Die Untugend der Genügsamkeit
Capra aegagrus hircus gehört zu den ältesten vom Menschen domestizierten Tieren und erfreut sich gerade in ärmeren oder kargeren Regionen als Haustier großer Beliebtheit. Grund ist die Genügsamkeit der Hausziege. Dies gilt natürlich auch für das männliche Tier, den Geißbock.
Insofern sind die Spieler des 1. FC Köln würdige Vertreter des Vereins und seines Wappentiers. Zwei gute Spiele gegen namhafte Gegner, ein paar gute Kritiken und schon schlendert der FC-Profi entspannt und ohne größere Ambitionen über das Gras. Selbstmotivation, Begeisterung für die eigene Arbeit (die andere liebend gern als Hobby ausüben würden, wenn sie nur Zeit fänden)? Fehlanzeige.
Trainer Zvonimir Soldo hat so etwas schon geahnt und seine Mannschaft vor dem Spiel in Mainz zu einem Trainingslager eingeladen. Geholfen hat es nichts.
Fatalerweise trifft die Genügsamkeit der FC-Spieler auf ein Umfeld, dessen Farbskala nur schwarz und weiß kennt. Nach dem 0:1 in Mainz stellt die heimische Presse "Mannschaft, Trainer, sportliche Leitung" in Frage und für nicht wenige Fans, eine Woche zuvor noch der Meinung, der FC sei nun in der ersten Liga etabliert, ist jetzt der Abstieg bereits unvermeidliche Tatsache. "Ein radikaler Schnitt" wird gefordert.
Dass in Mainz außer Werder Bremen bisher noch kein Team gewonnen hat und schon ganz andere Mannschaften dort schlecht ausgesehen haben, spielt in Köln keine Rolle.
Interessant dabei, dass die Lethargie der Mannschaft und die Panik des Umfeldes auf dem gleichen Denkfehler basieren. Es fehlt das Bewusstsein für Kontinuität. Nur wer regelmäßig seine Leistung abruft, hat in diesem Sport dauerhaft Erfolg und nur, wer diese Kontinuität unterstützt, unterstützt den Erfolg seines Vereins.
Die sportliche Leitung des FC befindet sich damit in einer Art Zwei-Fronten-Krieg. Sie darf sich von der Hektik des Umfeldes nicht anstecken lassen, muss nach außen Ruhe bewahren, im Inneren aber ein Klima schaffen, dass Lethargie (und Ruhe im Sinne von Nachlässigkeit) nicht toleriert.
In dem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Tabelle. Die drei Aufsteiger des vergangenen Jahres, das in der letzten Saison fast abgestiegene Gladbach, die Überflieger von 2009 aus Hoffenheim und der im unteren Mittelfeld spielende FC stehen da einträchtig auf den Plätzen 12 bis 14, und das ist für drei Aufsteiger im zweiten Jahr ein Erfolg. Ein Erfolg, der die Spieler (und niemand sonst trägt die Verantwortung für die fehlende Leistungsbereitschaft in Mainz) motivieren sollte, auf der Basis des Erreichten weiterzuarbeiten. Zumindest wenn sie Spaß an ihrem Beruf haben, sollte das selbstverständlich sein.
Insofern sind die Spieler des 1. FC Köln würdige Vertreter des Vereins und seines Wappentiers. Zwei gute Spiele gegen namhafte Gegner, ein paar gute Kritiken und schon schlendert der FC-Profi entspannt und ohne größere Ambitionen über das Gras. Selbstmotivation, Begeisterung für die eigene Arbeit (die andere liebend gern als Hobby ausüben würden, wenn sie nur Zeit fänden)? Fehlanzeige.
Trainer Zvonimir Soldo hat so etwas schon geahnt und seine Mannschaft vor dem Spiel in Mainz zu einem Trainingslager eingeladen. Geholfen hat es nichts.
Fatalerweise trifft die Genügsamkeit der FC-Spieler auf ein Umfeld, dessen Farbskala nur schwarz und weiß kennt. Nach dem 0:1 in Mainz stellt die heimische Presse "Mannschaft, Trainer, sportliche Leitung" in Frage und für nicht wenige Fans, eine Woche zuvor noch der Meinung, der FC sei nun in der ersten Liga etabliert, ist jetzt der Abstieg bereits unvermeidliche Tatsache. "Ein radikaler Schnitt" wird gefordert.
Dass in Mainz außer Werder Bremen bisher noch kein Team gewonnen hat und schon ganz andere Mannschaften dort schlecht ausgesehen haben, spielt in Köln keine Rolle.
Interessant dabei, dass die Lethargie der Mannschaft und die Panik des Umfeldes auf dem gleichen Denkfehler basieren. Es fehlt das Bewusstsein für Kontinuität. Nur wer regelmäßig seine Leistung abruft, hat in diesem Sport dauerhaft Erfolg und nur, wer diese Kontinuität unterstützt, unterstützt den Erfolg seines Vereins.
Die sportliche Leitung des FC befindet sich damit in einer Art Zwei-Fronten-Krieg. Sie darf sich von der Hektik des Umfeldes nicht anstecken lassen, muss nach außen Ruhe bewahren, im Inneren aber ein Klima schaffen, dass Lethargie (und Ruhe im Sinne von Nachlässigkeit) nicht toleriert.
In dem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Tabelle. Die drei Aufsteiger des vergangenen Jahres, das in der letzten Saison fast abgestiegene Gladbach, die Überflieger von 2009 aus Hoffenheim und der im unteren Mittelfeld spielende FC stehen da einträchtig auf den Plätzen 12 bis 14, und das ist für drei Aufsteiger im zweiten Jahr ein Erfolg. Ein Erfolg, der die Spieler (und niemand sonst trägt die Verantwortung für die fehlende Leistungsbereitschaft in Mainz) motivieren sollte, auf der Basis des Erreichten weiterzuarbeiten. Zumindest wenn sie Spaß an ihrem Beruf haben, sollte das selbstverständlich sein.
Suedtribuene - 15. Mär, 14:03