The Wild, Wild West
Als sich die amerikanischen Einwanderer im 19. Jahrhundert in langen Trecks aufmachten, um ihr Glück im Westen zu suchen, stießen sie auf ihrer Reise immer wieder auf das ein oder andere kaum zu überwindende Hindernis - einen reißenden Fluss, eine Gebirgskette, eine Wüste oder einen Haufen Indianer.
Manchmal lag es weniger an den äußeren Umständen, sondern einfach nur an den begrenzten Möglichkeiten von Planwagen, Pferden oder Füßen, die ein Weiterkommen unmöglich machten.
Ähnlich ergeht es dem 1. FC Köln im gelobten Land der ersten Bundesliga. Da begegnet einem im eigenen Stadion Arminia Bielefeld und obwohl man sich redlich bemüht, gelingt es nicht, deren massiven Defensivblock zu überwinden.
Die Ursachen dafür liegen weniger in der Klasse der Arminia, obschon Bielefeld defensiv ein sehr solides Spiel gemacht hat. Der FC ist nun einmal nicht im Schützenpanzer, sondern im Planwagen unterwegs und für einen Planwagen war das am Freitagabend gar nicht so schlecht.
Verglichen mit zahlreichen Auftritten in der Hinrunde wirkte das Offensivspiel der Geißböcke durchdacht und abgestimmt. Da war weit weniger Stückwerk als noch in den Spielen zuvor. Aber noch mangelt es an der Fähigkeit, diese Qualitäten auch in Torerfolge umzumünzen, und Miso Breckos Fehler genügte, um den Bielefeldern einen Punkt zu sichern.
Wer Brecko dafür kritisieren will, sei daran erinnert, was für Spieler in den letzten Jahren in der Hintermannschaft des FC dilletierten und weit häufiger weit Schlimmeres angestellt haben. Der Slowene ist für den FC auf der rechten Verteidigerposition ein echter Fortschritt. Auch wenn er am Freitabend mit seinem Rückquertodespass einen Mitspieler in die Wüste schickte.
Suedtribuene - 2. Mär, 11:42