Donnerstag, 17. November 2005

Heimlich, still und leise

Heimlich, still und leise hat FC-Trainer Uwe Rapolder nach der Pleite bei Eintracht Frankfurt seine Trainingsarbeit umgestellt.

Mit dem Umzug seines Büros neben die Mannschaftskabine im Geißbockheim demonstriert er ebenso Nähe zur Mannschaft wie mit der gemeinsamen Fahrt im Mannschaftsbus zum Spiel. Vorher nutzte er dazu meist seinen Privatwagen.
Kurios dabei, dass er die Gespräche mit der Mannschaft und den einzelnen Spielern seitdem auf ein Minimum reduziert und trotzdem den Eindruck hat, besser verstanden zu werden. Auch im Trainingsplan stellte er auf Wunsch des Mannschaftsrates um, so der Kicker.

Offenkundigste Änderung war allerdings die Abkehr vom 4-2-3-1 zurück zu einer 3-3-3-1-Aufstellung in den vergangenen beiden Spielen. In Ermangelung eines Spielers, der in der Lage ist, die Position links in der Viererkette zu spielen, eine bedauerliche, aber richtige Entscheidung.

Die Mannschaft reagierte, lieferte zuletzt zwei gute Spiele ab und wurde zumindest in Wolfsburg mit einem Punkt belohnt.

Samstag gastiert Schalke 04 in Müngersdorf. Auch die können viel über Eintracht Frankfurt erzählen. Wie den Geißböcken gelang auch den Gelsenkirchenern eine kleine Wende mit dem Heimsieg gegen Duisburg und dem 2:0 in der Champions League gegen Christoph Daums Fenerbahce (den Lieblingsclub meines türkischen Stammkioskbetreibers).

Schalke ist, trotz der Querelen der letzten Monate und einer schwachen Punktausbeute, schwer zu schlagen. Nur dem HSV gelang gegen die Königsblauen in dieser Bundesligasaison ein Sieg.

Dennoch: Ein Erfolg täte gut. Ein Blick auf das Rapold-O-Meter zeigt warum.

Wer hat mehr Fans? Der FC Bayern München oder die Sportfreunde Siegen?

Vergangene Woche hat ein Siegener Fan (eine Siegener Fanin) diesen Artikel in meinem Blog gefunden und den Link ins Fan-Forum der Sportfreunde Siegen gestellt. Meine Blogcounter-Statistik zählte daraufhin in knapp drei Tagen 135 Besuche aus dem Sportfreunde-Forum. Für den regen Besuch und das Lob gleich auch mal ein Dankeschön ins Siegerland. Ich wusste gar nicht, wieviel Fans die Sportfreunde haben.

Seit gestern bin ich wohl in gleich drei Beiträgen Thema der "FC-Bayern-Community" (Einen besseren Link gibt's leider nicht, solange ich da nicht angemeldet bin. Deshalb weiß ich auch nicht, was da überhaupt steht. Wahrscheinlich nichts gutes :-)). Besucher bisher: 15.

Jetzt würde mich natürlich interessieren: Wer hat mehr Fans? Siegen oder Bayern? Aktuell führt der Zweitligist mit 135:15.

Ich werde die aktuellen Spielstände bis zum Wochenende in die Kommentare schreiben.

Mittwoch, 16. November 2005

Ach, fast vergessen...

Wolfgang Overath ist am Montagabend auf der Mitgliederversammlung des 1.FC Köln als Präsident des Vereins wiedergewählt worden. Wegen beruflicher Verpflichtungen konnte ich leider nicht an der Versammlung teilnehmen. Es war aber wohl die gewohnt emotionale Veranstaltung. Viel Kritik musste, so heißt es, Manager Andreas Rettig einstecken. Für Nicht-Kölner (und die Kölner Presse) vielleicht überraschend: Viel Applaus erhielt Trainer Uwe Rapolder.

Dienstag, 15. November 2005

Scheißverlierer Bayern München

Da hält ein Spieler über Jahre hinweg für den Verein seine Knochen hin, engagiert sich wie kaum ein anderer Fußballer in jedem Spiel, ist sich fast überall auf dem Platz für keine Drecksarbeit zu Schade.

Dann überlegt er, ob er am Ende seiner Karriere den Schritt ins Ausland wagt, ein Schritt, der bei den meisten den Unterschied macht zwischen einem Großen und einem ganz Großen des Fußballs.

Prüft die Möglichkeit, sich in einer der stärksten Ligen der Welt, in Spanien, Italien oder England, Woche für Woche mit den besten Spielern des Planeten zu messen, mit Ronaldinho, mit Lampard, mit Vieri. Gemeinsam in einer Mannschaft, vielleicht mit Rooney, vielleicht mit Schewtschenko, vielleicht sogar mit Beckham, Ronaldo und Zidane.

Und was machen der FC Bayern München, seine Mitglieder und seine Fans mit diesem Michael Ballack? Sie mobben ihn wie die beleidigten Leberwürste, ziehen das Vertragsangebot zurück und applaudieren dieser Entscheidung fast eine Minute lang auf der Mitgliederversammlung des Vereins. Zufällig wird zur gleichen Zeit die Summe, die Bayern Ballack geboten hat, veröffentlicht. Es kann dem Verein ja nicht schaden, wenn der Spieler als Raffzahn da steht, weil er angeblich 36 Millionen Euro ablehnt.

Das, Bayern München, ist nicht mehr nur schlechter Stil, das ist unterste Schublade.

Montag, 14. November 2005

Fußball statt Boulevard geht also auch

Die Sportberichterstattung, insbesondere im Fernsehen, ist in diesem Blog öfters - und mit Recht - bemängelt worden. Zuviel Boulevard, zu wenig Fußball.

Wie es besser geht, bewiesen am Samstagabend ausgerechnet das ZDF und seine Sport-Boulevard-Allzweckwaffe Johannes B. Kerner.

Die Vorberichte waren sachlich, selbst Jens Lehmanns wenig glückliche, kaum verhüllte Rücktrittsdrohung wurde nicht für dramatisierende Ausflüge ins Persönliche genutzt. Stattdessen wurde die Situation für die Fans im derzeit unruhigen Frankreich thematisiert und vor allem über das Spiel, die Aufstellung und die erwartete Spielweise gesprochen.

Selbst nach dem Schlusspfiff blieb das ZDF dieser Linie treu. Franz Beckenbauer durfte einmal mehr unter Beweis stellen, dass er außerhalb seiner Bild-Kolumne zu fundierten Spielanalysen in der Lage ist. Ganz im Gegensatz zu seinem ARD-Pendant Netzer, der kaum eine Gelegenheit auslässt, sich im Gespräch hochzuschaukeln, bemühte sich Beckenbauer um eine sachliche und nüchterne Einschätzung des Spiels und der Situation der Nationalmannschaft.

Nicht einmal am Kommentar des Spiels ließ sich viel bemängeln. Außer dem Fauxpas, Jens Lehmann als "zweiten Libero hinter der Abwehr" (einer Viererkette ohne Libero) zu bezeichnen, ist bei mir nichts negatives hängen geblieben.

Ich hoffe, die Konkurrenz hat aufmerksam zugeschaut.

Auch Supermodels bekommen Falten

Nein, Supermodelsoccer war das nicht, was die französische Nationalmannschaft am Samstag geboten hat. Oder vielleicht doch?

So wie die Ära der Supermodels Geschichte ist, neigt sich auch die Ära der großen französischen Nationalmannschaft ihrem Ende zu. Es ist kein Zufall, dass erst mit der Rückkehr der alten Helden Thuram, Makalele und vor allem natürlich Zinedine Zidane etwas Glanz in Frankreichs trotz fehlender Niederlagen mühsame Qualifikation zurückkehrte.

Samstagabend fehlte Zidane und mit ihm jede Kreativität im Mittelfeld. Die Stürmer, Einzelkönner von höchster Qualität, hingen in der Luft, ihre wenigen Chancen ließen sie ungenutzt.

Noch aussagekräftiger war das Verhalten in der Abwehr. Zwar standen die Blauen eng und ließen der deutschen Mannschaft wenig Raum. Aus deren Pressing konnte sich das Team aber kaum befreien. Denn niemand wusste etwas mit dem Ball anzufangen.

Frankreich ohne Zidane ist ein durchschnittliches Team mit zwei bis drei Klassespielern. Mehr nicht. Unklar, ob Trainer Domenech das Risiko scheut, junge Spieler in die Truppe zu integrieren, oder ob es Frankreich tatsächlich an Talenten mangelt.

Aktuell läuft die Grande Nation Gefahr zum zweiten Mal nach dem EM-Titel 84 in der Versenkung zu verschwinden. Möglicherweise ist Frankreich nicht Fußballnation genug, um regelmäßig Mannschaften zu großen Turnieren zu schicken, die um den Titel mitspielen können, wie es Brasilien und Italien können und es auch Deutschland (trotz aller berechtigten Kritik) über Jahrzehnte hinweg geschafft hat.

Ebendieses Deutschland hat in Frankreich gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft ist, wenn sie ihr Potenzial abruft. Eine Klasse-Mannschaft ist sie nicht. Eine Klasse-Mannschaft hätte Frankreich an diesem Abend besiegt.

Bleibt zu fragen, ob es dem Trainerstab um Jürgen Klinsmann, dessen Handschrift bei diesem Spiel wieder deutlicher zu erkennen war als zuvor, gelingt, diesem Team in den wenigen Monaten bis zur WM diese fehlende Klasse zu vermitteln.

Viel spricht dafür, dass diese junge Mannschaft, die fast zur Hälfte aus U21-Spielern besteht, fußballerisch erst 2008/2010 in der Lage sein wird, um Titel zu spielen. Entsprechend viel wird davon abhängen, ob es dem Team gelingt, bei der WM im eigenen Land eine Euphorie zu erzeugen, die sie weiter trägt, als es ihren Fähigkeiten entspricht.

Aber unabhängig vom Ausgang der Weltmeisterschaft im kommenden Sommer. Am Samstag haben sich die Wege zweier Fußballnationen gekreuzt, die eine auf dem Weg nach unten, die andere auf dem Weg zurück nach oben.

Samstag, 12. November 2005

Wenn ich übrigens...

... das wahnwitzige englische Nuts Magazine oder der ungleich solidere Mirror wäre, hätte ich eine simple Begründung, warum die Franzosen besseren und erfolgreicheren Fußball spielen:
Die prominentesten Geliebten der jeweiligen Torhüter. Oliver Kahn und Verena Kerth auf der einen, Fabien Barthez und Linda Evangelista auf der anderen Seite. Barmädchengeballere gegen Supermodelsoccer.

Unentschieden

Leider konnten sich meine Leser nicht zu einem eindeutigen Votum durchringen, wer heute Abend im Stade de France die deutsche Nationalhymne singen sollte.

Damit wurde eine große Chance vertan. Es wäre in diesen Tagen ein leichtes gewesen, Tokio Hotel oder Wolfgang Petry für immer verschwinden zu lassen.

Das Stade de France liegt günstig inmitten einiger der unruhigsten Pariser Vorstädte und nach (besser noch vor) Singen der Hymne hätte man Tokio Hotel durch den Monsun in die Banlieue schicken können oder Wolfgang Petry in die Hölle, Hölle, Hölle. Die Wahrscheinlichkeit, sie wiederzusehen, wäre gering gewesen.

Stattdessen überlassen wir es den Gastgebern, wer die Hymne singen wird. Ich hoffe auf Carla Bruni oder das gesamte Ensemble von 8 Frauen (inklusive der von mir sehr geschätzten Emmanuelle Beart, über die ich eine eigene Geschichte erzählen könnte, aber das gehört nicht hierher), rechne aber mit Ilona, die zumindest eine hinreißend knalligbunte Homepage besitzt.

Fabien Barthez Ex-Frau Linda Evangelista kann übrigens nicht singen. Sonst wäre sie als ehemalige Spielerfrau natürlich erste Wahl gewesen.

Die Welt - aus Sicht der Südtribüne

Das Blog rund um den 1.FC Köln, die Fußball-Bundesliga und den ganzen Rest

Aktuelle Beiträge

Death
"Death is very likely the single best invention of...
Suedtribuene - 31. Jul, 11:36
Der 1. FC Köln gehört...
Seit 6 Jahren schreibe ich diesen Blog, zuletzt aus...
Suedtribuene - 18. Apr, 16:12
Viel Blut zu sehen
Es kommt selten vor, dass ich mit Karlheinz Wagner...
Suedtribuene - 21. Nov, 14:19
Wenn Träume wahr werden
Von diesem Satz haben Millionen Menschen auf diesem...
Suedtribuene - 27. Okt, 15:20
Die kölsche Schale
Die DFB-Meisterschale, daran sollte man heute mal wieder...
Suedtribuene - 5. Aug, 18:05

In eigener Sache




Stefan Keller, Martin Wagenpfeil, Georg K. Berres
Fang den Mörder. 4 CDs


Edith Kresta, Christel Burghoff
Strandgeschichten . Sonne, Sand und Sex

Suche

 

Die offizielle Zuschauerzahl

Partner

Stadionradio

Wettbüro

Status

Online seit 7424 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 31. Jul, 11:36

Credits

User Status

Du bist nicht angemeldet.