Dienstag, 15. September 2009

Kölle im Herbst x.0

Es ist Herbst in Köln und die Möglichkeiten, im Sommer klüger zu werden, hat der Kölner Boulevard, dieses Mal in Gestalt der Herren Alexander Haubrichs und Markus Krücken, erwartungsgemäß verstreichen lassen.

Dabei müssten sie doch nur in meinem Archiv lesen, zum Beispiel vom 6. November 2006:

Kölle im Herbst
Vor zwei Jahren ließ Trainer Hub Stevens seine Mannschaft nach einem blamablen 2:4 in Burghausen am nächsten Morgen auf Asche trainieren und nur die Angst der Kölner Journalisten vor dem knorrigen Holländer verhinderte eine Trainerdiskussion in der Kölner Presse. Stevens blieb, die Mannschaft stieg auf.

Im vergangenen Jahr ließ sich eine Kölner Mannschaft in Frankfurt abschlachten und bot damit den Tiefpunkt einer katastrophalen Serie ohne Sieg. Trainer Rapolder geriet nach gutem Start in die Diskussion. Ende des Jahres wurde Rapolder entlassen, die Mannschaft stieg ab.

So geht das in Köln im Prinzip in jedem Herbst und im Frühjahr hängt das Ergebnis nicht selten an den Entscheidungen des Herbstes: Bleibt der Trainer, werden die Saisonziele erreicht (Lienen 2000/2001, Funkel 2002/2003, Stevens 2004/2005). Geht der Trainer, dann eben nicht (Lienen 2001/2002, Funkel 2003/2004, Rapolder 2005/2006).

Unabhängig vom Trainer wurde in Köln schon so ziemlich alles ausgetauscht, was sich unter professionellen Gesichtspunkten austauschen lässt: Trainer, Manager, Präsidenten, Mannschaft, sogar das Stadion ist neu.

Geändert hat sich nichts. Vielleicht deshalb, weil man in Köln im Herbst schon verloren glaubt, was man erst im Frühjahr gewinnen kann?

Montag, 31. August 2009

Teilnahme

Neben seinen fußballerischen Fähigkeiten hat Arjen Robben am Samstag noch etwas anderes gezeigt, was sehr gute Fußballer von eben nicht ganz so guten Fußballern unterscheidet: er nimmt zu jeder Zeit am Spiel teil.

Das unterschied ihn fundamental vom Auftritt des FC gestern in Hamburg. Die Kölner Spieler haben teilweise nicht einmal am Spiel teilgenommen, wenn sie den Ball hatten, egal ob sie Wome, Freis, Petit oder Novakovic heißen (um einmal willkürlich ein paar Namen aufzuzählen).

Wer nicht am Spiel teilnimmt, hat aber keine Chance es zu gewinnen.

Die Mannschaft macht aktuell den Eindruck, als hätte für sie die Saison noch gar nicht begonnen. Die Aussagen des Trainers, dass sie noch nicht so weit sei, das Lamentieren über das schwere Auftaktprogramm scheinen in einigen Köpfen den Irrglauben festgesetzt zu haben, als beginne die Saison für den 1. FC Köln erst am 10. Spieltag.

Logisch, dass man dann an den vorhergehenden neun Testspielen nur halbherzig teilnimmt. Vergessen wird dabei gerne, dass der FC in der vergangenen Saison seine Punkte vor allem gegen die Großen der Liga gesammelt hat. In Hamburg, gegen Schalke, in Sutttgart und München.

Montag, 24. August 2009

Sehr geehrter Stefan Effenberg,

üblicherweise schreiben wir nur zu großen Turnieren Briefe an fremde Menschen. Schließlich sind wir hier nicht auf der Titanic, sondern auf der Südtribüne. Hier schreibt man normalerweise gar nicht. Hier schreit man.

Für Sie machen wir allerdings eine Ausnahme. Sie haben nämlich behauptet, der Torhüter unseres Abstiegskonkurrenten Bayern München würde normal nicht bei Bayern im Tor stehen, sondern in Köln.

Das ist falsch. Michael Rensing säße in Köln auf der Bank. Wir haben schließlich Faryd Mondragon. Eine Chance auf Spielpraxis hätte er hier nur, wenn er zufällig ein bisschen Talent für die rechte Außenbahn entdeckt. Da drückt uns nämlich ein wenig der Schuh. Vielleicht sollten wir mit dem FC Bayern aber auch einfach tauschen: Wir nehmen Philipp Lahm und die Bayern behalten Michael Rensing.

Kollegialer Gruß unter Experten (Höhöhö)
Die Jungs von der Südtribüne

Freitag, 21. August 2009

Die halbe Wahrheit

FC-Torhüter Faryd Mondragon hat gestern auf einer Presskonferenz ziemlich offen an die heimische Presse appelliert mit den Worten:

"Macht keine Geschichten, wo keine Geschichten sind."

Die Kölner Presse, wie so oft eher der halben Wahrheit verpflichtet, lässt so viel Kritik an sich selbst natürlich dezent unter den Tisch fallen und verkauft Mondragons weitere Aussagen, u.a. dass in den drei Jahren, die er jetzt beim FC sei, jetzt das Jahr sei, in dem die größte Disziplin und die beste Stimmung im Team vorherrsche, als Kritik an Ex-Trainer Christoph Daum. (Im zweiten Link geht es um den letzten Teil des Artikels).

Das ist zwar durchaus richtig, aber eben nur die halbe Wahrheit.

(Edith merkt an, dass der FC Verlinkungen auf die eigene Homepage unterbindet. Das ist auch nicht nett.
Edith bedankt sich außerdem bei Knut und empfiehlt bei der Tube Mondragon und FC einzugeben.)

Donnerstag, 13. August 2009

Mehr als nur eine Frage des Stils: Westfalenstadion

Die englische Times hat die Top Ten der europäischen Stadien gekürt und natürlich stürzt sich die deutsche Presse auf die Tatsache, dass das schönste Stadion Europas laut der Times in Dortmund steht.

Sie übersieht geflissentlich, dass das konservative Blatt konsequent vom Westfalenstadion spricht. Dafür allein sollte man es lieben.

Aber was diese Top Ten wirklich lesenswert macht, ist die Sprache. So empathisch, ironisch, fachkundig, offen wünscht man sich Sportjournalismus. Selbst und gerade dann, wenn es "nur" um Fußballstadien geht. Tony Evans weiß, worüber er schreibt und noch besser: er kann es einordnen.

Kein Wunder, dass kaum eine Internetseite einer deutschen Zeitung auf das Original verlinkt. Ich schon.

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