Mittwoch, 13. Juni 2007

Erich Ribbeck zum 70.

Subjektiv betrachtet haben Erich Ribbeck und ich ein Problem. Nicht, weil der gebürtige Wuppertaler objektiv der schlechteste Nationaltrainer aller Zeiten war und eine grandios vergeigte EM hingelegt hat. Letzteres hat auch ein Rudi Völler geschafft.

Vielmehr, weil sein einziger nennenswerter Erfolg ein UEFA-Cup-Sieg mit Bayer Leverkusen war. Sein einziger objektiver Erfolg ist also subjektiv ein schwerer Fehler gewesen und ich kann es nicht einmal als tröstlich empfinden, dass der größte Erfolg dieses kleinen Kunstprodukts auf alle Zeiten mit Sir Erich Ribbeck verknüpft sein wird.

Immerhin jedoch hat Erich Ribbeck den ein oder anderen bemerkenswerten Satz gesagt in seinem Leben. Nicht in allen ist so viel sportliche Wahrheit verborgen wie in diesem:

"Für uns wäre es besser gewesen, wenn wir heute gewonnen hätten."

Freitag, 8. Juni 2007

Moses am Bieberer Berg

Als Moses Sichone vor acht Jahren das erste Mal im Müngersdorfer Stadion spielte, verzückte er das Kölner Publikum.

Die trickreichen Albernheiten, die er mit Ball und Gegenspieler anzustellen wusste, waren ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, die sich gerade durch ein häßliches Jahr in der 2. Liga gequält hatten.

Dass viele dieser Albernheiten in katastrophalen Aussetzern mündeten und es dem sambischen Nationalspieler gelegentlich an Konzentration und Aufmerksamkeit fehlte, schrieb man seiner Jugend zu und es brauchte ein paar Jahre, bis sie in Köln dahinterkamen, dass Sichone zwar älter, aber nicht sicherer wurde.

In Aachen, wohin Sichone nach seiner Kölner Zeit wechselte, kamen sie zu einem ähnlichen Schluss: Sichone ist (meistens) ein brillianter Techniker, dem es oft Spaß macht zuzuschauen. Ein Spieler, der sich viel traut und auch deswegen viel falsch macht. Leider jedoch ist er damit ein steter Unsicherheitsfaktor in der eigenen Hintermannschaft.

Jetzt wechselt Sichone zu den Offenbacher Kickers und Trainer Wolfgang Frank bemüht sich, nach der aberwitzigen Verpflichtung Marco Reichs auch den letzten Eindruck von Sachverstand zu zerstören:

"Dass Moses Sichone zum OFC kommt, ist für uns eine tolle Sache. Er bringt einen großen Erfahrungswert mit und wird unserer Abwehr Stabilität verleihen."

Donnerstag, 7. Juni 2007

Ehrenrettung für Reinhold Beckmann

Reinhold Beckmann gilt jedem, der sich ernsthaft für Fußball interessiert, als eine Geißel der Sportberichterstattung, vergleichbar allein mit den Stürmerqualitäten eins Marco Reichs.

Als Kommentator eines Spiels wünschen ihn sich die meisten Fußballfans ungefähr so sehr wie sie sich Peter Neururer als Trainer ihres Vereins wünschen.

Zu Unrecht. Völlig zu Unrecht. Die ARD klärt uns auf:

"Sportmoderation", so die Homepage des Senders, "ist durch Beckmann unmittelbarer (Lies: erst reden, dann denken), schnörkelloser (Lies: Fachwissen und Recherche? Braucht der Mann nicht) und fesselnder (Lies: Ihr werdet ihn sowieso nicht los) geworden."

Anders gesagt: Der Mann hat allen Ballast von sich geworfen. Anerkennenswert.

Wenn er jetzt noch die Klappe halten würde, wäre er perfekt.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Was der Mann alles weiß

Niemand muss die Internetseite eines Fußballvereins allzu ernst nehmen oder gar als Quelle verlässlicher und glaubwürdiger Informationen betrachten.

Manchmal allerdings erstaunen die Veröffentlichungen auf so einer Seite doch etwas mehr als sonst.

Der Internetauftritt des 1. FC Köln glänzt seit kurzem mit einem Interview des neuen kolumbianischen Torhüters Faryd Mondragon und der Leser wundert sich, was dieser Mann schon alles weiß:

"Die Fans gehören in die 1. Bundesliga. Es ist herausragend, wie sie den Verein unterstützen und in großer Anzahl ins Stadion kommen. (...) Außerdem arbeiten der Vorstand, die Geschäftsführer und die Mitarbeiter der Verwaltung auf einer gemeinsamen Linie."

Allzu viel kann er von deren Arbeit allerdings nicht mitbekommen haben, denn:

"Zuerst einmal wird es im Urlaub meine erste Aufgabe sein, die deutsche Sprache oder zumindest erst einmal die Basisbegriffe zu lernen, damit ich mit meinen Teamkollegen sprechen kann."

Nicht, dass diese Praxis weitgehend erfundener Interviews sonderlich überrascht, aber sie nervt. Ganz gehörig sogar. Und irgendwer wird dem armen Mann seine angeblichen enthusiastischen Kommentare über den FC schon unter die Nase reiben, falls er den Verein im nächsten Sommer wieder verlässt.

Montag, 4. Juni 2007

Die Mär vom bösen Profi

Alle Jahre wieder, besonders in der transferreichen Sommerzeit, macht eine Geschichte die Runde, die zwar allseits beliebt, deswegen aber nicht weniger wahr ist: Die Mär vom bösen Profi.

Im großen und ganzen ist es eine sehr einfache Geschichte. Sie erzählt vom bösen, egoistischen und gierigen Fußballer. Undankbar und ohne Rücksicht auf die Gefühle der Fans oder gar einer ganzen Region zieht dieser gerne Söldner genannte Menschenschlag von Stadt zu Stadt und verdingt sich dort, wo man seine maßlosen Bedürfnisse am ehesten befriedigt.

Mal heißt diese Gestalt Helmes und kommt aus Köln, mal Ballack und zieht von München nach London, mal McKenna und wechselt von der Lausitz an den Rhein.

Natürlich bestreiten diese Spieler aus Geldgier zu wechseln. Sie wollen, so sagen sie, sich sportlich weiterentwickeln oder suchen eine neue Herausforderung - in einer neuen Stadt, einer stärkeren Liga oder im internationalen Fußball.

Geglaubt wird ihnen das meistens nicht. Vielleicht weil diejenigen, die die Mär vom bösen Profi so gerne erzählen, nie auf die Idee kämen, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen? Es sei denn, man böte ihnen das doppelte Gehalt?

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