Freitag, 10. März 2006

Was ein 6-Punkte-Spiel ist

An kaum einem anderen Spiel lässt sich der Begriff 6-Punkte-Spiel besser verdeutlichen als am Heimspiel des 1.FC Köln gegen den Club (sprich: Glubb) aus Nürnberg in der Saison 2001/2002.

Das Spieljahr war für die Geißböcke eine einzige Katastrophe. Lienens Konzept des permanenten Ballbesitzes unter Vermeidung riskanter Torschüsse (und für Ewald L. war jeder Torschuss riskant) ging in der Hinrunde schief, Funkels Verpflichtung im Januar 2002 brachte kaum Besserung.

Zwischen dem 15. und 25. Spieltag gelang dem 1.FC Köln das einmalige Kunststück, tausend Minuten ohne Torerfolg zu bleiben.

Dennoch: Ein Sieg im Heimspiel gegen Nürnberg hätte genügt und selbst mit dieser ansonsten niederschmetternden Bilanz wäre der FC erstklassig geblieben.

Am Ende trennten Nürnberg und Köln fünf Punkte. Am 34. Spieltag standen die Geißböcke mit 29 Punkten auf Rang 17. Nürnberg mit 34 auf Rang 15. Hätte Köln sein Heimspiel gegen die Franken nicht mit 2:1 verloren, sondern gewonnen (was zu Hause gegen einen direkten Konkurrenten nicht zu viel verlangt gewesen wäre), hätten sie mit 32 Punkten den Club (mit dann 31) hinter sich gelassen.

Popelige Rechnerei im Nachhinein. Aber es macht deutlich, wie wichtig das morgige Spiel des FC gegen Nürnberg im Abstiegskampf 2006 ist.

Und wie immer in dieser Saison ist Müngersdorf mit 50.000 Zuschauern ausverkauft. Trotz schwacher Leistungen, trotz Niederlagenserie, trotz Abstiegsplatz.

Donnerstag, 9. März 2006

Welcher Fußballklub verdient Deine Unterstützung?

In der wunderbaren Welt des Internet-Testlabors tickle, wo andere Leute schon einmal feststellen, dass sie in Wahrheit Jenny Jiggles heißen und zu Britney Spears' "I'm a Slave 4 U" strippen möchten, kann der interessierte Fußball-Fan herausfinden, welcher Verein zu ihm passt.

Mein ungeschöntes (ich schwöre!) Ergebnis: Zu mir passt der 1.FC Köln. Und zu Dir?

(via Nolookpass)

Bayern im Viertelfinale

Wow! Bayerns Trainer Felix Magath hat gestern eine Meisterleistung gezeigt. Gleich drei der vier Mailänder Tore hat er nach dem Spiel für irregulär erklärt und sich auch von dem verdutzten SAT-1-Reporter Oliver Welke nicht beirren lassen. Weil auch der Elfmeter im Hinspiel nie hätte gegeben werden dürfen, zumindest in der Welt aus Sicht des Felix Magath, ergibt sich dieses Endergebnis:

FC BAYERN MÜNCHEN - AC Mailand 1:0, 1:1

Die Mannschaft in Kapiteln hat das Viertelfinale erreicht.

Magaths Leistung stellt selbst Kaiserslauterer Schiedsrichter-Lamento in den Schatten. Dafür gebührt ihm Respekt!

Allerdings ist dem FC Bayern im speziellen und dem deutschen Fußball im allgemeinen zu wünschen, dass die Verantwortlichen in den Vereinen Magaths Weltbild nicht teilen. Zu eklatant waren in den vergangenen Tagen die Unterschiede zwischen deutschen und italienischen Teams.

Auch Werder Bremen, fußballerisch weiter als im Jahr zuvor, fehlte die Klasse, um gegen Turin ins Viertelfinale einzuziehen. Egal ob man allein Tim Wieses eitler Show-Einlage oder zwei Heimgegentoren im Hinspiel die Schuld gibt.

Vermutlich jedoch zieht sich die Bundesliga (und der FC Bayern) auf die Position zurück, dass es an Geld mangelt im Vergleich mit den großen Ligen Europas. Doch daran liegt es wenn überhaupt nur zum Teil.

Der FC Bayern bezeichnet sich selber gerne als der finanziell gesündeste Verein Europas. Ausgeschieden sind die Münchener dennoch. Ebenso wie die beiden reichsten Clubs des Kontinents, Real Madrid und Manchester United und das Spielzeug des Ölmilliardärs Abramovich, der FC Chelsea. Dafür haben in den vergangenen Jahren der FC Porto und der FC Liverpool mit geringeren Etats als die Genannten die Champions League gewonnen. Es geht also weniger um Geld, sondern darum, was ein Verein damit macht.

Noch deutlicher wird das bei einem Blick auf den UEFA-Pokal. In den vergangenen fünf Jahren scheiterten die deutschen Vertreter dort selten an Gegnern aus den großen europäischen Ligen. Als zu stark erwiesen sich u.a.
Rapid Bukarest (Rumänien, gegen Hertha, 16-Finale 2005/2006)
CSKA Sofia (Bulgarien, gegen Bayer Leverkusen, 1.Runde 2005/2006)
Standard Lüttich (Belgien, gegen den VfL Bochum, 1. Runde 2004/2005)
Shaktar Donezk (Ukraine, gegen Schalke 04, 16.-Finale 2004/2005)
Groclin Dyskobolia (Polen, gegen Hertha, 1. Runde 2003/2004)
FK Teplice (Tschechien, gegen den FCK, 1. Runde, 2003/2004)
Bröndby Kopenhagen (Dänemark, gegen Schalke 04, 2. Runde 2003/2004)
Wisla Krakau (Polen, gegen Schalke 04, 3. Runde 2002/2003)
Vitesse Arnheim (Niederlande, gegen Werder Bremen, 2. Runde 2002/2003).

Insgesamt schieden von den 18 Bundesligateilnehmern der vergangenen fünf Jahre nur drei gegen Mannschaften aus den Top-Ligen Englands, Spaniens und Italiens aus, drei weitere scheiterten an Mannschaften aus Frankreich und den Niederlanden, 12 (!) verabschiedeten sich gegen Mannschaften sogenannter kleiner Ligen. Keine erreichte auch nur das Achtelfinale.

Falls nun einer meiner Leser den Völlerschen Reflex des "Es gibt keine kleinen Mannschaften mehr. Auch die können Fußball spielen" rauslassen möchte:

Ja. Die schon. Genau das ist das Problem.

Die wichtigen Fragen des deutschen Fußballs drehen sich nämlich nicht um Geld oder den Wohnsitz des Bundestrainers, sondern darum, wie die Bundesliga (Management, Trainer, Spieler) fußballerisch den Anschluss zum europäischen Ausland wieder herstellen möchte: konditionell, spielerisch und taktisch.

Mittwoch, 8. März 2006

Lesetipp (nicht nur für deutsche Fußball-Profis)

Noch ein kleiner Link auf den Indirekten Freistoß, speziell die Auszüge aus Dirk Schümers Artikel über das italienische "il modulo" (aus der FAZ, leider nicht online), die eiserne taktische Disziplin italienischer Mannschaften.

Wie schon gesagt: Während die einen noch taktische Disziplin üben, zelebrieren die Italiener taktische Raffinesse.

Google fragt: Wann hat Sylvie van der Vaart Geburtstag?

Nach Sylvie van der Vaarts Geburtstag wird seltener gefragt als nach dem Alter von Alison Goldfrapp. Dafür hat aber noch nie jemand nach Nacktfotos von Alison Goldfrapp gesucht. Alison Goldfrapp, wie erwähnt, ist 35.

Sylvie van der Vaart ist deutlich jünger und am 13. April 1978 in Breda geboren.

Montag, 6. März 2006

Jetzt hab' ich ein Problem

Der FC hat am Samstag nach 18 sieglosen Spielen bei der Hertha gewonnen. Ich habe nichts gesehen.

Stattdessen bin ich einer Einladung zu einer Wohnungseinweihung gefolgt.

Heute, wo die meisten Paare in meinem Freundeskreis Kinder haben, beginnen Partys am Samstagnachmittag um vier. Und enden gegen 20:00 Uhr, wenn auch die letzten nach Hause fahren, um die Kinder ins Bett zu bringen.

Da ich wie jeder Fußballfan abergläubisch bin und felsenfest davon überzeugt, dass mein Verhalten unmittelbare Auswirkungen auf den Erfolg meiner Mannschaft hat, stehe ich jetzt vor einem Problem.

Für die nächsten Auswärtsspiele brauche ich am Samstagnachmittag Einladungen zu Wohnungseinweihungspartys.

Liebe Leser, ich warte...

Sonntag, 5. März 2006

Es ist übrigens nur ein Gerücht,...

...dass Christian Wörns nach seinem irregulären Tor gegen Mainz Ansprüche auf eine Nominierung für die deutsche Handball-Nationalmannschaft angemeldet hat.

Die Welt - aus Sicht der Südtribüne

Das Blog rund um den 1.FC Köln, die Fußball-Bundesliga und den ganzen Rest

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Es kommt selten vor, dass ich mit Karlheinz Wagner...
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Von diesem Satz haben Millionen Menschen auf diesem...
Suedtribuene - 27. Okt, 15:20
Die kölsche Schale
Die DFB-Meisterschale, daran sollte man heute mal wieder...
Suedtribuene - 5. Aug, 18:05

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