Dienstag, 22. August 2006

Die 2. Liga nach dem 2. Spieltag

Wenig überraschendes hält die Tabelle der 2. Liga nach dem 2. Spieltag bereit. Vorne stehen mit dem 1.FC Köln und dem MSV Duisburg zwei Absteiger. Duisburg stolpert sich dabei zu seinen Siegen, könnte damit aber die Rolle des 1.FC Köln in der 2.Liga übernehmen: Schlecht spielen, knapp gewinnen, souverän aufsteigen. Der 1. FC Köln scheint nach den ersten beiden Auftriten wild entschlossen durch mannschaftliche Geschlossenheit und Ansätzen von Spielkultur die Liga zu dominieren. Ob das gelingt, kann aufgrund der Schwächen der ersten Gegner niemand beurteilen. Komplettiert wird das Spitzentrio vom Karlsruher SC, der sich getrost mit zu den Aufstiegsfavoriten zählen darf.

Ebenfalls gut aus den Startlöchern gekommen sind 1860 München (deren souveräner Auftritt gegen Offenach vielleicht so nicht zu erwarten war. Ein Heimsieg allerdings schon), Hansa Rostock (die sich gut verstärkt haben) und der SC Paderborn.

Paderborn hat vor der Saison verhältnismäßig viel Geld in die Hand genommen und strebt entsprechend ambitioniert nach Höherem. Überraschend allenfalls, dass die Mannschaft das wohl einmalige Theater um Trainer Jos Lukuhays Rücktritt recht unbeschadet wegsteckt. Sollten sie allerdings ernsthaft Ulf Kirsten als Trainer verpflichten, dürften sie sich nicht lange im oberen Tabellendrittel halten. Von meiner Seite aus: Nur zu! Holt ihn Euch!

Auch gut gestartet sind die Aufsteiger RW Essen und TuS Koblenz. Schon bei den knappen Auswärtsniederlagen in Duisburg und Kaiserslautern deuteten beide ihr Potenzial an. Mit ihren Heimsiegen gegen die Aufstiegsmitfavoriten Freiburg und Fürth haben sie ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt.

Womit wir bei den Fehlstartern wären: Der SC Freiburg schleppt nun schon seit Jahren zwei immergleiche Probleme mit sich herum: Auswärts- und Abschlussschwäche. Irgendjemand sollte Volker Finke einmal darauf hinweisen, dass es nichts ehrenrühriges ist, in einer Fußballmannschaft einen guten Stürmer zu haben.
Die Spvgg Greuther Fürth hatte mit 1860 und Koblenz ein undankbares Startprogramm. Allerdings scheint die Mannschaft vor allem durch Passivität aufzufallen und wer aufsteigen will darf auch gerne bei einem Aufsteiger gewinnen.

Am Tabellenende tummeln sich die absolut desolaten Burghausener und der FC Augsburg, der weiter fleißig Lehrgeld zahlt, vielleicht aber auch mit dem Verkauf der halben Regionalligamannschaft und dem Verpflichten von mehr oder minder prominenten Erst- und Zweitligaspielern den falschen Weg gewählt hat. Wir werden sehen. Nächste Woche sieht ja alles wieder ganz anders aus.

Montag, 21. August 2006

Bundesliga von unten: Der 2. Spieltag

Wer wenn nicht ich (als Fan eines diesjährigen Zweitligisten) wäre diese Saison in der Lage eine neutrale (ha!), realistische (Ha!!) und objektive (HA!!!) Bundesligakolumne zu schreiben?

Voila!

Der erste Absatz gebührt dem HSV. Wer sich so redlich müht, das Modell Stuttgart zu kopieren, hat nichts anderes verdient. Nach gerade mal einer erfolgreichen Saison erklären sie in Hamburg Europas Spitze zum Ziel und verkaufen teils freiwillig (Barbarez, Beinlich), teils unfreiwillig (van Buyten, Bhoularouz) die halbe Mannschaft.

Die Fans träumen (schon im Taumel des sicheren Champions-League-Sieges) von Stürmern wie Ruud van Nistelroy und rümpfen die Nase, wenn sie stattdessen einen Sanogo vom Absteiger Kaiserslautern vorgesetzt bekommen.

Blöd, dass dieser Sanogo der einzige Hamburger ist, der das Tor trifft. Der Rest der Mannschaft verwechselt Fußball aktuell eher mit Handball (Jarolim) oder Ringen (Demel). Zumindest gegen Jarolim ermittelt nachträglich der DFB.

Das sollte er auch im Fall Diego Klimowicz machen. Dieser 91 kg schwere 1,91-Kerl fällt nach einem lockeren Klapps gegen die Schulter zu Boden, als wäre ihm eine argentinische Rinderherde gegen die Brust gesprungen und hält sich (Phantomschmerz oder Scham?) theatralisch die Hände vors Gesicht. Nicht das solch ein Verhalten etwas neues wäre in der Bundesliga (Wir erinnern uns an Sylvie van der Vaarts Mann und leider, leider auch an Lukas Sinkiewicz). Aber sperrt den Mann einfach mal für drei Spiele. Dann ist Ruhe und wir können uns wieder auf Fußball konzentrieren.

Auf Fußball konzentrieren sollte sich schleunigst die Aachener Alemannia. Die Ankündigung der Alemannen, der heimische Tivoli würde die arrivierten Bundesligisten so erschrecken, dass die Punkte quasi im Alleingang nach Aachen purzeln, war offenbar ernst gemeint.
Dass sich Fußballprofis, die üblicherweise vor 40, 60 oder 80.000 Zuschauern spielen, von 20.000 Leuten in einer ollen Bruchbude (die der Verein im übrigen lieber heute als morgen verlassen würde) nicht sonderlich beeindrucken lassen, hätte den Aachener Verantwortlichen duchaus in den Sinn kommen können. Nächste Woche geht es nach Hannover. Da sind sie nach eigenen Worten Favorit.

Was möglicherweise sogar stimmt. Schließlich sind sie in Hannover noch dümmer als in Hamburg. Wer zweimal Peter Neururer verpflichtet, hat nichts anderes als den letzten Tabellenplatz verdient.

Freundlicher Applaus

Als sich die versprengten Burghausener Fans im Gästeblock Mitte der ersten Halbzeit das erste und einzige Mal Gehör verschafften, ernteten sie von der vollbesetzten Südtribüne freundlichen und aufmunternden Applaus.

Ansonsten überwog Mitleid: "Arme Schweine! Wie lange waren die unterwegs? Sieben, acht Stunden? Und dann kriegen die sowas geboten!"

Denn die Burghausener Fußballprofis unterließen es über weite Strecken in irgendeiner Form am Spiel teilzunehmen. Wenn doch, machten sie haarsträubende Fehler.

Deshalb fällt es schwer, die Leistung der eigenen Mannschaft einzuordnen.
Der FC spielte aggressiv, bot vor allem in der ersten Halbzeit ein druckvolles Pressing, der Ball lief sicher durch die eigenen Reihen und auch das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft funktionierte einwandfrei (Verschieben! Ich habe in diesem Stadion seit 6 Jahren keine Heimmannschaft mehr gesehen, die sich vernünftig verschieben konnte!).

Kurz: Es wurde ein lauffreudiger, ballsicherer und aggressiver Fußball gespielt, der aufgrund der totalen Dominanz (Hallo Schalke) einer Mannschaft fast schon leichtfüßig aussah.

Verglichen mit den holprigen Auftritten der Geißböcke in den Aufstiegsjahren unter Funkel und Stevens lässt das hoffen. Auf Fußball, vielleicht sogar auf Spielkultur. Gradmesser dafür können allerdings nur andere Gegner sein als die desolaten Bayern.

Dennoch: Am Ende erntete auch die Mannschaft verdient freundlichen Applaus der 41.000 Zuschauer.

Freitag, 18. August 2006

Manchmal erinnert man sich gerne

An ein Heimspiel gegen Burghausen zum Beispiel. Am 28. Januar des vergangenen Jahres war es und weil es so schön war, gibt es hier noch einmal die Torfolge:

1:0 Lukas Podolski (3. Minute)
2:0 Marius Ebbers (12. Minute)
3:0 Kostas Konstantinidis (28. Minute)
4:0 Lukas Podolski (37. Minute)
5:0 Alexander Voigt (46. Minute)
6:0 Matthias Scherz (65. Minute)
6:1 Stefan Reisinger (81. Minute)
7:1 Christian Lell (82. Minute)
8:1 Matthias Scherz (88. Minute)

Donnerstag, 17. August 2006

17

Patrick Weiser (bekanntermaßen einer meiner erklärten Lieblinge im FC-Kader) hat seit dieser Saison eine neue Rückennummer.

In einer realistischen Einschätzung seiner Klasse hat er sich für die Nummer 17 entschieden. Eine Nummer, deren Nennung auf der Südtribüne schon reicht, um eine Art verzweifeltes Gelächter hervorzurufen, trugen vor Weiser doch solche großartigen Spieler wie Jörg Heinrich und der unvergessene Marco Reich (im übrigen der teuerste FC-Einkauf aller Zeiten, das wird regelmäßig bei Google gefragt) die 17.

Das tröstliche ist, dass Patrick Weisers Verletzungsanfälligkeit eine ziemlich sichere Garantie dafür ist, dass wir die 17 auf dem Spielfeld nicht sehen müssen. Vielleicht bringt das Glück.

Mittwoch, 16. August 2006

99%

Der ehemalige schwedische Hochsprungweltrekordler Patrik Sjöberg ist bei einer kleinen ausufernden Party während der gerade zu Ende gegangenen Leichtathletik -EM in Göteborg beim Kokain schnupfen erwischt worden.

In einer Pressemitteilung hat er anschließend die Welt wissen lassen, er habe die Einnahme des Kokains "zu 99 Prozent" abgelehnt.

Das Fußballspiel seiner Landsmannen gegen Deutschland heute Abend werde ich zu 99 Prozent gucken. Der Rest albert mit dem Patenkind rum und lässt sich anschließend bekochen.

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