Mittwoch, 20. August 2008

Drei Spiele Fitnesstraining

Pierre Wome ist nach dem Spiel in Wolfsburg vom 1. FC Köln für drei Spiele zu besonderem Fitnesstraining abkommandiert werden. Pierre Wome ist nach seinem Ellbogencheck gegen Wolfsburgs Ashkan Dejagah vom DFB für drei Spiele gesperrt worden.

Panik und Entsetzen (kein FC-Beitrag)

Über Jahre hinweg galt der 1. FC Köln als das emotionale Pulverfass im deutschen Fußball. Inzwischen aber bemühen sich Eintracht Frankfurt und der VfL Bochum rege um die Nachfolge der recht gelassen in die Saison gestarteten Geißböcke.

In dieser Woche herrschen im Ruhrgebiet und in Hessen nämlichen schon Panik und Entsetzen. Nach dem ersten Saisonspiel wohlgemerkt. Ich glaube, so bescheuert waren nicht einmal wir in unseren schlimmsten Zeiten.

Montag, 18. August 2008

Der Unverwüstliche

Gestern habe ich nach fast 15 Jahren meinen alten Atari Mega ST2 aus dem Keller geholt, ausgepackt, angeschlossen, angeschaltet und - schwupps - als wäre er nie weg gewesen, hat er klaglos (und wie mir schien, ein bisschen glücklich) seinen Dienst verrichtet.

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Sogar das richtige Datum hat er mir angezeigt (so viel sei nachgereicht zum Millenium-Bug). Was macht es da schon, dass die Uhr eine Stunde nachging?

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Der Blick des Stadiongängers

Wenn man einen Spieler über einen längeren Zeitraum regelmäßig im Stadion sieht, weiß man irgendwann ziemlich genau Bescheid, was er tut und wie er es tut.

Als ich am Samstag Kießlings Pass und Helmes Antritt sah, wusste ich exakt, dass und wie Helmes treffen würde. Die Szene hatte deshalb für mich nicht den Hauch von Spannung. Dem gehässigen Teil von mir war es allerdings ganz recht, dass die Dortmunder der Labbadia-Leverkusen-Connection am Ende ein Tor mehr eingeschenkt haben.

Auch dass ein Torwart, der mit einer Körperspannung vor seinem Kasten steht, als wäre das hinter ihm ein Wartehäuschen und er würde hier nur mal eben auf den Bus warten, während ein Angriff auf sein Tor läuft, anschließend einen blöden Fehler macht, war abzusehen.

Mondragon die FC-Niederlage in Wolfsburg anzukreiden wäre aber nicht fair. Zu oft hat er die Mannschaft in den Minuten zuvor vor einem Gegentreffer bewahrt. Da könnte man schon eher Pierre Wome in die Pflicht nehmen, über dessen linke Abwehrseite fast jeder Wolfsburger Angriff in der zweiten Halbzeit lief. Wenn wir Glück haben, sperrt der DFB den Kameruner für drei Spiele und er hat Zeit an seiner Fitness zu arbeiten.

Entscheidend für die Niederlage war neben der Stärke der Wolfsburger in der zweiten Halbzeit aber ein sehr vertrautes Bild für den regelmäßigen FC-Zuschauer. Nach einer sehr guten ersten halben Stunde stellt die Mannschaft aus unerfindlichen Gründen den Spielbetrieb ein.

In der zweiten Liga kommt man damit manchmal durch. In der ersten eben nicht.

Freitag, 15. August 2008

Die Abschlusstabelle 2008/2009

1. Bayern München
Jürgen Klinsmann sorgte für viel Unruhe im Verein, aber nicht für die gewünschte Spielkultur. Stattdessen stümperte sich die Mannschaft zu den üblichen glanzlosen Siegen in der Liga und dem ebenso üblichen frühen Ausscheiden in der Champions League. Eigentlich gab es also keinen Grund, warum die Bayern in diesem Jahr schon wieder Meister geworden sind. Außer der Blödheit der Konkurrenz.

2. Schalke 04
Fred Rutten brachte das Kunststück fertig mit dem gleichen unattraktiven Fußball die gleiche Punktausbeute wie all seine Vorgänger zu holen ohne dafür entlassen zu werden. Das bringt Respekt und Platz 2.

3. Werder Bremen
Werder Bremen spielte wie jedes Jahr den aufregendsten Fußball und lieferte ebenfalls wie jedes Jahr das langweiligste Ergebnis: Platz 2 oder 3. Diesmal halt Platz 3.

4. VfB Stuttgart
Alle redeten von Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen. Niemand vom Meister 2006. Das war den Stuttgartern ganz recht, spielten sie sich doch mit durchaus attraktivem Fußball in die internationalen Plätze.

5. VfL Wolfsburg
Je nach Laune interpetierte Felix Magath den 5. Platz seiner Wölfe als "sensationellen Erfolg für den Verein" oder als "Beweis, dass der DFB und die deutschen Schiedsrichter Wolfsburg nicht in der Champions League sehen wollen".

6. VfL Bochum
Im dritten Bundesligajahr in Folge bringen es Marcel Koller und der VfL fertig als Überraschungsteam betrachtet zu werden. Die Liga lernt halt nur langsam. Eine Rückkehr von Stefan Kunz, gescheiterter Vorstand des Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, bleibt damit aber ausgeschlossen.

7. Bayer Leverkusen
Nach dem gescheiterten Experiment mit Bruno Labbadia übernahm ein schlecht gelaunter Rudi Völler als Interimstrainer die Mannschaft, erreichte außer einigen Spielen Sperre wegen Schiedsrichterbeleidigung allerdings gar nichts. Bayers Versuch im Winter Christoph Daum auf die andere Rheinseite zu locken scheiterte, woraufhin im Januar Huub Stevens sein jährliches Comeback in der Bundesliga gab und die offensiv eingekaufte Mannschaft mit defensivem Spiel vom 14. auf den 7. Platz führte.

8. Eintracht Frankfurt
Erneut führte Friedhelm Funkel die Frankfurter zu ihrem besten Ergebnis seit Jahren und erneut fordern die Fans seinen Rücktritt, weil die Eintracht immer noch nicht im UEFA-Pokal spielt.

9. HSV
HSV + Martin Jol - Raffael van der Vart = 9

10. TSG 1899 Hoffenheim
Hoffenheim wiederholte die Vorsaison - eine mittelprächtige bis katastrophale Hinrunde, 20 Millionen für neue Spieler in der Winterpause und eine exzellente Rückrunde reichten für einen Platz im gesicherten Mittelfeld.

11. Hannover 96
Auch in diesem Jahr hat Hannover 96 wieder mitgespielt und auch in diesem Jahr hat das niemand bemerkt.

12. Hertha BSC Berlin
Vor der Saison mit der üblichen Großmäuligkeit als Anwärter fürs internationale Geschäft ins Rennen gegangen und am Ende mit der üblichen Bauchlandung im Nirgendwo der Tabelle aufgeschlagen. Hertha halt.

13. 1. FC Köln
Die gewohnten Kölner Herbststürme nach katastrophalem Start haben in Köln zur Abwechslung einmal nicht zu einer Trainerentlassung geführt. Stattdessen pokerte Daum mit dem Druckmittel Leverkusen im Winter um neue Spieler und rettete den Verein am Ende auf einen 13. Platz, den der Anhang zur Irritation der restlichen Republik wie eine Meisterschaft zu feiern verstand.

14. Borussia Dortmund
Die Idee war, Jürgen Klopp eine Mannschaft trainieren zu lassen, die besser war als Mainz 05 und damit im gesicherten Mittelfeld zu landen. Das Problem war, dass die Mannschaft nicht besser war als Mainz 05. Deshalb musste der BVB bis zum Ende zittern.

15. Energie Cottbus
Ans Zittern gewöhnt sind sie in Cottbus. Mit all ihrer Routine im Abstiegskampf konnten sie sich am Ende auf einen 15. Tabellenplatz mauern.

16. Borussia Mönchengladbach
Relegation statt UEFA-Pokal. Nicht wenige in Gladbach sind darüber immer noch konsterniert. Ex-Trainer Jos Luhukay allerdings sieht sich bestätigt, was Neu-Trainer Christian Ziege nicht weiter anficht. Immerhin ist er ebenfalls inzwischen entlassen.

17. Karlsruher SC
Das Überraschungsteam der vergangenen Saison war auch das Überraschungsteam dieser Saison und machte den 1. FC Nürnberg.

18. Armina Bielefeld
Nach nur drei Wochen entließ die Arminia Trainer Michael Frontzeck und befindet sich seitdem im freien Zerfall. Teile der Mannschaft verweigerten nach Beschimpfungen durch das Präsidium und die Fans die weitere Arbeit und wurden auf Antrag des eigenen Clubs von der FIFA gesperrt.

Die Saison der Trainer

Vor kaum einer Saison dürfte die Bundesliga so auf die Arbeit ihrer Trainer gespannt gewesen sein wie in diesem Sommer.

Der FC Bayern etwa verzichtete im Vorfeld fast gänzlich auf die Verpflichtung namhafter Spieler und präsentiert stattdessen mit Jürgen Klinsmann die Reform-Ikone des deutschen Fußballs als Übungsleiter.

Mit Martin Jol und Fred Rutten debütieren zwei Niederländer in Deutschland, insbesondere Rutten gilt als Trainer mit klarer Handschrift. Beide bewerben sich, wie so ziemlich alle niederländischen Coaches, mit ihrer Außendarstellung um den Rinus-Michels-Gedächtnispokal für Grimmigkeit, ein Preis, der seit der Abdankung Johann Cruyffs ein wenig in Vergessenheit geraten ist (oder bei Huub Stevens im Keller verstaubt).

Im Gegensatz zu den drei genannten Vereinen setzt Bayer Leverkusen mit Bruno Labbadia auf einen jungen ehrgeizigen Trainer. Als jung und ehrgeizig gilt Jürgen Klopp, der Johannes B. Kerner unter den Bundesliga-Trainern, ebenfalls, obwohl er nun schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Aber ausnahmslos in Mainz. Jetzt soll er Dortmund zurück zu altem Glanz führen (ergo ins gesichterte Mittelfeld).

In Wolfsburg wiederum darf Felix Magath weiter als eine Art allmächtiger Sonnenkönig herrschen und aus dem VW-Club einen Anwärter aufs internationale Geschäft (und so hofft man bei VW in Wolfsburg: auf mehr als das) machen.

Nicht zu vergessen die Aufsteiger aus Köln und Hoffenheim, bei denen mit Christoph Daum und Ralf Rangnick zwei renommierte Trainer in die Bundesliga zurückkehren.

Alles in allem setzt damit die halbe Liga auf markante Trainerpersönlichkeiten. Zumindest am Anfang der Saison.

Mittwoch, 13. August 2008

Que sera sera

Klassenerhalt heißt das Ziel des 1. FC Köln in der kommenden Saison, auch wenn Christoph Daum als Saisonziel gerne einem Mittelfeldplatz ausgibt(womit er freilich alles zwischen Platz 7 und Platz 15 meint). Mittelfristig geht es um nicht mehr oder weniger als den Verein dauerhaft in der 1. Liga etablieren.

Dafür hat der FC den Kader deutlich aufgerüstet. 8 Neuverpflichtungen (wenn ich mich da mal nicht verzählt habe) stehen vier Abgänge gegenüber. Abgesehen von Patrick Helmes' Wechsel fällt aber kaum einer der Abgänge sportlich ins Gewicht. Dafür machen die Neuverpflichtungen Sinn, wurden doch für fast alle vakanten oder schwach besetzen Positionen Spieler verpflichtet, die als Verstärkung angesehen werden können.

Auch wenn man bei Pierre Wome sehen muss, ob er nach seiner langen Verletzungspause wieder an seine alten Leistungen bei Werder anknüpfen kann: Für einen Club, der über Jahre keinen echten Linksverteidiger aufbieten konnte, ist er ein Gewinn. Zudem kann auch Miso Brecko links in der Viererkette spielen, falls er nicht neben Petit im defensiven Mittelfeld aufläuft. Brecko gilt als eine der positiven Überraschungen der Vorbereitung (neben dem Fitnesszustand von Neukapitän Ümit Özat).
In der Innenverteidigung wird der Brasilianer Geromel dank größerer Schnelligkeit und Ballsicherheit aller Wahrscheinlichkeit nach Kevin McKenna verdrängen. Obwohl der Kanadier in der ersten Bundesliga tatsächlich eine Alternative sein dürfte. Dass er in defensiv konsequent stehenden Teams eine gute Rolle spielen kann, hat er in Cottbus bewiesen und der FC wird im Oberhaus weniger offensiv auftreten als in der 2. Liga.

Mit Radu und Ishiaku stehen zwei Spieler bereit um den Verlust des Stürmers Helmes zu ersetzen. ganz gelingen wird das vermutlich beiden nicht. Auf ein 4-5-1 wird Christoph Daum aber wohl dennoch nicht umstellen, auch wenn er es in Ermangelung von Stürmern in der Vorbereitung mehrfach hat spielen lassen. Stürmer Nummer 1 Milijove Novakovic ist als einzige Spitze nämlich meist ein wenig nutzlos. Er braucht einen Spielpartner.

Die wahre Wundertüte des FC ist auch in diesem Jahr das Mittelfeld. Wer in welcher taktischen Ordnung aufläuft, lässt sich kaum sagen. Petit ist im defensiven Mittelfeld gesetzt, Antar dürfte ein Stück weit vor ihm agieren. Auf den Außenbahnen rangeln Broich, Chihi, Vucicevic, Scherz, Sanou, Andre und noch ein paar andere um die beiden Plätze in der Startelf. Sanou dürfte auf rechts gesetzt sein, wenn er denn fit ist. Links befürchte ich den unvermeidlichen Vucicevic anstelle des wenig erfahrenen Chihi. Richtig lustig wird das taktische System im Mittelfeld aber, wenn Daum mit Brecko einen zweiten 6er aufstellt.

Gearbeitet wurde in der Vorbereitung vor allem an dem im heutigen Fußball so beliebten (jaja, und wichtigen) Thema Schnelligkeit. Wir erinnern uns an behäbige Angriffe aus der vergangenen Saison (und eigentlich ebenso behäbiges Abwehrverhalten) und müssen feststellen, dass der Verein mit Vorbereitung und Verpflichtungen konsequent an den Schwächen der Mannschaft und ihrer Spielweise gearbeitet hat.

Vorbereitungsspiele und Pokalspiele gegen unterklassige Gegner lassen nur bedingt Rückschlüsse darauf zu, ob auch tatsächlich erfolgreich gearbeitet wurde. Die nüchterne Konsequenz allerdings, die die Mannschaft in den letzten Saisonspielen des Vorjahres auszeichnete, hat sie auch im Spiel gegen Niederauerbach an den Tag gelegt. Sie hat ihre Aufgabe ordentlich erledigt - mehr nicht. Aber das ist schon viel für einen Verein, der gerne an seinen Aufgaben scheitert. Selbst wenn sie lösbar sind.

Ob das reicht, weiß im Vorfeld kein Mensch. Aber am Ende drei Mannschaften zu finden, die schlechter sind als dieser 1. FC Köln, ist möglich.

Dienstag, 12. August 2008

Should I stay or should I go?

Eigentlich ist mir Twoday nicht so unsympathisch als Blog-Plattform. Die Handhabung ist kinderleicht (und damit genau auf dem richtigen Level für mich), das Design trotzdem ansehnlich.

Aber in den letzten Tagen häufen sich die Ausfälle. Am Sonntag war das Blog fast gar nicht erreichbar, seitdem fällt der Server (oder was auch immer) immer mal wieder aus.

Da überlegt man doch, ob man sich nicht etwas unabhängiger machen soll. Schließlich will man ja nicht, dass das eigene Blog irgendwann komplett verschwunden ist und bleibt. Andererseits wollte ich mir den Ärger mit neuer Blogumgebung auch für ein komplett neues Blog aufheben.

Kurz nachdem er "Should I Stay Or Should I Go" geschrieben hatte, musste/durfte Mick Jones The Clash übrigens verlassen. Was immer das heißen mag.

Die Welt - aus Sicht der Südtribüne

Das Blog rund um den 1.FC Köln, die Fußball-Bundesliga und den ganzen Rest

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