FDP: 11,5%
Die Linke.PDS: 5,8%
Das hilft dem Bund natürlich nicht weiter. Bundesweit haben wir ein Ergebnis, dass vor allem eine große Unzufriedenheit aufzeigt: Schwarzgelb vertrauen wir nicht, rotgrün hat uns nicht überzeugt, lasst Euch was anderes einfallen. Dabei richtet sich diese Unzufriedenheit vornehmlich gegen die großen Parteien, was vielleicht das gute Abschneiden der FDP erklärt.

Sonntag, 18. September 2005

Was soll das denn bringen? Bei dem Krach hier?

Gladbachs Trainer Horst Köppel in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den 1.FC Köln auf die Frage, warum er dem dilettantischen Treiben seiner Mannschaft in der 1. Halbzeit so ruhig zugeschaut und nicht versucht habe, von außen Einfluss zu nehmen.

Freitag, 16. September 2005

Was bringt so eine Trainerentlassung eigentlich?

Gibt's da irgendwelche Zahlen zu? Kommt L********* jetzt doch noch in die Champions League, weil sie Klaus Augenthaler entlassen haben?
Wie oft bringt so eine Trainerentlassung eine unter den Erwartungen spielende Mannschaft tatsächlich dazu, die angepeilten Saisonziele zu erreichen? Oder sind die "Mechanismen der Branche" (die Trainerentlassung ist übrigens der einzige Mechanismus, den ich kenne. Gibt's sonst noch einen?) schlicht unprofessionelle Panikreaktionen?
Mein Eindruck ist eher, dass Erfolg da ist, wo ein Trainer kontinuierlich arbeiten kann. Vorausgesetzt sein Konzept passt zu den Spielern und zum Verein. Aber wenn das nicht klappt, wird das ziemlich früh deutlich. Bei den meisten Vereinen, die in den letzten Jahren national und international erfolgreich waren, war jedenfalls auffallend oft der Trainer lange im Amt. Del Bosco bei Real (nach seiner Entlassung ging's bergab), Arsene Wenger bei Arsenal (bis Abramovich kam, sah und Chelsea kaufte), Alex Ferguson bei ManU, Hitzfeld (bei Dortmund und den Bayern), Schaaf in Bremen, Stevens in Schalke (für ihre Verhältnisse erfolgreich)...

Von Diven, Bauern und dem Aufstieg des dicken Mannes - Teil 1

In den nächsten fünf Tagen spielt der 1.FC Köln zwei Derbys, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Morgen gastiert Borussia Mönchengladbach in Müngersdorf, am Mittwochabend treten wir bei einem Verein an, der sein Stadion wie eine Beachvolleyball-Anlage nennt.
Aber der Reihe nach: Um kaum eine Mannschaft ranken sich in Deutschland mehr Mythen als um die 70er-Truppe der Fohlen. In der Erinnerung Fußball-Deutschlands sind die Erfolge dieser Mannschaft mit einem Namen verknüpft: Günter Netzer. Gern wird dabei vergessen, dass Gladbach die Mehrzahl seiner Titel ohne Netzer gewonnen hat. Lediglich zwei ihrer fünf Meisterschaften gewann die Gladbacher mit Netzer. An den internationalen Titeln war er gar nicht beteiligt. Die Gladbacher Mannschaft der 70er Jahre wurde von einem anderen Spielertyp dominiert: dem humorlos Verbiestert-Verbissenen, aus dem später humorlos-verbiestert-verbissene OberlehrerTrainer wurden: Uli Stielike, Ewald Lienen, Winnie Schäfer, Rainer Bonhof, Jupp "Osram" Heynckes oder Berti "Ich will eine Kanzlerin" Vogts. Kein Wunder, dass der eigenwillige Netzer sein Geld lieber bei Real Madrid im sonnigen Spanien verdiente! Wenn man will, kann man diese Liste übrigens gerne noch um die Sympathieträger Lothar Matthäus und Stefan Effenberg ergänzen, deren beider Karrieren am Niederrhein ihren Anfang nahm.
Gegen derart geballte Ernsthaftigkeit war die launische Diva vom Rhein meist chancenlos. Kein anderes Team hat in Müngersdorf öfters gewonnen als Gladbach.
Den Erfolgen des Rivalen vom Rübenfeld konnte der 1.FC Köln meist nur seinen Glamour-Faktor entgegen setzen. Als latent arrogante Entertainment-Maschine waren die Sülz-Klettenberger immer eine Klasse besser. In den 50ern ließ Kölns legendärer Präsident Franz Kremer seine Spieler in Seidentrikots auflaufen, während der Rest im Land froh war, überhaupt Trikots zu haben. In den 60ern dominierte der FC für einige kurze Jahre den deutschen Fußball, um sich dann Anfang der 70er gegen den Zweitligisten Offenbach im Pokalfinale zu blamieren. So ging es am Rhein munter auf und ab, während Mönchengladbach von Erfolg zu Erfolg eilte. Aber immer war dieses Spiel Köln gegen Gladbach mehr als ein Fußballspiel, es war Stadt gegen Land, Laissez-faire gegen Terrier-Entschlossenheit, Bohemians gegen Bauern.
Heute ist bei beiden Vereinen wenig vom alten Glanz geblieben und Gladbachs früher so sieggewohnte Fans betteln darum, wenigstens einen Punkt aus Müngersdorf mitnehmen zu dürfen. So ist das Spiel morgen nicht einmal mehr ein Spiel Bohemians gegen Bauern, sondern Diva gegen Bettler. Nä, wat wor dat ens früher 'ne superjeilezick.
-Ende Teil 1-

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