Mittwoch, 1. März 2006

Balla, Wege zum Ruhm (Folge 22)

Die erste deutsche Futbol-Novela

Ölmulti oder Wettkönig?

Balla ist glücklich. Denn Balla hat die Wahl. Entweder wird er Ölmulti in Chelsea (das liegt irgendwo in London, neben Arsenal, weiß Balla) oder er wird Wettkönig und damit irgendwie Nachfolger von Radi in München.

So oder so: ein goldenes Sakko wie der Netzer kann Balla sich dann auch leisten. Aber steht Balla Gold überhaupt? Hätte er dann nicht auch mit Kati Wilhelm beim Biathlon mitmachen können? Dann würde er sich jetzt schon in Turin auskennen. Falls er doch Adoptivsohn von Senior Agnelli werden will.

Italien oder die Kunst, sich treu zu bleiben

Für mich ist Italien einer der Favoriten auf den WM-Titel und wenn ich nicht wüsste, dass einige meiner Leser das ähnlich sehen, würde ich sie angeberisch zum Geheimfavoriten erklären.

Neben den Argentiniern ist die Squadra Azzura aktuell die wohl ausgewogenste Mischung an Jugend und internationaler Erfahrung, an defensiver Stabilität und offensiver Qualität. Und während andere Mannschaften noch taktische Disziplin üben, zelebrieren die Italiener, nicht erst seit Marcello Lippi ihr Trainer ist, taktische Rafinesse.

Zugegebenermaßen waren die Italiener aber auch mein Favorit bei der Europameisterschaft 2000 in den Niederlanden und Belgien. Vom ersten Spiel an machten sie deutlich, dass sie die Mannschaft sind, die geschlagen werden muss, um Europameister zu werden.

Die Defensive um den damals noch jugendlichen Nesta bot Abwehrarbeit für Feinschmecker und vorne spielten sie wenn nicht spektakulär so doch erschreckend effizient.

Leider wichen sie im Finale von dieser Linie ab und versuchten Frankreich mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen.

Das ging bekanntermaßen schief. Leider. Auch wenn ich der einzige war, der vor der Leinwand im Kölner Underground die Italiener bejubelte. Am Ende feierten die Studenten in ihren französischen Trikots.

Zwei Jahre später trugen dieselben Studenten das gelbgrüne Jersey der Brasilianer. 2004 feierten sie, umhüllt von griechischen Fahnen auf den Kölner Ringen Rehagels EM-Triumph.

Wäre Italien sich 2000 treu geblieben, davon bin ich bis heute überzeugt, wären sie Europameister geworden und vielleicht hätte der ein oder andere junge Mann in seinem Outfit der Equipe Tricolore gelernt, dass zum Fußball mehr gehört, als das Trikot der Sieger zu tragen.

Montag, 27. Februar 2006

Fans des 1.FC Kaiserslautern

Ich weiß nicht, ob Ihr Euch der Illusion hingebt, dass Euch irgendwer mag. Außerhalb Eurer komischen kleinen "Stadt".

Aber die Dreistigkeit mit der Ihr, gerade mit Glück und Unvermögen dem Abstiegsrang entronnen, am Samstag weiße Taschentücher gezückt habt, um dem FSV Mainz 05 zum Abschied aus der 1. Liga zuzuwinken, war schon beeindruckend.

Was ich sicher weiß: Niemand würde es bedauern, wenn Ihr nicht den Mainzern, sondern der ganzen 1.Liga zum Abschied gewunken habt.

Außer wir Kölner vielleicht. Denn wir müssten Euch dann nächste Saison möglicherweise wieder ertragen. Montags beim DSF.

30 Sekunden Fußball

30 Sekunden Fußball reichen manchmal, um dem routinierten Stadiongänger klar zu machen, dass er heute bitter enttäuscht werden wird.

Am Samstag schaute mich mein Sitznachbar wenige Sekunden nach dem Anpfiff entgeistert an und fragte:
"Was ist denn heute mit denen los?"

Auf dem Platz war von den Geißböcken nichts zu sehen, was auch nur annähernd mit Fußball zu tun hatte. So blieb es 90 Minuten lang.

Ich würde deshalb die Frage gerne weiterreichen. Bloß: Ich weiß nicht an wen.

Freitag, 24. Februar 2006

E Fastelovendsfoßballspill

Gegen Bayer Leverkusen! Wie geil ist das denn?

Noch besser, wenn die Geißböcke ausgerechnet an Karnevalssamstag ihre 161 Tage währende sieglose Zeit beenden.

Aber eins ist sicher. In der Stadt wird gefeiert. So oder so. Denn

Don't count the days, make the days count.
(Muhammad Ali)


PS: Nein, ich mache kein Preisausschreiben darüber, was die Überschrift bedeutet.

Donnerstag, 23. Februar 2006

Weil mehr heute nicht drin ist:

"Da sieht man einmal, wie hässlich meine Mannschaftskollegen waren."

Kölns neuer Mittelfeldmotor Ricardo Cabanas auf die Frage "Herr Cabanas, Sie wurden einmal als der bestaussehenste Schweizer Profi gewählt?" (Satzbau: Express)

Das Interview ging so weiter:

"Wie hat Ihre Freundin darauf reagiert?"

"Sie hat mich nicht mehr aus dem Haus gelassen."

Guter Mann.

Mittwoch, 22. Februar 2006

Das Unwägbare planbar machen

Wer im Fußball Verantwortung trägt, strebt nach einem Höchstmaß an Sicherheit. Je berechenbarer Spiel und Geschäft werden, umso einfacher die Arbeit.

Daher ist es folgerichtig, dass ein erfolgsorientierter Trainer wie Ottmar Hitzfeld im Kicker eine Setzliste für die Champions League fordert (wie FIFA und UEFA sie für die Wettbewerbe der Nationalmannschaften schon durchgesetzt haben). Die angeblich besten Mannschaften Europas sollen am besten erst im Halbfinale aufeinander treffen.

Dem Wettkampfcharakter des Sports widerspricht dieses Streben allerdings. Die Gewissheit, dass jeden Augenblick und jede Runde etwas Unvorhersehbares und dennoch Entscheidendes geschehen kann, macht einen Großteil der Faszination des Fußballs aus.

"Vorgefertigte" Unterhaltung wie Film und Buch (oder Theater) ziehen ihre Faszination weniger aus dieser Unwägbarkeit. Im Hollywood-Film (und im indischen Bollywood-Kino genauso) ist das Ende meist offensichtlich. Die Frage, wie das Ende erreicht wird, sorgt für mehr Spannung als die Frage welches Ende.

Der sportliche Wettkampf jedoch lebt von der Ungewissheit des Ausgangs. Held im Sport ist nicht, wer einfach gewinnt, Held ist, wer am erfolgreichsten dem Schicksal trotzt.

Deshalb ist ein Achtefinalspiel zwischen dem FC Barcelona und dem FC Chelsea das beste, was dem internationalen Fußball passieren kann.

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