Montag, 6. November 2006

Kölle im Herbst

Vor zwei Jahren ließ Trainer Hub Stevens seine Mannschaft nach einem blamablen 2:4 in Burghausen am nächsten Morgen auf Asche trainieren und nur die Angst der Kölner Journalisten vor dem knorrigen Holländer verhinderte eine Trainerdiskussion in der Kölner Presse. Stevens blieb, die Mannschaft stieg auf.

Im vergangenen Jahr ließ sich eine Kölner Mannschaft in Frankfurt abschlachten und bot damit den Tiefpunkt einer katastrophalen Serie ohne Sieg. Trainer Rapolder geriet nach gutem Start in die Diskussion. Ende des Jahres wurde Rapolder entlassen, die Mannschaft stieg ab.

So geht das in Köln im Prinzip in jedem Herbst und im Frühjahr hängt das Ergebnis nicht selten an den Entscheidungen des Herbstes: Bleibt der Trainer, werden die Saisonziele erreicht (Lienen 2000/2001, Funkel 2002/2003, Stevens 2004/2005). Geht der Trainer, dann eben nicht (Lienen 2001/2002, Funkel 2003/2004, Rapolder 2005/2006).

Unabhängig vom Trainer wurde in Köln schon so ziemlich alles ausgetauscht, was sich unter professionellen Gesichtspunkten austauschen lässt: Trainer, Manager, Präsidenten, Mannschaft, sogar das Stadion ist neu.

Geändert hat sich nichts. Vielleicht deshalb, weil man in Köln im Herbst schon verloren glaubt, was man erst im Frühjahr gewinnen kann?

Freitag, 3. November 2006

Rheinromantik

Der stil- und geschmackvolle FC-Anhänger verbindet den Ausflug zum Auswärtsspiel nach Koblenz mit einer gepflegten Schifffahrt rheinaufwärts - sofern er überhaupt an Tickets für das Spiel gekommen ist.

Der Rhein zwischen Köln und Mainz mit Koblenz mittendrin ist schließlich eine berühmt-berüchtigte romantisch verklärte Landschaft und selbst bei schlechtem Ausgang des Spiels die Reise wert.

Nicht wenige allerdings dürften die profane Autofahrt und drei Auswärtspunkte der Rheinromantik vorziehen. Den Daheimgebliebenen ist der herbstliche Rhein ohnehin schnuppe.

Dienstag, 31. Oktober 2006

Wer nicht hüpft, der ist kein Kölner

In den schönen, neuen Fußballstadien mit ihrer Betonträgerkonstruktion hat in den letzten Jahren ein neues Spiel Einzug gehalten, das früher nur in den Straßenbahnwagen auf dem Weg zum Stadion gespielt wurde, und im Großen und Ganzen aus fröhlichem, gleichzeitigem Auf- und Abhüfpen besteht, bis die Trägerkonstruktion des Stadions mitwippt.

Ein schönes Spiel, aber den ein oder anderen auf dem Oberrang, zehn bis zwanzig Meter über dem Erdboden, beschleicht dabei manchmal ein mulmiges Gefühl:

Halten die Dinger sowas aus? In Kaiserslautern und Nürnberg bekanntermaßen nicht. Wie steht es mit den anderen Stadien? Vielleicht liest hier der ein oder andere Ingenieur oder Stadionarchitekt mit, und kann dem Oberrang (also mir als Weichei) den Gedanken nehmen, eines Tages unter den Trümmer der Südtribüne begraben zu liegen.

Nicht, dass das für den Hardcore-Fan keine schöne Vorstellung sein könnte. Aber ich will ja noch den Champions-League-Pokal in Köln sehen.

Montag, 30. Oktober 2006

Drogen! Spielsucht! Porno-Exzesse!

Weil ich das FC-Spiel von gestern nicht gesehen habe und mich nicht über die Berichterstattung im DSF und den Kommentar von Jörg Dahlmann auslassen möchte, widme ich mich heute dem drohenden sozialen Untergang unserer Nachwuchsfußballer.

Der Kölner Express, ebenso investigativ hochwertige Zeitung wie kölschkatholischer kreuzbraver Sittenwächter, schlägt Alarm: Unseren Nachwuchsspielern droht der soziale Absturz. Vollgepumpt mit Drogen verzocken Sie Unsummen im Internet und geben sich danach willenlos schamlosen Pornoludern hin!

Schade nur, dass der Express generös auf die Nennung von Namen verzichtet und stattdessen auf die eingestandene Alkoholsucht des englischen Ex-Profis Tony Adams verweist.

Vielleicht hätte er mal bei Jörg Dahlmann nachfragen sollen. Der klingt zumindest manchmal so, als würde er sich mit Drogen auskennen (und wo Drogen sind, das weiß der schlaue Express-Leser, sind Zocker und Pornoluder nicht weit). Mit Fußball kennt sich Jörg Dahlmann jedenfalls nicht aus.

Freitag, 27. Oktober 2006

Ernüchterung

Nach einem Spiel wie gegen Schalke freut man sich als Fan doppelt auf den nächsten Gang ins Stadion. Schließlich wird die Stimmung (und vielleicht auch die Mannschaft) noch ein wenig enthusiastischer sein als sonst.

Mit Rostock kommt zudem der Spitzenreiter der 2. Liga nach Müngersdorf, eine Mannschaft die bisher ganze 2 Gegentore in 8 Ligaspielen hinnehmen musste, in Köln in den vergangenen Jahren aber immer mindestens 4 kassiert hat.

Eine schöne Sache also. Nur nicht für mich. Ich werde am Wochenende arbeiten müssen und kann mich statt auf Hansa Rostock auf mein nächstes Heimspiel gegen Erzgebirge Aue freuen. An einem Mittwoch um halb sechs.

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