Heute Abend spielt der FC gegen die Offenbacher Kickers und das einzige, was mir dazu einfällt ist ein Text der
Stooges:
No fun my babe no fun
No fun my babe no fun
No fun to hang around
Feeling that same old way
No fun to hang around
Freaked out for another day
Suedtribuene - 5. Okt, 13:21
Geschichte wiederholt sich, wenn man aus seinen Fehlern nichts lernt. Das habe ich
schon einmal gesagt? Na, da schau an.
Seit Sommer 2005 schreibe ich in diesem Blog über den 1. FC Köln. In jedem dieser Sommer stellte der FC mit großem Getöse eine neue Mannschaft zusammen, die in jedem folgenden Herbst in ihre erste Krise schlitterte.
Als folgten sie einem Naturgesetz stellten Presse und Umfeld sogleich
den Trainer, die Transferpolitik des Managers und die Qualität des Kaders in Frage, warfen mit den Begriffen
Rücktritt, Entlassung und Neuaufbau nur so um sich.
Die Folge: eine schwache und konzeptlose Vereinsführung entließ immer den Trainer, manchmal den Manager und verpflichtete im Winter eine neue halbe Mannschaft mit dem Resultat, dass der 1. FC Köln am Ende deutlich schlechter da stand als zuvor.
Auch in diesem Jahr fliegen nach zwei Niederlagen in Folge schon Begriffe wie
Rücktritt durch die
Kölner Presse.
Nur diese Unstetigkeit blieb von aller Kritik verschont. Dabei ist sie die eigentliche Ursache für den Niedergang des 1. FC Köln.
Suedtribuene - 1. Okt, 16:38
Wer etwas will, muss etwas tun.
Mit diesem Satz lässt sich das Dilemma des 1. FC Köln zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 vollständig beschreiben, denn in der Mannschaft der Geißböcke stehen aktuell nur zwei, vielleicht drei Spieler, die Spiele wirklich gewinnen wollen:
Faryd Mondragon, Milijove Novakovic und mit Abstrichen Adil Chihi.
Wer ins Stadion geht, erkennt das an der Körpersprache, der Bissigkeit im Zweikampf, den Bewegungsabläufen und der Gestik dieser Spieler.
Alle anderen wollen sicher durchaus Erfolg haben. Aber sie wollen ihn umsonst oder zumindest mit möglichst wenig Aufwand erreichen.
Das genügt, um Mannschaften wie Koblenz, Sankt Pauli und Jena mit Glück und individueller Klasse zu schlagen. Es reicht nicht für das obere Drittel der 2. Liga. Gegen Aachen, Fürth, Freiburg und München gab es (bei immerhin drei Heimspielen) 2 Punkte.
Da bringt es auch nichts, über den (gestern mal wieder auffällig schlechten) Schiedsrichter zu schimpfen.
Eher schon kann man die Kölner Neigung alle sechs Monate eine halbe neue Mannschaft zu kaufen, als Grund anführen, da sich innerhalb des Teams so keine Strukturen bilden können, die gemeinschaftliches Erfolgsdenken generieren (und den, der nicht mitzieht zum Außenseiter stempelt).
Weswegen jede Diskussion über den Trainer oder die Qualität der Mannschaft in die falsche Richtung führt. Es ist letztlich eine Frage der Einstellung und eine Frage des Willens.
Freiburg wäre trotz spielerischer Überlegenheit gestern zu schlagen gewesen, wenn die Mannschaft das wirklich gewollt hätte. Wenn sie nicht nach zwanzig Minuten den Spielbetrieb eingestellt hätte. Wenn sie zusammengespielt hätte, anstelle jeder irgendwie für sich.
Manchmal haut man den Gegner einfach weg, weil man das so will. Das ist eine Tugend, von der der 1. FC Köln aktuell weit entfernt ist und eine Tugend, ohne die man nicht aufsteigt.
Suedtribuene - 27. Sep, 16:54
Es war einmal ein mächtiger Trollkönig, der herrschte mehrere Zeitalter lang im Badischen und aus aller Welt sandten Mütter ihre Trollkinder nach Baden, auf das der König sie den Fußballzauber lehrte.
Denn der badische Trollkönig war nicht nur ein alter Herrscher, sondern auch ein weiser Lehrer.
Nur wie mit allen allzu klugen und allzu mächtigen Trollen, ging auch er den Badensern nach all der Zeit ziemlich auf den Keks und sie schickten ihn fort.
Da lachten die anderen weisen und klugen Männer im Trollreich und drumherum und sprachen: Nie, nie, nie wieder wird der SC Freiburg so erfolgreich sein wie unter König Volker.
Aber wie immer, wenn sich alle klugen Leute einig sind, kam alles ganz anders.
Und die Moral von der Geschicht'? Du kannst so klug sein, wie Du willst, der Ball hat seinen eigenen Kopf.
Suedtribuene - 26. Sep, 16:00
Als Milijove Novakovic nach langem Hin und Her in der vergangenen Saison endlich in Köln ankam, war er gleich die ärmste Sau.
In der Mannschaft funktionierte nach der Verletzung von Patrick Helmes und unnötiger Systemumstellungen gar nichts und in Köln gilt ein Stürmer, der in den ersten drei Spielen keine neun Tore schießt, sowieso als Fehleinkauf.
Wer genauer hinsah, konnte bei dem slowenischen Nationalspieler neben einer schätzenswerten Bissigkeit (bei kaum einem anderen der braven FC-Spieler wurden Zweikämpfe so oft abgepiffen) eine feine Schusstechnik bemerken.
Was fehlte waren gute Zuspiele und manchmal der berühmt-berüchtigte Zug zum Tor. Beides hat er nun und so trifft er und trifft und trifft und führt die Torjägerliste der zweiten Liga mit 5 Treffern aus 6 Spielen an.
Dass er nebenbei in der Kölner Altstadt nicht nur wohnt, sondern auch gerne ... sagen wir mal ... lebt, mindert seine Qualitäten in keinster Weise. Vielleicht sogar: ganz im Gegenteil.
War sein Tor gegen 1860 München schon spektakulär, war sein 1:1 gestern gegen Koblenz ein kleines Wunder an Laufarbeit, Timing, Technik und Schussgewalt. Aus dem Lauf heraus einen hohen Abschlag vom Tor mit so einer Wucht und Genauigkeit anzunehmen, schaffen nur wenige Stürmer.
Danach erzielte er auch noch das erste Kölner Freistoßtor seit ... seit .... (seit wann eigentlich?), und kaum einem fällt das noch auf. Guter Mann. Weitertreffen.
Suedtribuene - 24. Sep, 13:01