Samstag, 16. Dezember 2006

Du glaubst, Du hast alles gesehen, Baby?

Ein Anhänger des 1.FC Köln ist der Ansicht, im großen und ganzen alles an Pleiten, Pech und Pannen erlebt zu haben, was so eine Fußballmanschaft zu bieten im Stande ist.

Er könnte sich nicht mehr irren.

Gestern Abend brachte der 1. FC Köln vor fast 50.000 Zuschauern das Kunststück fertig, gegen 8 (in Buchstaben: acht) Feldspieler des 1.FC Kaiserslautern eine Führung zu verspielen.

Die Geißböcke begannen im ungewohnten 4-1-4-1. Daum musste aufgrund von Sperren und Verletzungen auf sein bevorzugtes 4-2-3-1 (in Deutschland früher gerne als Rapolder-System bezeichnet) verzichten, das im Gegenzug Kaiserslautern präsentierte.

Und das machten die Pfälzer eigentlich über die gesamte Spielzeit recht gut, verzichteten jedoch in den ersten 45 Minuten darauf, die zahlreichen Unsicherheiten der Kölner Hintermannschaft, auszunutzen. In der Defensive des FC übte sich vor allem Carsten Cullmann darin, die Position des Innenverteidigers der Lächerlichkeit preiszugeben.

Allerdings war auch von einem durchdachten Aufbauspiel bei den Geißböcken nicht viel zu sehen. Ehret mühte sich auf der linken offensiven Seite redlich (in der 2. Halbzeit schien er jedoch mit seiner Kraft am Ende), Madsen und Broich vervollkommneten die Kunst der Ballverschleppung.

Erstaunlicherweise führte der FC zur Halbzeit durch zwei Tore von Matthias Scherz mit 2:0. Vorausgegangen waren schöne Einzelaktionen von Ehret und Chihi.

Dennoch wog sich niemand, weder auf dem Platz noch auf den Rängen, in Sicherheit. Mit Recht. In der 60. Minute hebelte Kaiserslauterns Hajnar einen Freistoß lässig über die in Erwartung einer Ronaldhino-Erscheinung am Boden verharrenden Mauer ins erstaunlicherweise leere Kölner Tor. Torhüter Stefan Wessels rieb sich bei der Ausführung des Freistoßes glücklich am Pfosten und ärgerte sich anschließend.

Wenige Minuten später machte sich unter den Kölner Zuschauern dennoch Entspannung breit. Der 1.FC Kaiserslautern bemühte sich redlich, noch dämlicher dazustehen als die Hausherren. Binnen einer Minute flogen zwei Pfälzer vom Platz.

Wer allerdings erwartet hatte, der FC würde nun Ball und Gegner laufen lassen und gegen acht Feldspieler vielleicht das ein oder andere Tor nachlegen, sah sich getäuscht. Die Kölner stellten das Fußballspielen ein und erstarrten angesichts der drohenden Übermacht der dezimierten Kaiserslauterer (die mit 8 gegen 10 eine bessere Raumaufteilung hinbekamen als die Geißböcke).

Zu allem Überfluss musste Matthias Scherz verletzt ausscheiden und die Mannschaft ist offensichtlich nicht in der Lage eine Auswechslung taktisch zu verarbeiten. Mit dem Wechsel verlor das Kölner Spiel jede Ordnung.

Die logische Konsequenz: das 2:2 durch Bohl.

Vielleicht damit das Ergebnis nicht ganz so lächerlich aussieht, ließen sich anschließend auch noch Peter Madsen und Bernt Haas vom Platz stellen, so dass auch in der Spielerzahl am Ende Gleichstand herrschte.

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