Ein Fussballverein ist in seiner wechselvollen und schicksalhaften Geschichte zahlreichen Gesetzmaessigkeiten unterworfen. Auch der 1.FC Koeln. Eine dieser Gesetzmaessigkeiten lautet, dass die Mannschaft kein Spiel gewinnt, wenn ich im Ausland unterwegs bin. Aus welchen Gruenden auch immer. Wenn ich am Spieltag oder am Tag darauf die Zeitung aufschlage oder ins Internet schaue, heisst es regelmaessig, der FC hat verloren.
Dabei ist es voellig unerheblich, gegen wen der FC antritt. Es kann der Krisencub der Liga schlechthin sein, wie diesen Samstag der 1.FC Nuernberg. Der FC verliert das Spiel. Und er verliert es, weil ich nicht da bin.
Frueher habe ich geglaubt, wir (der FC und ich) unterlaegen einem geheimnisumwitterten Fluch. Auch dieses Mal habe ich den Spieltag vorsichtshalber in einem Kleintierzoo nahe Lagos verbracht, um ein paar Geissboecke um mich zu haben.
Die Geissboecke im uebrigen haben sich durchaus gefreut mich zu sehen. Diese Tiere erkennen instinktiv, wenn sie einen Freund vor sich haben und kommen gleich angelaufen. Erzaehle mir niemand, das laege nur daran, dass die Viecher Futter erwartet haben!
Gebracht hat dieser Ausfug trotzdem nichts.
Vielleicht handelt es sich bei der ganzen Geschichte auch gar nicht um einen Fluch. Vielleicht ist es einfach nur die Zickigkeit der rheinischen Diva, eine eifersuechtige Beleidigtheit, die sie Spiele verlieren laesst, wenn ich auf Reisen bin. So nach dem Motto: "Selber Schuld! Musst Dich ja nicht rumtreiben! Pff!"
Glaub aber gar nicht, Schaetzchen, Du koenntest mir den letzten Urlaubstag vermiesen. Heute geniesse ich noch einmal Sonne, 30*Grad, Strand und internationales Flair, waehrend Dir 9* Grad und Nebel den trainingsfreien Montag versauen. Morgen haben Du und der graue Ligaalltag mich dann wieder.
Suedtribuene - 3. Okt, 11:49
Weil ich in den nächsten Tagen nicht regelmäßig zum Bloggen komme, sich hier aber niemand langweilen soll, habe ich mich noch mal nach einem neuen Online-Game umgeguckt.
Diesmal bin ich bei der
CMA fündig geworden, die mit ihrem Milchbubi-Spot auch die Sportschau sponsert.
Da gibt es eine
Spieleecke. Man kann sich registrieren, kann aber auch einfach Probe spielen.
Ich habe nur das erste Level mal ausprobiert. Als kernig gesundes Roggenbrot tritt der Spieler dabei auf dem Fußballplatz gegen ein ziemlich ungesund aussehendes blauschimmliges Weißbrot an.
Aber Vorsicht! Das schimmlige Weißbrot ist ganz schön flott!
Wie alle anderen Spiele auch habe ich das bei den Links unter Trainingslager abgelegt (Titel dürft ihr ja mal raten!).
Da findet ihr auch
Markus' großartiges
Spielerfrauenmemory und
Dülps nicht minder grandioses
Spielerfrisurenmemory.
Suedtribuene - 27. Sep, 14:37
Unter dem vielversprechenden Titel "Das Spiel lesen können" liest der Kölner Schauspieler Tom Schwebe, ein stadtbekanntes und -gefürchtetes Bunte-Liga-Abwehr-Bollwerk, Fußball-Texte u.a. von Fritz Eckenga, Joachim Krol, Klaus Theweleit, Nick Hornby, Robert Gernhardt und Christoph Biermann.
Eine schöne Autorenreihe, von der ich finde, dass mein Name ihr gut zu Gesicht stünde, Herr Schwebe!
Aber auch sonst ist die Lesung einen Besuch wert.
Termin für die Premiere ist Freitag, der 7.10. 20:00 Uhr, Spielort ist das Cosmopolitan in der Berrenrather Straße 171, 50937 Köln.
Mehr bei
Kultus-Koeln.de
Wer es schafft, Tom die Hand zu geben, ist übrigens nur noch einen Handschlag von Pele entfernt.
Suedtribuene - 26. Sep, 15:46
Köln ist - völlig zu Recht natürlich - der Ansicht, dass keine Stadt besser zu feiern versteht als sie. Mit Unterstützung der Entwicklungshelfer Dirk Lottner und Markus Kurth ist dem "Missionswerk Rheinischer Frohsinn" nun allerdings ein spektakulärer
Erfolg in Duisburg gelungen.
Suedtribuene - 26. Sep, 11:53
Mit diesen zwei treffenden Wörtchen beschrieb der großartige
Douglas Adams den gestrigen Auftritt des 1.FC Köln gegen Hertha BSC Berlin und das bereits in einer visionären Vorausschau aus dem Jahr 1979.
Suedtribuene - 26. Sep, 11:12
und ich weiß nicht so recht, was ich von ihr erwarten soll.
Die alte Dame war in den letzten Wochen ja ein wenig tüddelig und tüddelige alte Damen bringen gerne mal größere Geschenke mit.
Nicht wie Tante Käthe am Mittwochabend! Fast die ganze Zeit haben wir für die Unterhaltung gesorgt, aber die schönen Punkte hat die böse Tante behalten!
Auf der anderen Seite ist Tante Hertha ein schwieriger Charakter. Zwar ist sie eine grundsolide Bundesligatante, zu gern wäre sie aber auf Augenhöhe mit Onkel Franz aus München. Schafft sie aber nicht, deswegen ist sie oft sehr aggressiv. Das wirkt dann wie gewollt, aber nicht gekonnt und ziemlich großmäulig. Damit ist sie eine blendende Vertreterin der Theorie, dass sich eine Stadt in ihrem Verein wiederspiegelt:
Auch Berlin wäre gerne mehr, als es ist. Berlin wäre gerne New York, ist aber nur eine
preußische Variante von Warschau.
Suedtribuene - 23. Sep, 15:25
Die
Sportfreunde Siegen haben sich bisher meiner Aufmerksamkeit weitgehend entziehen können. Obwohl ich dort ein Semester studiert habe und sie einen hübschen Vereinsnamen haben (natürlich kein Vergleich zu den Namen, mit denen englische Clubgründer ihre Vereine schmücken: Sheffield
Wednesday, Nottingham
Forrest, West Bromwich
Albion).
Klar, ich habe mitbekommen, dass die Sportfreunde in den vergangenen Jahren in der Regionalliga eine gute Rolle gespielt haben. Unseren Nachwuchsstürmer Patrick Helmes haben sie dort großgezogen. Nachdem er in der B-Jugend des FC aussortiert wurde, weil er zu klein war, ist er in der guten Siegerländer Landluft erst einmal 15cm gewachsen, hat im vergangenen Jahr eine klasse Saison gespielt und am Mittwoch gegen Leverkusen nach nicht einmal 30 Bundesligaminuten sein erstes Tor für den 1.FC Köln erzielt.
Gestern hieß mein Abendprogramm Bloggen, Bügeln, 2.Liga gucken. Ein gutes, engagiert geführtes Zweitligaspiel übrigens - zwischen den Sportfreunden und Bundesligaabsteiger Hansa Rostock. Was mich jedoch mehr beeindruckte als das Spiel war der Siegener Torhüter Adnan Masic. Nicht nur Stürmer wachsen in der Siegener Landluft zu erstaunlicher Größe heran. Dieser Masic ist 1,93m groß und grob geschätzt 1,20m breit. Die Siegener Fans nennen ihn Conan. Das ist eine Verniedlichung. Dieser Mann sieht mit wilder Mähne und Stirnband aus wie Conans großer, böser Bruder. So benimmt er sich auch in seinem Strafraum. Ohne Rücksicht auf Freund oder Feind springt er darin herum, puscht sich, die Mannschaft, die Fans mit Gesten und Gebrüll und ist trotz seiner Masse beeindruckend reaktionsschnell auf der Linie. Ein klasse Torhüter! Um die Dimensionen zu verdeutlichen: Wenn Adnan Masic ein Gorilla wäre, wäre Oliver Kahn ein Lemurenäffchen.
Suedtribuene - 23. Sep, 13:35
Dülp hat auf seinem
Bolzplatz ein schönes Spiel aufgetan.
Wer sich schon immer für Frisuren interessierte, ist da genau richtig.
Das bringt mich dazu, mal wieder auf diesen alten
Beitrag und dieses
schöne Spiel hinzuweisen. Du musst ein wenig nach unten scrollen, um Elfmeterschießen üben zu können.
Bei der Süddeutschen, einer bekanntermaßen seriösen deutschen Tageszeitung, gibt es auch noch den
Klassiker aller Fußballübungen, beliebt bei Jugendmannschaften aller Altersklassen.
Früher hatten die auch noch Spielerfrauen-Memory. Weiß jemand, ob's das noch gibt?
Suedtribuene - 22. Sep, 14:43
Bayer Leverkusen - 1.FC Köln 2:1
Ich bin kein Freund dieses Satzes. Zugegeben: Wäre ich gestern Abend in dem Stadion gewesen, dass nach einer Beachvolleyball-Anlage benannt ist, ich hätte der Mannschaft nach dem Schlusspfiff applaudiert. Sie hätte es sich durch ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Laufbereitschaft und ihr Zweikampfverhalten redlich verdient.
Aber wenn eine Fußball-Mannschaft ein Spiel verliert, hat sie etwas falsch gemacht und es lohnt sich, die Frage zu stellen was.
Gestern Abend hat der FC über weite Strecken das Spiel dominiert - in dem Sinne, dass er öfters den Ball hatte. Nur Chancen hat sich das Team kaum erspielt.
Podolski, samstag vom ZDF als Dreh- und Angelpunkt des FC-Spiels überschätzt, war in Leverkusen sicher nicht der Ausfall, wie ihn die ARD dargestellt hat. Er hat viel nach hinten gearbeitet, sich viele Bälle im Mittelfeld erobert, aber nach vorne wenig zustande gebracht. Ein Fortschritt gegenüber dem Gladbach-Spiel. Mehr freilich nicht.
Sein Sturmpartner Matthias Scherz ist schlicht ein "Phänomen". Scherz steht mit dem Ball auf Kriegsfuß, kaum ein Spieler im weißen Dress verstolpert die Bälle kläglicher. Aber an guten Tagen ist er auf seine ungelenke Art immer für ein Tor zu haben. Gestern hatte er keinen guten Tag.
Beide zusammen haben vielleicht dreimal aufs Tor geschossen. Zu wenig, um gegen effektiv spielende Leverkusener zu punkten.
Denn die junge Kölner Abwehr mit Sinkiewicz, Schlicke und Matip war bei deren wenigen Vorstößen gegen die Klasse-Stürmer der Bayer Fußball GmbH überfordert.
Beim ersten Gegentor fehlt Schlicke in der zentralen Position, Matip verlässt seinen Gegenspieler Voronin und attackiert den ballführenden Castro in der Zentrale. Damit gibt er dem jungen Leverkusener genau die Zeit, die er braucht, um ebendiesen Voronin anzuspielen, der frei vorm Tor Wessels keine Chance lässt: 0:1.
Auch am 2. Leverkusener Tor ist Matip unglücklich beteiligt. Aber bei dieser wunderschönen Pirouette des ex-Aacheners Simon Rolfes hätte auch manch anderer Verteidiger ziemlich dämlich ausgesehen. Schönes Tor. Muss ich leider anerkennen.
Was trotz dieser Niederlage, trotz Fehlern einer jungen Abwehr und wenig herausgespielten Chancen bleibt, ist nach 6 Spieltagen der Eindruck, dass diese Mannschaft in der 1. Liga konkurrenzfähig ist.
Die neuen Spieler sind echte Verstärkungen (insbesonder der gestern schmerzlich vermisste Alpay, Schlicke - trotz des Fehlers, Mokhtari, Lurling). Zum ersten Mal seit Jahren ist die Mannschaft in der Lage, taktische Vorgaben umzusetzen. So allmählich lernt sie auch, ein Spiel zu gestalten. Wenn sich die jungen Spieler, von denen wir einige haben, so gut weiterentwickeln, wie sie es bisher getan haben und wenn die Spielgestaltung auch einmal zum Herausspielen von Chancen genutzt wird, stehen wir am Anfang einer schönen Saison. Behaupte ich mal so.
Suedtribuene - 22. Sep, 11:05