Donnerstag, 21. Oktober 2010

Freundlich kommt weiter

Gestern Abend empfingen die Fans von Twente Enschede Bremens Marko Arnautovic, der lange selber für Twente aufgelaufen war, mit Pfiffen. Der Österreicher revanchierte sich mit dem Treffer zum 1:1.

Ähnlich erging es ein paar Tage vorher Lukas Podolski. Erst provozierte er Dortmunds Nuri Sahin, dann musste er Sekunden später mit ansehen, wie der türkische Nationalspieler den Siegtreffer gegen Podolskis FC erzielte.

Nicht jeder fällt halt auf Provokationen herein wie Bruno Labbadia, der die Pfiffe des Köler Publikums bei seinem letzten Auftritt in Müngersdorf mit einer Schiedsrichterbeleidigung beantwortete und ein paar Minuten nach seiner Einwechslung wieder unter der Dusche stand.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Nebenkriegsschauplätze und Ballkontrolle

In Köln wird fleißig diskutiert. Podolskis Interview, Mondragons Verschwinden aus dem Mannschaftshotel, Toni Schumachers Sorgen um den FC (verknüpft mit dem Geständnis, kein Spiel gesehen zu haben, ergo nix zu wissen, und der Bereitschaft zu helfen - Gott bewahre!).
Dazu angebliche Geheimverhandlungen mit Thomas Doll (Gott bewahre!), Mohamads zu stille Art und wahrscheinlich habe ich noch irgendetwas vergessen. Ach ja, Overath war in Urlaub. Oder so.

Fußball spielt keine große Rolle. Für die, die sich doch für Fußball interessieren, habe ich mir heute aus eigenem Interesse die Zweikampf- und Passstatistiken der ersten acht Saisonspiele angesehen.

Die Zweikampfbilanz fällt mit Ausnahme der Spiele gegen Kaiserslautern, Freiburg und Hoffenheim negativ für den FC aus. Allerdings konnte auch beim einzigen bisherigen Sieg der Gegner St- Pauli die bessere Zweikampfbilanz vorweisen.

Weniger Überraschungen bietet die Passstatistik: da war der FC in allen Saisonspielen dem Gegner unterlegen. Die besten Werte bot der FC in den ersten beiden Saisonspielen gegen Kaiserlautern und Bremen. Ansonsten bringt der FC nicht mal 70% seiner Pässe zum eigenen Mann. Kaiserslautern überrascht im Spiel gegen den FC übrigens mit einer Passquote von 86% angekommener Abspiele. Das schaffen sonst nur die Bayern.

Man kann einwenden, dass das dann auch nicht sehr aussagekräftig ist. Aber im Vergleich zu der Frage nach dem Aufenthaltsort von Torhüter und Präsident ist das hier regelrecht Fachsimpelei.

Montag, 18. Oktober 2010

Rechtschreibung und Zeichensetzung

In der 6. Klasse beklagte sich unsere neue Deutschlehrerin über unsere mangelnden Kentnisse in Rechtschreibung und Zeichensetzung. Wir haben ihr daraufhin vorgeschlagen, ein oder zwei Wochen mit uns nichts anderes zu machen als ebendies. Schließlich wussten wir, dass wir das nicht konnten. Sie wies diesen Vorschlag empört zurück. Dafür hätte sie keine Zeit.

Ähnlich verhält es sich mit dem Fußball des 1. FC Köln. Bereits seit acht oder neun Jahren sind die Defizite die immer gleichen. Am Freitag führte Borussia Dortmund streckenweise mustergültig vor, was man mit präzisem Passspiel und guter Spielantizipation offensiv so alles anstellen kann. Dem FC fehlen diese Fähigkeiten. Sie ließen sich trainieren, aber kein Trainer hat sich in den letzten Jahren, wie es scheint, dazu die Zeit genommen.

Funkel ließ Standards üben, Latour kämpfte ums Überleben, Stevens und Daum verzichteten auf jede fußballerische Entwicklung und ließen eine modernere Form von Kick-and-Rush spielen. Zvonimir Soldo setzt wie Daum auf eine gute defensive Ordnung, wie seinem Vorgänger fehlt ihm allerdings die Zeit oder Bereitschaft, das Fußballeinmaleins mit seinen Spielern zu üben.

Eventuell wären die auch beleidigt. Das geht ja recht flott bei FC-Profis und so bieten Mannschaft und Verein den Fans und dem Boulevard allerlei Diskussionsstoff: Mondragon auf die Bank? Strafe für Podolski? Meier raus? Doch lieber Soldo raus? Overath mit raus? Dafür Novakovic rein?

Über eins wurde in Köln in all den Jahren nie gesprochen: über Fußball. Welchen Fußball kann, welchen soll die Mannschaft spielen? Welche Spieler brauche ich dafür? Und außerhalb der Transferperiode: Wie bekomme ich den jetzigen Spielern diesen Fußball vermittelt?

Das wären die Fragen, die den ersten 1. FC Köln nach oben bringen könnten. Mainz, Hoffenheim, Dortmund, Freiburg, Sankt Pauli - mehr oder weniger potenzielle Konkurrenten - haben diese Fragen bereits beantwortet. Deswegen stehen sie vor dem FC. In Köln aber beschäftigt man sich lieber mit Nebensächlicherem. Rechtschreibung und Zeichensetzung machen nämlich Arbeit.

Freitag, 15. Oktober 2010

Lichte Momente

Am 7. Spieltag hat Mainz 05 den Startrekord in der Bundesliga eingestellt, den zuvor der 1. FC Kaiserslautern und Bayern München gemeinsam innehatten. Meister wurden seinerzeit allerdings nicht die Startrekordler, sondern Borussia Dortmund, der heutige Gegner des 1. FC Köln.

Und seitdem Dirk Lottner 2003 im Spiel gegen den BVB den vielleicht lichtesten Moment seiner Karriere hatte, hat der FC gegen Dortmund auch nicht mehr viel reißen können.

Selbst Christian Springers empörte Wutrede gegen Schiedsrichter Dr. Fleischer ("Das ist bei diesem Schiedsrichter immer so.") wegen eines hanebüchenen Foulelfmeters, der zum 2:1 für Dortmund führte, liegt länger zurück als Lottners Freistoßtor.

Vier Jahre später revanchierte sich Fleischer für Springers Worte mit einem ähnlich hanebüchenen Elfmeterpfiff nach einer Schwalbe des Kaiserslauterner Spieler Ferydoon Zandi. Angeblich schuldig: Christian Springer. Kein lichter Moment für Dr. Fleischer.

Lichte Momente könnte der 1. FC Köln gegen die vielen Einschätzungen nach aktuell beste Bundesligamannschaft gut gebrauchen. In Köln liegen die Nerven bekanntermaßen blank. Ein bemerkenswerter Unterschied zum Gegner. Dort ordnet man die guten Ergebnisse zum Saisonstart nämlich wie folgt ein: "Wir wissen, dass erst Oktober ist." Bei diesem Satz könnte dem ein oder anderen in Köln auch einmal ein Licht aufgehen.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Mein Meistertipp: VfB Stuttgart

Da ist man mal zwei Tage unterwegs und schon vermeldet die Bundesliga ihren ersten Trainerwechsel. Auch wenn das in Köln niemand verstehen wird, hat es als ersten Trainer Christian Gross in Stuttgart getroffen.

"Same procedure as every year" möchte man da murmeln. Armin Veh und Markus Babbel wissen, was gemeint ist. Doch in diesem Jahr sind die Stuttgarter überraschend früh dran mit ihrem üblichen Trainerwechsel.

Damit haben sie mehr Zeit für die ebenso übliche Aufholjagd und das kann nur heißen, dass sie am Ende Meister werden.

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